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21. Januar 2016 – Ausgabe 4

 

Es ist ein Irrgläube, dass Schulabrecher per se Looser sein müssen – vielmehr bedarf es einer gehörigen Portion Mut, diesen Schnitt in so jungen Jahren zu wagen! Ich selbst habe mit Versetzung in die Oberprima, wie das damals noch hieß, aus Langeweile die Schule geschmissen, es dürstete mich nach Leben. Dankenswerterweise konnte ich in meiner Wahlheimat Mainz dann doch noch das Abitur – ohne zeitliche Einbuße! – machen. Vielleicht brauchte ich diesen Bruch damals. Heute bin ich seit 29 Jahren Verlegerin für Literatur aus dem Maghreb. Geht doch! – Donata Kinzelbach


Was ist passiert? Diese Frage hat Herr Mangold nicht beantwortet.
Und damit das nicht so auffällt hat er geschwafelt, das ganze mit neuen Wortschöpfungen, die er selbst nicht versteht, und mit leeren Worthülsen garniert.
Wenn Herr Mangold wirklich etwas hätte sagen wollen oder können, hätte er sich der deutschen Sprache bedient.
Der Verlust der Mitte, der wirklich vorhanden ist, hat etwas mit der Kanzlerschaft von Frau Merkel zu tun.
Ich bin gern bereit, das weiter auszuführen, allerdings auf deutsch. – Immo Richter


So jetzt habe ich die entsprechenden Artikel gelesen und stelle fest, dass ich schon seit den 70ern eine Zeitung lese, die ich aufgrund meiner „Bildung“ nicht lesen darf. Beim Schulversagen beginnt es bei der Wochenzeitschrift Die Zeit natürlich erst ab dem Gymnasium. Dass es auch Schulversager in der „Volksschule“ gab, die nie die Chance auf eine
akademische Bildung hatten und es trotzdem im Leben zu etwas gebracht haben auf die Idee kommt Die Zeit wohl nicht. Ich werde Die Zeit trotzdem nicht abbestellen.
Als ich 1954 eingeschult wurde, musste ich mich mit frustrierten und entnazifizierten Lehrern herumschlagen. Diese Lehrer haben nie nach meinen Begabungen gefragt, sondern versucht mich mit Prügel gefügig zu machen. Was ihnen nicht gelungen ist und mir katastrophale Noten einbrachte. Dann kamen die Junglehrer mit einer gewissen pädagogischen
Ausbildung. Die waren schon etwas besser aber geprügelt hatten sie auch. Das war der Hauptgrund für mein Schulversagen. Zur Ehrrettung muss ich sagen, mein Berufsschullehrer Herr Bernatzki (mein Retter) war ein guter Mensch an der Tafel, ihm verdanke ich meine Erkenntnis „es geht doch“. Gottseidank hatte ich die Möglichkeit nach meiner Bundeswehrzeit bei der Firma Robert Bosch GmbH als Versuchsmechaniker in der Entwicklung anzufangen. Durch innerbetriebliche Förderungen bei Bosch konnte ich mich von der Entwicklung über die Vorentwicklung, dem Verkauf, dem Marketing bis hin zum Abteilungsleiter für customer relationship Management persönlich entwickeln. Parallel zu meiner beruflichen Entwicklung konnte ich mich auch kulturell weiter entwickeln (hier half auch das lesen einer gewissen Wochenzeitschrift). Früher hatte ich noch Angst, wenn ich mich mit Akademikern auseinandersetzen musste, im laufe der Zeit habe ich gelernt, dass Akademiker auch nur Menschen sind. Seitdem begegne ich den meisten Menschen auf Augenhöhe und die Angst vor Akademikern ist verflogen.
Ich könnte noch viel erzählen aber das würde diesen Rahmen sprengen. Was ich eigentlich sagen wollte, vergesst nicht die Nichtakdemiker, sie sind immer noch die Mehrheit im Land. – Jürgen Schmatz


Diese anderthalb Seiten im Feuilleton der letzten Ausgabe Die Zeit Seite 37 und 38 – Verlust der Mitte – sind weder unter dem Gesichtspunkt – Rot (Links) – oder – Schwarz (Rechts) – noch unter – Global -oder – National – geschweige unter – Arm – oder – Reich zu subsumieren, vielmehr kennzeichnet den Verlust der Mitte eine endlose Kluft der Idiotie., die vielmehr der rosaroten Brille im probaten Schachbrettmuster bedarf, die wir Mediziner zu diagnostischen Leitungsstörungen im Gehirn beweislastig einem Symptomenkomplex beifügen.
Wenn es dem Esel halt zu gut geht, geht er aufs Eis zumTanzen? Die Vorgehensweise erinnert mich vielmehr an eine Fabel zwischen einem Esel und einem Dachs, in der der Esel besagte Kluft der Mitte über einen gefährlichen Baumstamm über eine abgründige Schlucht überwindet, während der Dachs sich auf den beschwerlichen Weg zum Abgrund begibt und auf der anderen Seite das andere Ende aus der Kluft erklimmt. Mit Hohn und Spott seitens des Esels bedacht, beschämt der Dachs ihn mit den gewonnenen Erkenntnissen auf seinem mühsamen Weg.
Das Schweigen der deutschen Dachse? – Dr. med. Heinrich Maria Hermreck


Wer die AfD bei kommenden Landtags- oder sogar Kommunalwahlen wählt, weil man mit der aktuellen Flüchtlingspolitik der Bundesregierung oder der EU unzufrieden ist, der sollte darüber nachdenken sein Wahlrecht freiwillig abzugeben. Gut, unter einer AfD-Herrschaft käme das wohl automatisch irgendwann! Was für Vorschläge haben die Rechtspopulisten für das tagespolitische Geschäft? Welches Programm zur Bildungspolitik für sanierte und auf dem Land zum Erhalt von Schulen und Kindergärten? Welche Ideen für einen kostengünstigen und flächendeckenden ÖPNV? Was macht man um Schwimmbäder zu erhalten oder um belebte Innenstädte zu fördern oder kleinere Gemeinden vor dem Aussterben zu bewahren? Was möchte die AfD tun um das Landleben attraktiver zu machen und die Natur um die Dörfer zu schützen? Wie kann man kleinere und mittlere Unternehmer, vor allem Einzelhändler und kleine Landwirte fördern? Mit Krawall erst gegen den Euro, dann die EU und jetzt gegen Migranten kann man sich billig in Parlamente rein meckern, jedoch wird es keinen Bürger wirklich etwas bringen, da die AfD ja noch nicht mal eine umsetzbare Alternative zur momentanen Flüchtlingspolitik hat! Nur kritisieren, motzen und Andersdenkende zu hassen bringt ja keine Lösungen! – Markus Meister


Der Grund des Relativierungsbedürfnisses gerade auch bei Skandalen oder besser: Skandalisierungen ist evident: Man braucht sie aus Vernunftgründen und zur Verhinderung irrationaler Konsequenzen. Wie Novalis schon wusste, lässt sich (nur) auf Vergleichen wohl alles Erkennen und Wissen zurückführen. Ob die Vorkommnisse der Kölner Silvesternacht die politische Empörung und die angekündigten weitreichenden, sogar gesetzgeberischen Konsequenzen rechtfertigen, hängt doch zentral von der Frage ab, ob sie wirklich so singulär sind, wie die öffentliche Reaktion behauptet. Dies aber lässt sich nur durch ein „in Relation Setzen“ erkennen. Dies gilt erst recht, wenn die Aufklärung der tatsächlichen Geschehnisse noch aussteht. Relativierung ist daher unabdingbar, solange man nicht den Rationalitätsanspruch an Politik aufgeben will. – Dr. Carsten Schütz


In Ihrer „Zeitgeist“-Kolumne vom 21. Januar beklagen Sie die „Tyrannei des Gutdenk“.
Natürlich, soweit gebe Ihnen Recht, gibt es auch in einer Demokratie die Gefahr, dass vermeintlich unbequeme Meinungen marginalisiert und als abweichend diffamiert werden. Das scheint mir aber eine Allerweltsweisheit zu sein. Und wenn schon Tocqueville diese Erkenntnis hatte – wer mag da nicht mit zustimmen?
Nur, wo sind denn hierzulande die konkreten Denkverbote?
Sie erwähnen die sorgenvollen Mahner des „Gutdenk“ in den Talkshows. Soll ich ernsthaft glauben, dass Sie sich von diesen Leuten einschüchtern lassen?
Und neben diesen sorgenvollen Mahnern sitzen doch spätestens seit Neujahr hinreichend viele andere sorgenvolle Mahner, die berichten, dass die Kölner Täter arabischer oder nordafrikanischer Herkunft sind. Ohne, dass irgendein Denkverbot im Wege steht. Habe ich selber x-mal im Fernsehen gehört, im Rundfunk gehört, in Zeitungen gelesen. Zur Zeit gefällt sich die CSU als Mahnerin in Sachen Flüchtlingspolitik. Mir scheint, unberührt von irgendwelchen Denkverboten.
Wie laufen denn die Denkverbote in der ZEIT ab? Wenn Sie, Herr Joffe, in der Redaktionsversammlung Ihre Kolumne vorstellen, was geschieht dann? Werden Sie mit faulen Eiern beworfen? Kommt der Hamburger Staatsschutz zu einem klärenden Gespräch vorbei? Ruft die Bundeskanzlerin bei Ihnen an? Oder erhalten Sie eine einstweilige Verfügung, so wie Sie es mit dem ZDF wegen eines Beitrags von „Die Anstalt“ gemacht haben?
Die einstweilige Verfügung hat natürlich einen ganz anderen Hintergrund als die Denkverbote, klar. Ich bin kein Jurist und möchte mir gar nicht anmaßen, die Unterschiede richtig zu würdigen. Ich meine mich allerdings zu erinnern, dass es bei Orwell heißt: „Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher.“
Ich habe leider den Eindruck, dass mit dem Gerede von den Denkverboten genau das versucht wird, was die angeblichen Denkverbote bezwecken sollen: Andere Menschen und Meinungen diffamieren und seinerseits Denkverbote aufstellen.
Für mich hat der Begriff „Denkverbot“ und das plumpe Inanspruchnehmen von George Orwell dieselbe Wirkung wie die berüchtigten Nazi-Vergleiche – im Allgemeinen überzogen und den, der sie verwendet, disqualifizierend.
Anstelle über angebliche Denkverbote zu schreiben, wäre es interessant zu klären, warum die deutsche Presse immer wieder in ein Rudelverhalten verfällt. Im Sommer wurde fast unisono über die „Willkommenskultur“ berichtet, als ob fast ausnahmslos jeder die Flüchtlinge naiv begeistert empfängt. Nein, dies tat nicht jeder, nur war für verhaltene Stimmen kein Platz. Nun wird unisono über die Kölner Silvesternacht berichtet mit dem Unterton, dass der Untergang der Republik bevorsteht. Nein, der Untergang steht nicht bevor, nur ist jetzt für differenzierte Ansichten kein Platz. Wie kommt es zu diesem Herdentrieb? Ich habe den Eindruck, dass selbst die Qualitätszeitungen häufig im Ton des Skandals und des drohenden Untergangs berichten. Ganz ohne Denkverbote, aber leider ohne Nachdenklichkeit. – Thorsten Bauer-Yang


My home is my castle“,oder nicht ? Wer überlässt seine volleingerichtigte Wohnung,vermutlich mit persönlichen Erinnerungstücken, kurzfristig oder länger an Fremde? Aus Geiz oder wohl mehr ,weil es chic ist,auch diesen trend mitzumachen. Da kann man sich toll und progressiv fühlen. Also nicht jammern.Und Tür zu. Dann gibt’s auch keine Probleme mit falsch verstandenen Vermittlerseiten. – Hans-Emil Schuster


Die Verfasserin hat in ihrem Beitrag den Zeitgeist nach neuen Lebensformen seitens der “kulturalistischen Linken“ und sonstiger „Gutmenschen“ mit ihren diversen Unterkategorien wohl richtig beschrieben, der aus meiner Sicht vor allem in der Generation der bis Dreißigjährigen urbaner Gesellschaften (von Europa bis Nordamerika) zu beobachten ist. Deren Vertreter werden aber für die gesellschaftliche, politische Umsetzung ihrer Vorstellungen in der Regel -wie gehabt- nicht soweit gehen, dass ihre persönlichen Karrierechancen dadurch Schaden nehmen könnten. Auch viele Befürworter früherer sozial- und gesellschaftspolitischer Bewegungen fand man zehn Jahre später als Mercedesfahrer und Penthausbesitzer wieder. Insofern wird dieser Ansatz dann auch nur bedingt die Lebensgewohnheiten oder –normen der von der Verfasserin als Mittelklasse bezeichneten Bevölkerung nun grundsätzlich ins Wanken bringen.
Als Ärgernis an diesen Zeitgeist-Diskussionen ist allerdings zu sehen, dass sie mit ihren Vorstellungen in die Gedankenwelt von Institutionen resp. deren Vertreter der schulischen sowie Hochschulausbildung, des Politiksystems aber auch des ökonomischen Systems hineinwirken und dort zu opportunistischen Verhalten verführen, um entsprechenden diffamierenden Auseinandersetzungen mit ihrer Klientel aus dem Weg zu gehen (auch die Bundesbahn weißt darauf hin, dass sie nur mit Ökostrom fahre, während wie bekannt sich im Netz ja ein „Strom- Cuvee“ befindet). Dass in diesem Zusammenhang dann „konventionell“ Denkende ggf. als rechtsstehend diffamiert werden, muss man eben aushalten.
Dass die gegenwärtige Flüchtlingsproblematik sich mittelfristig auf jeden Fall auf unsere bisherigen Lebensweisen begrenzend auswirken wird, dürfte dagegen klar sein, unabhängig von der Frage ob dieses im Widerspruch zu gewünschten neuen Lebensformen steht. Damit die auch hierbei zu erwartende bzw. längst existierende „Verfeindungsenergie“(nach Ij. Mangold) dann nicht in eine falsche politische Richtung läuft, bleibt die eigentliche Aufgabe unseres gegenwärtigen Politsystems. – Dr. Hans- Joachim Glauner


Wer bestimmt, was „Haupt“- und was „Neben“-Widerspruch ist, hier bezogen auf Rassismus oder Frauenfeindlichkeit? Ist das eine sinnvolle Unterscheidung – oder muss man nicht akzeptieren, dass es unterschiedliche Perspektiven gibt, die alle eine Berechtigung haben?
Es ist eine Frage der Perspektive, welche Zugehörigkeit man hier als relevant ansieht, die Geschlechterzugehörigkeit oder die Herkunft. Dass vielen Männern die Geschlechterperspektive unangenehm ist, ist verständlich, finden sie sich damit doch, wenn sie selbst grob vereinfachen, in einer Kategorie mit Gewalttätern wieder. Nicht nur Frauen wissen andererseits, dass sexualisierte Gewalt universell ist und reagieren daher befremdet auf die plötzlich grassierende Verharmlosung einheimischer Gewalt.
Nur auf die Herkunftsperspektive zu schauen, führt aber auch zu unangemessenen Vereinfachungen und missachtet oft die Interessen von Migrantinnen. Die Herkunftsperspektive wird dort unerträglich, wo sich ein Besitzanspruch artikuliert: „Unsere(!) Frauen wurden Opfer.“
Soboczynski benennt eine weitere relevante Zugehörigkeit: Die Täter der Silvesternacht stehen am „untersten Ende der Einwandererhierarchie“. Das einzige, was sie haben, ist ihre „gewalttätige Virilität“, die sie einsetzen. Das ist aber nicht herkunftsspezifisch, sondern universell das Verhalten marginalisierter Männer.
„Whataboutism“ will die Aufmerksamkeit von Perspektiven ablenken, die einem nicht genehm sind. Der Vorwurf, etwas sei „Whataboutism“, beabsichtigt aber oft das Gleiche. Ernsthafte Lösungsversuche müssen die Mühe auf sich nehmen, alle Perspektiven angemessen zu berücksichtigen: Herkunft, Geschlecht, soziale Stellung uvm.
Ich halte es – pardon – für intellektuelle Bequemlichkeit, einen für einen selbst angenehmen „Hauptwiderspruch“ zu postulieren, statt sich mit der ganzen Komplexität menschlicher Machtstrukturen auseinanderzusetzen. – Dorothea Schmidt


Die Schlagzeilen dieses Wochenendes – Maßnahmen gegen Flüchtlingsflut, bröckelnder Atommeiler Tihange – ließen mich nachdenken.
Viele Deutsche wollen ihr gelobtes Land, ihre Errungenschaften mit möglichst Wenigen teilen. Sie wähnen sich ja so sicher, doch es gibt nicht nur Kriege oder Naturkatastrophen. Was ist, wenn zum Beispiel der Atommeiler in Belgien nun doch mal auseinander fällt? Dann wird halb Nordrhein-Westfalen oder mehr evakuiert. Millionen Menschen, und da ist es egal, ob „Deutsche“ oder „Nicht-Deutsche“, verlieren ihre Habe, ihre Wohnungen sind unbewohnbar, die Arbeitsplätze verloren…. Und dann? Dann müssen vielleicht auch „Deutsche“ an fremde Türen klopfen und um Asyl bitten. – Gerda Vobis


Die Sperrung von Kommentarbereichen kann sicherlich geboten sein. Warum es mich getroffen hat, würde mich schon interessieren. Leider erhalte ich nicht einmal ein Begründung. Das wäre aber zumindest gerade von der Zeit zu erwarten gewesen. Dafür erhalte ich als ständig Post von der Marketingabteilung der Zeit die mich als Leser werben wollen. Toll. – Peter Golüke


Ijoma Mangolds geistreichen Artikel „Der Verlust der Mitte“ stören leider sperrige Ausdrücke, die Helmut Schmidt ihr gewiss angekreidet hätte :
– diskursive Symbolpolitikdes ideologischen Lifestyles
– kulturalistische Linke
– heteronormativ
– identitäre Bewegung
– diskursive Plausibilitätseffekte
– Binnen-Asterisk
– dieses anal-pubertäre Hasspamphlet
Hinzu kommen verkopfte Sätze wie :
– „Eine Mitte, die gleich weit entfernt ist von Diversity-Rhetorik wie von xenophobem Hass, muss sich erst wieder neu konstituieren.“
Auf Deutsch : Menschen der Mitte, die Verständnisübertreibung wie Fremdenhass gleichermaßen ablehnen, müssen ihren Standort neu suchen. – Hans Jürgen Schmidt


Kurz vorweg: Ich schätze die Arbeit von Roberto Saviano sehr. Sein letzter Artikel ist jedoch schwach, da er keinerlei Erkenntnisgewinn bringt. Überrascht es denn wirklich, dass auch Großkriminelle Bücher lesen? Die absatzlange Spekulation, weshalb Chapo Guzman Savianos Buch gelesen haben könnte, ist belanglos und kommt nicht zum Punkt: Es ist doch offensichtlich, dass Saviano prominent gegen die organisierte Kriminalität anschreibt und deswegen interessant sein könnte. Überhaupt einen Artikel darüber zu schreiben, dass ein prominenter Krimineller das eigene Buch gelesen hat – sich quasi darin zu spiegeln –, zeugt in erster Linie von Eitelkeit. – Jörn Bullwinkel


Nach über 30 Jahren Zeit-Lektüre und beinahe 20 Jahren Abo stört mch die zunehmende Lifestyle-Ausrichtung Ihres Blattes immer mehr: Kinderseiten, Fußballseite und jetzt auch noch, was nicht ins Feuilleton gehört … für mich sind das – neben dem Zeit-Magazin, auf das ich aus ästhetischen wie inhaltlichen Gründen verzichten könnte und in das ich gern die genannten Seiten zugunsten besserer verbannt gesehen hätte – verschenkter Platz.
Als irritierend empfand ich zudem den Politikteil, der nur zwei Seiten enthält, die mit „Meinung“ betitelt sind, während auch viele andere Beiträge bei näherer Betrachtung Meinungsmache und Kommentare sind, ja sogar Polemiken wie die von Broder, auf die es leider keine Entgegnungen aus anderen Blickwinkeln gibt, um ein vollständigeres Bild herzustellen. Welchem Konzept folgen Sie da? Ich erinnere mich mit Wehmut an Helmut Schmidts Mahnung: weniger Interviews, mehr Analyse – der ich mich ohne Weiteres anschließen würde. Schade, dass seine Stimme verstummt ist.
Gut sind hingegen der Wirtschafts- und der Wissenschaftsteil, die weniger meinungsanhängig scheinen. Auch das Dossier ist oft lesenswert, etwa das Portrait Marine Le Pens.
Störend finde ich, dass die Zeit offenbar ein Blatt der Nord- (und Ost)lichter ist. Andere Gegenden werden oftmals wie exotisches Territorium beschrieben, auf das Ihre Autoren sich nur mit nicht endender Verwunderung zu trauen scheinen. Als Mensch, dessen Lebensmittelpunkt im Dreieck Brüssel, Köln, Frankfurt liegt, würde ich mir auch über diese Städte und ihre Umgebung Berichte wünschen, die mehr wären als die platte Wiederholung von mal wohlwollenden, mal gehässigen Klischees und mir vor allem einen Mehrwert an Information brächten. Die finde ich über diesen Teil der Republik (und Europas) eher in elektronischen Medien wie WDR 3 und 5. Negativbeispiel aus der letzten Ausgabe: die völlig überzogene, oberflächliche Polemik von Uslars. Worauf gründet sich z.B. sein Satz, an Rhein und Ruhr rutsche vielen nun mal schneller die Hand aus als in anderen Teilen Deutschlands? Gibt es dazu eine Statistik? Das würde mich noch interessieren. Der saloppe Ton des Autors lässt befürchten, dass er das erfunden hat.
Auf Empfehlung mehrerer Bekannter in Jerusalem, London und Ankara, die auf den Spiegel schwören, wenn sie sich ein umfassenderes Bild von Deutschland machen wollen (und der Zeit schon immer distanziert gegenüberstanden), werde ich es künftig mal mit diesem Hamburger Blatt versuchen. Wenigstens kann man sicher sein, dass darin alle ihr Fett abkriegen und so eine gewisse journalistische Distanz gewahrt bleibt, egal ob es um Lifestyle- oder politische Themen, um Berlin oder Nordrhein-Westfalen geht. Und allzu viel Chichi ist dort auch nicht zu befürchten. – Stefan Siebers


Flüchtlinge müssen lernen, unser Wertesystem bedingungslos zu akzeptieren und Frauen den gleichen Respekt entgegen zu bringen wie Männern.
Nicht nur am Kölner Hauptbahnhof sind Frauen mit widerwärtigen Übergriffen, Angst, Gewalt und Obszönitäten täglich konfrontiert. Als ehemaliger Bevollmächtigter der Regionalverbände Bremen und Weser-Ems im Bundesverband der Bilanzbuchhalter e. V. (BVBB), Bonn, konnte ich zwei Wirtschaftsstrafrechtsseminare in Bremen planen, organisieren und durchführen. Beide Seminare fanden bundesweite Beachtung. Unter den Teilnehmern befanden sich auch zwei Zuhörer vom BKA, Wiesbaden. Fachanwalt für Arbeits- und Strafrecht, Eckart Behm aus Bremen, stellte seinerzeit richtigerweise fest, dass das Strafrecht in der Ausbildung der Bilanzbuchhalter keine oder nur unwesentliche Rolle spielt. Seinerzeit war die „Co-op-Affäre“ einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Eckart Behm gab seinerzeit den Bilanzbuchhaltern den Rat, auf ihr Gefühl zu achten, wenn es um die Bewertung von strafrechtlich relevanten „Aktionen im Finanz- und Rechnungswesen“ geht. Die Berufsehre lässt dann keinen Zweifel zu! Insofern kann man nur für eine Personalaufstockung in den Ermittlungsbehörden plädieren, die auch die „schwarzen Schafe“ in den eigenen Reihen besser kontrollieren! Die hessischen und Bremer Landtagsabgeordneten sollten hier für eine geordnete Rechtspflege Sorge tragen.
Auch im Bremer Hauptbahnhof sind solche Exzesse von Bahnreisenden zu beobachten. Insbesondere Osteuropäer, Araber und Nordafrikaner bedrohen auch dort einheimische Frauen. Dabei bleibt festzustellen, dass DB-Sicherheitskräfte als auch Bahnpolizei – die ja durchaus präsent sind an den Bahnhofplätzen! – sich meist völlig passiv bei Beschwerden über obszönen Belästigungen von Reisenden zeigen und Straftaten somit kaum zur Anzeige kommen und somit nicht in der Bahnstatistik erscheinen, da selbige aus Desinteresse nicht zur Registrierung gebracht werden. Ganz im Gegenteil werden offensichtliche Straftäter bewusst laufen gelassen. Alkohol und Drogen sind kein Grund, die volle Kraft des Strafgesetzes wirken zu lassen, sondern Argumente des vorherigen Jahrtausends. Festzustellen bleibt, dass es sich bei der Bahn um ein Bundesunternehmen handelt, dass den Bürgerinnen und Bürgern gehört, aber außerordentlich schlecht von Politikern aller politischer Colleur „verwaltet“ wird. Was würde wohl Bundeskanzlerin Angela Merkel sagen, wenn sie dies wüsste und vielleicht bei einer Bahntour selbst belästigt würde??? Man sollte hier unverbesserlichen rechten Stimmenfängern keine solch offene Flanke bieten, das ist den einheimischen Frauen gegenüber menschenverachtend und keinesfalls grundgesetzeskonform. Wenn es um die Ursachenforschung geht, dann sollte man/frau auf solch „dumpfe Nebenkriesschäuplätze“ grundsätzlich verzichten. Straftäter bleiben Straftäter! – Klaus Jürgen Lewin


Die immer angstbesetzten, rechtsnationalen und erzkonservativen Bürger Europas machen mit ihrem zum Großteil hysterischen Gejammer, trotz aller berechtigten Sorgen und Probleme in Verbindung mit der Flüchtlingskrise, die offene, liberale, zusammenwachsende, grenzenlose und friedliche EU kaputt. Wahnsinn, über was man sich in dieser EU berechtigt hätte aufregen können, um die EU demokratischer zu machen und der Bürger war immer stumm. Jetzt zerstören die Bürger und die Rechtsnationalen die sie überall in Wahlen stärken mit diffuser Angst und völlig überzogener Panik dieses einzigartige Projekt, das Europa seit Jahrzehnten Frieden geschenkt hat und unserer Jugend offene Grenzen und freie Wohn- und Arbeitswahl. Was sind wir nur für Feiglinge, dass wir lieber zurück zum kleinkarierten Nationalismus mit Jahrhunderten von Kriegen und vielen Konflikten wollen, als diese Krise als Herausforderung zu sehen, die man gemeinsam und zusammen lösen könnte, wenn man es nur will?! – Markus Meister


Wenn das also das Ergebnis des „arabischen Frühlings“ ist, dann stellt sich die Frage nach den Ursachen dieser Entwicklung. Klar, sie sind vielfältig, aber etwas Grundsätzliches, weit Zurückreichendes, lässt sich doch benennen: Es sind die eklatanten Versäumnisse des Islam. Dem kommt es in seinen traditionellen Ausprägungen, welcher Art auch immer, in erster Linie auf die Einhaltung von Regeln und Vorschriften an. Die werden als Glaubensinhalte dargestellt, um sie unangreifbar zu machen, in Wirklichkeit geht es nur um Kontrolle. Und das erzeugt Defizite im Verständnis des alltäglichen mitmenschlichen Verhaltens untereinander.
Zu welchen wirklichkeitsfremden Zuständen dieses Prinzip der Kontrolle über Zugehörigkeiten und vermeintlicher Hingabe an erstarrte Glaubensvorgaben führen kann, lässt sich einige Seiten weiter in der Kategorie „Glauben & Zweifeln“ ablesen. Prinzipiell ist gegen Glauben gar nichts einzuwenden, aber er darf sich nicht von den Gegebenheiten unseres irdischen Lebens abheben, sonst kommt es zu solchen Zuständen, wie sie derzeit in vielen, nicht nur muslimisch geprägten Weltgegenden anzutreffen sind. Es muss doch Möglichkeiten geben, von diesen angeblich religiösen Mustern wegzukommen und wieder auf dem Boden der Tatsachen zu landen, um unsere Konflikte und Krisen nicht nur militärisch oder politisch lösen zu wollen, sondern auch konzeptionell und gemeinsam lösen zu können. – Christoph Müller-Luckwald


Leider haben Sie einen ganz wichtigen Aspekt außer acht gelassen:
Hochbegabte sind für Schulversagen in gleicher Weise anfällig wie Minderbegabte, weil auch auf sie der „normale“ Schulbetrieb nicht zugeschnitten ist; dieser orientiert sich naheliegenderweise – an den Bedürfnissen der großen Masse im normalen Intelligenzbereich. Es ist falsch, wenn Sie unter dem Punkt „Ursache 2: Leistungsgrenzen“ suggerieren, der Hochbegabte habe gerade keine Probleme mit Schulversagen. Richtig ist das Gegenteil: Von den in der Gruppe aller Schulversager recht seltenen Fällen der im späteren Leben überaus erfolgreichen Schulversager (von Ihnen genannte Prominenzen), die der Aufhänger für Ihre Darstellung sind, dürfte ein hoher Anteil schlicht hoch- oder höchstbegabt sein; weshalb man natürlich aus deren Geschichte für das Gros der Schulversager überhaupt keine Honig saugen kann. Lesen Sie bei Interesse ein beliebiges aktuelles Fachbuch zum Thema Hochbegabung, die aufzeigen: Schule-schmeißen ist eine von mehreren typischen „Fallgruppen“ bei Hochbegabten. Für Nicht-Hochbegabte ergibt daraus recht wenig Erkenntnisgewinn und für sie dürfte das „Fürchtet euch nicht“ von Herrn Bundesrichter Fischer nicht zutreffen. Warum das wichtig ist: weil hochbegabten Kindern in der Schule genau diese weit verbreitete Fehlvorstellung zum Verhängsniss werden kann, dass sie in der Schule voll durchstarten könnten und es ja leicht hätten… Die Fehlvorstellung kann auch dazu führen, dass die Hochbegabung nicht erkannt wird, was das Risiko des Schulversagens noch mal verstärkt. – Katharina Schön


Das Schulnoten subjektiv sind ist inzwischen allseits bekannt. Schade, dass Die Zeit versucht, das Sitzenbleiben schönzureden. Als wäre man dann ein tollerer, interessanterer Mensch. Wie viel persönliche (Schul-)Arbeit, Traurigkeit, innere Not, endlose Diskussionen mit den eigenen Eltern oder der Eltern untereinander, Elterngespräche in der Schule, Geld in Form von Nachhilfe, Mobbing von MitschülerInnen etc. oft auch darin stecken wird einfach verschwiegen.
Ich bekam 1990 mein Abgangszeugnis aus dem Gymnasium. In dem steht „Iris hat nach Erfüllung seiner Schuflplicht den Hauptschulabschluss nach Klasse 10 erworben“. Eine zweite Chance wollte mir am Gymnasium niemand geben und ein Zeugnis mit weiblicher Schreibweise auch nicht. Selten habe ich mich so gedehmütigt gefühlt. Die „Beruhigungsrethorik“ des Artikels empfinde ich als Spott, denn Finanzvorstand oder Ministerpäsidentin bin ich trotz Mathe und Latein 5 nicht geworden. Die jahrelange Abwertung meiner (Schul-)Leistung und meiner Person durch Lehrkräfte hat mich befruflich in die Irre geführt. – Iris Hofmann


Begabungsdignostik könnte helfen!
Der ermutigende Artikel „Ein Makel fürs Leben?“ aus der ZEIT No. 4, vom 21.01.16 sprach mich als Leiterin des Expertenkreises Hochbegabung und Potentiale im Berufsverband deutscher Psychologen (BDP) sehr an. Wir waren uns allerdings einig, dass es neben den vier beschriebenen Lösungen eine fünfte Variante gibt, um „den Teufelskreis aus schlechten Schulleistungen und versiegendem Selbstwertgefühl“ zu durchbrechen.
Als Psychologin sehe ich täglich Kinder und Jugendliche mit Schulproblemen, aber auch Erwachsene die den Umschwung nicht geschafft haben.
Ihre Protagonisten hatten das Glück, dass sie irgendwann ihre größten Begabungen und die damit verbundene Profession erkannt haben und sich nicht von dem System, über das sie zu stolpern drohten, zu Fall haben bringen lassen. Leider schaffen das längst nicht alle. Es gibt kaum Universalgenies. Wenn man immer vor Wände läuft, weil man den Weg nicht sieht, verliert man schnell den Glauben an sich selbst. Hier kann es viel helfen, den Stempel der Unfähigkeit zu überwinden! Klarheit über Begabungen kann ein fundierter IQ-Test mit darauf aufbauender qualfizierter Beratung bringen. Es lohnt sich, gerade schwierige junge Menschen bei einem spezialisierten und mit der Thematik vertrauten(!) Testpsychologen testen zu lassen um Potenziale aber auch Defizite aufzeigen zu lassen und beides gezielt zu fördern. Anerkannte Experten findet man deutschlandweit z. B. über den BDP unter www.die-hochbegabung.de . Menschen mit Schwächen werden oft auf diese reduziert. Wenn ein Kind keinen ganzen Satz schreiben kann, ist das definitiv förderbedürftig. Steckt man jedoch alle Energie hier hinein, geht sehr wahrscheinlich das Mathegenie, der Spitzensportler oder die Ausnahmekünstlerin mit dem Menschen zusammen unter. Zur Förderung und Forderung muss man nicht auf rettende Lehrer warten. Eltern können ganz klar etwas für ihre Kinder tun: Abklären, wo ein Kind mit welchem Potenzial oder Defizit steht kann ein IQ-Test. Solch eine differenzierte Potenzialbestandaufnahme kann Selbstwertverletzungen, schulischen und beruflichen Fehlentscheidungen oder undiagnostizierten und fehlbehandelten Leistungs- oder Verhaltensstörungen vorbeugen. Mit solch einer Belastung endet es nämlich selten so positiv, wie bei Frau Rückert, Herrn Fischer oder Herrn Thoprak. Wir sollten unsere Kinder nicht durch Abwarten schädigen, sondern ihnen und den Eltern unter die Arme greifen und unsere bewährten Testverfahren nutzen. Denn, so wie es schon in unserem Grundgesetz steht, jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit. – Dipl. Psych. Martina Wuttke


Dieser Artikel („Bitte nicht stören“) gehört meiner Meinung nach nun wirklich nicht auf die erste Seite der DIE ZEIT, zumal die Frage: „What about the Oktoberfest?“ sowieso nicht beantwortet wird. Soweit ich weiss, sind die Männer dort so angesäuselt, dass es wohl kaum zu groß angelegten sexuellen Üœbergriffen kommt. Außerdem gibt es meines Wissens noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen zu dem Thema, wie sich der hohe Alkoholgehalt auf die „Bewässerung der Feutgebiete“ auswirkt. Vielleicht holen Sie dazu mal die Meinung einer Expertin ein. – Ulrich Theile


Danke für einen gut recherchierten, spannenden und lesenswerten Artikel („Die Spur des Priaten“). Am Ende der Lektüre fragt man sich jedoch, warum ein Mensch wie „Ahmed „weiterhin das Privileg des deutschen Rechtsstaats genießen darf: Er ist zwar nicht im juristischen Sinne verurteilt, moralisch und aufgrund der eindeutigen Zeugenaussagen jedenfalls! Ein massiver Verdacht bleibt, und während der Mann nicht etwa abgeschoben wird, sondern sich hier frei bewegen, Deutsch lernen und seine Zukunft planen kann, müssen sich die traumatisierten Opfer regelrecht verhöhnt fühlen. Das ist bitter! – Cornelia Rabitz


Ihr Artikel „Der Verlust der Mitte“ war eine äußerst erfrischende Lektüre, ähnlich wie bereits der Artikel des anonymen Autors über die Zustände, hinsichtlich der Meinungsfreiheit, an amerikanischen Universitäten. Vielen Dank dafür.
Mich beschleicht nun bereits seit einiger Zeit das unangenehme Gefühl das es keine Partei „der Mitte“ gibt die nicht Jünger der von Ihnen beschriebenen „kulturalistischen Linken“ ist. Ich persönlich gehe sogar noch weiter und bezeichne diese Gruppierung, für mich, als „progressiv Faschisten“. Mir kam, als bislang überzeugter Nicht Nichtwähler, tatsächlich bereits der Gedanke aus Protest die AfD zu wählen, bin aber überzeugt durch einen solchen Schritt komplett meine Selbstachtung zu verlieren. Aus diesem Dilemma heraus und im Glauben das durchaus viele Menschen Gedanken in der gleichen Richtung, wenn auch nicht derart extrem das das Kürzel AfD darin vorkommt, haben möchte ich Sie bitten diese Thematik auch weiterhin aufzugreifen. – Anonym


Ich habe mich nach den sexuellen Übergriffen in Köln intensiv mit den Ursachen sexuell motivierter Gewalt an Frauen beschäftigt und bin der Frage nachgegangen. Dabei habe ich mich zunächst nur auf die kulturell-idiologisch bedingte Facette beschränkt, welche sich ja auch in anderen Staaten wiederfinden lässt. Daraus folgend stellte sich mir die Frage ob dieses Verständnis des Frauen-/ Familienbild auch unter den in Deutschland lebenden Muslimen existiert. Eine Studie des WZB (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) zeigte das große Maß des Fundamentalismus auch der türkischstämmigen Muslime. Aus diesem Grund habe ich mir insebsondere die Rolle der Islamverbände (wie DITIB) angeschaut, die sich selbst als Repräsentanten von 70% der in Deutschland lebenden Muslimen versteht. Wie sehr diese Verbände an Radikalisierungen und falschen theologischen Auslegungen beteiligt sind, zeigt sich durch die Abhängigkeit ausländischer Religionsbehörden. – Agit Alptekin


Verkehrsberater Axel Friedrich wirft den Motorenbauern Körperverletzung mit Todesfolge wegen manipulierter Abgaswerte beim Diesel vor und spricht von jährlich 10000 Todesfällen durch Stickoxide.
Diese Zahl kommt aus epidemiologischen Studien zur gesundheitsschädigenden Wirkung von Luftschadstoffen und beschreibt die Anzahl verfrühter Todesfälle aus Stickoxiden. Diese verfrühten Todesfälle aus Stickoxiden –das sind hauptsächlich Herz-Kreislauferkrankungen und Erkrankungen der Lunge und Atemwege –finden erst in hohem Lebensalter statt und sind somit nicht unmittelbar mit Todesfällen in jüngeren Jahren vergleichbar.
Epidemiologen halten deshalb die Angabe einer Verringerung der Lebenserwartung für aussagefähiger als die Anzahl Todesfälle. Die Verringerung der Lebenserwartung aus Stickoxiden wird von den Epidemiologen mit lediglich 3 Monaten angegeben ! Dies relativiert den Vorwurf der Körperverletzung grundsätzlich, wie es auch die Feinstaub-Debatte als solche relativiert. Dass die Verringerung der Lebensdauer aus Luftschadstoffen nur wenige Monate beträgt ist seit über 10 Jahren bekannt, dem wird in Epidemiologen-Kreisen meines Wissens auch nicht widersprochen. Ich gehe davon aus, daß Herrn Friedrich dies auch bekannt ist. Wenn er jetzt die werbewirksamere Zahl von 10000 Todesfällen ins Feld führt, tut er genau das, was er den Autobauern vorwirft, nämlich einen kreativen Umgang mit der Wahrheit zu pflegen.. – Eckart Krägeloh


Was ist gut an schlechten Noten? Das kann ich Ihnen ganz einfach beantworten: Schlechte Noten zeigen schlechte Leistungen an. Jedenfalls einen Leistungsstand, der deutlich unter dem Durchschnitt der Grundgesamtheit liegt. Das mag politisch unerwünscht sein, trifft aber die Realität.
Sie könnten genauso gut fragen: Was ist gut an schlechten Leistungen? Aber dann wären Sie nicht zeitgeistkonform, und also nicht die ZEIT. – Univ.-Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz


Welche Grenze wollt ihr denn? Ihr wollt eine Grenze aber doch die Menschen nicht aus-grenzen. Bei Veranstaltungen von Amnesty International darf man keine kristische Fragen stellen, sonst wird man quasi ausgewiesen, die nette Amnesty Veranstalter sind gut darin geschult „sich aus keiner Diskussionen einzulassen“. Darf man überhaupt noch selbstständig denken in diesem Land? Schade, dass ihr die gute, kritische Artikel wie der von Herrn Josef Joffe („Neusprech“ neu) nur noch klein und am Rande druckt. In den letzten Monaten haben viele Menschen hierzulanden buchstäblich A-N-G-S-T irgendetwas kritisches über Flüchtlinge zu sagen, weil sie befürchten als Rassisten oder Pegida-Anhänger abgestempelt zu werden. Ich war beeindruckt, dass ihr letzte Woche den Artikel „die Angst vor der Wahrheit“ gedruckt habt. Das war sehr mutig in der jetzigen Diktatur des Gutmenschentums und „Gutdenk“ in dem wir jetzt leben.
Warum sind die deutsche Menschen immer so extrem, entweder böse Nazis oder Flüchtlingsschutzengelchen? Extreme sind der beste Nährboden auch für extreme politische Lagen. Ich habe meine Heimat verlassen und war glücklich in Deutschland, wo ich mich als Frau allein auf der Strasse sicher fühlte und jetzt fühle ich mich wie in meiner Heimat zurückversetzt. Ich wohne in der Nähe des LaGeSo, fast jeden Tag muss ich an Gruppen von Männern vorbeigehen die mich lasziv ansehen und Küsse werfen und andere sexuelle Andeutungen machen. Mit einer Freundin aus Ägypten ging ich spazieren und meine Freundin hat übersetzt: wir würden als Huren angemacht. Dafür danken wir der Willkür von Frau Merkel, die wohnt sicher in ihren vier Wänden und wird rundum um die Uhr bewacht. Ich muss mich stets um meine Tasche und meinen Körper fürchten wenn ich die Wohnung verlasse. Dieser Zustand ist mir aus meiner Heimat und andere Macho-Länder gut bekannt, wo Männer die Straße dominieren- mit Gewalt.
Wann werden die nette Flüchtlingsschutzengel verstehen: Diese Männer werden sich nicht integrieren lassen. Sie sind nicht dazu gekommen um sich von euch erziehen zu lassen. Im Gegenteil: sie sind hier gekommen um euch zu erziehen und das tun sie schon und zwar sehr erfolgreich und mit den Methoden, die sie kennen: (sexualisierte) Gewalt, die ist auch eine Form von Terror, weil es Menschen, in diesem Fall Frauen, in ständiger Angst versetzt davon getroffen zu werden.
Keine Frau blieb unberührt von den Geschehnisse in Köln. Wir haben schon angefangen uns Gedanken zu machen, ob frau dies oder jenes noch anziehen darf, weil frau auf „Flüchtlingen“ treffen könnte, ob frau noch spät Abends alleine nach Hause laufen kann und so weiter. So wurden wir Frauen in den Herkunftsländer dieser Machos erzogen, mit drohender sexualisierten Gewalt, die jede Frau auf der Straße treffen könnte, haben sie uns zu Selbsteingrenzung erzogen und das Recht auf der Straße und auf Freiheit sind schließlich Männerrechte. Die Frauen mussen in ihren Grenzen bleiben bzw. in den Grenzen, die die Macho-Männern für sie vorgesehen haben. Das gefährlichste ist: jetzt werden auch kritische Gedanken Angesichts der Realität der Nicht-Integrationsfähigkeit eingegrenzt. – Astrid Miguelz


Die Beiträge von Hildebrandt, Soboczynski und Geis in der o.g. Ausgabe zeigen, dass Ihre Journalisten auch auf einem realistischen Hintergrund argumentieren können.
Bitte weiter so! – Dr. Klaus Eberbach


Wie die Artikel der Vorgänger ist auch dieser 4. Teil der Serie von Mathias Geis gelungen und in allen Teilen überzeugend, nur fühle ich mich bemüßigt, auf eine kleine (fatale) Irreführung hinzuweisen: im 12. Absatz der letzte Satz: „….sondern weil sie mit ihren ……“ da sollte besser stehen: ..mit deren … stehen.
Vielleicht korrigiren Sie es als Erratum.
Vielen Dank für die Klarheit Ihrer Beiträge zu den Irr- und Wirrungen in Politik und Journalismus. – Christa Krüger


Sie schreiben zu Recht, dass der Druck auf Frau Merkel „enorm“ ist. Aber paradoxerweise könnten die Landtagswahlen im März die angeschlagene Position der Kanzlerin eher verbessern: Sie wirken disziplinierend auf CDU-Mitglieder und -Wähler, die CDU wird wohl in allen Landtagen stärkste Fraktion bleiben bzw. werden, und da es keine Koalitionen mit der AfD und in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz auch nicht mit der Linken geben wird und die SPD überall schwächelt, ist es gut möglich, dass die CDU in allen drei Ländern den Ministerpräsidenten stellen kann. Es wäre nicht das erste Mal, dass Angela Merkel aus einer präkeren Konstellation als strahlende Siegerin hervorgeht. Auf alle Fälle hätte sie erstmal Zeit gewonnen. – Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Heilmann


Sie schreiben: „Über das Oktoberfest können wir ja ein andermal sprechen.“
Wann wäre es Ihnen denn recht? Und darf ich dann meine Erfahrungen aus dem Karneval gleich mit anbringen oder aus dem Büro? Gehen wir dann darauf ein, was ich als Frau schon alles zu hören und zu fühlen bekommen habe? Oder ist das dann auch einer der von Ihnen so genannten „What-aboutismen“?
Ja, ich möchte, dass sexuelle Übergriffe ausnahmslos geächtet werden. Und nein, ich kenne keinen Seite-1-Artikel zu Übergriffen und Straftaten, die auf dem Oktoberfest oder sonst wo von weißen Männern ausgehen.
Es scheint so viel einfacher, sexuelle Übergriffe zu ächten, wenn diese von vermeintlich „anderen“ Männern ausgehen. Dann wird in deren Kultur oder Herkunft die Ursache gesucht. Ja, das mag ein Bestandteil sein. Dass heißt aber nicht, dass in „unserer“ Kultur sexuelle Gewalt nicht vorkäme. Und daher ist es keine Relativierung von Straftaten, sondern im Gegenteil das Erkennen uns Ernstnehmen derselben, wenn wir diese Taten nicht von uns abzuspalten versuchen, sondern diese auch dann ernst nehmen, wenn sie von „unseren“ Männern begangen werden. – Susann Rüthrich


Es geht nicht um Angela Merkel, es geht um die Europäische Union
Die seit längerem schwelende Debatte über eine Abschottung Deutschlands gegen den nicht nachlassenden Strom von Flüchtlingen hat gestern (20. Januar 2016) einen neuen Höhepunkt erreicht:
– In Wildbad Kreuth stießen die Positionen der Schwesterparteien in der Union und ihre Führungspersonen Merkel und Seehofer unversöhnt aufeinander.
– In Davos sprach sogar Bundespräsident Gauck von der Notwendigkeit, ein System der Begrenzung zu finden.
– In Wien beschloß die Große Koalition „Obergrenzen“ für die Aufnahme von Flüchtlingen in Österreich.
Wann sieht es die Kanzlerin endlich ein, daß auch sie Nein sagen muß zu noch mehr Flüchtlingen? Diese Frage schwingt untergründig in vielen Kommentaren und Interviews der bundesdeutschen Medien mit. Das Problem schrumpft zusammen auf eine persönliche Marotte der „mächtigsten Frau in Deutschland“. Hier kommt die Pfarrerstochter zum Vorschein, so scheint es, die in einem Dilemma zwischen ihren ethischen Überzeugungen und den politischen Realitäten eingezwängt ist. Ein packendes Drama entfaltet sich, das nur dramatisch enden kann – entweder durch ein Wunder oder durch den politischen Untergang der Kanzlerin.
Allerdings greift diese Analyse viel zu kurz. Wenn die Kanzlerin betont, daß es unsere Pflicht sei, Flüchtlinge aufzunehmen, dann spricht sie einfach nur aus, was in Europa geltendes Recht ist.
Die Fakten:
– Alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben mit ihrer Unterschrift unter den Vertrag von Maastricht die Genfer Flüchtlingskonvention in europäisches Recht übernommen.
– Im Juli 2013 ist die sogenannte Aufnahmerichtlinie der Europäischen Union in Kraft getreten. Sie schreibt vor, daß jedes Mitgliedsland Menschen aufnehmen muß, die bei den dortigen Behörden einen Antrag auf Schutz vor Verfolgung, Vertreibung oder Krieg stellen. Die Richtlinie regelt zudem, wie die Antragsteller versorgt werden sollen und welche Rechte ihnen zustehen.
Das ist der wirkliche Kern des Dramas: Wir haben in Europa einen Rechtsrahmen, der zum ersten Mal in der Geschichte die Rechte von einzelnen Menschen über das Wohl des Staates stellt. Die Europäische Menschenrechtskonvention war das Dokument, das dieses Ideal erstmals in eine völkerrechtliche Form gegossen hat. Diese Idee ist das Besondere an der Wertegemeinschaft der Europäischen Union. Durch sie wird das politische Gebilde der EU für viele Menschen weltweit zu einem Hoffnungsträger, der inzwischen sogar die USA überstrahlt. Im Geiste dieser Idee ist auch die europäische Flüchtlingspolitik gestaltet worden.
Das Dilemma besteht nun in einer tragischen zeitlichen Überschneidung. In Syrien herrscht seit 2011 ein vernichtender Bürgerkrieg. Die rasanten Fortschritte in der digitalen Kommunikation ermöglichen eine Kettenwanderung von Hunderttausenden Menschen. Alle Syrer, die es sich leisten können, strömen nach Europa. Das zwingt die europäische Idee der Menschenrechte in eine gigantische Belastungsprobe – zu früh. Es fehlt die Zeit für das Entstehen einer Rechtswirklichkeit. Es fehlt die Zeit dafür, daß die beteiligten Gremien, Regierungen, Beamten das große Versprechen, das da im unauffälligen Gewand einer Richtlinie daherkommt, tatsächlich als geläufige und auch funktionierende Praxis in Europa etablieren könnten.
Angela Merkel spricht dieses Dilemma nicht offen aus. Auch Bundespräsident Gauck deutet es nur an. Möglicherweise befürchten sie einen backlash gegen die europäische Idee und ein weiteres Anwachsen nationalistischer Kurzsichtigkeit, wenn der enge Zusammenhang zwischen der Flüchtlingsfrage und den europäischen Vorschriften zu deutlich würde.
Tatsache ist und bleibt jedoch:
– Keine europäische Regierung kann Flüchtlinge zurückweisen, die an ihrer Landesgrenze einen Antrag auf Schutz stellen. Tut sie es doch, verletzt sie den Maastrichter Vertrag und die Aufnahmerichtlinie von 2013. Grenzen zu schließen, wirkt daher nur gegen Flüchtlinge, die einen solchen Antrag gar nicht stellen wollen.
– Wenn Angela Merkel den Kampf um eine Flüchtlingspolitik in europäischem Geiste verliert, ist das Problem damit nicht aus der Welt. Wahrscheinlich wäre es sogar verschärft, weil ihre Niederlage die Befürworter der Abschottung in Deutschland und Europa ermuntert.
– Wenn die Politik der Abschottung sich durchsetzt, verliert die Europäische Union ihren Wesenskern als zukunftsweisende Wertegemeinschaft. Sie stirbt von innen her.
Darauf hat der Bundespräsident angespielt, als er seine Rede beschwörend mit der Frage enden ließ: Kann es wirklich sein, daß uns dazu nichts Besseres einfällt? – Anja Osiander


Was mich in Ihrem Artikel („Ab wann? Ab jetzt!“) am meisten überzeugt hat, ist Ihre Vermutung, daß Merkel scheitern wird. Sie reden von Merkels eigener Analyse, die aber nirgendwo erkennbar wurde. Die Klimapolitik wird nach Tagesbedarf ein- oder ausgeschaltet, Kernenergie wird erst gefördert und dann verworfen. Die Steuerung der erneuerbaren Energien wird verpaßt und dann Gabriel überlassen, denn da sind keine Meriten zu holen. Bei Griechenland wird erst eine harte Gangart gewählt und dann gezahlt, ohne daß das Problem nachhaltig gelöst wurde. Und nun läßt sie eine Million Fremde ins Land, ohne daß der Staat und seine Institutionen diesem Problem auch nur annähernd gewachsen sind. Danach hofft sie, daß die anderen Europäer, mit denen sie zuvor nichts abgesprochen hat, ihr und Deutschland helfen. Das alles klingt nach Realitätsverweigerung, und der nicht mit Merkels Blick Gesegnete fragt sich, wo da eine schlüssige Analyse ist. Sind vielleicht Merkel und ihre hilflose Mannschaft wirklich so unfähig, wie es den Anschein hat? Dieser Gedanke muß einem nicht ideologisch fixierten Menschen gestattet sein.
Die von Ihnen genannte Zeitenwende ist für mich auch nicht erkennbar. Bei dem Zerfall Jugoslaviens war die Situation ähnlich, und bereits vor der wirtschaftlichen Erholung der Türkei war der Migrationsdruck aus der Türkei und dem Nahen Osten deutlich fühlbar. Bereits mit den damaligen Zahlen an Migranten ist die ganze staatliche Asyl-Prozedur nicht klar gekommen. Nun läßt sie eine Million Fremde ins Land und zahlt Tribut an die Türkei und demnächst an nordafrikanische Staaten, damit sie nicht noch mehr Flüchtlinge auf Europa loslassen.
Dann müßte sie ­ schreiben Sie ­ eine Debatte führen, was sich in Deutschland alles ändern muß. Das tut sie aber nicht. Für die Hälfte der Deutschen, wenn man Umfragen glauben darf, müßte sich aber vor allem die Regierung ändern, die hilflos dasteht, keine Kontrolle mehr hat, weder die äußere noch die innere Sicherheit garantieren kann. Daß dabei Integration gelingen kann, glauben immer weniger. – Dr. Walter Engel


Ich finde Ihre Arbeit, zuammen mit Ihrem Team, bemerkenswert.
Wenn man die Geschichte liest und mitbekommt, daß so ein „Mistkerl“ bei uns Asyl beantragt, dann geht einem das Messer in der Tasche auf. Man fragt sich auch, ob unsere Justiz diesen Fällen mit den bisherigen Mitteln und Verfahren gewachsen sein kann, ohne daß ich eine Idee haben könnte, wie man das ändern kann. Vielleicht müßte man, wenn er nach unserem Rechtsverständnis nicht verurteilt werden darf, wenigstens des Landes verweisen können. – Dr. Walter Engel


Mangold zeichnet ein Bild von deutscher Wirklichkeit, wie es sich jemand malen könnte, der nur die Diskussionen des neuen Jahres 2016 kennt. Er retuschiert weg die Linke, die Rezeption von Piketty und die Willkommenskultur für Flüchtlinge, die anders als die sehr beschränkte in den 80er und 90er Jahren aus der Mitte der Gesellschaft kam, fern jedes Kulturalismus. Und er verschweigt die deutliche Kritik am Merkelkurs, die aus den Reihen der Organisatoren der Integration, von Bürgermeistern, Regierungspräsidenten und Juristen kommt.
Bei einem Kunstwerk müsste man diese Kunst des Weglassens bewundern, als Fundament für eine Argumentation taugt sie aber nicht. – Walter Böhme


Auf Seite 2 behauptet Elisabeth Niejahr, dass die Vergewaltigung in der Ehe „seit rot-grünen Regierungszeiten strafbar“ ist. Da das Strafrecht der ausschließlichen Gesetzgebungskompetenz des Bundes unterliegt, kann dies sinnvollerweise nur „Bundesregierungszeiten“ meinen. Die Vergewaltigung in der Ehe ist durch Bundestagsbeschluss vom 18.05.1997 strafbar. Zu diesem Zeitpunkt amtierte die schwarz-gelbe Regierung unter Helmut Kohl. Auch wenn letztlich der Oppositionsantrag beschlossen wurde, natürlich auch mit Stimmen der Regierungsparteien, ist die Behauptung, dies sei zu rot-grünen Regierungszeiten geschehen, unzutreffend.
Ich würde es begrüßen, wenn Sie dies richtigstellen würden. – Dipl.-Jur. Hendrik Völkerding


Der Beitrag über Gabor Szabó ist treffend und kenntnisreich!! Danke!! Aber bitte beim nächsten Mal „der Triangel“ und nicht „die“ schreiben. Das Musikinstrument hat nichts mit einer Angel zu tun. – Udo Körner


Wenn es Josef Joffe nicht geben würde, wäre Ihre Wochenzeitung nur die Hälfte wert – die Kollegen mögen mir verzeihen. Die Kernsätze seiner Ausführungen sollten als Präambel in unserer Verfassung vorangestellt werden. Das ist von mir kein Witz. – Gunter Knauer


Gerade habe ich Ihren Artikel „Hast Du ein Problem“ in der heutigen Zeit-Ausgabe gelesen und war verblüfft: Warum kommen eigentlich quasi keine Frauen vor, und erst recht nicht zu Wort? Da gibt es Männer im Montagscafé, den Albaner mit seinem Neugeborenen, sechs Araber an der Domtreppe, einen kommentierenden Passanten, den HipHop-Jungen im Gemüseladen, Kouider Zaghi, ein Dutzend Männer in der Moschee-Cafeteria, den Imam, einen Mann im Friseurkittel und eine Gruppe Männer, die ihm zuhört, eine übersetzenden Jungen, die Köbes, die Türkenprolls, und dann, ja, tatsächlich: die Türkenproll-Girls, wow!
Falls die Silvesternacht nicht schon für einen vorsorglichen Rückzug aller Kölner Frauen in ihre Privaträumlichkeiten gesorgt hat, dürfte Ihnen auf Ihrem Gang durch die Stadt die ein oder andere weibliche Person begegnet sein. Vielleicht wollten Sie diese zarten Wesen nicht noch weiter durch ungebetene Kontaktaufnahme erschrecken, Motto: „Die Kölner Frau hat schon genug mitgemacht“? Oder erschienen Ihnen die weiblichen Mitbürgerinnen aus anderen Gründen nicht erwähnenswert?
Angesichts des Maßes an Frauenverachtung, das in der Silvesternacht im öffentlichen Raum manifest geworden ist, erscheint mir ein solches weitgehendes Ausklammern weiblicher Präsenz im Stadtraum und weiblicher Stimmen in Ihrer Berichterstattung völlig unverständlich, wenn nicht ignorant. Und, falls diese Nichtbeachtung völlig unabsichtlich geschehen sein sollte, dann erschreckt mich daran erst recht das fehlende Bewusstsein, dass die Perspektive von Frauen in einer Berichterstattung über die Kölner Gemütslage im Nachgang der Silvesternacht vielleicht irgendwie von Bedeutung sein könnte.
Daher möchte ich Ihnen sagen: Meiner Meinung nach ist mit Ihrem Artikel etwas ganz gehörig nicht in Ordnung. – Elisabeth Schröder


Das Schicksal der Besatzung zu lesen hat mich sehr betroffen. Da braucht man nichts hinzuzufügen. Unvorstellbar.
Aber grausen tut es mich auch vor unseren bescheidenen Möglichkeiten, dieses Verbrechen zu ahnden. Und nochmal grausamer ist die Erkenntnis, wie schon bei dem letzten Attentäter in Paris, der aus einem deutschen Asylbewerberheim stammte mit 4 verschiedenen Identitäten, daß es offensichtlich keinen Einfluß auf ein Asylverfahren in Deutschland hat. Das ist eine Bankrotterklärung und eine Zumutung für unsere Gesellschaft. Und noch beschämender ist, daß am Ende die rechten Parteien Recht bekommen, insofern, als daß unser Staat keine Autorität mehr über die Entwicklung hat???
DAS!!! macht mir Angst, nicht die Flüchtlinge an sich, aber daß wir offensichtlich nicht entschlossen, nicht in der Lage sind, Recht walten zu lassen. Wenn offensichtlich Kriminelle in Deutschland ein Asylverfahren, Unterstützung, Integrationsmaßnahmen erhalten, dann fühle ich mich gelinde gesagt: verar…….sagen wir mal belogen und betrogen.
Gute Nacht Deutschland und mein größtes Beileid gilt den gequälten Menschen, die mit ansehen und ertragen müssen müssen, daß ihre Peiniger in Deutschland durchgefüttert und nicht belangt werden. – Mieke Martini


Auf „ den“ arabischen Mann war ich gespannt! Dem ZEIT-Leser wurde Selbstverständliches geboten, aber auch total Überflüssiges, weil unnötig und der Bewältigung der Flüchtlingskrise nicht dienlich.
Warum wurden längst vergessene Klischees über den arabischen Mann aus dem Dunkel der Kolonialzeit erwähnt? Hilfreicher wäre es, die kulturellen und wissenschaftlichen Leistungen zu erwähnen, die in der arabisch-muslimischen Welt zwischen 800 und 1500 erblühten; dann könnte man noch erwähnen, warum Europa so erstarkte und die arabisch- muslimische Welt so weit zurückfiel.
Da nun nicht nur Chancen, sondern auch Probleme und Risiken im Zusammenhang mit den Flüchtlingen offener betrachtet werden, sollten alle Menschen zur Lösung der gewaltigen Aufgaben gewonnen werden. Wir brauchen gute Ideen und vernünftiges Handeln! Wie wäre es, wenn die besser gestellten und gut situierten Familien in unserem Land Flüchtlinge bei sich aufnähmen und gut betreuten, damit sie nicht dem „deutschen Stuhlkreis“ anheim fallen?
Nicht mehr witzig ist- weil anmaßend und ruppig- der unselige Apell : „Der Islam, auch der arabische Mann, ist von Stund‘ an und für immer ein wesentlicher und wichtiger Teil Deutschlands, er gehört zur Identität dieses Landes. Gewöhnt euch dran, Pegidisten und AfDler, das kann noch richtig gut werden.“ Bisher dachte ich immer, dass bei uns in Deutschland solche Festlegungen Ergebnisse eines demokratischen Prozesses wären und nicht die einiger Journalisten. Nun hätte ich noch gerne gewusst, welcher Islam in diesem Zusammenhang gemeint ist?
Gesetzt den Fall, der Flüchtlingsstrom nach Europa und besonders nach Deutschland bleibt uns für Jahre nicht nur erhalten, sondern schwillt weiter an auf Fünf-, Zehnmillionen Menschen pro Jahr. Was dann? Welcher Apell wird dann an die Öffentlichkeit gerichtet? – Wolf Lübcke


Wenn ich sie richtig verstehe, halten sie einen grundlegenden Kulturwandel aufgrund der unbremsbaren Migration für unvermeidbar. Frau Merkel beuge sich nur unabänderlichen Tatsachen. Ein Blick in die Geschichtsbücher verrät, dass diese Ihre Einstellung ein Recht großes Gefahrenpotential birgt. Bitte rechnen Sie auch mit Menschen (sie könnten in der Mehrheit sein), die sich einem unabänderlichen Wandel ihrer Kultur nicht einfach beugen wollen. – Dr. Christian Voll


Beim Lesen der ZEIT schlägt es mir wie eine Fatalität entgegen: Der Flüchtlingsstrom sei nicht zu bremsen, der nicht zu beendende Bürgerkrieg in Syrien triebe angeblich die Leute nach Europa, das Wohlstandsgefälle, wird nebenbei auch schon mal anerkannt, täte ein Übriges, vielleicht sogar das meiste. Europa zerfällt vor unseren Augen und wir sind der Fels in der Brandung. Die meisten unserer Partner haben sich damit abgefunden, dass es ohne Grenzen nicht geht. Sie haben die Notbremse gezogen, wie fahren weiterhin ungebremst auf den Abgrund zu. Mit ihrem Supermoralismus treibt die liberale Presse, allen voran die ZEIT, unser Land und Europa weiterhin geradezu in den Ruin. Klingst fragt spöttisch, ob wir so eine Grenze wie die von Melilla haben wollen, Hildebrandt mit ihrem Leitartikel will Merkel mit der Aufnahme von Fremden sogar übertrumpfen, Sobocynski zieht Vergleiche mit dem Sowjetregime und schwadroniert über mögliche Übergriffe beim Oktoberfest, aber kommt nicht auf die Idee, dass man das Übel an der Wurzel packen könnte. Brost und andere schreiben eindeutig, dass es keine europäische Lösung geben wird, sagen aber nicht ausdrücklich, dass jetzt beinahe ausschließlich die deutsche Regierung hinter dem Schlamassel steht. Geis redet im Bezug auf die AfD viel von Populismus und Rechtsradikalität aber wenig von den akuten Probleme, die sich daraus ergeben, dass sich eine Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr im Bundestag vertreten sieht. Es ist doch gerade Merkel mit ihrer linken Politik, die den Wahnsinn bis jetzt unbeschadet in ungeahnte Höhen treiben konnte. Dagegen verhält sich Josef Joffe wie ein Bollwerk der politischen Vernunft, aber wozu ist er eigentlich Chefredakteur, wenn ihm die Meinungen seiner Mitarbeiter so sehr entgleiten? Mit anderen Worten, noch habe ich nicht endgültig entschieden, mein jahrzehntelanges Abonnement Ihrer Zeitschrift zu kündigen – Sie können selbst sehen, ob es dreißig Jahre sind oder gar schon vierzig – aber viel fehlt nicht. – Prof. em. Dierk Lange


Der Verlust „der Mitte Europas“ verschwindet im Sog der – Völkerwanderung vom Nahen Osten und Afrika nach Europa – über tausende
von Kilometern mitten ins Herz von Europa, ist ein Versagen der Demokratischen Weltmächte/Weltgemeinschaft ,die Lebensverhältnisse in den armen Ländern zu stabilisieren.
Wir schaffen das….ist ein Beispiel dafür,daß diese Frage längst noch nicht entschieden ist und welchen Preis von Milliarden EURO müssen wir dafür zahlen ?
Kulturelle unterschiede, Religion, Sprache , Sitten und Gebräuche sind ein wesentlicher Teil von Idenditäten die mitgebracht werden und eine vorübergehende erste „Willkommenskultur“ sind keine ausreichende Grundlage , für ein gelingen von schnellen Integrationsmöglichkeiten.
Die nicht erfüllten Erwartungen der “ Flüchtlinge“ egal als welchen Motiven heraus sie zu uns kommen ,sind bei Ihrer Ankunft in der „Demokratie“ und „Freiheit“ die Erfüllung von Grundbedürfnissen zum guten Leben vorzufinden (Bildung,Wohnung,Arbeit) liegen noch jahrelang in weiter Ferne.
Die Hoffnung stirbt also schneller als gedacht , der Frust und die Enttäuschung sind ein Nährboden für „Gewalt und Kriminalität“,Angst und Fremdenfeindlichkeit.
Das Gelobte Land “ in dem Milch und Honig fließen“, da kann man nicht auf „Sicht fahren“ und mit kleinen „Trippel-Schritten“ im Suchmodus die schnelle „Lösung“ finden.
Die Schwäche Europas liegen erkennbar seit 2008 (Finanzkrise) klar auf der Hand – Solidarität und Zusammenhalt – haben scheinbar keine Chance in bedrohlichen Krisenzeiten. – Thomas Bartsch-Hauschild


Für das nächste Unwort des Jahres möchte ich das Wort „Populismus“ vorschlagen. Es wird meines Erachtens häufig verwendet, um Menschen, die demokratisch gesinnt in voller Übereinstimmung mit der Verfassung stehen, aber unliebsame Meinungen äußern, verächtlich abzustempeln, oft mit dem Ziel, deren Einfluss in der öffentlichen Debatte in subtiler Art und Weise durch Unterstellung eines persönlichen, egoistischen, machtorientierten Motivs einzuschränken. Unterschwellig rückt das Wort „Populismus“ die damit attributierte Person in die Nähe des historischen Nationalsozialismus und versucht, den damit Bezeichneten in ein gewisses Abseits zu rücken. Somit droht eine diffamierende Unterstellung die dringend notwendige sachliche Auseinandersetzung zu verdrängen und bedroht damit eine Grundvoraussetzung der pluralistischen und demokratischen Gesellschaft. – Dr. Christian Voll


Sie haben mir aus der Seele gesprochen. „Das Abitur vor Augen wie Amundsen den Südpol“, dieses Zitat werde ich fortan verwenden, um meine Schulzeit in Bayern zu beschreiben. Ich selber war leider auf dem G 11 und habe mich dann in die Leistungskurse Englisch und Französisch geflüchtet, um noch irgendeinen Sinn im täglichen Schulgang zu sehen. Die Sichtweise von Herrn Stoiber, was die Chance des Sitzenbleibens angeht, kann ich nicht nachvollziehen. Die einzige Chance besteht darin, einen von diesen raren fähigen Lehrern zu erwischen, die in einem Schüler den Menschen sehen und den sensiblen Schülern Mut machen statt sie zu demütigen.
Unser 13-jähriger Sohn hat heute nach dem Frühstück mit einem Aufschrei die Titelseite der Zeit erspäht. Eilfertig habe ich ihm die Seite mit den Schulversagergeschichten zum Lesen hingeschoben. Er war sehr beeindruckt genau das zu lesen, was wir ihm immer und immer wieder erzählen. Hin und wieder halten wir ihm auch unsere grotesk schlechten Zeugnisse hin, die uns nicht daran gehindert haben, erfolgreich ein Studium in Bayern abzuschließen.
Zum Glück haben sich die Zeiten zumindest im Hinblick auf die Umgangsformen gebessert. Die Zustände, die Herr Fischer schildert, sind heute nicht mehr denkbar. Leider ist es aber immer noch so, dass sich die mehrheitlich extrovertierten Lehrer nicht vorstellen können oder wollen, was es bedeutet introvertiert zu sein. Als introvertierter und sensibler Schüler einen lauten und auf Konkurrenz ausgerichteten Schultag auszuhalten, ist eine echte Herausforderung. Immer wenn das Gespräch auf die Ganztagsschule kommt, denke ich daran, wann diese Schüler eigentlich endlich mal alleine sein dürfen, um sich wieder zu erholen. – Katja Dallmeier


Bei gewissenhaften Lehrpersonen sind Noten echte, mit Plausibilität versehene, Lernstandskontrollen. Vor diesem Hintergrund gibt es keine guten oder schlechten Noten. Es gibt nur gute oder schlechte Leistungen.
Ihr Spezial zu Schule und Lehrer weckt den spannenden Gedanken, welche Eigenschaften und welche Fähigkeiten der „erfolgreichen Versager“ denn einen wertvollen Lebensweg ermöglichten? Die entscheidenden Fragen sind: Was sind das für Kompetenzen und wo, wie und von wem werden diese wichtigen Qualitäten in den Schülerjahren vorgelebt und gelehrt?
Das Lernziel der Schülerjahre muss immer der Mensch sein, nicht die Note! Diese zeigt mit Blick auf bestimmtes Sachwissen nur den Lernstand. Schulisches Lernen muss in unserer Gesellschaft neu gedacht werden. – Konrad Scheib


Eine typische Gerhard-Baum-Einlassung. Immer bestrebt, es Kriminellen möglichst leicht zu machen, ihr „Handwerk“ auszuüben und gleichzeitig dafür zu sorgen, daß sie nach Möglichkeit nicht identifiziert werden können und das Ganze dann unter der Überschrift „Bürgerrechte“ zu verkaufen. – Fritz Kronberg


In Ihrem Artikel („Er kann auch anders“) erwähnen Sie einen älteren Herrn im „braunen Hemd“. Ich frage mich, was Sie damit bezwecken. Gute Berichterstattung braucht solche versteckten Andeutungen nicht. – Jürgen Tewes


In dem Artikel- Scharia schlägt Menschenrechte- schreiben Sie, dass die meisten Deutschen Muslimverbände gegen die Todesstrafe bei Religionswechsel sind.
Kann das sein? Nur die meisten?Das wäre ja wirklich unfassbar. Nennen Sie doch bitte diese Verbände, die noch für die Todesstrafe plädieren.Ich denke, dass das eine journalistische Pflichtaufgabe ist. – Albrecht C. Müller


Der Leitartikel von Tina Hildebrandt ist ein großes Ärgernis. Sie glaubt, eine „neue Weltordnung“ entdeckt zu haben, wo jeder dahin gehen kann, wo es Wohlstand gibt. Welch ein Unsinn – die technischen Möglichkeiten gibt es seit mehr als hundert Jahren. Neu ist nur, dass eine Regierung Merkel es versäumt, dies zu unterbinden. Und dass sie zu charakterlos ist, ihre Riesendummheit einzugestehen und zu beenden. – Falk Häckel


Danke für Ihre ermutigenden Ausführungen zum Thema „Schlechte Noten – (K)Ein Makel fürs Leben?“. Unter den geistreichen Tipps fand ich „Häufiger melden!“
am originellsten. Danke!
Leider haben Sie vergessen diverse hilfreiche Stellenausschreibungen gleich im Anschluss an den redaktionellen Teil einschlägig zu erläutern. Auch dort stand ja manch geradezu beweiskräftig Ermutigendes, z. B. eine W2-Professur für „Frühkindliche Bildungsforschung“ in Potsdam und eine nur scheinbar inhaltsleere Projektleiter/Innen/stelle bei der Robert-Bosch-Stiftung. Nicht jede und nicht jeder hat ja trotz Ihrer anhaltenden Werbetexte die Kommerzialisierung der deutsche Bildungsszene schon so lieb, dass er das Adjektiv „frühkindlich“ spontan als nicht-ironisch lesen könnte und die Verdienste der Robert-Bosch-Stiftung um den Charter-School-Import als gemein nützlich empfinden würde. – Prof. Dr. Lutz Führer


„Verkrümelt“ hat sich in diesem Getöse aber nicht nur die bürgerliche Mitte. Marginalisiert wurde auch die „alte Linke“, die die Lösung für die Probleme dieser Welt eben nicht in kulturalistischer Sprachmagie und selbstgemalten Herzchen sieht, sondern in einer starken Steuer-, Wirtschafts- und Umweltgesetzgebung. Das liegt teils an den nun mal komplexen und detailreichen Themen, teils am politischen Stil. Der Attac-Gründer und grüne EU-Abgeordnete Sven Giegold z.B. bearbeitet die internationale Finanzwirtschaft ebenso kompetent wie fundamental kritisch, hat aber meines Wissens nie jemanden als „Kapitalistensau“ oder „Bankergesindel“ beschimpft. Denn der Gegner der „alten Linken“ ist in erster Linie ein System und nicht eine Gruppe. Diese zivilisierte Haltung erweist sich leider als Hemmnis im aktuellen politischen Klima, in dem eine panische Mittelschicht links wie rechts vor allem nach persönlicher Distinktion gegenüber anderen sucht. – Achim Schröer


Zu dem Artikel „Ab wann? Ab jetzt!“ von Tina Hildebrandt in DIE ZEIT vom 21. Januar 2016 möchte ich das Folgende anmerken:
Wohin ich blicke – auch weit über Deutschland hinaus – sehe ich nur einen Politiker mit „Eiern in der Hose“: Dr. Angela Merkel. Die selbsternannten Alphamännlein tun nur so als ob. Schön, dass sie unsere Kanzlerin ist. – Jürgen Geisler


Herzlichen Dank für Ihren Artikel über Erinnerung. Wie verkürzt die quantitative Sicht auf Erinnerung ist, wurde in der Anekdote deutlich, wie Sie sich erst über den Umweg einer gemeinsamen Bekannten aus dem digitalen Vergessen in Cathal Gurrins technisch hochgerüstetes Extended RAM bringen konnten und welche Irritationen das in Ihnen auslöste. Offensichtlich kommt bei der Speicherung und automatisierten Auswertung von Fotos im Sekundentakt und stenographischen 5-Finger-Protokollen eine für erfolgreiche Kommunikation wesentliche Dimension des Denkens abhanden: die Bedeutung. – Ingo Klamann


In der Tat haben Sie Schäuble und Merkel treffend in ihrer Analyse und Schlussfolgerungen beschrieben.
Es fehlt dennoch der Hinweis, dass temporär wohl mehr Wirtschaftsflüchtlinge kommen als Kriegsflüchtlinge. 2012 wurde die Geldleistung um 50% hochgefahren. Irrsinn. Zur Osteuropakrise wurde auf Sachmittel zurückgefahren. Notwendigerweise. Wegen besagten Wohlstandsgefälle! Und jetzt wieder das gleiche Spiel. Nur mit mehr Radius. Der Staat als Menschenhändler – wir sind dabei. Die Junta im Ausland beklatscht uns ob der Doofheit. Diese Junta verdient doch zwei Mal: Die Aufmüpfigen sind weg, und die zahlen noch über Konten Geld an Staat und Einheimische. Diese Aussage stammt von einem befreundeten bürgerlichen Äthiopier. Bei der Anzahl der echten Anspruchsberechtigten wäre dies aber auch in deren (BK u BM) Gedankengebäude vernachlässigbar. Abgesehen von der temporär mangelhaften Abschiebeproblematik und Grenzsicherung, (alleine zwei Probleme, die die jeweils größer sind als der griechische Finanzbedarf).
Zur Sache: Keine Integration ohne gemeinsames Projekt. Der einzige, der sich hier vorwagt, ist Schäuble: Gemeinsame Autarkie (wie Amerika) macht unabhängig in Verhandlungen mit diesen kriegerischen Staaten. Die Benzinsteuer wäre ein erster pragmatischer Schritt. Weg von UNSERER zweiseitigen Medaille: Wir die Metal-Boys, die die Öl-Magnaten, die zudem dann wieder mit Öldollar bei uns einkaufen (nur eben mit den dickeren Stahl=SuV und Panzer). Die Energiewende ist IT&Chemie&Insichkehr&Investition mit sozialer Komponente.
Also? Woran haperts? Die an die Wand gefahrene Energiewende wieder aufzurichten wäre Pressepflicht. Die Ideen müssen von ihr kommen. Nicht von Merkel!
Von 25 % Weltmarktanteil binnen zwei Jahren sind wir auf 2.4 % geschrumpft. Nachhaltiger geht der Flurschaden nicht!
Warum keine Sachleistungen auszahlen? Warum nicht die tausenden E-Auto und E-Roller, die in Europa weggeschmissen werden, gemeinsam restaurieren? ALLEINE BEI MIR STEHEN DREI HUNDERT! Ich weiss von Freunden, da stehen noch mal 500 E-Autos. ALLE BEZAHLT VON DER DEXIA BANK, NUR 20.000 km WIE NEU, UND JETZT WERDEN DIE WEGGESCHMISSEN!
Steht zudem so im AsylbLG: Anreize zur Selbstversorgung schaffen (Mit dem E-Auto kann man Strom speichern, weiß mittlerweile jeder. Die alten E-Autos will hier aber keiner mehr fahren, weil sie aus den 90er Jahren sozial outdatet sind. Ich bekomme sie für 400 – 800 Euro!!).
Da gibt es keine Konkurrenz und auch keine Marktverzerrung wie bei der Abwrackprämie. Ich könnte Ihnen hier einige Geschichten erzählen. Ich kenne mich sehr gut aus. Leider schweigt die Presse zu pragmatischen Ansätzen. Die „schlauen“ Syrer habe ich auch schon alle angeschrieben. Keine Reaktion*. Es bleibt also bei der „Altbevölkerung“, pragmatische Vorschläge zu machen. Und: Das sind Sie! (Bzw. waren Sie!) Dann schafft Migration nicht Migration (eine Millionen Bilder schaffen 3 Millionen neue Migranten), sondern es kommen die, die keine Angst vor dem intellektuellen und (!) dem steinigen Weg haben. Dem WEG DER ZEIT.de! Die drei Ursachen, die sie nennen, wären gebannt! Das Zeitfenster schliesst sich für schlaue Meinungen. Uns bleibt kaum noch Zeit. Nur: Sowas kann man nicht wie eine Essens- oder Kleiderausgabe organisieren. Dazu braucht es ein Forum. UND: Genau das bietet die Zeit nicht. Ich werde die Zeit nach dieser Krise abbestellen und nie wieder lesen. Es wird in die Akte „Hirn, aber ohne Hand“ abgelegt. Ich zumindest möchte mit mir noch konsequent sein dürfen. – Norman Heeg


Europa, die Europäische Union, ist heute nur noch ein Schatten ihrer selbst, von all dem, was sie sein und wofür sie stehen wollte. Sie ist der peinliche Friedensnobelpreisträger von 2012, Werte uneinig nach innen und nach außen. Und es gibt inzwischen wohl kein Mitgliedsland mehr, das nicht zu diesem prekären Status quo, den die anhaltende Flüchtlingskrise nachdrücklich offenbart, beigetragen hat. Trotzdem, kein Gesetz der Welt kann einer zivilisierten Gesellschaft das Recht auf Wegsehen zugestehen, wenn Menschen um ihr nacktes Überleben kämpfen. Darum ist die Diskussion um eine verbindliche Obergrenze für die Aufnahme von durch Krieg und Terror Vertriebene de facto eine Scheindebatte um eine ebensolche Lösung. Und darum war und ist die Prämisse und Fanalsetzung der Bundeskanzlerin („Wir schaffen das“) in der Flüchtlingspolitik kein Fehler, leider jedoch eine fatale Fehleinschätzung des realen gesamteuropäischen Willens zu humanitären und solidarischen Hilfeleistungen. – Ira Bartsch


Am 21. 01. habe ich Ihren Artikel „Hast du ein Problem? Ein Paar Notizen aus Köln, der prolligsten Stadt Deutschlands“ gelesen und nachdem ich ihn beendet hatte, war ich fassungslos. Nachdem ich Sie anschließend wütend gegoogelt habe, war ich nicht mehr nur noch fassungs-, sondern auch sprachlos. Ich hatte nämlich viel mehr mit Ihnen gemein, als mir in dem Moment lieb war. Wir beide sind in Köln geboren und leben mittlerweile in Berlin. Mit dem einzigen Unterschied, dass mir meine Heimatstadt anscheinend nicht so vollends zuwider ist wie Ihnen. Und da stellten sich mir zwei fragen: Die erste, etwas näherliegende, die sich jeder Leser, ob nun aus Köln oder nicht, wohl stellen musste: Was will Herr von Uslar uns denn nun mit seinem Artikel sagen? Will er eine feurige Schrift über gescheiterte Integrationspolitik schreiben? Finde ich super, ist ein wichtiges Thema, das generell, aber vor allem im Kontext der Ereignisse der Silvesternacht, verstärkt angesprochen werden sollte, weil das wirklich ein Problem ist in Köln…und im ganzen Ruhrgebiet und in Berlin und in Frankfurt und in Bremen und in Hamburg. Aber gut. Was machen dann die ganzen unsachlichen Beleidigungen und überhebliche Beschreibungen türkischstämmiger Mitbürger in dem Artikel? „Türkenprolls mit seitlich abrasierten Haaren und Girls mit silbernen Creolen“ etc. (Ach ja und welche Zeitung druckt so einen unsachlichen, klischeebeladenen und fast schon fremdenfeindlichen- um mich jetzt mal Ihrer doch eher saloppen Sprache zu bedienen- Scheiß???) …Klingt ja doch nicht so, als hätten Sie diese jungen Leute gerne in Ihre Gesellschaft integriert.
Also worum geht es dann? Einfach um eine unsachliche Tirade, die in einer Beschreibung der hässlichsten Ecken der Stadt und der nicht gelungenen Integration, wie sie überall in Deutschland stattfindet, Ihrer persönlichen Abneigung gegen diese Stadt Luft macht? Gut, als Chefredakteur der Zeit würde ich mir natürlich zweimal überlegen, jemanden für die Expression voreingenommener, natürlich in keinster Weise objektiver, persönlicher Emotionen zu bezahlen. Aber ich bin kein Chefredakteur und muss nicht die Seriosität meiner Zeitung wahren und kann mich deshalb mit allen meinen persönlichen Gefühlen bezüglich meiner Heimat fragen: Sind sie in dem selben Köln geboren wie ich und wohnen sie in dem selben „beschaulichen Berlin Mitte“, in das ich jeden Tag zur Uni fahre? Und was ist ihnen Schreckliches in Köln widerfahren, dass Sie eine derartige Meinung, die allem widerspricht, wofür man als Kölner zu stehen glaubt und was man jeden Tag im Umgang, der doch so offensichtlich deutlich herzlicher ist, als in manch anderer Region Deutschlands, lebt? Wieso haben Sie sich genau diesen einen grantigen Mann ausgesucht, der über ein freundlich gemeintes Plakat schimpft? Wieso nicht all die Leute, mit denen ich täglich spreche? Darüber, dass wir WIRKLICH besorgt sind über das zukünftige Zusammenleben in dieser Stadt, auch wenn sich vor dem Dom nicht die von Ihnen gewünschten Blumenmeere auftun, und dass wir WIRKLICH zu schätzen wissen, dass diese Männer sich mit Ihrem Schild vor den Dom stellen. Warum schreiben Sie nicht darüber, wie Flüchtlinge vor dem Hauptbahnhof Blumen an Frauen verteilt haben und wie sich diese Kölnerinnen darüber ehrlich gefreut haben? Haben Sie noch nie Karneval gefeiert, wo jeder zu jedem einfach freundlich ist, wo jedes zweite Lied von einer multikulturellen Stadt handelt, von Toleranz oder von der Bereitschaft dafür, einem alten Mann, der kein Geld für ein Bier hat, Einen auszugeben? Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich will Köln nicht verherrlichen, in der Selbstbeweihräucherung sind die Kölner auch ohne mich gut genug. Köln kennt Fremdenfeindlichkeit und missglückte Integration und viele Menschen, die sich mit dem, was ich eben beschrieben habe, kein Bisschen identifizieren können. Aber weder ich, noch ein deutscher Türke, der seit zwanzig Jahren hier lebt und kein Wort Deutsch spricht, noch irgendein anderer Kölner, Berliner oder Münchener kann irgendeinen Nutzen aus Ihrem Artikel ziehen, und sei er auch nur als „Stimmungsbild“ gedacht. Die Stimmung, die sie darstellen, ist verzerrt durch die aller simpelsten Vorurteile, derer Bedienung man sich selbst nicht zu schade ist. Und selbst wenn die Stimmung, wie Sie sie schildern, herrschen würde, so erschließt sich die Relevanz für den Kontext der Silvesternacht Ihrem Leser leider an keiner Stelle. Ganz sicher richtig ist jedoch, dass man in jeder Stadt hervorragend schlechte Stimmung hervorrufen kann, wenn man sie einfach mal ebenso durch die Bank als prollig abstempelt und auf derart unsachliche Art und Weise beleidigt.
Ich feire jetzt seit 19 Jahren, früher im Schlepptau meiner Eltern und heute mit meinen Freunden, Karneval und gehe seit ich 16 bin im Kölner Nachtleben aus, wo es von aggressiven Rheinländern, die ganz wild darauf sind, sich zu prügeln, „mal schneller eins aufs Maul gibt“. Eine Schlägerei habe ich dabei bisher nicht mehr als zwei mal gesehen. Keiner meiner Freunde war jemals in eine Schlägerei verwickelt. Na gut, im Nachtflug war ich nicht, als dort letztes Jahr in die Decke geschossen wurde, das war schon übel. Vielleicht sollte man doch besser in Berlin bleiben….Obwohl. Da wurde in meiner Straße im letzten halben Jahr auf vier Menschen geschossen. Gut. Ist auch der Wedding. Das ist ja klar, ist ja asi und alles voller Türkenprolls. Dann doch lieber nach Charlottenbrug. Ach blöd, am Olivaer Platz wurde ja neulich auch eine Person erschossen.
Ich hoffe für Sie, dass Sie auf Ihrer Suche nach einem schönen ruhigen Plätzchen ohne Asis und Prolls erfolgreich sind, aber ich kann nicht umhin, Ihnen dabei einen Ratschlag mit auf den Weg zu geben: Notizen sind für die private Reflexion gedacht. Sie können unsachlich und unfreundlich sein, aber keiner außer Ihnen möchte sie lesen und sie gehören nicht in ein seriöses Blatt wie die Zeit. Und wenn Sie dennoch meinen, mit solch einer arroganten, abgehobenen Einstellung durch die Welt laufen zu müssen und anschließend öffentlich Ihre Meinung kundzutun über das ganze Gesocks, das Ihnen dabei begegnet ist, dann müssen Sie sich auch nicht wundern, dass Ihnen „ein anderer Zug, eine andere Schärfe“ entgegenweht. Sei es in Berlin- wo, sein wir ehrlich, der scharfe Ton als „Schnauze“ schon lange salonfähig gemacht ist- oder sei es sogar in einer freundlichen und offenen Stadt wie Köln. – Paula Kreße-Cludek


Beim Wegräumen der letzten Zeit (Titel „Sitzenbleiben“) Richtung Altpapier fiel mir die Beilage des Stifterverbands in die Hände. Beim Durchblättern stieß ich auf den Artikel des früheren IBM-Chefs Dueck zur Veränderung der Arbeitswelt und den sich daraus ergebenden notwendigen Veränderungen im Bildungs- und Erziehungssystem. (S. 24ff.) Ich kann Herrn Dueck nur zustimmen. Dieses Thema wäre wirklich Stoff für einen neuen Titel zum Thema „Schule“.
Den letzte Schultitel (Sitzenbleiben) empfand ich als extrem ärgerlich, weil er die Tatsache, dass Sitzenbleiben in der Tat in der Regel ein Makel fürs Leben ist, meiner Meinung nach umkehrt und das Sitzenbleiben auf diese Weise verharmlost wird. Ein gut recherchierter Titel zum notwendigen Umbau des Bildungs- und Erziehungssystems würde mich sicher versöhnen. – Claudia Mund


STADTMARKETING KÖLN bezieht sich zur Aussage „Köln ist die prolligste Stadt Deutschlands“
Der Artikel im Feuilleton der Zeitschrift „Zeit“ Nr.4 „Hast Du ein Problem?“ von Moritz von Uslar ist Anlass für den Verein STADTMARKETING KÖLN, Stellung zu den Aussagen zu beziehen.
Darin wird Köln als „prolligste Stadt Deutschlands“ bezeichnet. Wir wehren uns dagegen. Mit diesem Artikel werden eine Million Bürger Kölns beleidigt, die ihre Stadt lieben. Wir wissen, dass es nicht immer nur die schönen Seiten, sondern auch die Probleme gibt, die eine Millionenstadt mit sich bringt. Diese gilt es zu lösen. Aber, ist dies prollig? Nicht umsonst ist Köln eine wachsende Stadt, die für viele Bürger der Lebensmittelpunkt und äußerst lebenswert ist. Köln gehört zu den beliebtesten Tourismuszielen, zu den zehn Städten weltweit, die man gesehen haben muss und die über 100 Mio. Tagesgäste jährlich besuchen. Wir lieben unsere weltweit einzigartige 2000-jährige Geschichte. Wir lieben die Kunst und Kultur der Stadt- unsere Philharmonie, unsere Oper, unser Schauspielhaus, unsere Museen und unsere freie Kunstszene. Wir sind froh und stolz, eine Hochburg der Hochschulen mit fast 100.000 Studenten zu sein, mit einer Excellenzuniversität und einer weltweit renommierten Hochschule für Musik und Tanz. Wir sind multikulturell, denn in Köln leben viele Nationen friedlich und tolerant nebeneinander. Aber, ist dies alles prollig? Wir haben in Köln viele Probleme, das wissen wir. Es ist richtig, wir haben viele Baustellen. Es ist richtig, wir haben große Verkehrsprobleme. Es ist richtig, wir haben im Moment Sicherheitsprobleme und sehen uns hoher Kriminalität gegenüber. Die Probleme sind bekannt, man ist derzeit sehr aktiv, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, damit diese liebenswerte Stadt auch weiter für die Bürger, Touristen und Wirtschaft sicher und attraktiv bleibt. Der neue Polizeipräsident hat den notwendigen Veränderungsprozess erkannt und wird die Maßnahmen dafür ergreifen. Für uns wirft sich die Frage auf, ob man einen Sündenbock für das bundesweite Fehlverhalten sucht und entsprechend medial positioniert? Denn nicht nur in Köln waren die erschreckenden Übergriffe zu verzeichnen, sondern auch in vielen anderen deutschen Städten. Auf Köln richtet sich zwar das gesamte öffentliche Interesse, aber durch die Ausschreitungen der Silvesternacht treten die bundesweiten Probleme endlich zutage. Alles, was in der Silvesternacht passiert ist, ist ein bundesweites und nicht ein ausschließlich Kölner Problem. Der personelle Abbau der Polizei bzw. Justiz ist kein Kölner Tatbestand. Hier treten die Probleme hervor, die in der Vergangenheit gemacht wurden und die voraussehbar waren. Köln steht aktuell stark im Fokus und alle anderen betroffenen Städte halten sich zurück.
Wir wehren uns dagegen, dass Köln eine Stadt ist, die man nicht mehr besuchen kann, weil sie prollig ist. In den vergangenen Tagen haben sich viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens als Botschafter öffentlich zu Köln bekannt und Kriterien aufgezeigt, in welchen Veränderungsprozess diese Stadt muss.
STADTMARKETING KÖLN als Interessensvertretung der Kölner Wirtschaft wehrt sich gegen die Aussage „Köln ist prollig“. Diese Polemik empfinden wir als Affront gegen die Bürger, gegen Wirtschaft und Handel, Kunst und Kultur und gegen die Bildung und Wissenschaft. – Annett Polster


Zum Artikel „Der Verlust der Mitte“ von Ijoma Mangold:
Ein Kompliment vor der Kritik: Ijoma Mangold trifft den Nagel nicht nur auf den Kopf, er landet auch im richtigen Gemäuer. Staunend kann man erleben wie die eigene Gesellschaft zerfasert und in Subkulturen zerfällt, Vertrauensschwund inklusive. Von rechts ein diffuser „backlash“ mit sich lösender Gewalt(-bereitschaft), von links die beschriebene Hypermoral. Und hier zeigt sich das Problem auf der Meta-Ebene: das „Schlusswort“ von Ijoma Mangold spricht von einer linken Überlegenheit, die in Selbstbeweihräucherung abgleitet. Die moralisierende Schein-Linke will nicht mehr Autonomie und Toleranz, sondern vegan-queer-spirituelle Bekenntnisethik, mit egozentrischer Hybris aufgeladen. Die Antwort auf rechte physische Gewalt und schein-linke Deutungseitelkeit findet sich im Titel: eine (auch dialektische) Wiederentdeckung der Mitte. Und wenn ich mir etwas dazu wünschen dürfte, dann finge die ZEIT in ihrer Redaktion damit an. Ein paar mehr liberale und konservative Autoren würden der Balance nicht schaden. – Michael Klipper


„Ist das die Grenze, die wir wollen?
Ja, so muss sie werden, sofern wenn wir als freie und demokratische Gesellschaft überleben wollen. Wir müssen endlich die Augen für die Realität öffnen: Der Islam vögelt die Erde in den Abgrund! Vier Ehefrauen, beliebig viele christliche Sexsklavinnen, Spenden für arme Negerlein, Entwicklungshilfe und deutsches Kindergeld machten das möglich. Jetzt quillt Afrika über. Die Invasions-Horden 2015 waren nur die Vorhut, 99,9 % davon kriminelle Zugangserpresser. In den kommenden 10 Jahren überschwemmen 50 Millionen Neger Europa! Weil es sich in Köln profitabler stehlen lässt als zwischen Marokko und Mogadischu. Polizeistatistik BRD 2015: 120 000 Wohnungseinbrüche, 2000 Kircheneinbrüche, 1 Mio. Taschendiebstähle a la Köln – und so gut wie nichts aufgeklärt! Die Polizei wird bisher für Wichtigeres benötigt: Spalierstehen beim Empfang unserer Gäste! T
ja, was da sich zum Tsunami aufbaut, ist der kriminelle Abschaum der Levante. Wir brauchen Zäune, wie im Bericht aufgezeigt, aber mit Strom geladen, und wir werden wohl auch schießen müssen. Und wenn die Ordnungskräfte Nordafrikas in unserem Interesse mal ordentlich zulangen – das sollte doch jeder wissen: Dort gilt die Scharia schon, die Frau Merkel zu unserer Rechtsordnung machen möchte (Neujahrsansprache: „ Die Scharia gehört zu uns!“). Prügel, Folter, Glieder abhacken, Frauen steinigen sind dort geltendes Recht und werden es wohl in ein paar Jahren auch bei uns sein, wenn Frau Merkel das durchsetzen kann. – Jochen Blankenburg


Dieser Beitrag interstreicht eindrucksvoll den von Herrn Joffe auf Seite 8: Herr Geis ist einVirtuose des Neusprech! Er faselt da von einer „europäischen Währungs-Krise“ und von „EURO-Rettung“. Das ist plumpe Fälschung zur Verdummung der Einfältigen, um deren Ängste zu schüren. Da entpuppt sich Herr Geis als der trojanische Esel des „Günter Hannich“ in der ZEIT! Er denunziert die weltbeste und sicherste Währung, meint aber wohl die Staatsschulden-Krise samt der Nachfolgenden Banken-Krise. Mit dem EURO hatte das nichts zu tun. Der gab nur den Schuldenstand an. Und „Flüchtlinge“ ist wohl sein Lieblings-Neusprech! Was da nach Europa strömt, sind zu 99,9 % kriminelle Zugangserpresser: Es stiehlt sich ergiebiger in Köln als in Marokko. Und warum „flüchten“ Syrer vor ihren sie liebevoll aufnehmenden türkischen Glaubensbrüdern ins christliche Griechenland? Wer bedroht sie dort an Leib und Leben, so dass sie ins ferne Österreich „flüchten“ müssen? Und sofort retten sich diese Armen vor den gefährlichen Alpenmenschen in die BRD. Selbst hier „flüchten“ sie zu Tausenden weiter, nach Skandiavien. Vor uns schrecklichen Teutonen – oder eher, weil sie geldüberschüttet unter der Last Guten Taten zu ersticken drohen? Darauf hätte ich gern eine Antwort zu diesem Rätsel. – Jochen Blankenburg


Stimmt, soweit der Gutmenschen-Terror angeprangert wird! Aber dazu braucht es nicht der vielen Worte. Das lässt sich in einem einzigen Satz zusammenfassen: „Und willst du nicht mein Bruder sein, verleumd ich dich als Nazi-Schwein“! Die breite Mitte ist nach wie vor vorhanden, sie war nur mundtot terrorisiert worden. Es ist wohl kein Zufall, dass de Fabio und Papier sich erst nach Neujahr zu diesem Thema vernehmlich geäußert haben. Erst seit Köln ist es uns wieder gestattet, sich an der Debatte zu beteiligen. – Jochen Blankenburg


„Hast du ein Problem?“ Ja,hab ich.
Ich hab mal nachgedacht über Ihren Polizisten, den Sie da zitieren, Herr Uslar: „Das hätte eigentlich alles nicht passieren dürfen!“ Mal angenommen, die 300 Polizisten hätten vorab durchgegriffen. Hätten sie mühelos gekonnt. 300 Schlagstöcke trommeln eine überzeugende Melodie für Recht und Ordnung. Aber dann: Noch in der Nacht hätte ein Proteststurm der ekeligen Gutmenschen die Polizei ins AUS gefegt. Binnen Stunden hätten sich alle Medien einhellig i in Verurteilung der Prügel-Polzisten überschlagen: Sie hätten angeblich brutal unsere lieben Gäste misshandelt. Innenminister Jäger hätte die beiden Polizei-Hauptkommissare sofort gefeuert, die Zugführer strafversetzt, und alle 300 mit einer Missbilligung in der Beurteilung abgestraft! Wir können uns alle glücklich schätzen, dass die beiden Polizeiführer Verstand besaßen, und alles laufen ließen. Dadurch erst wurde sichtbar, was uns die Gutmenschen da aufgeladen haben: Den kriminellen Abschaum der gesamten Levante. Es stiehlt sich profitabler in Köln als in Marokko! Integration? Wer schafft es wohl, diese Machos des Islam zu enteiern? – Jochen Blankenburg


Wenn ich Ihren Beitrag über die Schulversager lege, muss ich doch mal – ausnahmsweise wohlgemerkt! – das Niveau der Zeit infrage stellen. Habt ihr das wirklich nötig, in dieses Horn zu blasen?
Der Informationsgehalt dieses Beitrags ist jedenfalls minimal, da es wohl hinreichend bekannt ist, dass es jede Menge berühmter Schulversager gibt.
Es scheint unglaublich cool zu sein, schlecht in der Schule (vorzugsweise Mathe) gewesen zu sein. Kein Promi, der was auf sich hält, lässt die Gelegenheit bei Diskussionen über das Thema Schule ungenutzt – gern augenzwinkernd – zu verkünden, schlecht in der Schule gewesen zu sein. Selbst Joachim Gauck und sogar Helmut Schmidt konnten es sich nicht verkneifen, bei irgendwelchen Treffen mit Schülern, solche Bemerkungen fallen zu lassen. Klar, die Lacher hat man damit immer auf seiner Seite. Nur sollten sich verantwortungsbewusste Menschen, Politiker oder die Medien auch mal bewusst machen, welche Botschaft damit immer wieder in die Hirne von Kindern und Jugendlichen eingeflößt wird. – Barbara Rogge


Die Mitte bricht nicht weg, wie Ijoma Mangold so verwirrend/verwirrt ausdrueckt, als wenn es um etwas Koerperliches ginge. Nein, Herr Mangold, die politische Mitte wird von Der Zeit, Herrn Joffe und Herrn Bittner besetzt. Sie sind es die sie mit ihrem selbstgerechten Luegengespinst aus Feindbildern von Putin und Assad okkupieren. – Dr. Greta Sykes


Die Renaissance des Argumentationsstrategie des „What-aboutism“zeigte sich auch in den Reaktionen auf unseren „Offenen Brief“ an den bayerischen Ministerpräsidenten. 45 VertreterInnen bayerischer Ordensgemeinschaften und Kongregationen hatten sich am 11. November 2015 an Horst Seehofer gewandt, um die Rhetorik der CSU anzumahnen, die Flüchtlinge teilweise in ein „zwiespältiges Licht“ stellte. Wir forderten eine menschenfreundliche Behandlung der bei uns Ankommenden ein, wollten Missstände aufdecken und vor geistiger Brandstiftung warnen.
Von Seiten der Medien und der Politik wurden wir gehört. Fast zwei Stunden lang diskutierten fünf OrdensvertreterInnen mit Herrn Seehofer, sie empfanden den Austausch als konstruktiv und konnten Nachdenklichkeit erzeugen. Unzählige Menschen äußerten ihren Dank, Respekt und Achtung.
Ein Teil der Emails, Faxe und Briefe sprach dagegen eine andere, gehässige Sprache. Unser Anliegen wurde mit gezielten Gegenschlägen gekontert: Menschenrechte für Flüchtlinge? What about Hexenverfolgung, Kreuzzüge, Limburger Luxusbau, sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen? In diffamierendem Ton lautete die Botschaft: Wer selbst Dreck am Stecken hat, soll bitteschön die Klappe halten! Kirchliche Institutionen hätten so viel Leid über die Menschheit gebracht; man könne froh sein, dass es nun eine Trennung von Kirche und Staat gebe. Religiosität werde allenfalls hinter Klostermauern oder im privaten Kämmerlein geduldet. In der Öffentlichkeit habe sie nichts verloren.
Demgegenüber ist einzuwenden: Verirrungen in der Geschichte entbinden nicht davon, Ideale zu beherzigen, die zu einer humanen Gestaltung der Gesellschaft auffordern. Die Goldene Regel ist eine davon. Sie gilt religionsübergreifend. Für einen menschlichen, auf Höflichkeit und Respekt basierenden Umgang in einer zivilen Gesellschaft sollte sie allemal gelten. – Sr. Dr. Katharina Ganz


Ja, Physiker sind zumeist männlich. Und Männer spielen gern. Möglichst mit Technik, die blitzt und blinkt. So wie Teilchenbeschleuniger. Und Monitore globaler Sternwarten. Und im Spielerausch verliert sich schnell die Vernunft. Besonders wenn es lohnt: im Rufe und Gelde! Der Vernunft eigene Maxime ist beraubt. Wie etwa das Gesetz der Masse-Energie-Äquivalenz. Oder der 2. Hauptsatz der Thermodynamik: in einem geschlossenen System geht keine Energie verloren. Aber, wenn uns galaktische Strahlung erreicht, von wo auch immer, dann ist sie Bestandteil des Systems. Wo also ist die wohl gigantisch sein müssende Energie allein unserer Sonne, wie sie diese, ja als kosmisch mickrig geltender Stern gemäß ihrer unterstellten Größe und Gestalt in alle Richtungen des Universums zeitlos abstrahlt. Wie zudem vor allem aber noch: wo ist die Energie all der unzähligen Sonnen sonstiger Galaxien, die doch so nicht erkennbar und messbar zu sein scheint. Stimmte also die Astronomie, so dürfte es nach logischem Menschenverstand keine Nacht geben, so wir ja permanent von unverbrauchter Energie zerstrahlt werden müssten. Sich aber den ihren, wie den Grundprinzipien des normalen Menschenverstandes zu stellen, stellte die etablierte Physik vor fatale Probleme; die normale Menschheit aber vor eine heilsame Ernüchterung, die auch die nachhaltige Bewahrung irdischer Ressourcen zu ermöglichen hülfe, so endlich die Welt auf Dasjenige reduziert ist, was wir als logisch und vernünftig denkende Wesen überhaupt nur über sie logisch zu denken vermögen. Die Gravitationswellen sind, wie so Vieles in Physik und anderen Wissenschaften auch, der allein fast nur noch arithmetische Ausdruck selbsterfüllender Algorithmen hoch technisierter Computerleistungen, die schon beweisen werden, was denn der Rechtfertigung des ökonomisch galaktischen Aufwandes politisch opportun ist. Ein Segen der Menschheit ist das nicht!
Und der normale Menschenverstand ist traurig und möchte sich schämen. – Othmar Ennemoser


Dies ist ein polemischer Leserbrief zu einem polemischen Artikel und gleichzeitig ein Gruss aus der prolligsten Stadt Deutschlands : Sie irren sich – und zwar ganz gewaltig !
Sie gehen auf die Kölner Ringe und wundern sich über Beton ? Sie gehen in das traditionelle Brauhaus Päffgen und wundern sich über den Köbes der in seiner dümmlichen kölschen Selbstgefälligkeit ruht? Sie besuchen Kalk, Mühlheim und Humboldt und wundern sich über ein paar schlichte Gemüter ?
Sie haben scheinbar nie wirklich in einer grossen Stadt gelebt, Ihr Blickwinkel ist der eines Bauern der mit seinen platten Ressentiments in die grosse gefährliche Stadt kommt und alle Vorurteile bestätigt sehen will…….Sie leben in Ihrem (Charlottenburger?) Kiez und fahren mit einer blasierten Vorstellung des Provinzlers in das Land um Ihre Vorurteile bestätigt zu wissen!
Aber selbstverständlich ist Berlin eine ganz tolle Stadt…wenn sich der Blickwinkel auf das Brandenburger Tor, die Museumsinsel, Prenzlberg, Schöneberg und Charlottenburg begrenzt…Wüstenei in Berlin? Nein…tolle bunte Weltstadt – ick bin aus Balin wa?

Nein Herr von Uslar, Ihre Stadt spielt noch lange nicht in der Liga der wirklichen Metropolen mit weil Sie von zuviel Möchtegernbohemeiens bevölkert wird ! Ich empfehle Ihnen einen Besuch in Paris, London oder New York…dort werden Sie aber bedauerlicherweise nur in St Germain, Notting Hill oder im Village Ihre vorlaute Nase ausstrecken!
Ich empfehle Ihnen auch einen Besuch im Belgischen Viertel, der Südstadt, Ehrenfeld oder Nippes in Köln…und doch tatsächlich : Die Stadt ist schön und garnicht prollig, ja sie hat sogar metropolitane Anflüge (!, nicht mehr! ) , es gibt hier sogar türkischstämmige Deutsche die studiert haben und mit Messer und Gabel essen können und nicht in die Moschee gehen und sich sogar die Zeit abonniert haben! Nichts für ungut lieber Herr von Uslar, lassen Sie solche unsinnigen Besuche und werden Sie Weltbürger, dann wird Ihnen auch Köln gefallen und Sie müssen nicht panisch Freitag Abends den letzten Zug ins schöne Berlin nehmen! Kölle Alaaf… – Kai Stefan Scheuermann


Als Abonnentin lese ich Die Zeit jede Woche mit grossem Interesse, und auch den Artikel „Ein Makel fuers Leben?“ in Ausgabe 4/2016 fand ich wieder einmal sehr informativ. Ich haette in diesem Zusammenhang jedoch eine Bitte, denn es ist mir zum wiederholten Male aufgefallen, dass Sie ADHS mit dem Zusatz „Zappelphilipp-Syndrom“ zu versehen pflegen.
Meines Erachtens wird diese Bezeichnung weder ADHS noch der Intelligenz Ihrer Leserschaft gerecht. Es handelt sich bei ADHS um eine Entwicklungsstoerung des Gehirns, die in Kombination mit Problemen neurologischen Ursprungs die Symptome verursacht. Die daraus resultierende reduzierte Faehigkeit der Frontallappen, nicht zielrelevantes Verhalten zu unterdruecken, betrifft bei ADHSlern nicht nur die motorische Aktivitaet, sondern auch Denkprozesse, verbales Verhalten und Emotionen.
Die erhoehte motorische Aktivitaet, die uebrigens mit zunehmendem Lebensalter stark zurueckgeht und im Erwachsenenalter fuer die Diagnose von ADHS kaum bis gar nicht relevant ist, ist sicherlich das Symptom von ADHS, welches vom sozialen Umfeld als besonders stoerend empfunden wird und daher die groesste Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte. Tatsaechlich jedoch hat ADHS fuer die Betroffenen weitreichende und typischerweise lebenslange Konsequenzen in allen Lebensbereichen, sei es im beruflichen oder privaten Umfeld.
Diese weitreichende Problematik wird von der Oeffentlichkeit oft nicht als solche wahrgenommen und einer der Gruende fuer die Trivialisierung von ADHS -im Vergleich zum Beispiel zu Autismus oder der bipolaren Stoerung– koennte die Darstellung in der Presse sein.
Daher wuerde ich mich freuen, wenn Sie zukuenftig von der Bezeichnung „Zappelphilipp-Syndrom“ im Zusammenhang mit ADHS absehen wuerden. – Meike Bliebenicht


Warum fürchten die etablierten Politiker die direkte Auseinandersetzung mit der AFD ? Sie haben eine hoellische
Angst vor dem Eingestehen eigener verheerender Versaeumnisse in der Asylpolitik. Gehen wir mal davon aus , dass bei den kommenden Wahlen SPD , CDU und GRUENE erdrutschartige Verluste erleiden werden. Waeren diese “ etablierten “ gegen das eigene Volk agierenden Polit-Profis in der freien Wirtschaft taetig , wuerden sie allesamt wegen Unfaehigkeit gefeuert werden. – Erwin Chudaska


Etwas verspätet möchte ich einen Kommentar abgeben. Ich werde die AfD nicht wählen, habe einige Jahre in Frankreich gelebt und bin sicher nicht fremdenfeindlich. ( Was sicher nicht notwendigerweise zusammenhängt! ) Im Getöse der Zeiten möchte ich aber doch an Helmut Schmidt erinnern, der in meinem Verständnis nicht selten in der Spannung zwischen der Verantwortungsethik und der Gesinnungsethik zu ersterer neigt. Ich habe jetzt häufiger denken müssen, daß er wohl sinngemäß gesagt hat, daß eine zu große Anzahl von Flüchtlingen Deutschland überfordern würde. Einen Hinweis darauf, daß nicht alle, die Sorge und Zweifel haben, Rechte oder Rechtspopulisten sind, gibt u.a. Ihr Kollege A. Soboczynski auf der Titelseite “ Bitte nicht stören „. – Margret Berendt


Wenn ich das Pro und das Contra : Reden mit der AfD so lese, muss ich sagen, dass die Argumente für das Contra auch für das Pro zu gebrauchen sind, wenn man nur richtig hinschaut. Also zunächst bin ich für ein Miteinanderreden, denn im Gespräch können Argumente (vielleicht) entkräftet werden, wenn ich jemanden beschimpfe oder ihn schneide, nicht. Je mehr diese häßlichen aufwieglerischen, antidemokratischen Gedanken in die Öffentlichkeit getragen wurden, um so notwendiger ist es, das nicht einfach zu schlucken und auch vor allem müssen diese populistischen etc. Vorträge entlarft werden. Wir überlassen viele unsichere Menschen dieser Gruppe, obwohl wir die Möglichkeit haben, vielleicht nicht die eingeladenen Vertreter der AfD zu überzeugen, wohl aber können demokratisch eingestellte Menschen der anderen Parteien die Parolen der AfD zerpflücken und damit vielen Bürgern Gegenargumente liefern, was dringend notwendig ist. Man muss solchen Menschen DIREKT widersprechen. Wir dürfen es nicht mit ansehen, dass immer mehr Bürger hinter sochen Leuten herlaufen. Es ist bekannt, dass 80 % unserer Taten durch Angst gesteuert werden (der Rest durch Vernunft). Das Wichtiste ist, Angst abzubauen, vor allem wenn es eigentlich keinen oder nur geringen Anlass gibt. Durch Wegschauen gelingt das nicht. – Wolfgang Maria Beck


Was sollen denn diese Gemeinplätze, die Sie sowohl in Ihrem Artikel, als auch in Ihrem Antwortschreiben an mich bringen: ist ja wohl nur ein Hintereinanderreihen von Beliebigkeiten – etwas, was eines ernstzunehmenden Journalisten nicht würdig ist.
Ich gehe mal davon aus, dass Ihre Beschreibung richtig ist, allerdings sind Ihre Interpretationen und Folgerungen hahnebüchen und teilweise sind Ihre Aussagen so platitüdenhaft (und zum Text unpassend), dass man schon nicht mehr versteht, was Sie damit überhaupt sagen wollen (scheint ja nicht nur mir so gegangen zu sein!).
Ich könnte meine obigen Aussagen detailliert an verschiedenen Sätzen belegen – allerdings würde das zu weit führen! Insbesondere Ihr „Nichtvereinnahmungswunsch“ ist unglaublich, weil Sie noch nicht einmal merken, dass Sie einerseits Ihren Artikel mit marketingbedingten Bildern irgendwelcher Zeitung garnieren (d.h. in dieser Hinsicht selbst in die Vereinnahmungsphase eintreten). Dabei merken Sie noch nicht einmal, dass Sie selbst von der „Zeit“ mittels der Zwischen-Überschrift „Die junge Frau hält allen Ernstes ihren schwarzen Spitzenslip in die Kamera“ selbst marketingmäßig vereinnahmt werden, weil eine solche Aussage ja erst mal impliziert, dass die belästigten Frauen durch ihr Verhalten selbst an der Entwicklung in Köln schuld gewesen seien und nicht, dass ein solches Bild genauso werbewirksam nachgestellt wurde, wie in einem anderen Publikationsorgan eine Frau gezeigt wird, die ihren Geschlechtsbereich mit der Hand zuhält! Darüber würde ich mir an Ihrer Stelle mal Gedanken machen!
Meine Kritik geht aber auf alle Fälle an die Redaktion, die offensichtlich übersehen hat, welche Ungereimtheiten Ihren Artikel kennzeichnen: und das ist einer „Zeit“ ganz einfach nicht würdig! Aber vielleicht will man jetzt unter dem Druck der Forderung nach Offenheit in der Flüchtlingsfrage ja möglichst alles Geschreibsel unterbringen, was diese „Offenheit“ belegen soll. Sie können ja meinen ausführlichen Beitrag noch einmal nachstehend lesen und dann Ihre nichtssagende Antwort darauf überdenken. – Dr. Georg Steger


Hervorragend ist m.E. Ihr Artikel „Die Spur des Piraten“. Dazu mein Leserbrief :
1961 fuhr ich als ausgebildeter Matrose auf dem damals größten Schiff von Deutschland, dem Tanker „ESSO STUTTGART“. Es war mein erster Beruf. Beigefügt ein Foto des Tankers. Wir fuhren Nordsee, Atlantik, Mittelmeer, Rotes Meer, Golf von Aden, Indischer Ozean, Arabisches Meer, Golf von Oman, Persischer Golf. Also die heutige gefährliche Route. — Es war ein riesiges Glück, dass meine heutige Frau mich 1962 von der Seefahrt befreite und heiratete. Seefahrt ist ist Gift für eine Ehe. — Was aber heute auf Handels-Schiffen teilweise passiert, das ist wie der Terrorismus an Land. Also Krieg zwischen Arm und Reich. Beiderseits Töten mit Waffen. Dazu fällt mir Peter Ustinov ein : „Terrorismus ist der Krieg der Armen, und der ! Krieg ist der Terrorismus der Reichen. Beide sind gleichermaßen unmoralisch“. – Volker Freiesleben