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03. August 2017 – Ausgabe 32

 

Leserbrief zum Kunstmarkt

Ästhetik ist eine Begleiterscheinung jeder menschlichen Tätigkeit“.  ( Zitat von Joseph Beuys ) Als ich im Feuilleton las, das sie nun den Kunstmarkt im Wirtschaftsteil führen, konnte ich mich eines Schmunzeln nicht erwehren. Wenn sie einen Bereich der Kunst, nämlich den des Kunstmarktes der Wirtschaft zurechnen, dann könnte man mit gleichem Recht die gesamte Wirtschaft ins Feuilleton bringen, denn jede Tätigkeit hat ihre Ästhetik, auch wirtschaftliche, und gehörte somit laut J. Beuys ins Feuilleton. Überlegen sie noch einmal ob da nicht ein unnötiges Hin- und Hergeschiebe stattfindet das niemandem nutzt.

Lassen sie die Wirtschaftsleute doch bis ins Feuilleton vordringen, und zeigen sie ihnen dort journalistisch das Kunst eine andere, höhere Ebene und Aufgabe hat als nur die des schnöden, monetären. Ich habe im Internet ein wenig recherchiert, dabei fand ich heraus das laut WTO 2015 weltweit Waren im Gesamtwert von 15.985 Milliarden Dollar exportiert wurden. Der internationale Kunsthandel hatte 2010 ein Volumen 43 Milliarden Dollar. Das sind 0,26%, wenn man das Volumen des Weltexportes zugrunde legt. Damit ist Kunst nur ein Nische, finanziell und wirtschaftlich gesehen. Wenn man die neueste Entwicklung bei den Ablösesummen im Profi-Fußball sieht, müssen sie demnächst wohl den Sport aus dem Feuilleton nehmen, und in den Wirtschaftsteil setzen. – Gert Besner


Leserbrief zum Titelthema „Wetter – Das größte Rätsel der Welt“

Ein schwülheißer Sommertag. Die S-Bahn aus Frankfurt nähert sich in strahlendem Sonnenschein dem Darmstädter Hauptbahnhof. Blickt man nach links vorne aus dem Fenster, sieht man in ca. 1 km Entfernung ein Gewitter über Darmstadt stehen, rechts hinten steht in etwa 3 km Entfernung ein weiteres Gewitter. Und aufmerksame Menschen können in größerer Entfernung rechts vorne den Amboss eines großen Gewitters sehen. In einer Gruppe junger Männer sagt einer: „Wenn die heute früh nicht wieder so ‚rumgelogen hätten, dass es Gewitter geben wird, hätte ich mir für den Abend noch etwas vorgenommen“. Ihr Dossier hat leider die Qualität der Aussage des jungen Mannes. Für ‚Die Zeit‘ nicht akzeptabel.- Dr. Erdmann Heise


Leserbrief zu „Dass es einfach Wahsinn war“ von Jan Ross

Es ist immerhin ein Fortschritt, dass die Zeit sich mit der Geschichte  der “Dritten Welt” beschäftigt. Dafür danke ich Ihnen. Wenn Sie aber  einen Artikel über die Teilung Indiens schreiben, dann sollten Sie sich aber nicht an die bescheidenen Maßstäbe des Augstein –Spiegels halten – diese Zeitschrift wird nie eine vernünftige Auslandsberichterstattung zu Stande bringen-sondern an die der NZZ.  Da Sie sich mit den  Auswirkungen auf die heutigen Beziehungen zwischen Hindus und Muslimen beschäftigen, hätten Sie auf die Politik des indischen Premiers Modi eingehen müssen- einer der  einflussreichsten  Politiker der Bharatiya Jananta Partei -.

Sie hätten  sich auch mit seiner Mitgliedschaft in der Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS) seit 1971 beschäftigen müssen, einer Organisation, die nach dem Vorbild von Mussolinis Schwarzhemden aufgebaut ist. Seit Modis Regierungsantritt hetzt die RSS ungehindert verstärkt gegen Muslime und und andere Religionen, auch gegen Christen. Auch ein genauere Darstellung des  Gulbarg Massakers wäre notwendig  gewesen. Ihre Ausführungen in Ihrem Artikel über Arundhati Roy  sind schlichtweg unzutreffend. Tatsache ist, dass Muslime – wahrscheinlich muss ich mit Rücksicht auf die “Political Correctness “ der ZEIT Islamisten sagen- in der Nähe dieses Ortes einen Zug mit Hindupilgern in Brand gesteckt haben. Dabei sind 50 Hindus bei lebendigem Leib verbrannt.

Als Reaktion  darauf hat ein Hindu Mob, nicht gehindert  von Premierminister Modi, 3 Tage lang in diesem Ort Jagd auf Muslime gemacht. Über 1000 Muslime wurden ermordet; tausende von Muslimfrauen vergewaltigt. Vielleicht hätten Sie einmal den Hindu lesen sollen; da hätten Sie die notwendigen Informationen erhalten. Eine der wichtigsten Bücher zu diesem Konflikt ist das von Kushwant Singh: “Train to Pakistan”.  – Ulf Hanel


Leserbrief zu „Swing State“ im ZEIT Magazin von Christoph Amend

Gratulation zu Swing State – als großer Liebhaber von Blue Note bin ich gleich auf den Cover abgefahren- sehr gut gemacht! Ich habe das Heft heute schon einigen meiner Jazz-Freunde empfohlen. Der Text und die Sprache von Ulrich Stock sind lesenswert ! Hervorragend die 10 Schritte zum Jazz – alle Punkte kann ich dick unterstreichen. Werde ich ausschneiden und entsprechend bei Bedarf verteilen! Ich habe vor Wochen fast eine Nacht nach einem Konzert hier in Essen mit einem jungen Leipziger Jazz Pianisten, den ich zur Übernachtung zu uns eingeladen hatte( denn bei  d e r  Gage sollte er noch ein Hotelbett zahlen – ne)  über den Zustand der aktuellen deutschen Jazz-Scene diskutiert. Vieles in Ihrem Artikel habe ich wiedergefunden. Also mir ist nicht Bange um die Zukunft des Deutschen Jazz ! Zuletzt: mir hat Bernd Ulrichs Interview mit Michael Wollny über “ Nachtfahrten“ auch sehr gut gefallen. Auf Ulrich Stocks Fortsetzung “ über die anderen dann später “ freue ich mich heute schon! – Dr.Frank Steinhardt


Leserbrief zu „Klarer klären“ von Cathrin Caprez

Zuerst möchte ich Ihnen danken, dass Sie das Thema Abwasserbehandlung aufgreifen und das Thema an uns Bürger herantragen. Sie sollten aber auf folgende Hinweise achten, damit dieses Thema und die mit der Abwasserbehandlung verbundene Problematik auch richtig dargestellt wird.

1.Das fängt schon mal bei der Namensgebung der Technik an: “Kläranlage” bzw “klarer klären”. Diese Anlagen klären nicht sondern bauen einen Teil X an Feststoffen und an gelösten organischen Stoffen (die Fracht) ab, und leiten das so in der Fracht geminderte Abwasser in offene Fließgewässer ab. Diese Gewässer (Flüsse…Bäche) müssen dann mit ihrer eigenen Gewässerbiologie mit dem Rest an organischen Stoffen “fertig werden”. Kurz gesagt: klar ist dieses ablaufende Wasser einer Abwasserbehandlungsanlage (Kläranlage?) nicht!

2.Die Abwasserbehandlungsanlage selbst produziert eine Belastung im abfließenden Abwasser: nämlich Keime. Diese Keime generieren sich im biologischen Behandlungssystem der Anlage und fließen mit dem abfließenden Wasser in die offenen Fließgewässer und verkeimen diese, so dass diese Gewässer nicht mehr umfassend dem Menschen zum Baden verfügbar sind. Dabei spielen auch Medikamentenrückstände und Hormone im abfließenden Wasser eine Rolle, wie das in ihrem Bericht gesagt wird. Sie vergessen aber die Verkeimungsproblematik!

3.Die EU-Wasserrahmenrichtlinie fordert schon seit vielen Jahren, dass die offenen Gewässer dem Menschen wieder zur Verfügung stehen müssen und hatte dazu ein Limit für 2015 gesetzt und hohe Strafen den Kommunen angedroht. Die Kommunen hatten nichts Besseres zu tun, als sofort beim Bund rückzufragen, ob der Bund, im Fall von Strafen, dafür aufkommen würde.

4.Warum die Kommunen so “aufgeregt” reagierten? Weil dem bisherigen Behandlungssystem –in der ZEIT-Graphik die Bereiche 1,2 und 3- die Behandlung “4”, man nennt das auch die vierte Reinigungsstufe, nachgerüstet werden muß. Und die Technik dazu steht bereit mit Membranfiltration und UV-Oxidation und weiteren Möglichkeiten. ABER diese vierte Reinigungsstufe wird viel an Invest- und vor allem an Betriebskosten auslösen. DENN die gebauten Abwasserbehandlungsanlagen kennzeichnen sich alle mit der Eigenschaft “zentral..groß..große Abwasermengen behandeln”. Und durch diese Größe ergeben sich auch die Kostenfolgen für die vierte Reinigungsstufe!

5.Man muß fragen, ob wir nicht zu diesem System der Abwasserbehandlung, also WC..Schwemmkanalisation..zentrale Kläranlage, eine Alternative haben (müssen).

Und die gibt es!!!

5.1Einmal können kleine Kläranlagen (200 EW) das Wasser exakt so behandeln wie große Anlagen. Damit wäre mit diesen Kleinanlagen eine Dezentralisierung der Abwasserbehandlung möglich, also in der Nähe des Entstehens der Abwasser. Da es sich dann bei dezentralen Anlagen auch um deutlich geringere Abwassermengen handelt, würde eine technische vierte Reinigungsstufe in den Kosten deutlich niedriger ausfallen OEDR es können diese behandelten Abwasser nach Verlassen der Behandlunsganlage auch versickert werden. Damit entfällt diese vierte Reinigungsstufe, weil nun der Boden mit seinen BAkterien diese Aufgabe übernimmt.

5.2 Komplett weg vom Schwemmsystem und damit vom WC und umrüsten auf VC, auf Vacuumtoiletten. VC bekannt aus Flugzeug und Zug. Die Fäkalien werden an den Häusern –ähnlich wie unser Müll- in Containments erfasst und zeitzyklisch abgesaugt und dann einer Verwertung zugeführt (Energie und Düngemittel).

Ich möchte noch ergänzen, dass wir dringend über unsere ethische Verantwortung nachzudenken haben! Denn das WC-System funktioniert mit Wasser und zwar mit dem Lebensmittel Trinkwasser. Klar gesagt: Wir scheißen in ein Lebensmittel, um dann mit großem Energieaufwand das damit erzeugte Abwasser wieder zu “reinigen”. Wir sind Brunnenvergifter!!!

Dabei entlassen wir das so geschändete Trinkwasser in Bach..Fluß..Ozean und wundern uns, wenn unsere Trinkwasserspiegel abnehmen (konkret im Saarland!!!). Denn Gott Vater lässt nun mal das über dem Ozean verdunstende Wasser nicht zielgenau dort abregnen, wo wir unser Lebensmittel Trinkwasser fördern. – Franz Steiner


Leserbrief zu „Wie nachhaltig ist die Euphorie um den Frauenfußball?“ von Judith E. Innerhofer in ZEIT Österreich

Gestern habe ich im Frauenfußball ein richtiges Spektakel gesehen. Leidenschaft und Begeisterung, keine blöden Gesänge und tierische Laute.  Nun „vor 21 Stunden“ Kommentar (Frank Hellmann) über die Torhüterinnen. Wie schlecht muß man drauf sein um aus einer guten TV-Zeit am Abend ein Haar in der Suppe zu finden ?

Dazu noch Frau Neid. Die hatte eine Lobby und dies ermöglichte ihr an ihrem Posten zu kleben. Wäre sie schon bereit gewesen nach der vorletzten WM ihren Hut zu nehmen (denke nur an ihr unwürdiges Verhalten gegenüberBirgit Prinz) hätte Steffi Jones Zeit für ein Team gehabt, die einen modernen Fußball aber reifer für die Zeit spielen könnten. So etwas braucht Zeit.  Was habe ich 50 Jahre im Männerfußball für Müll gesehen oder die letzten 3 Minuten  der Deutschen Mannschaft vor dem Abpfiff-ein Geschiebe im „Hinterland“ bis der Schieri endlich abpfeift. Sehe seit 2016 keinen Herrenfußball mehr.

Aber spätestens bei den Einschaltquoten in Zukunft werden die Medien den Damen wieder das „Beinchen lecken“ und dann gibts das Genörgel nicht mehr. Vielleicht spielen aber Fürstenwalde oder Germania Halberstadt einen Weltfußball, wer weiß !!! Ein Hoch dem weltoffenen Deutschen Gartenzwerg ! – Christine Braßat


Leserbrief zum Titelthema „Wetter – Das größte Rätsel der Welt“

Ihre Gegenüberstellung der Trefferwahrscheinlichkeiten der Wettervorhersagen des „Wetterpropheten“ und des DWD spricht jedem Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen Hohn. Nicht nur, dass die vorgeblich 80% Trefferquote des Bauern Jägerhuber bestenfalls „gefühlt“, die Zahlen des DWD jedoch statistisch untermauert sind. Darüber hinaus kann Herr Jägerhuber sicherlich nur für seine nähere Umgebung und nur für den kommenden Tag eine halbwegs sichere Prognose abgeben – selbst wenige Stunden vor einem aufziehenden Gewitter wird er nicht zuverlässig vorhersagen können, ob mit Orkanböen oder starkem Hagel zu rechnen ist oder es bei einem der üblichen Gewitter bleibt. Wenn er zwischen den Jahren seine Prognose für das nächste Jahr erstellt, so wird diese bestenfalls die Qualität eines Orakels haben, dessen Auslegung man dann jeweils an das aktuelle Wettergeschehen anpassen kann, um auf eine hohe Trefferquote zu kommen. Insofern ist Ihre Aussage, die Trefferquote des DWD bei langfristigen Prognosen sei niedriger und die Behörde „offenbar unzuverlässiger als ein Rentner aus Oberbayern mit einem kaputten Messgerät“ nicht nur fragwürdig, sondern schlichtweg unzulässig.

Warum übrigens haben Sie nicht auch ihn eine Woche vorher nach einer Wettervorhersage an ihrem Redaktionsschluss gefragt, meinetwegen für seinen Balkon?  – Kurt Kroneberger


Leserbrief zu „Mail an einen Freund“ von Marc Brost und Philipp Fritz

In Polen findet eine Revolution statt, deren Träger die rechtsextremistische Partei >Recht und Gerechtigkeit< ist. Das Ziel besteht in der Abschaffung der Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit, der „Nationalisierung“ der Wirtschaft, der „Repolonisierung“ der Medien und des Schulsystems, schließlich in der „Umerziehung“ weiter Teile der Gesellschaft zum „patriotischen“ Polen (nicht Bürger). Für Vielfalt, Liberalität und Kooperation ist in diesem System genauso wenig Platz wie für Zivilgesellschaft. Es werden Homogenität, obskurer Provinzialismus und Konfrontation angestrebt sowie „äußere“ Feinde gesucht.

Da jede Revolution die Umdeutung von Begriffen und die „Umpflanzung“ des Bewusststeins voraussetzt, kommt ideologisch konformen „Journalisten“ wie Cezary Gmyz eine wichtige Rolle zu. Schwarz soll nun weiß sein, weiß schwarz; parallele Fakten werden produziert und Menschen diffamiert. In diesen Kontext gehören Versuche, „Fremde“ als Bedrohung der „westlichen Zivilisation“ zu präsentieren. Folglich zeichnet sich die sog. Flüchtlingsdebatte im sog. rechtskonservativen Metier durch die Vereinfachung komplexer Sachverhalte und Engstirnigkeit aus, die Diskussion bestimmen schierer Hass, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus, wohingegen Empathie und gute Kenntnisse der Migrations- und Integrationsprozesse Mangelware sind. Hier lassen sich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen: Ressentiments gegenüber Deutschland, die die Kaczyński-Partei seit Jahren pflegt, können bequem mit Stimmungen gegen Flüchtlinge und Migranten aus dem Nahen Osten und Afrika verbunden werden.

Der Zeit-Redakteur Adam Soboczynski  hat leider Recht, wenn er in der vorletzten Ausgabe (Nr. 31) Ihres Wochenmagazins schreibt: „Das Land ist in größter Gefahr.“ – Dariusz Adamczyk


Leserbrief zu „Verschenkte Jahre“ von Roman Pletter

Für Herrn Pletter zum Thema Mütterrente:

Das Bundesverfassungsgericht hat 1992 dem Gesetzgeber aufgegeben, die Leistung der Mütter  bei der Rente zu honorieren. Herausgekommen ist die sogenannte Mütterrente, ein „Rentenpunkt“  für ein Kind, also der Rentenanspruch wie für ein Jahr Erwerbstätigkeit bei mittlerem Einkommen. Auch wenn das inzwischen auf das Doppelte erhöht ist: es bleibt ein erbärmlicher Lohn. 22,5 Kinder wären nötig, wenn eine Mutter damit eine Durchschnittsrente verdienen sollte!  Und von den höher bewerteten Kindern, die nach 1992 geboren sind, wären immer noch 15 erforderlich.

Noch erbärmlicher sind die Kommentare, die den Müttern das Recht auf diese Leistung absprechen wollen, weil sie „systemfremd“ sei. Dann sind auch die Kinder systemfremd, weil ihre Aufzucht von dem System nicht honoriert wird. Peinlich ist auch, wenn behauptet wird, viele Mütter hätten diese Leistung gar nicht nötig. – Hat jemals einer gefragt, ob der Rechtsanwalt sein Honorar nötig hat oder der Aktionär seine Dividende? Es geht doch nicht um Almosen, die nach Bedürftigkeit verteilt werden! Es geht um (noch längst nicht) gerechte Entlohnung der Leistung, die unser Land so dringend braucht wie nichts sonst. – Dr. Jürgen Schröder


Leserbrief zu „Das Bundesdieselamt“ Heike Faller, Simon Kerbusk und Claas Tatje

Bundesdieselamt ist gut. Der Beitrag ist wohl sehr gut recherchiert worden. Das kann sich sehen lassen.  Zum Thema möchte ich gern wissen: Wie stellen sich die Gegner das eigentlich in der Praxis vor.?  Wenn es Einschnitte geben soll, was ja durchaus seine Berechtigung haben kann, dann wird es wieder mehr Arbeitslose geben. Da die Autobranche in Deutschland eine Schlüsselrolle spielt, werden es nicht wenige sein. Darüber würde ich gern von der Gegenseite etwas hören wollen. Darüber hinaus würde es auch alle anderen Autofahrer tief treffen.  Wenn sie so wollen, das ganze Land wäre damit gelähmt.  Für mich ist das alles nur Theorie. Das die Politik darum kämpft, daß es nicht dazu kommt ist allzu verständlich. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Verfluchtes Wetter“ von Caterina Lobenstein

Ihre Gegenüberstellung der Trefferwahrscheinlichkeiten der Wettervorhersagen des „Wetterpropheten“ und des DWD spricht jedem Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen Hohn. Nicht nur, dass die vorgeblich 80% Trefferquote des Bauern Jägerhuber bestenfalls „gefühlt“, die Zahlen des DWD jedoch statistisch untermauert sind. Darüber hinaus kann Herr Jägerhuber sicherlich nur für seine nähere Umgebung und nur für den kommenden Tag eine halbwegs sichere Prognose abgeben – selbst wenige Stunden vor einem aufziehenden Gewitter wird er nicht zuverlässig vorhersagen können, ob mit Orkanböen oder starkem Hagel zu rechnen ist oder es bei einem der üblichen Gewitter bleibt. Wenn er zwischen den Jahren seine Prognose für das nächste Jahr erstellt, so wird diese bestenfalls die Qualität eines Orakels haben, dessen Auslegung man dann jeweils an das aktuelle Wettergeschehen anpassen kann, um auf eine hohe Trefferquote zu kommen. Insofern ist Ihre Aussage, die Trefferquote des DWD bei langfristigen Prognosen sei niedriger und die Behörde „offenbar unzuverlässiger als ein Rentner aus Oberbayern mit einem kaputten Messgerät“ nicht nur fragwürdig, sondern schlichtweg unzulässig.

Warum übrigens haben Sie nicht auch ihn eine Woche vorher nach einer Wettervorhersage an ihrem Redaktionsschluss gefragt, meinetwegen für seinen Balkon?

Ihre unterschwellige Unterstellung, der DWD sei wegen seiner schlechten Vorhersagen Schuld am Tod der Opfer von Wetterkatastrophen erinnert doch sehr an die italienischen Richter, die vor einigen Jahren Erdbebenforscher zu Gefängnisstrafen verurteilten, weil diese ein schweres Erdbeben mit vielen Todesopfern nicht vorhergesehen hatten. – Kurt Kroneberger


Leserbrief zu „Verschenkte Jahre“ von Roman Pletter

Um einen abgenutzten, sinnleeren Politikerspruch zu verwenden:

„Ich habe schon immer gesagt,“ daß es nicht rechtens sein kann, wenn eine regionale Partei so starken Einfluß auf die Bundespolitik hat. Gerade, wenn sie so krachledern daherkommt.

Was würden die anderen Bundesländer sagen, wenn eine hessische Splitterpartei bestimmen würde, daß fortan jedes Kantinenessen Handkäs mit Musik beinhaltet? – wie wunderbar ;-) –

Wie kann eine Lokalpartei so die Bundespolitik bestimmen? Wie verträgt sich das mit dem Föderalismus? Warum bringt das unsere Verfassungsrechtler nicht auf den Plan?

Und es gibt keine Möglichkeit diese Partei nicht zu wählen. Ein konservativer Wähler, der nicht zu den AfD-Rattenfängern abdriften will, wählt zwangsläufig die Krachkedernen mit. Für mich zumindest ein Grund dieses Jahr kein konservativer Erstwähler zu werden… – Wolfgang Michel


Leserbrief zu „Nicht nur Trumps Schuld“ von Bernward Gesang

Mit der Teilung der Wirtschaftsbereiche in der EU seit 2005 in ein EU-weites CO2-Handelssystem einerseits und eine verbleibendes nationales Restsystem für andere Treibhausgase und CO2 in den übrigen Sektoren haben die Europäer ein CO2-Regime erfunden, das nur noch für den Restbereich nationale Ziele ex post überprüfbar macht. Für das Handelssystem wird die vorab fixierte europäische Mengenobergrenze im Zieljahr strikt eingehalten: Das gilt auch für die gesamte Braun- und Steinkohle in den EU-Staaten, die in Verstromung oder Eisen- und Stahlindustrie etc. eingesetzt wird.

Schade, dass ein Mannheimer Uni-Professor diese seit 2005 gültigen Spielregeln nicht kennt. Er hätte dann auf Probleme mit den jeweils nationalen Restbereichen, wo definitiv zu wenig erfolgt, hinweisen müssen.  – Prof. emeritus Dr. Wolfgang Ströbele


Leserbrief zu „Verschenkte Jahre“ von Roman Pletter

„Wow! Roman Pletter hat der CSU aber eingeschenkt!“ – so der erste Gedanke beim Lesen des Artikels. Dann aber erinnert man sich, dass das Bundeskabinett ja noch aus anderen Ministern besteht. Werden sie alle von der CSU am Nasenring herumgeführt? Wir erinnern uns, dass wir auch noch eine Kanzlerin mit Richtlinienkompetenz haben. Hat sie damit nicht eine besondere Verantwortung für die Gestaltung der Politik der Bundesregierung?

Allerdings hat Frau Merkel gerade den „Dieselgipfel“ gemieden und wandert lieber in Südtirol. Vielleicht will sie mit alledem nichts mehr zu tun haben.  Dennoch will sie dem Volk auch in der nächsten Legislaturperiode „noch einmal dienen“.  Warum eigentlich?

Wenn Roman Pletter recht hat, sollten wir vielleicht einmal unser ganzes politisches System hinterfragen. Die Wähler haben entschieden, dass die CSU die kleinste Gruppe in der Regierungskoalition stellt. Wenn sie dennoch „die Wirtschaftspolitik der Regierung ruinieren“ kann, dann ist vielleicht etwas faul in unserem System. – Klaus Grieshaber


Leserbrief zu „Wie sexistisch ist die Uni?“ von Anna-Lena Scholz

Aus dem Bericht geht nicht hervor, ob die Autorin selbst Wissenschaftlerin ist. Sollte dies der Fall sein, hat sie sich und ihren Bericht mit der Aussage „Die Wissenschaft hat ein Sexismus-Problem. Empirisch belegen lässt sich das bislang kaum.“ selbst diskreditiert.

Bei aller berechtigten Kritik am Wissenschaftsbetrieb: Wer Anekdoten und (anonyme?) Beiträge in den ach so sozialen Medien über wissenschaftliche Empirie stellt, hat im Wissenschaftsbetrieb nichts zu suchen. – Ralf Wambach


Leserbrief zu „Verschenkte Jahre“ von Roman Pletter

Der Ton macht bekanntlich die Musik! Man muss ja den Bundesverkehrsminister nicht unbedingt mögen und kann bezüglich seiner Person durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Seine Arbeit auf der Titelseite mit Unsinn zu bezeichnen ist arrogant und anmaßend. Dass die CSU die Wirtschaftspolitik der Regierung ruiniert wird außerdem nicht schlüssig dargelegt. Muss kritischer Journalismus so wortgewaltig auftreten und die Akteure der Politik diffamieren?  – Wolfgang Clas


Leserbrief zu „Überstehen ist alles“ von Elisabeth von Thadden

Vielen Dank für Ihre Buchanalyse des Ivan Krastev, was mich dazu führt, das Buch zu kaufen. Er scheint meine Sprache zu sprechen. Ich habe immer darum geworben, mit den Osteuropäischen Staaten pfleglicher umzugehen. Besonders die Medien sind schnell dabei, den Stab über diese Länder zu brechen. So sehe ich das auch mit Russland. Eine Demokratie nach westlichen Muster lässt sich nicht überall verwirklichen. Dazu gehört auch Russland.  Ich lebe auch in einem Staat den man in Deutschland „Autokratie“ nennen würde. Dort fühle ich mich wohler, freier und sicherer als hier in Deutschland.  – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Der Unterwanderer“ von Fritz Habekuss

Mit großem Interese habe ich Ihren sehr ausführlichen und informativen Text zu den Regenwürmern gelesen.

Aber dazu habe ich eine wichtige Frage:

Zitat in Spalte 3, 2. und 3. Absatz.  … „Doch im Gegensatz zu Nordamerika bedeckten die Eiszeitgletscher den alten Kontinent nur teilweise.“

„Die Würmer überlebten in Mittel- und Südeuropa“, … .

Nach mir bekannter Lehrmeinung war auch der nordamerikanische Kontinent nie ganz mit einem Eispanzer bedeckt.

Die, im Gegensatz zu Mittel- und Nordeuropa,  sehr artenreichen Wälder Nordamerikas werden m.W. damit erklärt, dass Flora und Fauna aufgrund der längenparallel verlaufenden Gebirge nach Süden „ausweichen“ konnten und nach Rückzug des Eises wieder nordwärts wanderten.

In Europa war dies wegen der vorwiegend breitenparallel verlaufenden Gebirgszüge so nicht möglich. Ein Teil der Pflanzenwelt konnte nach Rückzug des Eises in Mittel- und Nordeuropa den Raum nördlich der Alpen nicht wieder erobern.

Wenn diese Erklärungen zutreffen, dann ist es unerklärlich, warum gerade der Regenwurm den nordamerikanischen Kontinent postglazial nicht auch – wie in Europa – wieder besiedelt hat.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir den von mir empfundenen Widerspruch auflösen könnten. – Dr. Artur Behr


Leserbrief zu „Wenn möglich, bitte wenden“ von Dirk Asendorpf et al.

“Wenn möglich, bitte wenden”, schreiben Sie mit Unterton “Ist der Elektromotor wirklich die Lösung?”.

Dann sage ich Ihnen: Beginnen Sie doch bitte “Nochmal von vorn”, wie es die DIE ZEIT auf der Titelseite vom 20.Juli bekannte!!!

Orientieren Sie sich bitte an diesem Vorsatz der DIE ZEIT, die Autolobypolitik in Deutschland nicht mehr mitzutragen!

Ihr Unterton, der die E-Motorik etwas fragwürdig erscheinen lässt (lassen soll?), ist einfach falsch! Technisch falsch! Und Sie sollten tunlichst gute journalistische Recherche betreiben, bevor Sie von Strom aus Kohlekraftwerken und Umweltproblemen der Batterieherstellung schreiben!!!

Bitte nehmen Sie sich dazu das Ergebnis einer Expertengruppe aus Jülich vor, dass diese im Auftrag der Bundesregierung erstellt hat. Dort können Sie fachlich fundiert nachlesen, wie E-Mobilität erfolgen wird und wie die Planungen dazu vorliegen: Wasserstoff! Dann brauchen Sie nicht mehr über Kohlekraftwerke und Batterienprobleme nachdenken!!! Gehen Sie los! Dieses Expertenpapier liegt bei der Bundesregierung vor. Nehmen Sie Einblick und berichten Sie dann darüber!!!

Des weiteren sollten Sie sich tunlichst mit dem Krankmachfaktor “Verkehrslärm” befassen. Ein Verbrennungsmotor hat nicht nur ein Abgaskrankmachproblem, sondern macht Lärm. Wenn Sie das einmal beurteilen wollen, dann lassen Sie doch einmal ein E-Auto an sich vorbeifahren. Oder sehen Sie sich im TV einmal das Autorennen E-Formel an!!!

Also: Das E-Auto löst alle Probleme um Krankheiten aus Abgas und Lärm! Das E-Auto löst nicht die Probleme des individuellen Autoverkehrs. Gute ZEIT! – Franz Steiner


Leserbrief zu „Die Nachmacher“ von Larissa Kikol

Carla Gottlieb schrieb bereits 1976 in ihrem Buch „Beyond modern art“: „Nach einem Jahrhundert der Förderung  einer Philosophie des Ästhetismus, dreht ihr die Kunst den Rücken zu: Nach dem Streben die Sinne zu stimulie- ren, strebt sie jetzt danach, wieder den Verstand zu adressieren“. Der amerikanische Concept-Künstler Joseph Kosuth sagte: „Die Kunst besteht folglich nicht in der Herstellung  von in einer besonderen Weise verfassten Formen und Objekten, sondern in der Erweiterung des Kunstbegriffs“,  wie Mario Perniola in seinem Buch „Die Kunst und ihr Schatten“ schrieb. Jeff Koons hat übrigens selbst zugegeben, dass die Künstler der Gegenwart ihre Kreativität verloren haben.  Die Kunst als Geldanlage ist nichts Neues: Investmentbanken wie die Chase Manhattan Bank oder die Citibank  beraten ihre Kunden schon lange.

Die Citibank hatte sogar einen Werbeslogan: „The acquisition of art is itself an  art“ (Ankauf von Kunst ist Kunst an sich). Es ist eine Tatsache, dass auf dem Kunstmarkt Millionen (eigentlich sind  es Milliarden!) umgesetzt werden. Christian Herchenröder schrieb in seinem Buch „Kunstmärkte im Wandel“: „Die siebziger Jahre waren das Jahrzehnt,  in dem die Union Kunst und Markt noch ungetrübt war. Die in Museen, Ausstellungen, Messen und Auktionen propa- gierte Kunst wurde zum Religionsersatz, der Preis zum Nimbus. Die achtziger Jahre wurden zum Jahr-zehnt der Spe- kulation, in dem nur noch der Marktwert zählte, die Kunst sich in ihrem Preis erst zu vollenden schien. Die neunziger  Jahre sind die Periode, in der die Kunst ihren Geist aufgibt. Sie wird in ihrer nur noch dem Konsum huldigenden  Marktpräsenz zu einem Objekt der Luxusgüterindustrie, zu einem jederzeit austauschbaren und verwertbaren Artikel…

Es wächst auch die Abhängigkeit von Wirtschaftszyklen, von den Aktienmärkten, von Wechselkursen.“  Die Frage „Was macht ein Objekt zur Kunst?“, kann man ziemlich einfach beantworten: Wenn das Objekt in einer Kunst- galerie ausgestellt wird. Im Falle von Bethan Huws waren es Yvon Lambert in Paris, Leo Koenig in New York, White- chapel Gallery in London und Galerie Tschudi in der Schweiz. Und in Deutschland ist es die Barbara Gross Galerie in  München.  Bethan Huws ist übrigens nicht die erste und nicht die einzige, die die Nachahmungen von Duchamp gemacht hat.  Der Amerikaner Mike Bidlo hat das Urinal „Origins oft he world“ und das „Bottle Rack“ schon vor ihr gemacht. Die Duchamp’sche Tradition führen Künstler wie Sherrie Levine, die eine Kopie des Duchamp’schen Urinal aus Bronze  gemacht hat, oder Robert Gober mit zwei Urinalen aus Metall fort. – Igor Fodor


Leserbrief zu „Das Bundesdieselamt“ Heike Faller, Simon Kerbusk und Claas Tatje

Die Bundesrepublik verkommt immer mehr von einer Demokratie zur Lobbykratie. Es ist ja nicht nur die kriminelle Vereinigung Automobilindustrie, die unserer Regierung zeigt, wo´s langgehen soll; auch Energiekonzerne, Zigarettenindustrie und Pharmafirmen ziehen die Strippen, an denen unsere Politiker hängen. – Dr. Peter Dodel


Leserbrief zur Grafik „Kachel-Puzzle“ von Matthias Schütte und Christoph Drösser

15 verschiedene 5-Ecke zum Parkettieren, interessant.

Leider bleibt unerwähnt, dass man mit JEDEM (beliebigem) Dreieck und auch mit JEDEM (beliebigem) Viereck eine Fläche ohne Lücke füllen kann:

mathematisch lässt sich das gut über die Winkelsumme zeigen – oder man probiert es einfach mal mit Schere und Papier aus. Gleich lange Seiten müssen aneinander gelegt werden.

Viel Spaß! – Hans Ewald Bickelmann-Frey


Leserbrief zu „Ein Leben auf Pump“ von Stefan Schmitt

Es wird wieder einmal verschwiegen, dass der „Erdbelastungstag“  hauptsächlich wegen des Wachstums der Erdbevölkerung nach vorne rückt.

Allein deren Wachstum von etwa 5,0 Mrd. im Dezember 1987 auf derzeit mehr als 7,5 Mrd. Menschen würde den erstmals für den 19. Dezember 1987 ermittelten „Erdbelastungstag“ schon auf heute Ende August im Kalender vorrücken lassen, wenn denn der Verbrauch an Ressourcen pro Kopf heute noch genau so groß wäre wie 1987.

„Als Spezies hängt unsere Zukunft davon ab“, ob wir also außer dem Lebensstil auch unsere eigene Vermehrung in den Griff bekommen. – Klaus-Joachim Oehms


Leserbrief zu „Der letzte Auftritt“ von Arne Storn

auch Sie interpretieren den spruch „nihil nisi bene“ nicht sauber. auch wenn Sie sich damit in leider oft bester gesellschaft befinden.   „über die toten nur gutes sagen“ ist nicht richtig. „bene“ ist adverb nicht adjektiv und bedeutet: gut – anständig .   d.h. man kann durchaus von verstorbenen über deren fehler, vergehen, missetaten berichten, solange sie der wahrheit entsprechen. man soll es nur „bene“ – auf anständige art und weise tun.   das ist ein kleiner, feiner – aber sehr bedeutender unterschied.! – Johannes Müller


Leserbrief zu „Die feinste Göre“ von Katja Nicodemus

Der Nachruf auf Jeanne Moreau von K. Nicodemus war großartig. Ich habe schon lange keine so beeindruckende, „lebendige“ Erinnerung gelesen. Merci! – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Der Unterwanderer“ von Fritz Habekuss

Sie schreiben so trefflich „Jeder Eingriff in ein Ökosystem, und sei er noch so klein, kann Folgen haben, die nicht absehbar sind – das Beispiel der Regenwürmer illustriert dies auf dramatische Weise.“ Wie wahr. Doch müsste es – statt kann – nicht genauer heißen „… wird Folgen haben …“? Die Invasion ist gestartet und damit unumkehrbar. Ähnliches wird uns langfristig mit der Anpflanzung von genveränderten Pflanzen ereilen. Niemand – wirklich niemand – kann heute ermessen, wie diese Veränderungen das hochsensible Zusammenspiel von Flora und Fauna zu unserer aller Schaden beeinflussen werden. Niemand hätte dies je von einem Wurm gedacht. – Brigitte Hannig


Leserbrief zu „Verschenkte Jahre“ von Roman Pletter

Angesichts der fulminanten Ausgewogenheit des Leitartikels von Roman Pletter, erlaube ich mir, Ihnen vorzuschlagen, auch das Design der Zeit etwas anzupassen. Gut wäre auch, wenn Herr Pletter seinen komplexen Satzbau reduzieren würde, um die Syntax an den Inhalt anzupassen: form follows function. – Dr. Ralf Weskamp


Leserbrief zu „Die Verleumdung“ von Judith Butler und Sabine Hark

Ein ganzseitiger Artikel in der Zeit gegen Artikel, die in einer anderen Zeitung erschienen sind! Das Ganze mit Fremdwörtern gespickt, also schwer verständlich, sprich schwer wissenschaftlich anmutend.

Das machte mich stutzig und ich habe diese Artikel gelesen. Taten das auch die verantwortlichen Redakteure? Wohl kaum, denn sonst hätten sie diesem unseriösen Gezänk keinen Raum gegeben in einer ehemals unabhängigen Zeitung!

Wenn dies die neue Richtung der Zeit ist, verzichte ich auf sie- nach Jahrzehnten! – Irmela Künne


Leserbrief zu „Wenn möglich, bitte wenden“ von Dirk Asendorpf et al.

Interessanter Artikel, wenn auch teilweise mit Extremszenarien beladen wie z.B.  „Würden die Elektroautos ausschließlich mit Kohlestrom geladen, dann …“.

Die Sachlage erinnert doch sehr an die Sechzigerjahre, als die Deutsche Bahn elektrifiziert wurde. Weg von den Dampf-Loks /Dampferzeugen auf den fahrenden Loks, hin zu modernen Elektro-Loks / Dampferzeugen in stationären Großkraftwerken. Die Vorteile sieht heute jeder sofort ein. Ich verstehe gar nicht, dass dieser Vergleich in der aktuellen (Diesel)Diskussion nicht schon längst in der Öffentlichkeit aufgetaucht ist …

Die Verbrennungsmotoren sind „Explosionsmaschinen“, basierend auf dem uralten Kanonenprinzip. Als Dipl.-Ing. der E-Technik habe ich Hochachtung vor den Ingenieursleistungen vornehmlich der Maschinenbauer, die das Kanonenprinzip in den Verbrennungsmotoren perfektioniert haben. Aber: Es sollte Jedem einleuchten, dass man (Umwelt)Probleme effektiver und umfassender zentral, also bei den ca.  130 deutschen Groß-Kraftwerken lösen kann als dezentral bei rund 45 Mio PKW´s auf deutschen Straßen. Vergleich s. oben mit der Bahn-Elektrifizierung. Auch das Problem des Recycelns von Batterien wird sich durch Spezialfirmen an wenigen zentralen Stellen professionalisieren lassen.

Deshalb sind Elektroautos, mit Strom aus modernen Kraftwerken oder Ökostrom geladen, der Weg in eine bessere Zukunft. Der Gewinn an Lebensqualität, gerade in Großstädten und an Hauptstraßen, wäre gigantisch. Man denke dabei nur an die Verbannung der Autos bei der Einführung von Fußgängerzonen. Und ganz nebenbei: Es würde wieder still in unseren Städten; wie herrlich! – Wilhelm Sölter


Leserbrief zu „Helfen oder Abschotten?“ von A. Böhm et al.

Waere ich Bundeskanzlerin,  haette ich es wie in der ehemaligen DDR gemacht. Auslaender als Gaeste behandeln,  die studieren und sehr begrenzt arbeiten duerfen, um sich Kenntnisse anzueignen. Danach, z.B. nach spaetestens 3 Jahren,  geht es zurueck in die Heimat,  um diese mit den erworbenen Kenntnissen, besser aufbauen zu koennen. – Karin Lutter


Leserbrief zu „Wie sexistisch ist die Uni?“ von Anna-Lena Scholz

Die Universtät ist so sexistisch, wie Frauen es zulassen. Frauen als ewige Opfer von männlichem Chauvinismus? Das scheint mir eine verzerrte Wahrnehmung der Realität zu sein. Im Übrigen, allein die -gefühlt 500- Lehrstühle für Gender Studies deuten auf einen akademischen Durchmarsch der Frauen hin. Und es wird beispielsweise bereits gewarnt vor einer Feminisierung des Faches Medizin. 65 bis 70 Prozent der zum Medizinstudium Zugelassenen sind Frauen, die aber später als Ärztinnen nicht selten „nur“ halbtags arbeiten, was  eine ausreichende medizinische Versorgung der Bevölkerung gefährden könnte, besonders in Krankenhäusern. – Therese Deitermann


Leserbrief zu „Wie sexistisch ist die Uni?“ von Anna-Lena Scholz

Es wäre doch aufschlussreich, auch einmal die Frauen jener Gruppe zu befragen, die ihren Ehemann in der Studienzeit kennen gelernt haben. Und was hätten wohl Hillary Clinton und  Michelle Obama zu diesem Thema beizutragen? – Ekkehard Scheven


Leserbrief zu „Verschenkte Jahre“ von Roman Pletter

Endlich! Dieser und andere Beiträge in den letzten Zeit-Ausgaben beleuchten mal schonungslos die Regierungspolitik. Politische Nachhaltigkeits-Strategie wurde ja bisher eher kritisch gesehen. Wie kam es zu diesem Wechsel? Angedeutet aber nicht explizit ausgesprochen wurde auch die wichtigste Aufgabe einer heutigen Regierung: Erhaltung der Artenvielfalt; dem Immunsystem dieses Planeten ! R. v. Weizsäcker hat es ausgesprochen:“ Gibt es eine größere Aufgabe als die Schöpfung zu bewahren, damit die Nachwelt geschützt wird. Ich kenne keine.“ Ich auch nicht. – Dr. Ronald Mulsow


Leserbrief zu „Stufe zwei“ von Gero von Randow und „Dass es einfach Wahsinn war“ von Jan Ross

>> Gleich in 2 Beiträgen der ZEIT-Ausgabe Nr. 32 vom 3. August 2017 zeigen die Autoren G. von Randow und Jan Ross, wie zwei in der Mitte des vorigen Jahrhunderts im asiatischen Raum geschaffene Probleme – die Teilung Koreas nach dem 2. Weltkrieg und die Teilung des indischen Subkontinents nach dessen Entlassung aus der britischen Kolonialherrschaft – noch heute die Weltpolitik belasten. Letzteres könnte sogar zu einem Atomkrieg zwischen Nordkorea und den USA führen. Angesichts der Persönlichkeitsstrukturen beider Staatschefs ist die Gefahr eines „Big Bang“ tatsächlich groß.

Der Subkontinent – die Teilstaaten Indien und Pakistan besitzen ebenfalls Atomwaffen – wird von Jan Ross zu Recht als „geopolitische Gefahrenzone“ eingestuft.

Beides soll doch zweifellos eine große Gefahr für den Weltfrieden insgesamt bedeuten. Niemand kann sich mehr gemütlich zurücklehnen wie zu Goethes Zeiten und meinen: „Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen, als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei, wenn hinten weit in Asien die Völker aufeinander schlagen.“ Deshalb ist es jetzt im Fall Korea Pflicht und Verantwortung zunächst der Nachbarstaaten China, Japan und Russland, vermittelnd einzugreifen und die Provokateure Kim Jong Un und Trump zur Vernunft zu bringen. Letztlich ist die leider immer weniger wirksame UNO gefordert.

Das alles auf diplomatischen Wegen zu befördern, wäre aber dringende Aufgabe der europäischen Außenpolitiker.

Dennoch werden auch beide zeitgeschichtlichen Darstellungen wohl kaum die dazu notwendigen Aktivitäten bei der politischen Klasse auslösen.

Mein Vorschlag an die beiden genannten Autoren ist daher, nicht nur die Gefahrenregionen so zu benennen, und damit hat sich’s, sondern aus ihrer Sicht doch einmal Szenarien zu entwerfen, in denen alle von dort ausgehenden möglichen Folgen für den Globus und die Menschen in den einzelnen Ländern ausführlichst dargestellt werden.

Vielleicht wäre dies ein guter Weg, die potentiell Betroffenen wirksamer anzusprechen, soll heißen, das Fürchten zu lehren, und sie so endlich aus der Lethargie aufzurütteln. Möge der Vorschlag auf guten Boden fallen! – Hans Anhoeck


Leserbrief zu „Die Schule braucht mehr Zeit“ von Julia Bernewasser

Ich habe an einer kleinen ländlichen Dorfschule mit damals insgesamt 92 SchülerInnen eine Ganztagsschule in offener Form (additives Modell) gemeinsam mit dem Kollegium aufgebaut, um der Schule ein langfristiges Profil zu geben.

Mit viel Idealismus und Herzblut sowie einer großen Anzahl an Arbeitsstunden und Überzeugungskraft, gegen einige Widerstände lief die neue Ganztagsgrundschule im Schuljahr 2012/13 mit 36 SchülerInnen an. Folgende Fakten spielten dabei eine nicht unwesentliche Rolle: Dieser Ganztag funktionierte nur dank dem großen Engagement der örtlichen Vereinsstrukturen und „qualifiziertes“ pädagogisches Personal kann sich ein solch kleines System durch die geringe Budgetierung gar nicht leisten. Zum Thema Finanzierung der Sachmittel und benötigten Räumlichkeiten, die laut Schulbaurichtlinien noch nicht einmal eine pädagogische Küche oder ein PC- Raum vorsehen, gibt folgende Zahl Aufschluss. Im Mai 2017 wurde der Ganztagszweig mit den „neuen Räumlichkeiten“ eingeweiht. – Eine Rektorin


Leserbrief zum Titelthema „Wetter – Das größte Rätsel der Welt“

Offensichtlich sind Sie vom Deutschen Wetterdienst über den Rollmops geschoben worden und das in mehrfacher Hinsicht.

Beispiel: Lt. Artikel besitzt der DWD 192 Wetterstationen. Diese Zahl ist richtig. Im Artikel behauptet der DWD, dass er mit diesen 192 Wetterstationen ein Netz mit einer Maschenweite von 2,8 km realisieren kann.

Nach Adam Ries kann das nicht stimmen. Deutschland hat lt. Wikipedia eine Fläche von ca. 357385 Quadratkilometern. Wenn die Maschenweite 2,8 km ist, dann beträgt die Fläche dieses Pixels 2,8 mal 2,8 = 7,84 Quadratkilometer.

Wenn man nun das Staatsgebiet von 357385 Quadratkilometern durch diese Pixelgröße teilt, erhält man die Zahl 45585, d.h. um eine Maschenweite von 2,8 km zu realisieren, müsste der DWD 45585 Wetterstationen besitzen, hat aber nur 192 Stück. Wenn man davon ausgeht, dass diese 192 Stück gleichmäßig verteilt sind, beträgt die tatsächliche Maschenweite 43,14 km. Dies kann man berechnen, indem man die Staatsfläche durch 192 teilt. Das ist dann die Pixelgröße. Für die Maschenweite muß dann die Quadratwurzel gezogen werden. Mit so wenigen Wetterstationen kann unmöglich das Geländeprofil Deutschlands wetterdatenmäßig wirksam in die Simulationen einfließen, aber bekanntlich haben Gebirgszüge, Wälder, dichte Stadtlandschaften, große Flüsse und Seen usw. einen großen Einfluss auf das lokale Wettergeschehen, da die Thermik sehr unterschiedlich ist und Gebirgszüge Einfluß auf Windrichtungen und Wolkenbewegungen haben. Die Thermik beeinflusst z.B. ob Wolken abregnen oder nicht. „Kalte“ Flächen wie zum Beispiel größere Seen und Wälder begünstigen das Abregnen, ebenso ein „Stau“ an den Gebirgen.

Eine weitere Unkorrektheit ist die Behauptung, dass daer DWD eines der dichtesten Netze von Wetterstationen auf der Welt besitzt. Man braucht zur Widerlegung nicht einmal das Ausland bemühen. Angeblich hat Kachelmann weit über 1000 Wetterstationen in Deutschland.

Die angebliche Präzision von Vorhersagen durch den DWD selbst sind so wahr wie ein sauberer Diesel (ohne Harnstoff-Katalysator) oder die Verbrauchsangaben der Automobile. Jeder in Deutschland weiß, dass die Wetterprognosen des DWD sehr ungenau sind und auch schlechter als vor einigen Jahrzehnten.

Warum sind die Wetterprognosen so ungenau, insbesondere die örtliche Auflösung der Wetterprognosen? Das kann sehr einfach beantwortet werden. Der DWD hat in der Vergangenheit sein ehemals viel dichteres Netz von Wetterstationen vermutlich aus Kostengründen radikal verkleinert und verlässt sich jetzt auf Satellitenbilder und Radar. Mit diesen sehr wenigen Eingangsmesswerten wird dann eifrig auf einem Großrechner simuliert. Eine solche Simulation kann jedoch nicht besser sein als die Eingabemesswerte. Fazit: Durch die sehr wenigen verbliebenen Wetterstationen in Deutschland haben die Simulationen auf dem Großrechner nicht mehr viel mit der Realität zu tun, d.h. die Simulationen sind nur noch eine von der Wirklichkeit abgehobene virtuelle Realität. – Dietmar Wünsche


Leserbrief zu „Ich habe einen Diesel gekauft“ von Ma Ximilian Kalkhof und Lisa Nienhaus

hat es die Zeit nötig, sich so pauschal und allgemein nichtssagend in die Gruppe der Hetzer gegen den Diesel einzureihen? Es ist keine Mär,  dass die Ad-Blue-Technik den Ausstoß von Stickoxiden bis zu 90 % reduziert. Den Schlusssatz Ihres Artikels hätten Sie sich sparen können. Die Ad-Blue Technik wird erfolgreich schon seit mindestens 2005 eingesetzt (zunächst bei Nutzfahrzeugen) und z. B. von VW auf den Markt gebrachte Pkws wurden „beim letzten Mal“ wegen des hohen Preises nicht gekauft und nicht wegen erwiesener Untauglichkeit, Schadstoffe zu reduzieren. Dass der Diesel wesentlich weniger das Treibhausgas CO2 ausstößt ist, erwiesen. Dennoch wird die Erzeugung von Kohlestrom in Deutschland so gut wie nicht diskutiert. Stattdessen soll der Deutsche jetzt Elektroautos kaufen – angetrieben von klimaschädlichem Kohlestrom?! – Michael Platz


Leserbrief zu den Berichten im Wirtschaftsteil über Diesel

  • „Das Bundesdieselamt“
  • Die Dieselrepublik „Wenn möglich, bitte wenden“
  • Die Dieselrepublik „Ich habe einen Diesel gekauft“

Wir werden, dies sowohl als Konsumenten und Kunden, aber auch als Bürger und Wahlberechtigte augenblicklich von Diskussionen zu den Themen E-Mobilität, alternative Antriebstechnik, Dieselmotor vs. Benzinmotor und grundsätzliche Verkehrsentwicklung in unsäglichem Maße überhäuft und von einer Qualität, die einer zielführenden Themenaufarbeitung nicht gerecht wird – diese Diskussionen zwischen den in diesen Themen involvierten Personen, Personengruppen, Unternehmensleitungen und Politikern offenbaren ohne Frage oftmals sehr obskure Inhalte und Betrachtungsweisen.

Was sich vermissen lässt, ist die Hinwendung zu einer sachbezogenen und offenen Auseinandersetzung mit den herausfordernden Themen, denen sich die Gesellschaft insgesamt zu stellen hat – hier sind wir weit entfernt von einer zielführenden Auseinandersetzung, was uns auch der „Dieselgipfel“, dessen personelle Besetzung bereits wieder geeignet war, dem bisherigen Verhaltensmuster Folge zu leisten; auch wieder ein Paradestück von Lobbyismus oder auch Klüngelpolitik.

Grundsätzlich möchte ich an dieser Stelle an einen Vortrag von Herrn Daniel Goeudevert zum  Thema „Verantwortung des Managers in einer sich verändernden Gesellschaft“ erinnern; diese Themenstellung lässt sich ausdrücklich auch auf die Verantwortung des Politikers in einer sich verändernden Gesellschaft erweitern.

Als die wirtschaftliche Orientierung den „Shareholder-Value“ fokussierte, blieben Werte wie „Customer-Value“ und „Environmental-Value“ aus der Strecke – ein nachhaltiger „Shareholder-Value“ ist letztendlich nur unter Beachtung auch anderer Werte erreichbar, was uns in der „Dieselthematik“ erkennbar vor Augen geführt wird.

Rufen wir uns diese Diskussion in unser Bewusstsein, dann lässt sich die Art und Weise der zur Schau getragenen Themenbewältigung doch nur darauf zurückführen, dass Politik und Wirtschaft in einem schädlichen Umfang ein gemeinsames Thema zum Nachteil der Bürgerinnen und Bürger dieses Landes, aber auch in überregionaler Ebene, verursacht und zu vertreten haben und dabei sind, sich weiterhin nicht  den Realitäten stellen zu wollen. Die Frage ist, ob die Akteure es nicht besser wissen oder ob sie es nicht besser wissen wollen. Für ihr Verhalten sind die maßgeblichen Verursacher zur Rechenschaft zu ziehen – dies erfordert unser Rechtssystem.

Namentlich als Vertreter der politischen Ebene ist hier zweifelsfrei Herr Alexander Dobrindt zu nennen, der während seiner Amtsführung schon mehrfach eine in Zweifel zu ziehende Tätigkeit an den Tag legte, und der vollmundig erklärte, welche Ergebnisse vom Dieselgipfel er erwarte und wir erwarten dürfen – andere Politiker sprangen auf den Mitteilungszug auf und erklärten uns die Erwartungshaltung und dass dieser Gipfel keine Kaffeerunde werden würde.

Auf der anderen Seite erklärten uns die Autohersteller und Verbandsvertreter, zu welchen Schritten sie bereit seien und wie sie die Problemstellung lösen werden.

Nun, der Gipfel ist beendet und die Ergebnisse kennen wir!!!!!! Hauptsache, wir haben wieder einmal „gegipfelt“!!!!! Weiter sind wir auf jeden Fall nicht gekommen.

Tatsache ist doch, und dies müssen wir sehen, dass mit den Abgaswerten der Dieselmotoren getäuscht und gelogen wurde – Tatsache ist aber auch, dass dieses Täuschen und Lügen flankiert von behördlicher Seite begleitet wurde – es bedurfte erst der Vorgehensweise der Amerikaner, aus welchen Gründen auch immer, um dieses verwerfliche Spiel aufzudecken und Verantwortungen zuzuweisen. Dafür sind die Akteure, wozu auch die Politiker zählen, zur Verantwortung zu ziehen.

Ist jedoch die Verteufelung des Dieselmotors angebracht und geht die Auseinandersetzung nicht an der Realität vorbei;  ist sie nicht unvertretbar schädlich für den Standort Deutschland und das Image der deutschen Wirtschaft insgesamt?

Der Aberwitz zeigt sich schon in der Grenzwertdefinition – die EU hat einen Grenzwert von 0,04 Milligramm je Kubikmeter Luft definiert, an unseren Arbeitsplätzen sind dagegen 0,95 Milligramm zulässig.

Herr Prof. Thomas Koch vom KIT erläutert auch, dass es zwar richtig sei, dass der Benzinmotor 3 bis 4% weniger CO2-Emissionen pro Energiegehalt verursacht – durch den geringeren Kraftstoffverbrauch eines Dieselmotors jedoch schneidet der Dieselmotor in dem Emissionsvergleich um 15% besser ab; diese Situation scheint in der Diskussion jedoch absolut keine Rolle zu spielen.

Bleibt doch nur das Fazit, dass wir gegenwärtig den Dieselmotor zur Erreichung der gesetzten Klimaziele noch unverzichtbar brauchen.

Allein hier zeigt sich, dass die Auseinandersetzung an der Sache vorbeigehend geführt wird.

Wir müssen uns ausdrücklich mit dem Thema einer alternativen Antriebstechnik beschäftigen – Deutschland ist ein Automobilstandort, den wir selbstverständlich auch kaputtreden können – hier nämlich senden die derzeitigen Diskussionen und das Auftreten der Akteure die absolut falschen Signale aus.

Dieses Thema eignet sich nicht für stimmungsmachende Wahlkampfauftritte und Stammtischpolitik; es ist einfach absurd, wenn Gedankenmodelle über Abwrackprämien und ähnlicher Unfug in die Diskussion eingebracht werden.

Ja, wir brauchen alternative Antriebstechnik – wir brauchen aber auch eine grundsätzlich zielführende Verkehrspolitik. Es geht m.E. an der Realität vorbei, wenn wir heute die Großartigkeit der E-Mobilität erläutert bekommen.

Es wäre angebracht, wenn die großen Experten der Politik uns auch mit den Wahrheiten der E-Mobilität konfrontieren würden, sofern sie sich selbst damit tatsächlich beschäftigt haben. Es steht sicherlich außer Frage, dass wir für das E-Auto auf Batterien angewiesen sind – hier mögen die Akteure dann die Frage beantworten, welche Umweltbelastungen alleine bei der Produktion und Entsorgung der Lithium-Ionen-Batterie entstehen – bereits dadurch wird der Vorteil eines E-Autos vom Batterie-Nachteil signifikant überlagert. Auch sollte nicht übersehen werden, dass gegenwärtig der Strom des „sauberen“ E-Autos noch in Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen produziert wird.

Auch müssen wir uns hinsichtlich der Batterieproduktion auch  in den Themenkreis hineindenken, wer den ausschlaggebenden Zugriff auf die erforderlichen Rohstoffe hat – Deutschland und Europa auf jeden Fall nicht.

Zweifelsfrei ist die bisherige Verbrennungstechnologie vom Auslauf tangiert – dieser Tatsache müssen wir uns, auch im Interesse unserer Kinder und Enkelkinder, stellen und genau dort setzt auch die Verantwortung der Gesellschaft mit ihren tragenden Akteuren ein.

Ein Übergang in eine neue Technologie jedoch bedarf Anstrengung und Zeit – hier bedarf es einer zielführenden Strategie, die nicht von wahlkampftaktischen Ausrichtungen geprägt ist und auch nicht von kurzsichtiger Gewinnmaximierung.

Die ehrliche Auseinandersetzung macht es auch erforderlich, dass eine neue Technologie, an der ja bekanntermaßen gearbeitet wird, zwangsläufig auch zu Umwälzungen am Arbeitsmarkt führt, gepaart mit den Umwälzungen aus der Digitalisierung und der Industrie 4.0, führt – darüber jedoch hüllen sich unsere Akteure in erstaunliches Schweigen.

Wir haben eine energiepolitische Kehrtwende in Deutschland erlebt, die ohne strategische klare Ausrichtung vollzogen wurde – wir wissen, welche Themen daraus unnötigerweise entstanden sind. So bleibt zu hoffen, dass unsere zuständigen Personen, Personenvereinigungen, Wirtschaftsvertreter und nicht zuletzt unsere Politiker in der anstehenden Themenaufbereitung mehr Weitblick an den Tag legen als bisher. – Karl-Heinz Dommes


Leserbrief zu „Der Unterwanderer“ von Fritz Habekuss

Erst konnte ich es nicht glauben (Fake News). Aber das ist ein Fall für ‚The Donald‘! – Harald Schuster


Leserbrief zu „Wie es wirklich ist… sechs Minuten lang nicht zu atmen“ von Anna von Boetticher und Daniel Kastner

Ich empfehle dringend, den Artikel „….sechs Minuten lang nicht zu atmen“, 3.8. 17, S. 58, zu ergänzen, bzw. zu korrigieren. Der Grund: wer das so versucht, wie beschrieben, kann ertrinken.

Im Text heißt es: „bevor ich ins Wasser eintauche, atme ich ein paar Minuten lang..“ Hier gilt es zu erklären, dass dieses Verhalten fast schon die klassische Form der Hyperventilation ist. Dieses mehrere Minuten lange Überatmen (es ist im Artikel nur leicht eingeschränkt durch „ruhig“) bringt nicht mehr Sauerstoff (Sättigung normalerweise fast 100%), sondern es wird vermehrt Kohlendioxyd abgeatmet. Der Einatemreflex reagiert  aber auf den Anstieg  der Kohlensäurespannung im Blut, die aber ist durch die Überatmung abgesenkt. Eine plötzliche Bewusstlosigkeit kann als Folge des Sauerstoffmangels  auftreten und ist als Schwimmbad-Blackout sowie bei Apnoetauchern wohl bekannt. – Klaus Zieglmeier


Leserbrief zu „Verräterische Sprache“ von Felix Dachsel

Ist das schon jüdischer Humor? Das palestinische Volk im Kampf um seine Freiheit und gegen ständige Demütigung u. Unterdrückung wird des Terrorismus bezichtigt. Israelis haben in Ostjerusalem u. in den Westbanks nichts zu suchen. – Hartmut Bernecker


Leserbrief zu „Erst mal verdächtig“ von Christopher Lauer

Beim Lesen des Artikel fragt man sich, ob der Autor sein Demokratie-Verständnis im ehemaligen Ostblock erlernt hat. Wenn eine Partei oder irgend eine andere Interessengruppe ein Volksbegehren zu einem Zweck startet, die Mehrheit für etwas zu bekommen, was die Abgeordneten vorher abgelehnt haben, dann ist das keine Aushöhlung der Demokratie, sondern ein legitimes Mittel. Genau so funktioniert die direkte Demokratie in der Schweiz, und wie der Autor zugeben werden muss: nicht schlecht.

Dass nämlich die Entscheide der Politik sich selten am Willen des Volkes orientieren, dürfte bekannt sein, und Volksbegehren, Initiativen Referenden wurden geschaffen, um genau dem Einhalt zu gebieten. Oder soll beispielsweise in der Türkei die Opposition aufhören, mit allen Mitteln gegen die Regierungsentscheide Erdogans anzukämpfen, nur weil diese vom Parlament abgesegnet wurden? Deutschland braucht mehr solche mutigen Menschen und Institutionen, die den gewählten Volksvertretern die Grenzen aufzeigen, wenn diese das Volk nicht mehr vertreten. Der von Automobil-Industrie und Politik gemeinsam verursachte Diesel-Skandal zu Lasten der Bevölkerung lässt grüssen. – Andi Pfaff


Leserbrief zu „Die Verleumdung“ von Judith Butler und Sabine Hark

Wenn ich den Beitrag „Die Verleumdung“ richtig verstehe, hat die ZEIT den beiden Autorinnen einen Raum zur Verfügung gestellt, damit sie die Sinnhaftigkeit ihres universitären Tuns rechtfertigen und zugleich alle anderen als undifferenzierte und nichtzuendedenkende Pseudo-Feministinnen oder Chauvinisten disqualifizieren können. Die Argumentation von Butler und Hark kommt dabei ohne alle Belege und Beispiele aus und ihr Richtigkeitsanspruch begründet sich nur aus der „richtigen Haltung“, die die beiden Genderforscherinnen anscheinend für sich gepachtet haben.

Ja, schlimmer noch: Ich sehe die beiden Lehrstuhlinhaberinnen in einer Echokammer der Realitätsferne gefangen. Exemplarisch ist für mich folgender Satz in dem Artikel: „Wie wir also einen nicht-rassistischen, anti-sexistischen Diskurs führen können, der zugleich ein nicht-sexistischer, anti-rassistischer Diskurs ist.“ Da frage ich mich, ob mein patriarchalisch-sexistisch-rassistisches Gehirn in seiner Borniertheit ein Verstehen dieser Aussage verhindert oder ob er als Appell an die Leserinnen und Leser gemeint ist, das Denken an sich aufzugeben. Die Seite in der ZEIT wäre besser dafür genutzt worden, die realen Rollen- und Identitätsprobleme von Männern und Frauen darzustellen. – Dr. Bernhard Burchert


Leserbrief zu „Wie sexistisch ist die Uni?“ von Anna-Lena Scholz

Ein Beitrag, der wohl weniger einer objektiven Analyse verpflichtet zu sein scheint als der Vorstellung, ein satirisches Bild zu zeichnen von Wissenschaft und Forschung:

  • der monistische Blick auf das Sexualverhalten – als Sexismus apostrophiert – der männlichen Insassen der Universität und ihres Wissenschafts- und Forschungsbetriebs wird gepflegt und gleichzeitig die Männerdominanz in leitenden Positionen beklagt
  • *diese Blickverengung impliziert:
    • ein vergleichbares Verhalten von Frauen gegenüber Männern gibt es nicht
    • wären Frauen in leitenden Positionen des Wissenschafts- und Forschungsbetriebes, gäbe es ein „Sexismusproblem“ nicht.

(Auch wenn beides nachweisbar sich als haltlos erweisen würde, hätte die Autorin ihren Blick nicht von vornherein eingeengt.)

  • gleichzeitig wird der dem Wissenschafts- und Forschungsbetrieb, einschließlich des Lehrbetriebes, zugeschriebene Anspruch der Selbstdisziplin, gebrandmarkt als „übersteigert“ kritisiert, Diese Tugend walze alles nieder, was „irgendwie privat, körperlich, emotional“ erscheine.
  • Der Widerspruch der Kritiken wird nicht aufgedeckt. Nicht dargelegt, dass es DIE NICHTEINLÖSUNG des Anspruchs der Selbstdisziplin, der kognitiven Kontrolle des Sexualtriebs, der eigenen Gefühle und des Verhaltens ist, was das als Sexismus bezeichnete Verhalten ermöglicht.
  • Es ist einfach logisch falsch, „Sexismus“ und den Anspruch der Selbstdisziplin, der kognitiven Kontrolle der Emotionen,gleichzeitig zu kritisieren.
  • Deshalb sind auch die Schlussfolgerungen falsch: Es muss gerade nicht mit diesem Anspruch gebrochen werden, sondern Fehlverhalten – ob von Männern oder Frauen ist unerheblich – angeprangert werden.
  • Stattdessen wird von „Forschergeist“ in Männerkörpern gesprochen – man stelle sich diesen Geist einmal bildlich vor, wie er in „Männer- und Frauenkörpern“ sein Unwesen treibt……
  • So als ob all dies noch nicht  genug wäre, versteift sich die Verfasserin des Artikels zur Aussage „Sexismus prägt DIE Wissenschaft.“ (Hervorh. R. E.), ohne jeglichen Beleg hierfür vorzuweisen, z. B. für die Mathematik, Naturwissenschaften etc. etc..
  • Soll man sich tatsächlich die unsinnige Frage stellen, ob für eine gewonnene Erkenntnis es maßgeblich ist, ob sie Produkt eines „Geistes“ in einem Männer- oder Frauenkörper war?

Einseitige Sichtweisen entbehren meist nicht einer gewissen Komik, gleichwohl solche Sichtweisen gepaart mit Dogmatismus häufig in menschliche Katastrophen mündeten.

Gerade dies hat Hannah Arendt in ihren Vorlesungszyklen zum Urteilen in vorzüglicher Weise analysiert.    – Rainer Egold


Leserbrief zum Titelthema „Wetter – Das größte Rätsel der Welt“

Wir Meteorologen hören also auch in „DIE ZEIT“ wieder mal die  Yellowpress-Einleitung und -Ausblick mit dem weisen, bärtigen Wetteramateur der alle Wetterdienstverfahren in Frage stellen kann. Ist das wirklich Ihre Meinung? Kann er mit seinen Regionalanzeichen in ganz  Deutschland z.B. Flugwettervorhersagen machen?

Oder das Wetter in höheren Luftschichten jetzt und vorhersagend bestimmen? –, Es geht aber wieder mal um Beamtenbashing und Anprangern des Öffentlichen Dienstes und seiner engagierten Mitarbeiter und um die verfluchten Wetterauswirkungen auf uns! Damit verspielen Sie leider unsere Führungsrolle bei den europäischen Wetterdiensten – P. LANG


Leserbrief zu „Verschenkte Jahre“ von Roman Pletter

Vielen Dank für den ungeschminkten Leitartikel v. R. Pletter DIE ZEIT, 72 (2017), 32, 1, doch was steht hinter den einzelnen Verfehlungen und der Kumpanei von Politik, Industrie und sogar Kirche (VW-EKD) u. a. beim Dieselskandal:

Es ist die verkommene Kultur der Ausführenden. Kultur heißt: Werte und Bildung und im Einzelnen Wahrheit, Wissenschaft, Weisheit, Gewissen, Gerechtigkeit, Ethik,  u. a. m..  Sie sind zunehmend verkommen und werden verbrochen durch Lügen, Gier und Gewissenlosigkeit. Schuld daran trägt unsere sog. Elite, deren Versagen die kulturlosen Ausführenden in die Positionen setzt, weil sie selbst kulturlos ist…

Jeder in unserer Gesellschaft  ist für die Erhaltung und Verteidigung der Werte an seinem Platz verantwortlich, notfalls auch mit ‘nein-niemals-nein’. – Dr. ‘non plag’ Hans-J. Schumann


Leserbrief zu „Verfluchtes Wetter“ von Caterina Lobenstein

Das Titelthema „Wetter“ war umfangreich, jedoch sehr einseitig. Seitdem  der Mensch das Wetter selbst global massiv manipuliert, sind die Meteorologen  immer weniger in der Lage, es so gut wie noch vor 20 oder 30 Jahren  vorauszusagen. Es ist unverständlich, warum Frau Lobenstein diesen Aspekt  komplett ignoriert.   Es gibt eine Reihe von (meist US-)Patenten, die darauf hinweisen, daß es intensive Bestrebungen in Wissenschaft, Militär und sonstigen  Interessentenkreisen gibt, das Wetter gezielt im eigenen Sinne  zu manipulieren.

Das US-Militär weist offen darauf hin, wie umfassend  es z.B. bis 2025 das Wetter als Waffe zur Effektsteigerung seiner Militärmacht beherrschen will. „Weather as a Force Multiplier:  Owning the Weather by 2025“ heisst das Whitepaper.  Man braucht nicht tief zu schürfen, um herauszufinden, daß das  Thema Wettermanipulation keineswegs nur den verschwörungssüchtigen  Hirnen paranoider Internet-Junkies entspringt. Schon vor dreißig Jahren, am 18. Mai 1977, ratifizierte die UNO  eine Konvention über das Verbot des „militärischen oder anderweitig  feindlich gesinnten Einsatzes von Umwelt-Modifikationstechniken“. „Doch diese Konvention hinderte die Verteidigungsexperten nicht daran, mit den ‚ungeheuren‘ Möglichkeiten der Wettermanipulation zu experimentieren“, berichtete das ZDF in seinem Beitrag „Geheime militärische Experimente“ am 19.  März 2002.  Im Frühjahr 2006 war es ungewöhnlich nasskalt in Mitteleuropa.

Erst am Tag  des Fußball-WM-Eröffnungsspiels ging über Deutschland wieder mal sichtbar  die Sonne auf. Von Stund an herrschte Bilderbuchwetter mit  Hochsommertemperaturen, bis die WM vorüber war. Wer steckte dahinter? Der Wettergott oder irdische Wetterbastler? Am 2. Juni 2006 hatte der deutsche Wirtschaftsprofessor Wolfgang Maennig (Uni Hamburg) in einem  NTV-Interview gefordert: Damit die Fußball-WM angesichts des Dauertiefs nicht buchstäblich „ins Wasser fällt“, solle dem Wettergott ins Handwerk gepfuscht werden. Heranziehende Schlechtwetter-Fronten könnten jeweils morgens zwischen drei und sechs Uhr „abgeregnet“ werden. Maennig schätzte die Kosten für diese „problemlos machbare“ Methode auf „etwa zehn  Millionen bis maximal 40 Millionen Euro bei ständiger Tiefdrucklage“.

Angesichts der WM-Investitionen von drei Milliarden sei dies doch ein  „äußerst geringer Betrag“. „Das gilt vor allem zum gesellschaftlichen  Nutzen, der aus herrlichem Sommerfest-Wetter bei der WM entstehen würde.  Mit dem „Welsbach-Patent“ soll gegen die Klimaerwärmung gewirkt werden. Das von speziellen Flugzeugen versprühte Bariumsalz oxidiert in der Atmosphäre  zu Bariumoxid, welches Kohlendioxod an sich bindet. Das Kohlendioxid,  einer der Hauptfaktoren der Erderwärmung, wird auf diese Weise  „neutralisiert“.Das Aluminiumpulver erfüllt bei der Ozonerzeugung eine  entscheidende Doppelfunktion: In einem technisch komplexen Verfahren  strahlt das Aluminium sowohl UV Licht ins Weltall zurück,  sowie es auch Erdwärme mittels der „Welsbachpartikel“ in Infrarotwellen  umwandelt. Die Infrarotwellen werden von der Erde weggelenkt, und bewirken dabei eine merkliche Abkühlung der Erdoberfläche.  Bariumsalz und Aluminiumpulver bilden zusammen ein diffuses elektrisches  Feld.

Dieses Feld wird dann mit gesendeten niederfrequenten (sog. VLF-)  Radiowellen „aufgeladen“. Die nachfolgenden elektrostatischen Entladungen, sogenannte „trockene Stürme“ erzeugen dabei künstliches  Ozon, welches das Ozonloch dann notdürftig zu stopfen vermag. Im Jahrhundertsommer 2003 waren solche Gewitter ohne jeglichen Niederschlag  in Europa ungewöhnlich häufig.  Ein Polymer-Gemisch dient als Trägersubstanz und gewährleistet die  Bindung des Bariums, sowie des Aluminiumpulvers. Die wegen des  Polymers entstehenden, deutlichen Schlieren verraten beim Sprühen  den Chemtrail-Einsatz genauso wie die weissblaue Einfärbung des  Himmels in Richtung des Horizontes! Dank der Polymer-Mischung können sich die Sprühpartikel gemäss Wortlaut des „Welsbach-Patentes“  bis zu einem Jahr lang in der Luft suspendiert halten.

Die Millionen von Tonnen künstlicher Nanopartikel in der Atmosphäre, die im Zuge des Chemtrailing versprüht wurden und den einst blauen Himmel weiß erscheinen  lassen, zeigen ihre Wirkung. Das Wetter spielt total verrückt. Den Rest besorgt dann HAARP, riesige Antennenfelder, die elektromagnetische Wellen freisetzen, um die Ionosphäre aufzuheizen, wodurch die Rippenmuster am Himmel entstehen. Es ist Zeit, dass über dieses durch Wettermanipulaton „verfluchte Wetter“ und dessen  offensichtliche Gesundheitsrisiken in der breiten Öffentlichkeit  diskutiert wird, statt dessen dass gesagt wird, wie klein doch der Mensch vor  dem Wetter sei.  – Pia Beer Hameln


Leserbrief zu „Wie sexistisch ist die Uni?“ von Anna-Lena Scholz

Danke, Danke, Danke für Euren Bericht „Wie sexistisch ist die Uni?“!!

Es braucht viel mehr dieser Artikel und eine offene Diskussion, um den Sexisums a publik zu machen, b ein Bewusstsein dafür zu schaffen und c etwas im Bewusstsein/Verhalten der Menschen (denn selbst Frauen sehen leider manchmal nicht den Sexismus darin) zu verändern.

Auch mir ist während meiner Studienzeit (2000-2007) Sexisums begegnet:

Wir interviewten einen Professor für die Fachschaft, der wörtlich meinte „was die männlichen Studenten im Studium durch Genialität machen, müssen die Frauen durch Fleiß und Disziplin erreichen“. Wir hatten es auf Tonband, als wir es dann drucken wollten, behauptete er, dass so nie gesagt zu haben.

Genau wie befreundeten Doktorandinnen, denen einzig und allein auf Grund der Tatsache, dass sie Frauen (und damit potentielle Mütter) waren, in ihrer Forschung diskriminiert wurden. Ihre Forschungsaufgaben wurden anderen übertragen. Angestellten Mütter, die aus der Elternzeit wiederkehrten, wurde ihr Arbeitsplatz verwehrt.

All das sind Skandale. Leider greifen sie in einer Männerwelt, einen Teil der Männer an, so dass diese Diskusionen immer wieder abgetan wurden.

DANKE! Dass Sie sich diesem Thema widmen. Es ist wirklich an der Zeit. – Dr. Jeannine Eisenmann


Leserbrief zu „Fernbeziehung“ im ZEIT Magazin

Meines Erachtens ist die Endlosschleife der Larissa & Thomas-Story nichtssagend, ermüdend und langweilig.

Wenn man es als Hauptaufgabe einer Beziehung ansieht, ob man in London, Berlin, New York oder wo auch immer sowie überhaupt zusammen lebt, ist doch etwas faul… Haben diese jungen Leute keine anderen Probleme?

Ich kenne sehr viele gut ausgebildete junge Menschen, Doktoranden teilweise, die ums Überleben (finanziell gesehen) kämpfen müssen, sich von Praktikum zu einem befristeten Anstellungsverhältnis zum nächsten hangeln müssen und gern anfangen würden, eine Familie zu gründen…

Bitte hört auf damit! Die Fotos finde ich ebenfalls nicht erwähnenswert… – Katrin Fischer


Leserbrief zu „Das Käppi der Macht“ von Kilian Trotier

Sich soweit wie möglich selbst treu bleiben, sich seiner Wurzeln bewusst sein, die Bodenhaftung nicht verlieren. Gewiss keine schlechten Voraussetzungen für Integrität und Spürsinn im allzu oft abgehobenen, virulenten Politzirkus. Wahre Größe kommt bekanntlich ohnehin von innen. – Ira Bartsch


Leserbrief zu „Verschenkte Jahre“ von Roman Pletter

Bravo, bravo,bravo! Endlich wird einmal mit der bayerischen Mischpoke abgerechnet! Jeden Satz, jedes Wort des Artikels von Roman Pletter kann und möchte ich unterschreiben. Danke der Redaktion auch für den Mut, diesen Artikel auf die erste Seite zu setzen und das zur genau richtigen Zeit! – Volker Krause


Leserbrief zu „Wenn möglich, bitte wenden“ von Dirk Asendorpf et al.

Sie hbnen sehr kurz gegriffen was soll denn an den BAB’s passieren wenn tausende von e -Auto aufzuladen wären. Was ist mit  steigenden Güterverteilungverkehr LKW und 10 verschiedene Parkettdienste in ländlichen Regionen.

Das ist alles nur Spinne das zweit Auto an der eigenen Photovoltaik aufladen zur Arbeit zum Arzt oder Apotheke das ist Ok alles andere Unsinn. Warum nicht Erdgas gibts im Übermaß und ist 100% Immisionsfrei .Aber die Berufspoliticker Kaste kann weder Denken noch beraten lassen .

Mann muß auch jemanden weh tun,Thempolimith ,keine Grossfahrzeuge , Alleinfahrer ,SUV,Limosienen und Sportwagen in die Innesnstadt lassen – Harald Ulrich Dipl.-Ing. Architekt


Leserbrief zu „Verschenkte Jahre“ von Roman Pletter

Schade für die vertane Chance die Titelseite mit „Qualität“ zu versehen. Resultat für die Ausgabe Nr. 32: Stümperhaft und abstoßend.

Bin kein CSU-ler und sympathisiere keineswegs mit der Bayern-Community. Doch müssen sich Politiker alles gefallen lassen ? Warum um Gotteswillen stellen sich noch Menschen für eine politische Aufgabe zur Verfügung, sicher nicht um von einem „Schreiberling“ ungerechtfertigt niedergemacht zu werden.

An anderer Stelle schreibt ein Zeit-Kollege: Demokratie erfordert den Willen zu Gründlichkeit, Komplexitätstoleranz, Kompromissbereitschaft.

Gilt das nur für Politiker oder auch für die Journalie ? Bitte kein „Pletter“ mehr auf die Titelseite – es gibt ja noch das Magazin!! – Karl Steidle


Leserbrief zu „Nicht nur Trumps Schuld“ von Bernward Gesang

Weder Trump noch die deutsche Energiepolitik ist schuld, daß wir die „Klimaziele“ nicht erreichen.Zunächst muß man feststellen, daß bei uns von Seiten der Politik keine klaren Vorgaben für den Ausbau von Kraftwerkskapazität bestehen. Zum Zweiten ist noch lange nicht erwiesen, daß es eine globale Erwärmung durch unsere Emissionen gibt. In den vergangenen 20 Jahren ist trotz Erhöhung der CO2- Emission die Temperatur nicht gestiegen. Wenn wir aber doch einen Klimawandel durch CO2 unterstellen, dann ist die Forderung nach einer Dekarbonisierung weltweit berechtigt. Allerdings stellt sich dann die Frage, wie dies ohne Einsatz der Kernenergie funktionieren soll. Gaskraftwerke sind langfristig keine Lösung, weil die Gasvorräte nicht reichen und weil zudem auch bei der Gasverbrennung unzulässig viel CO2 ausgestossen wird.

Durch stärkeren Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen in Deutschland kommt man auch nicht weiter, weil die maximal notwendige Leistung durch grüne Energie bereits längst erreicht ist. Wegen dieser Überkapazität können neue Anlagen teilweise nicht mehr betrieben werden. Die Energiewende ist gescheitert. Eine Abhilfe gäbe es nur durch Speichern der Energie, was aber in dem notwendigen Umfang technisch und ökonomisch nicht machbar ist. Abschließend weise ich darauf hin, daß in diesem Artikel nur bestehende Forderungen und fragwürdige Studien zitiert werden, aber keine Anregung aufgezeigt wird.

Die Kanzlerin kann den Klimaschutz nicht gewährleisten, aber sie könnte die Gestaltung von Leitlinien für die künftige Energiepolitik unseres Landes veranlassen. – Dr. Helmut Kiendl


Leserbrief zu den Berichten im Wirtschaftsteil über Diesel

Selbst wenn ich keinen Diesel besäße, was ich tue, selbst wenn dieser nicht durch den Staat subventioniert würde, was er durchaus wird, selbst wenn ich als Verbraucher nicht wieder die Zeche für verfehlte Politik zahlen möchte, was ich tun werde, fiele mir auf, dass dieses Thema in puncto Klimaschutz, so es den denn gibt, einen absoluten Nebenkriegsschauplatz darstellt, mehr noch, nicht mehr ist als eine willkommene Ablenkung für ein Versagen aller politischen Parteien, auch der in einem Ihrer Beiträge so hochgelobten Grünen.

Ich wohne, arbeite und fahre Auto in NRW – wie Sie gleich leicht erkennen werden.

Solange es täglich am Kamener Kreuz kilometerlange Dauerstaus gibt, die sich zu 90% aus LKW’s osteuropäischer Provenienz bilden – also aus Ländern, die von Abgasnormen bis heute nichts wissen, wäre jede Maßnahme, die dazu führen würde, auch nur 20% dieser heizdieselbetriebenen Klima- und Straßenkiller direkt hinter der Grenze auf einen Zug zu verfrachten, der von ganz im Osten der Republik bis ganz in den Westen der Republik und wieder zurückfährt, sinnvoller als wirklich alle im Kontext mit „Dieselgate“ erwogenen, Zeitungen und soziale Netzwerke flutenden Vorschläge. Vielleicht könnte sich ja eine Partei wie die Grünen daran erinnern, dass eine glaubwürdige und vor allem gemeinwohlorientierte Klimapolitik mehr Wählerstimmen bringt als die jetzt ohnehin obsolet gewordene Forderung nach der Ehe für alle als Voraussetzung für eine Regierungsbeteiligung auf Bundesebene.

Im Übrigen machen meine Familie und ich – klischeegerecht – gerade Urlaub in der Schweiz, wo solch ein Modell schon funktioniert. – Matthias Hake


Leserbrief zu „Dass es einfach Wahsinn war“ von Jan Ross

Mit ganz großem Interesse habe ich Ihren Bericht gelesen. Art und Umstände, wie die transition durchgeführt wurde, waren mir nicht bekannt. Dankenswerterweise berichten Sie Details über Geschehnisse und Entscheidungen danach, anhand derer die tragische Entwicklung dieser Region nachvollziehbarer wird.

Verständlich, daß die Monstrosität der verübten Grausamkeiten tief im kollektiven Bewußtsein steckt und die Aufarbeitung nur ganz peu a peu möglich ist. Hoffentlich kann die Ausstellung einen wirkungsvollen Beitrag dazu leisten. Die schwierige Aufarbeitung erinnert mich an die hiesige Nachkriegszeit. Wenn ich bedenke, daß ich den Dimmer an meiner Nachttischlampe aus den Händen des ehemaligen Staatssekretärs von Goebbels, Dr. Werner Naumann (später Quandt!-Konzern), geschenkt bekommen habe während meiner früheren Täigkeit, kann man sich auch Fragen stellen. Berichte über trouble in dieser Region werde ich künftig anders aufnehmen. Die Stellung und Behandlung von Frauen in (weiten?) Teilen der indischen Gesellschaft, hat mich bisher immer besonders erschüttert. Das bringe ich nicht in Verbindung mit der transition! – Mara Sagemüller


Leserbrief zu „Das Bundesdieselamt“ Heike Faller, Simon Kerbusk und Claas Tatje

Das Diesel-Desaster, „Lehrstück aus dem Autoland“ auf den Punkt gebracht:

  1. massenhafte Körperverletzung und Naturschädigung durch verantwortungslose Konzerne; 2. monströses Regierungsversagen aufgrund mangelnden Rückgrats;
  2. enormer Glaubwürdigkeitsverlust hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit des angeblichen Öko-Weltmeisters.

Mit einem Diesel-Gipfelchen samt kosmetischem Software-Updating gelangt man nicht ins Freie. Derweil wandert die Bundeskanzlerin in der vermutlich abgasarmen Südtiroler Bergwelt. Krisenmanagement als Chefsache sieht anders aus. – Ludger Gaillard


Leserbrief zu „Wenn möglich, bitte wenden“ von Dirk Asendorpf et al.

Nach der Lektüre Ihres Artikels frage ich mich, wie es mit der in Ihrem Artikel wenig diskutierten Verantwortung von Politik und Verbrauchern im Dieselskandal aussieht. Während ein profitables Unternehmen selbstverständlich Produkte produziert, die am Markt nachgefragt werden, hat die Politik die Aufgabe, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass die Produkte keinen Schaden anrichten und gesellschaftlich von Nutzen sind. D.h. die Politik sollte eine nachhaltige, zukunftsorientierte Zielsetzung formulieren und durchsetzen, die sich an dem Stand von Wissenschaft und Technik orientiert und die in umfassender Weise das Gemeinwohl berücksichtigt. In wachsendem Maße scheint eine solche, wertegesteuerte Politik zunehmend einer interessengetriebenen Lobbypolitik gewichen zu sein.

Ähnlich verhält es sich mit dem kaum erkennbaren Verantwortungsbewusstsein sehr vieler Fahrzeughalter, die Jahr für Jahr größere und leistungsstärkere Fahrzeuge nachfragen, ungeachtet bedrohlicher Klimaveränderungen, durch Fahrzeugemissionen verursachter Gesundheitsschäden und unzähliger, in den Kriegen um Ölressourcen getöteter Menschen.

Neben den mit Elektrobatterien betrieben Elektrofahrzeugen, einer nicht zwingend zum Erfolg führenden Technologie, ist als umweltschonendere und auf lange Sicht wahrscheinlich auch erfolgversprechendere Alternative die Wasserstofftechnologie zu nennen. Hierbei würden die Fahrzeuge mit wasserstoffgespeisten, emissionsfreien Brennstoffzellen betrieben, die, anders als die derzeit verfügbaren E-Fahrzeuge, kein Reichweiteproblem hätten und keine zeitraubenden Auftankzeiten erfordern würden.

Der Wasserstoff für diese Fahrzeuge würde durch die Elektrolyse von Wasser erzeugt, wobei der hierfür erforderliche Strom z.B. aus überschüssiger Elektroenergie stammen könnte. Auf diese Weise würde gleichzeitig ein Beitrag zur Energiespeicherung aus Stromerzeugungsanlagen geleistet werden. Der so erzeugte Wasserstoff könnte in Pipelines und Tanks, wie bei Gas und Öl, transportiert werden und durch Um- bzw. Ausbau des vorhandenen Tankstellennetzes genutzt werden. Zu dieser Thematik hat Rudolf Bölkow (Stichwort: Flugzeugbau) bereits vor Jahrzehnten interessante zukunftweisende Arbeiten vorgelegt.

Es ist mir ein Rätsel, warum die seit über 60 Jahren technisch angewendete Brennstoffzellentechnologie bisher nicht zur Massentauglichkeit entwickelt wurde. Grundlegende technische Probleme können es wohl nicht sein, da mittlerweile sehr erfolgreich U-Boote (HDW) Busse und Schiffe (z.B. in Hamburg) und auch Pkw’s (z.B. von Toyota) mit Brennstoffzellen betrieben werden. So ist davon auszugehen, dass dem Wasserstoff neben der „konventionellen“ Elektromobilität zukünftig eine größere Bedeutung zukommen wird, vorausgesetzt das Kartell aus kurzsichtigen Politikern, innovationsfeindlichen Managern und Gewerkschaftern der Automobilindustrie sowie von ignoranten Verbrauchern wird durchbrochen. – Rolf Gaedicke


Leserbrief zu „Falsches Versprechen“ von Harro Albrecht

Zum Vertrauen in der Medizin gehört auch das Vertrauen auf die Verlässlichkeit und die Unbedenklichkeit von Arzneimitteln. Eigenanbau von Cannabis war bisher nicht die Lösung des Versorgungsproblems und kann es zukünftig auch  nicht sein, genauso wenig wie der Bezug aus zweifelhaften Quellen, wie er in den Niederlanden geduldet wird.

Denn Cannabis ist nicht gleich Cannabis. Die Palette der wirksamen Inhaltsstoffe variiert erheblich in Abhängigkeit vom verwendeten Saatgut, den Wachstumsbedingungen (Licht, Wärme, Boden, Düngung etc.) und der Aufbewahrung bzw. Lagerung nach der Ernte.

Bei selbst gezogenen Pflanzen, mehr noch bei illegaler Ware kennt man weder die Konzentration der wirksamen Inhaltsstoffe (allein bezogen auf das Delta-9-THC variiert die Konzentration von 1% bis 16%, Tendenz steigend), noch weiß man womit die Pflanzen belastet (Wachstumsförderer, Insektizide, Herbizide) und / oder kontaminiert sind (Pilz- und Bakteriensporen), insbesondere wichtig, wenn man die Droge inhaliert (vergl. Monographie Inhalativa in Ph.Eur.).

Welchen Stellenwert diese Punkte haben, hat Arno Hazekamp bereits im Jahr 2006 in einer Studie für die Universität Leiden dargelegt. Durchgängig findet sich die Problematik auch in gängiger Literatur zu diesem Thema (etwa Michael Backes „Cannabis Pharmacy“, American Herbal Pharmakopeia 2013, Monography Cannabis Inflorescence etc.).

Wenn die Auswahl der Droge allein über den Preis erfolgt, setzt man die falschen Prioritäten für die Gesundheit der Anwender. Das sieht man in den Niederlanden, wo viele Anwender nach wie vor den billiger angebotenen Hanf aus zweifelhaften Quellen im Coffeshop dem teureren aber sauberen vorziehen. Die gesundheitlichen Folgen sind nicht untersucht, wohl weil es sich bei den Anwendern um morbide Patienten handelt. Auch darum sollte sich die Medizin kümmern. – Klaus Debring


Leserbrief zu „Die Verleumdung“ von Judith Butler und Sabine Hark

Was nur hat die ZEIT veranlasst, einen derart selbstgerechten, um die Zurschaustellung der eigenen moralischen Überlegenheit bemühten Artikel zu bringen, der nichts anderes tut, als KritikerInnen der Autorinnen die „Zurschaustellung eigener moralischer Überlegenheit“ vorzuhalten? Eine ordentliche Reportage zu den bizarren moralisch verbrämten Grabenkämpfen in den Genderstudies oder ein öffentliches Streitgespräch unter den, sagen wir, KampfhähnInnen wäre für die Leserinnen sehr viel informativer. – Stefan Hirschauer


Leserbrief zu „Verräterische Sprache“ von Felix Dachsel

Endlich mal ein erfreulicher Artikel über das Palästinensich – israelische Verhältnis. Der Autor fordert die deutsche Außenpolitik auf, Ross und Reiter zu nennen. Wann begreifen unsere Außenminister (bis vor kurzem Herr Steinmeier und jetzt Herr Gabriel), dass Druck auf die palästinensische Führung mit Worten der Wahrheit und von finanzieller Seite her wirksame Mittel wären, zu einer Deeskalation beizutragen? – Dr. Christian Wermann


Leserbrief zur Deutschlandkarte: „Die Kürzesten Ortsnamen“ von Laura Edelbacher und Friederike Milbradt

Es ist ja schon witzig, was Sie sich für Themen vornehmen! Aber wie schreiben Sie Plau mit 3 Buchstaben, und warum haben Sie Oy nicht gefunden, das in Bayern liegt und größer ist als die 2 Buchstaben vermuten lassen? – Tim Günther


Leserbrief zu „Swing State“ im ZEIT Magazin von Ulrich Stock

Vielen Dank für den interessanten Artikel. Schön, daß die Jungen den Jazz entdecken, und künftige Konzerte keine reinen Rentnertreffen mehr sind. Meiner Generation fallen beim Thema Jazz die Namen von Joachim-Ernst Berendt und Inge Brandenburg ein. Er, der Jazzpapst der 1960er Jahre. Sie, die beste deutsche Jazz-Sängerin dieser Zeit, beerdigt 1999 in einem Armengrab in München. Ich höre SwissJazz aus unserem Nachbarland. Die Schweiz – nicht alles ist Käse.  – Bernd Roller


Leserbrief zu „Brust raus, Alter!“ von Bjørn Erik Sass

Dieser Artikel Ist eine bodenlose Unverschämtheit.

Wer oder was gibt einem offensichtlich bzw. ‚offenschrieblich’ noch pubertierenden Fünfzigjährigen („meine Blicke werden über Dekolletés schweifen“; „Bikini-Frauen“) das Recht, mich, einen 78jährigen, und eine große Zahl meiner Altersgenossen kumpelhaft mit ‚Alter’ anzureden und mir vorzuschlagen, ein alter Gockel mit „Brust raus“ zu werden, der „noch mehr Gas beim Charmieren“ gibt und nicht einmal merkt, wenn er verlacht wird? Welcher Ressortchef akzeptiert einen solchen Artikel in dem flachbauchige Ältere als „Porree-Menschen“, „eine Schar Groupies“ und – zeitgemäße (?auch ZEITgemäße?) Glanzleistung – als „Schisser“ verunglimpft werden? Fällt das für heutige ZEITredakteure etwa in die angesprochene neue Kategorie, die „Scheißegaligkeit“, die ‚Respekt‘ ersetzt?

Ich habe das Glück zu den Älteren zu gehören, die noch mit dem Fahrrad zu ihrer (bei mir 7 km entfernten) Arbeitsstelle fahren und dabei auch eine kurze Bergaufstrecke bewältigen können. Andere sind schon gebrechlicher. Aber für uns alle ist dieser Artikel eine große Beleidigung.

Seit circa 65 Jahren bin ich ZEITleser, habe mich manchmal geärgert, war nicht immer einverstanden, aber insgesamt war und ist die ZEIT für mich immer eine lohnende Lektüre gewesen. Und ich werde sie auch nicht wegen dieses unsäglichen Artikels abbestellen. Aber meine dringende Bitte an die verantwortlichen Redakteure: Verschonen Sie uns in Zukunft mit solchem Schund und auch mit ganzseitigen Gockel- oder Hamsterbildern.

Ihr erzürnter Leser und „Mensch der an sich glaubt“ –  auch ohne Gockelbauch. – Dr. Ludger Reuke


Leserbrief zu „Verräterische Sprache“ von Felix Dachsel

Ist das schon jüdischer Humor? Das palestinische Volk im Kampf um seine Freiheit und gegen ständige Demütigung u. Unterdrückung wird des Terrorismus bezichtigt. Israelis haben in Ostjerusalem u. in den Westbanks nichts zu suchen. – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Wenn möglich, bitte wenden“ von Dirk Asendorpf et al.

Anbei ein Leserbrief zu einem Artikel, der mir gefiel, weil er versucht, die Alternative Verbrennungsmotor / Elektromotor zu beleuchten und bewerten. Die Länder Schweden, Frankreich und England werden darin erwähnt wegen ihres entschiedenen politisch getriebenen Ausstiegs aus der Nutzung von Verbrennungsmotoren als Antrieb von PKWs.

Ich habe den Eindruck, dass ihre Autoren einen gut nachvollziehbaren Grund dieser Länder nicht kennen: die Verringerung ihrer Importe von Mineralöl und Treibstoffen; das wäre sowohl betriebswirtschaftlich wie volkswirtschaftlich günstig. Ich vermute, den meisten Ihrer Leser ist dieser Grund auch nicht bekannt.

Die von mir erwähnte Wechseltechnik ist an sich nichts Schwieriges, eine herausnehmbare Batterie ist schnell ersetzt, und „Tankintervalle“ von einigen hundert Kilometern wären sicher akzeptabel. Die Batterieentwicklung ist aber noch nicht so weit. – Maurus Tacke


Leserbrief zu „Kosmopoliten“ von Fritz Habekuß

Stimmt es, wenn der Autor in seiner engagierten Einleitung schreibt: „Eine Art ist weder gut noch böse, sie ist einfach da. Denn Natur hat keine Intention.“? Müsste es nicht heißen: …, weil „Natur“ nicht nach menschlich-moralischen Kriterien arbeitet. Gut und böse sind Kategorien, die Menschen für ihr Überleben in der „Natur“ entwickelt haben. „Natur“ hat also „keine Intention“ nach menschlicher Vorstellung.

Wohl aber eine eigene nach eigenen Kriterien: eine Überlebensintention, die sich nach jeweils gegebenen Möglichkeiten richtet. Deshalb ist eine Art (oder besser Lebensform) nicht „einfach da“, sondern entwickelt sich nach meist unglaublich langen und verlustreichen „Selektions-“ oder Anpassungsprozessen, dem auch der Mensch seine Entstehung verdankt. Das scheint der Verfasser auch zu wissen, wenn er an anderer Stelle davon spricht, dass neue invasive Bewohner vielen vorhandenen Arten die Zeit nimmt, „sich daran anzupassen“, weil jedes Ökosystem sehr viel Zeit braucht, um sich in jenem gnadenlosen Ausleseprozess  wechselseitig so zu stabilisieren, dass für alle Arten in diesem System ein Überleben gesichert ist. Daher stimmt auch: „Fast immer ist es der Mensch, der Lebensgemeinschaften durcheinanderbringt…“ – Doch nicht  nur „oft aus Gedankenlosigkeit“ oder „manchmal mit Absicht“ oder „immer ohne genügend Verständnis“ für die biologischen Zusammenhänge.

Sondern weil er die „Natur“  immer schon den eigenen Interessen untergeordnet, sich „als Herrscher und nicht als Bewahrer“ begriffen hat. Um diesem Anspruch absoluten Nachdruck zu verleihen, hat er sogar behauptet, dies in göttlichem Auftrag zu tun, der z. Z. der Entstehung der Bibel sogar schriftlich festgehalten wurde: 1. Mose 1,28 „ … und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über … alles Getier…“ Zu Recht nennt der Autor diese Sichtweise „nicht nur naiv, sie ist auch gefährlich“. Doch sie beschränkt sich nicht auf „eine kleine, aber wachsende Minderheit“ von „Naturschützern“, sondern ist schon immer die der „invasivsten Art“ der Evolution, des „Kosmopoliten“ Mensch. – Eckhard Heumann


Leserbrief zu „Wenn möglich, bitte wenden“ von Dirk Asendorpf et al.

Eben lese ich den Artikel „Wenn möglich, bitte wenden“ in ihrer Ausgabe vom Donnerstag, 3. August 2017 zum Thema Elektromobilität. Darin finde ich eine für mein Verständnis seitens der Zeit ungewohnt unsachliche Argumentation, indem Sie schreiben, dass – würden heute auf einen Schlag alle geschätzt 45 Millionen Autos in D durch Elektroautos ersetzt, diese den gesamten heute erzeugten Ökostrom aufbrauchen würden und für „Waschmaschinen und Toaster“ nur noch schmutziger Strom übrig wäre.

Dem ist entgegen zu halten, dass – würde heute auf einen Schlag aller in D erzeugter Strom nachhaltig und ökologisch erzeugt, es genug sauberen Strom für alle dann geschätzt 45 Millionen Elektroautos geben würde. Oder irre ich mich da?! – Jürgen Spang


Leserbrief zu „Wenn möglich, bitte wenden“ von Dirk Asendorpf et al.

In Ihrem Artikel werden im Detail die kritischen Aspekte der BEVs beleuchtet, ohne jedoch die dramatische Dynamik im Bereich der Batterieentwicklung und -kosten, der weiteren, stationären Nutzung in Fahrzeugen eingesetzter Batterien, oder des Recyclings solcher Batterien zu erwähnen. Gerade der stationäre Einsatz von Batterien als Unterstützung der erneuerbaren Elektrizitätserzeugung wird in der nahen Zukunft eine erhebliche Rolle spielen.

Wichtig ist auch, daß jede Verbesserung bei der Umveltverträglichkeit der Elektrizitätserzeugung den bereits im Verkehr befindlichen BEVs zu Gute kommt, während das ICEV bis an sein Lebensende die gleiche CO2-Bilanz pro km aufweist. Darüber hinaus kann schon heute jeder Verbraucher entscheiden, welche Art der Elektrizitätserzeugung er unterstützen will, mit seiner Wahl des Versorgers oder der eigenen Solaranlage auf dem Dach. Es braucht sicherlich mehr Druck, im wahrsten Sinne des Wortes „von der Straße“ um eine auch in der Zukunft konkurrenzfähige Mobilitätsindustrie in Deutschland zu erhalten. Wie man beim Dieselgipfel sehen konnte, scheint die Industrie noch immer ihre Energien hauptsächlich in Rückzugsgefechten zu verschwenden. – Stefan Frembgen


Leserbrief zu „Die Schule braucht mehr Zeit“ von Julia Bernewasser

Man kann den Bogen auch überspannen  und die Kinder noch nach ihrem Unterricht  in ihrer Freizeit mit zu vielen Lernanforderungen  belasten. In der unterrichtsfreien Zeit sollten sie genügend Gelegenheit haben, sich zu entspannen, miteinander  zu spielen, sich zu bewegen, kreativ tätig zu sein etc. Auch Kinder brauchen ihre Freiräume  und wollen nicht  mit vorgegebenen Programmen überschüttet werden.

In der Regel gelingt es Erziehern recht gut, die originären kindlichen Bedürfnisse im Rahmen der  Betreuung angemessen  zu berücksichtigen und auch Kinder aus bildungsärmeren Familien zu fördern.  Das  Engagement  der Ehrenamtlichen  ist nach meinen Erfahrungen ebenso  anzuerkennen.

Was die Hausaufgaben betrifft, so sollten diese  im Unterricht so vorbereitet werden, dass Schüler sie in der Regel ohne fremde Hilfe lösen können. Da werden es doch wohl auch Nicht-Lehrer  schaffen,  ihre Betreuungskinder bei den Hausaufgaben angemessen zu begleiten, Fragen zu beantworten, Tipps zu geben, Gelerntes abzuhören etc.

Wichtig ist natürlich, dass zwischen den außerunterrichtlichen Betreuern und den Lehrern  ein regelmäßiger Austausch erfolgt  und es besondere Ansprechpartner gibt.

Außerunterrichtliche Betreuung hilft vielen Schülern. Dennoch sollte sie zeitlich nicht übertrieben werden, sehnen sich doch die allermeisten Kinder  danach, viel Zeit mit ihren leiblichen Eltern zu verbringen und ihr Zuhause zu genießen. Es muss vermieden werden, dass Kinder  durch ein Zuviel an Fremdbetreuung das Gefühl bekommen, lästig zu sein und abgeschoben zu werden. – Gabriele   Gottbrath


Leserbrief zu „Jesus und die Algorithmen“ in Christ und Welt

Werden Gebete überflüssig – so eine zentrale Frage des o.g. Beitrags. Eine wichtige Frage – aber dahinter liegt eine noch wichtigere:

Wie halte ich es mit meiner Freiheit – der Freiheit, die mir Gott geschenkt hat?

Jeder Algorithmus ist von Menschen gemacht und das auch dann, wenn inzwischen auch Maschinen programmieren. Das Wertesystem, das dahinter liegt, das die Eingangsdaten in positiv, neutral und negativ bewertete Ereignisse sortiert, ist von Menschen anhand einer Lebensphilosophie geschaffen worden. Wenn ich mich auf die Algorithmen verlasse und mindestens eine letzte Kontrolle durch meinen eigenen Kopf, durch das Gebet vor Gott und durch die Frage: „Wohin soll mein Weg führen?“ unterlasse, dann mache ich mir das – oft unbekannte – hinter den Algorithmen liegende Wertesystem zu 100% zu Eigen.

Will ich das?

Wenn das Wertesystem z.B. davon ausgeht, dass alles das, was mir in der Vergangenheit gut getan hat, auch künftig gut für mich ist, dann verhindert es ggf. jede Veränderung. Gerade aber in einer ggf. risikobehafteten Veränderung könnte ja mein Weg weiterführen. Viele Menschen, die für bahnbrechende Veränderungen zum Guten verantwortlich waren, haben eine in diesem Sinne „gebrochene“ Biografie. Kein Algorithmus kann solchen Menschen die Prognose bzw. die Entscheidungen vorschlagen, die im Rückblick z.B. zu einem Quantensprung an Erkenntnis (Wissenschaft), zu einer wegweisenden Gotteserfahrung (Glauben), zu einer Wendung im Zeitgeschehen durch ein risikoreiches Engagement (politisch, sozial, künstlerisch, …) geführt haben, raten. Denn für die Mehrheit der anderen Menschen wäre diese Empfehlung in vergleichbarer Situation töricht, ja sogar für denselben Menschen wäre eine solche Empfehlung in zahlreichen äußerlich vergleichbaren Situationen töricht gewesen.

Wenn wir unsere Freiheit, d.h. unser jeweils persönliches Ringen um „gut und böse“, um „nützlich und schädlich“, um „sozial und asozial“, um „gerecht und ungerecht“, um „liebevoll und lieblos“, um „mitmenschlich oder egoistisch“, um „im Sinne Jesu oder entgegen Jesu Botschaft“ oder anders formuliert: „mit Jesus oder gegen ihn“ aufgeben und stattdessen den Algorithmen vertrauen, dann haben wir das Menschsein als verantwortliches und fühlendes, als freies und von Gott beseeltes Wesen aufgegeben und einen uns unbekannten Schöpfer der Algorithmen als Gott stattdessen angenommen.

Die ähnliche Abkehr von einer (vor Gott) verantwortlichen Freiheit vollzieht übrigens auch der, der sich nur unter Gleichgesinnten bewegt – sei es im realen Leben oder in den sg. sozialen Medien. Wir brauchen auch die Mitmenschen, die anders denken als wir selbst, die uns in Frage stellen und u.U. auch nerven. Nur so können wir eigene Irrtümer oder Fehlhaltungen erkennen und die eigene Sicht schärfen und reif werden lassen. Und das gilt m.E. für unsere Überzeugungen in allen Bereichen: Wirtschaft, Politik, Glauben, Kultur, Freizeitgestaltung,  … – Tilmann Wolf


Leserbrief zu „Swing State“ im ZEIT Magazin von Ulrich Stock

Dieser Beitrag hat mich sehr gefreut. Als Kenner der Jazzszene , der schon fast ein halbes Jahrhundert dabei ist, unterstützt die jungen Menschen, die sich für Jazz entschieden haben. Es wäre gut, wenn dieser Trend auch anhalten würde. Ich habe da meine Zweifel. Die einzige Jazz-Professorin aus Bochum ( Name fällt mir im Moment nicht ein) hat vor etlichen Jahren gesagt: „Jazz in Deutschland wird immer eine elitäre Musik bleiben. Das Interesse ist mal stärker und mal weniger. Anders als in den nordischen Staaten und in Holland oder Paris. Ich habe bei den vielen Jazz – Festivals , die selbst in kleinen Orten stattfinden, fast immer die gleichen Leute entdeckt. Es gibt eine feste Gemeinde, die wahrlich nicht klein ist.

Mein Lieblingsort ist Burghausen in Bayern. Dort habe ich alle Jazzgrößen aus den USA erleben dürfen. Der Deutsche Till Brönner hat dort in den später 80ern seine ersten Gehversuche begonnen. Heute ist er ein Star aber nur weil er die Jazzszene weitgehend verlassen hat. Burghausen ist auch bei den Jazzgrößen aus USA sehr beliebt . Mir hat All Forster mal gesagt:. „Das liegt an der heimlichen Atmosphäre und die gute Betreuung.“ Mit dem neuen Jazz (Weltmusik) in Deutschland kann ich nicht viel anfangen. Mein Jazz ist nach wie vor der Bebop und auch der progressive Swing. Oskar Peterson sieht das ähnlich. Jazz muß swingen. Aber das heißt nicht, daß ich den heutigen Jazz ablehnend gegenüber stehe. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Swing State“ im ZEIT Magazin von Ulrich Stock

Ein grandioser Artikel, der mich vom ersten Satz in seinen Bann zieht. Er macht neugierig auf neue Musiker und Klänge, die wir entdecken und hören sollten. Seine Hommage an den Jazz ist berührend zu lesen und wird unvergessen bleiben. Es lebe der Jazz und Ulrich Stock. Mehr davon! – Jörn Schledermann


Leserbrief zum Titelthema „Wetter – Das größte Rätsel der Welt“

Sehr schöner, inhaltlich interessanter Artikel, gute, neue Informationen, eine Lanze für den dwd! Dennoch liegt Simbach nicht in BaWü, sondern im „tiefsten Niederbayern“, am Inn. Kleine Korrektur musste sein… P.S.: Braunsbach schon.. – Brigitte Meyer


Leserbrief zum Politik-Teil

Ich habe erhebliche Bedenken, ob die Weltsicht, die in der aktuellen Ausgabe der gedruckten Ausgabe dem Anspruch der Leser wirklich genügen kann.  Ausnahmsweise will ich dazu einen Brief schreiben.

Es werden Themen relativ weitschweifig und wenig tiefgründig abgehandelt und im wesentlichen mit Argumenten, die jeder ZEIT-leser schon lange kennt, beschrieben. Weit weg von Überlegungen, Ideen oder Vorschlägen, die langfristig eine Änderung bewirken könnten.

„Ein Leben auf Pump“ über den Raubbau an der Erde, am sog. Dispo-Tag. Zitat:“ Gelänge es jetzt noch, den Dispo-Moment jedes Jahr um 5 Tage hinauszuzögern, wir wären zur Jahrhundertmitte wieder im grünen Bereich.“  Das ist, Pardon für Kleinkinder, ja sehr tröstlich,  angesichts der auch in ihrer Zeitschrift beschriebenen Zustände in allen Länder und auf allen Ebenen aber Illusion.

„Verschenkte Jahre“ die CSU ist an allem schuld, weil sie sich mit Lobbyisten (beispielsweise die  Autoindustrie, leider eines der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland) verbündet. Ein kurzer Blick in die Vergangenheit zeigt die Gefahr auf, wenn die Politik sich nicht um die Industrie kümmert, bzw. unterstützt: Verlust von Produktion und Wissen der Foto- und Bürogeräte und -maschinenindustrie an Japan in der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders; das gleiche droht nun der Autoindustrie. Weil sie für die Mütterrente ist, die für mehr Gerechtigkeit unter den Mütter-Generationen sorgen soll (Warum werden noch immer Jahrgänge ausgegrenzt?). Weil die PKW Maut sinnlos sei, obwohl sie als eine Maßnahme für  mehr die Gleichbehandlung/-gerechtigkeit der EU Bürger bei der Nutzung der Autostraßen stehen soll (finanzielle Gewinne sind doch Nebensache). Milde wird dann angemerkt, dass die generelle Kürzung der Arbeitszeit von der SPD propagiert wurde.  Wenn mit  Recht der überbordende Lobbyismus verurteilt wird, der z.B. Innovationen behindert, sollte man auch unsere kapitalistischen Wirtschaftsstruktur kritisieren.

„Helfen oder Abschotten“ ein Thema, das sicher nicht mit Beschreibung von einigen Dilemmata tiefgründig abgehandelt werden kann. Es fehlt z.B. das Dilemma der des unfairen Welthandels oder ebenso wie in fast allen Zeitungen und politischen Reden der Hinweis auf die eigentliche Ursache der (bevorstehenden) Völkerwanderung: der essentielle Unterschied zwischen den Kulturen bei der Bewertung der Würde des Menschen. Jede Mutter und jede Familie übernimmt mit der Entscheidung zur Konzeption und Geburt die Verantwortung für das Leben ihres Kindes. Im Mittelalter Europas wusste man nicht so recht wie man das managen kann. Die damaligen Zustände und Folgen sind bekannt. Heute kann niemand mehr behaupten, dass er davon nichts weiß, in allen Länder wird darüber aufgeklärt. Wer sich darum nicht kümmert, nimmt in bestehenden oder drohenden ökonomischen und sozialen Situationen für seine Nachkommen ein elendes Dasein bis hin zum frühen Tod billigend in Kauf. Für das Elend der Kinder und spätere Asylsuchenden sind zunächst einmal  nicht die Europäer oder der Welthandel sondern jede Familie selbst Schuld. Diese Tatsachen entbinden uns allerdings nicht von unserer Aufgabe  im Mittelmehr Leben zu retten und Verbrecherbanden, die die Not ausnutzen, zu bekämpfen. Ihr Vorschlag ist naiv , Zitat: „Dabei würde Vorausschau helfen, den Druck aus dem Asylsystem zu nehmen -Migrationspartnerschaften…jedes Jahr eine bestimmte Zahl von Migranten aufzunehmen.“ Diesen minimalistischen Rat nennt man einen Tropfen auf dem heißen Stein. Es ist schlichtweg zu einfältig davon auszugehen, dass die Völkerwanderung ausbleiben wird, auch wenn keine wirklichen Konzepte zu ihrer Vermeidung existieren, wie von ihnen ja konstatiert.

„Schlimmer als Chaos“ Kein Wort oder eine kurze Andeutung dazu, wieso in den USA die Argumentation “america first“  begeistert aufgenommen, trotz des teilweise grotesken Verhaltens -vor und nach der Wahl- seines/er Protagonisten, nämlich wegen der Folgen des globalen Wirtschaftssystems.  Eigentlich haben wir uns in die inneren Angelegenheiten eines Staates nicht einzumischen, würden es aber allzu gerne tun, wie z.B. im Iran, und in der Türkei sonderbarerweise dagegen nicht in Saudi Arabien. Die eigentliche Gefahr geht doch von den angedrohten wirtschafts- und außenpolitischen Maßnahmen und dem lächerlichen Eindruck der USA auf andere Weltmächte aus, die die Situation auch ausnutzen. Wieso glaubt die USA beispielsweise, und die Medien ebenso, dass Interkontinentalraketen von Nordkorea unvermittelt mit oder ohne Atombombe auf  Nachbarstaaten geschickt werden; in kurzer Zeit würde Nordkorea zerstört werden können. Soviel Vernunft muss man dem selbstsüchtigen Diktator und seinem System noch zubilligen. Südkorea begreift das hoffentlich. – Prof. Dr. Dieter Karch


Leserbrief zu „Ab ins Büro!“ von Josef Joffe

Heimarbeit ist sch…wierig – sagte der Feuerwehrmann. – Ein/e Leser/in


Leserbrief zum Titelthema „Wetter – Das größte Rätsel der Welt“

Danke für den ausführlichen Artikel über den Stand der Wettersimulation.

Es ist mir durchaus bewusst, dass das in Ihrer Zeitschrift kein wissenschaftlicher Artikel sein kann, aber 2 Punkte hätte man schon deutlicher herausstellen können:

Rechengenauigkeit: nach meinem Wissen schaffen auch die besten Rechner nur 64 Stellen hinter dem Komma. Da es sich bei der Wettersimulation um Milliarden von Rechenoperationen handelt, können sich so auch numerische Ungenauigkeiten aufschaukeln Knotenabstand und reale Erdoberfläche: Sie schreiben, der minimale Knotenabstand betrage 2,8 km. Damit kann man z.B. den realen Verlauf von Gebirgen nicht nachbilden, man denke hier nur an die Düsenwirkung des Gardasees, der im oberen Bereich deutlich schmaler als 2,8 km ist. Eine Halbierung des Knotenabstandes ergibt mindestens eine Verachtfachung (da 3 Dimensionen) der Anzahl der erforderlichen Rechnungen. – Dr. D. Ringer


Leserbrief zu „Wie sexistisch ist die Uni?“ von Anna-Lena Scholz

Ein nie endendes Thema. Die Männer verstehen die Frauen nicht und die Frauen verstehen die Männer nicht. Das wird oft unerwähnt gelassen. Die Männer trauen sich nicht, weil es immer noch anstößig ist einer Frau auf direkte Art seiner Geilheit Ausdruck zu verleihen. Der eine mehr, der andere weniger. Viele Männer haben eine perverse Ader, besonders im Alter.

Vom Mittelalter gibt es „perverse“ Zeichnungen und Skulpturen. Die darauf hinweisen wie geil das schon in diesen Zeiten vor sich ging. Wenn sie die Frage des Anstandes ins Spiel bringen, dann ist das durchaus angebracht. Die Wahrheit ist aber auch, die billige Anmache gehört zu der Geilheit des Mannes. Manche Frauen gehen auch darauf ein. Andere Frauen mokieren sich. Wenn das Ziel dennoch erreicht worden ist, stellt sich oft die beste Liebesnacht heraus.

Den Beitrag hat eine Autorin geschrieben. Einen Mann würden sie kaum dafür finden. Und wenn doch, dann hätte der Beitrag vor lauter Heuchelei keinen Wert . Ein Leser muß das halt übernehmen.   – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Swing State“ im ZEIT Magazin von Ulrich Stock

Hier ein kleiner Leserbrief zu dem hervorragenden Artikel ‚Swing State‘ von Ulrich Stock im aktuellen ZEITmagazin:

Seit rund 100 Jahren gibt es den Jazz, seit über 70 Jahren die ZEIT.

Jazz höre ich – regelmäßig – , die ZEIT lese ich – mehr oder weniger regelmäßig – seit über 30 Jahren. Doch einen so hinreißenden Artikel über Jazz habe ich bislang in Ihrer Zeitung nicht gelesen. Einzigartig, wie es dem Autor gelingt, die Emotionalität dieser Musik in Sprache zu übertragen. Und: Der Jazz gehört nicht nur zu Deutschland, der Jazz gehört auch ins Feuilleton. ‚Zugabe!‘ möchte man rufen. Bitte mehr Jazz in der ZEIT! – Hartmut Kuipers


Leserbrief zu „Das Bundesdieselamt“ Heike Faller, Simon Kerbusk und Claas Tatje

Das von Faller, Kerbusk und Tatje vorgelegt Dossier ist ein Glanzstück investigativen Journalismus, wie es dem Leser nur selten in Der Zeit (oder woanders) geboten wird. Je tiefschürfender und präziser die Recherche, um so erschreckender der Blick hinter die Kulissen unserer Institutionen. In gefährlichen Zeiten, wird die Demokratie von Innen geschwächt. – Louis Hay


Leserbrief zu „Wie sexistisch ist die Uni?“ von Anna-Lena Scholz

Hier mein (hoffentlich) Sexismus-freier Kommentar. Dass so manche Präposition, obwohl streng geschlechtsneutral sächlich gemeint, immer noch so männlich-dominant klingt, ist ein bedauerliches Manko der deutschen Sprache, das schonungslos offenlegt, welchen komplexen Herausforderungen sich der Kampf gegen den alles verschlingenden Sexismus immer wieder stellen muss.

Das putzige Geschichtchen zum Eröffnung des Artikels ging schon in dem DDR in verschiedenen Versionen an meinem Universität herum, als ich noch Vorlesungen gehalten habe. Wir haben damals, das Frau-Mensch wie das Mann-Mensch, allerdings herzlich darüber gelacht. Bei uns ging das irgendwie noch, wir kannten zwar das Sozialismus, das Kommunismus, das Marxismus-Leninismus, aber Sexismus? Kein Ahnung. Es standen sich die Geschlechter (oh Gott, nun ist mir doch ein sexistisches Ausrutscher

passiert) auch noch nicht sich ständig belauernd und anklagend gegenüber. Möglicherweise lag das daran, dass beide Seiten wohl auch etwas Spaß mit- und aneinander haben wollten. Heutzutage ist letzteres Vermutung, öffentlich getan, allein schon ein fettes Zivilprozess und ein dreiwöchiges Spiegel-Serie wert.

Es wird langsam an das ZEIT, allgemein-menschliches Dämlichkeit von Sexismus unterscheiden zu lernen und ihm auch anders zu begegnen, bevor uns Diskussionen dieses Artes endgültig das Hirn wegblasen und das letzte Rest gesunden Menschenverstandes im Umgang miteinander rauben.

Das sollte intelligenten Leuten, wie sie das Universität (hoffentlich) nach wie vor beherbergt, heute nicht schwerer fallen als uns vor 30 Jahren in dem DDR. – Dr. Matthias Wagner


Leserbrief zu „Helfen oder Abschotten?“ von A. Böhm et al.

Die Autoren des Artikels haben zwar viel Interessantes zusammengetragen, eine Lösung oder einen praktikablen Lösungsansatz jedoch nicht präsentiert.

Ich habe sicher auch keine Lösung. Einmal, weil ich sicher nicht klüger bin als die Autoren, vor allem aber, weil ich wahrscheinlich ein Populist bin – also ein Mensch der meint wie die Masse des Volkes zu denken.

Deutlich formulierte es die Sächsische Zeitung am 04.08.17 was einen Populisten aus-zeichnet : der Populist argumentiert nicht rational, lügt nach Herzenslust, bedient sich der Logik eines Kleinkindes, hetzt nach Herzenslust und hält Nachdenken für Gift.

Nun versuche ich es doch einmal mit Nachdenken.

 

  1. Autoren : vom Chaos 2015 ist kaum noch etwas zu spüren, unabhängig von der Ein- stellung gegenüber der Migration. Vom Chaos der Überflutung ja. Was ist mit dem Chaos auf dem Wohnungs- und  Arbeitsmarkt ? Nur bezogen auf Migranten mit Asylrechtsstatus. Viel schlimmer – und stetig steigend – ist das Chaos um die Behandlung abge-     lehnter Asylbewerber. Sind es aktuell 500.000 oder 800.000 ?? Deren letztlich amtlicher Status in der Regel schon bei Grenzübertritt abzusehen war. Aber, es herrscht der Grundsatz : einmal Deutschland – immer Deutschland. Ist es Hilfe oder Abschottung, wenn ein Staat durch konsequente Rückführung in das Herkunfsland signalisiert : Die Werbung der Schleuser ist falsch. Nur müßte dazu die deutsche Außenpolitik aktiver werden
  2. Migrationspolitische Erwägungen in Bezug auf die Religion. Darauf gehen die Autoren nicht ein.  Über das Thema Religionsfreiheit braucht nicht gesprochen zu werden. Wohl aber    über die bei uns praktizierte Trennung von Staat und Kirche und die Einstellung der Migranten zu diesem Thema. Die Autoren gebrauchen den Begriff „milde Formen der Abschreckung“. Für einen Moslem ist es zwar eine Todsünde das Gesetz über den Koran zu stellen, doch sollte die Aufklärung darüber, daß dies im Land der    Träume – Deutschland gilt, mit ein Ziel der Aufklärungspolitik sein. Ich kann mir jedenfalls schwer vorstellen, daß der Vorsteher einer Moschee Oberbürgermeister meiner Stadt wird (s.h. Duisburg wo sich ein solcher als Kandidat aufstellen läßt, weil der deutsche Staat meint seine Gesetze würden in einem  überwiegend von Muslimen bewohnten Stadtteil gelten) Wer muß helfen – wer darf abschotten Die Autoren meinen mit ihrer Frage Europa, in erster Linie Deutschland – wenn es gegen oder für die Migranten geht. Sind wir nicht aber alle Bestandteil einer Welt- gemeinschaft ? Für eine Notlage gilt, wahrscheinlich weltweit, Blut ist dicker als Wasser Wieso gilt das nicht für Muslime, warum zieht es so viele in Länder der von ihnen   so verhaßten Christen ? Warum schotten sich muslimische Länder gegen ihre Not leidenden Nachbarn ab ? Gibt es im Koran kein Gebot der Nächstenliebe ? Sind in  erster Linie die christlich geprägten Länder Schuld an der Not z.B. in Syrien, Soma- lia, dem Irak oder Eriträa. Müssen die christlich geprägten Länder helfen wenn Sunniten, Schiiten, Wahabiten oder die sonstigen hunderten verfeindeten Isla-  mischen Glaubensgruppierungen sich nur als Feinde kennen und sich gegenseitig nur mit Not und Elend überziehen. Müssen wir es hinnehmen, daß sie den Haß und die Gewalt, mit dem sie sich überziehen in unser Land tragen (Attentäter Hamburg zur Polizei : ich wollte euch nicht angreifen, ich will Christen angreifen) ? Folglich : Abschotten durch kontrollierte Aufnahme – helfen durch Unterstütung bei der Selbsthilfe. Als Theorie, die Praxis lehrt etwas anderes : der Handel mit Öl und anderen Bo- denschätzen überstimmt jede Notlage. Internationele Konzerne überschwemmen Afrika mit Trockenmilch und Hühnerfleisch und machen mit damit verbundenen    Preisen den einheimischen Markt kaputt. Wir beziehen Kartoffeln und Rosen aus Länden Afrikas, die trotz Trockenheit dafür ein Vielfaches an Wasser benötigen (gegenüber dem was bein uns eingesetzt wird). Kartoffeln aus Ägypten oder Eriträa aus unsren Regalen verbannen hilft mehr als Tausenden Migranten Asyl zu gewähren
  3. Die Politik braucht schnelle Lösungen – Verhinderung der AfD Wenn das die Lösung ist, dann können wir die Demokratie doch gleich abschaffen. Die Partei „Die Grünen“ bestehen jetzt 37 Jahre und haben immer noch ein großes Problem mit sich und anderen zivilisiert umzugehen. Dagegen hat die AfD mit ihrem Alter von 4 Jahren schon einige Reinigungsprozesse durchgemacht. Ja, es muß noch einiges geschliffen werden, doch sind nicht auch die anderen Parteien das Problem. In einer Demokratie bei Meinungsverschiedenheiten nicht mitein- ander reden – abwegiger geht es nimmer. Natürlich muß die AFD in den Bundestag – zum Anfang am Besten mit 10 %
  4. Integration – unter Wahrung der Gerechtigkeitspflichen !!!! Das Wie wird in Broschüren und Kursen vermittelt. Diese Kurse sollten für Politiker Pflicht werden. Nicht als Doppelstunde – nein, als Monatskurs. Pflichtkapitel : Probleme nicht erst anfassen wenn Sie ein Flüchtling anspricht ; Integrationsmaßnahmen beginnen mit der Anerkennung als Flüchtling ; wann ver- liert ein Flüchtling seinen Status ; Grenzen der Geduld ; Konsequenzen bei Verletzung der Pflichten zur Integration  Muß sich ein Oberbürgermeister rechtfertigen wenn er entscheidet, zum Wohle der Bevölkerung und der Integrationswilligen, einen 25-fach Intensivtäter in eine  weniger „lukrative“ Einrichtung zu verlegen ?
  5. Kontrolle der Migrationsströme Die Bereitschaft zur Aufnahme von Migranten ist in allen europischen Ländern nicht sehr ausgepägt. Warum das so ist läßt sich leicht an den Erfahrungen der ehema- ligen Kolonialländer ablesen : Ghettobildung, Kriminalität etc. (aus verschiedensten Ursachen). Nicht in diese Gruppe gehört Ungarn, die aber aus jahrelanger nega- tiver Erfahrung mit den Sinti und Roma schöpfen. Unabhängig davon sollte es in der Entscheidung eines jeden Staates bleiben wieviel und welche Flüchtlinge er aufnimmt. Die jetzige Diskussion über Kontin- gente ist eh nur ein Feigenblattgerede. Ob Ungarn oder Polen je 5.000 oder 50.000 aufnehmen ist doch egal. Da verstehe ich Hr. Orbans Weigerung nicht. Kasernieren darf er die Flüchtlinge nicht – da sind sie doch sowieso, bei den Lei- stungen die sein Land bieten kann, nach spätestens 1 Woche in Deutschland. Also : Guten Willen zeigen und dann Schultern zucken – eben Politiker sein.
  6. Wird es wieder passieren ? So kurz wie die Frage – die Antwort : Ja Oder hat die Poltik etwas gelernt ? Kontrolle der Einreisenden – nein. Jeder kommt und geht wie er will Einreise mit Papieren – nein   jeder kommt und sagt : hier bin ich Konsequenz bei Falschabgaben oder Kriminalität – nein Datenabgleich der Erfassungsstellen – nein Konsequente Abschiebung oder Verhaftung von Gefährdern – nein Abschiebehaft statt Duldung (Kanadisches Modell) – nein Einbeziehung der Bevölkerung – nein   (siehe Einleitung : Der Populist) Verträge mit Herkunfsländern über Rücknahme – nein. Aktionen auf internationaler Ebene zur Eindämmung der Fluchtursachen – nein. Schon allein die Feststellung mit „nur“ 200.000 Flüchtlingen in 2017 sei Normalität eingetreten ist mehr als Beschönigung. Solange jeder, zur Integration bereit oder nur zu kriminellen Handlungen angereist, die Grenze ohne Kontrolle überschreiten kann, ohne jede Konsequenz dafür, daß er illegal kommt, ggf. ohne Papiere und mit dem Grenzübertritt das lebenslange Aufenthalsrecht mit Grundsicherung erwirbt, wird diese Zahl eher mehr statt weniger werden. Mit dieser Grundaussage wird auch ein Einwanderungsgesetz zum Witz. Dazu passt die Aussage eines (ich glaube irakischen) Außenministers zu seinem deutschen Kol-    legen : wie soll ich denn mein Land aufbauen wenn ihr mir meine besten Leute wegnehmt. Gespaltenes Deutschland zum Thema Migration. Die Autoren schreiben, daß der Ansatz, Migranten aufzunehemn, schwer zu vermitteln ist. Dazu die Ergänzung, daß Beführworter und Gegner sich gegenseitig etwas recht geben könnten. Könnte sein.    Ist aber nicht gewollt. Siehe noch einmal Einleitung : Was ist ein Populist. Wenn ich denke- bin ich dann ein Populist. Bisher habe ich vermieden in der Politik tätig zu werden und trotzdem meinem Abiturthema nicht untreu zu werden . „ und handeln sollst Du so, als hing von dir und deinem Tun allein das Schicksal ab der deutschen Dinge und die Verantwortung    wär dein   (in meinem kleinem Rahmen) – V. Langer

Leserbrief zu „Wie sexistisch ist die Uni?“ von Anna-Lena Scholz

Ihr Artikel nimmt mit dem systemischen Sexismus an Hochschulen ein wichtiges und aktuelles Thema auf. Leider ist seine argumentative Linie jedoch von haarsträubenden Fehlern behaftet und inhaltliche Tiefe sowie Informationsgehalt schaffen keine Perspektiven, die ein tieferes Verständnis des Themas ermöglichen oder gar den einzelnen ermächtigen in seinem Umfeld nach Lösungen zu suchen. So bleibt er nichts anderes als eine Fassade aus „Clickbait“, hinter der sich gähnende Leere befindet.

Sexismus erregt die Gemüter und genau deshalb muss ein Medium wie DIE ZEIT hier fundierte Informationen liefern, sonst begünstigt sie aktiv die gleichen Argumentationslinien, die die großen Vereinfacher unserer Zeit so gerne verfolgen, auf deren Phrasen gerade in DIE ZEIT doch Antworten erwartet werden. In der Hoffnung, dass Sie diesen Brief persönlich zu Gesicht bekommen möchte ich Ihnen meine Kritikpunkte an Ihrem Artikel gerne näher erläutern.

Der Titel des Artikels lautet „Wie sexistisch ist die Uni?“. Der Leser darf hier nun Belege für oder wider der These „Sexismus existiert an Universitäten“ erwarten und dann eine argumentative Gewichtung dieser Belege um schließlich zu einem Urteil zu gelangen, wie sexistisch die Uni denn nun sei (wenn überhaupt, denn die tendenziöse und reißerische Note im Titel trägt nun nicht gerade zur neutralen Betrachtung des Themas bei). Eine genauere Definition was „die Uni“ denn nun sein soll folgt aber nicht. Meinen sie nun Studierende, Doktoranden, Akademische Mitarbeiter, Professoren, Verwaltungspersonal, Hausmeister, Hochschulräte, Ministerialbeamte, Universitäten, Fachhochschulen, Duale Hochschulen? Ebenso bleibt eine Präzisierung des Begriffs Sexismus aus.

Sind hier Übergriffe gemeint (strafrechtlich relevant), sind Strukturen gemeint (Geschlechterverhältnisse, Absolventenzahlen, Gehaltsstrukturen) oder geht es um das Arbeits-, Forschungs- und Lehrklima (Witze, Jargon, Mobbing)? Jede einzelne Nuance des Begriffs „Sexismus“ und jeder Bereich des Begriffs „Universität“ bringt andere Prämissen, Probleme und Lösungsansätze mit sich. Hier keine Präzisierung durchzuführen schadet der Argumentationskraft des Artikels schon zu Beginn.

Ihr Belege für Sexismus beschränken sich auf Fallbeispiele und eine nicht representative Studie (was sehr verwunderlich ist, fördert doch eine kurze Suche in den gängigen wissenschaftlichen Datenbanken eine Vielzahl an Studien zum Thema zu Tage). Ein Fallbeispiel kann zwar belegen, dass etwas existiert, jedoch keine Aussage machen über Ausmaß und Qualität des Phänomens. Hier offenbart Ihr Artikel seine größte Argumentative Schwäche: Sie haben überhaupt keine Argumente um die Titelfrage anzugehen oder das Thema eingehender zu beleuchten. Sie kritisieren die Interpretation von Sexismus als anekdotische Einzelfälle und listen im selben Atemzug drei anekdotische Einzelfälle völlig unterschiedlicher Ausprägung auf. Alle Belege kommen von „Expertinnen“, deren Aussagen aber auch keine weitere Fundierung haben als ein „vertrauen sie mir, ich bin Expertin“ (aufzulisten wie viele Studierende und Lehrende ein Fachbereich hat macht eine Aussage nicht mehr oder weniger wichtig oder relevant, es macht nur deutlich, dass sie keine Zahlen zum Thema haben und dankbar waren hier irgendetwas Zählbares in den Artikel einbringen zu können). Der einzige Beleg für das Ausmaß von Sexismus bleibt „78 Prozent der Professoren sind männlich“ („immer wieder landeten entsprechende Vorfälle auf ihrem Tisch“ ist leider kein Beleg, es gab sicherlich auch immer wieder Vorfälle, die genau das Gegenteil von Sexismus darstellten; auf das Verhältnis der beiden kommt es bei einer Bemessung des Problems an).

Der Mangel an Belegen macht es Ihnen dann leider unmöglich, die Gegenargumentation zu entkräften. Dass es sich um Einzelfälle handele kann nur durch einen quantitativen Datenpunkt entkräftet werden. Auch ein Zusammenhang mit der Institution kann nur durch einen quantitative Datenpunkte belegt werden. Ansonsten bleiben es eben leider doch Einzelfälle, was die Einzelfälle nicht besser macht und genauso als Grund verstanden werden sollte die Einzelfälle zu bekämpfen, aber die Methode und der Zusammenhang zur Institution sind dann eben völlig anders. Hier wäre journalisitische Recherche gefragt gewesen, denn ob tatsächlich ein Zusammenhang mit der Institution besteht ist doch ein höchst brisantes Thema. Mit Ihrer Beschreibung der männlichen Abwehrreaktionen tun Sie leider genau das, was Sie an ihnen kritisieren.

Sie stellen der Mehrheit der Männer in Abrede, dass Sexismus in ihrem Umfeld kein Thema ist. Natürlich könnten Sie argumentieren, dass hier keine genügende Sensibilisierung stattgefunden hat, was sicher richtig ist (und Sie zur Sensibilisierung hätten nutzen können), dennoch könnte es weite Teile des gesellschaftlichen Lebens (insbesondere des akademischen Lebens) in denen Frauen tatsächlich auf dem Vormarsch sind und Vorwürfe von Sexismus daher tatsächlich als abwegig empfunden werden. Hier hätte sie Hintergrunde zur Sensibilierung für das Thema durch Gegenüberstellungen wie: „Wie viele Männer glauben denn, dass Sexismus in ihrem Umfeld vorkommt – Wie viele Frauen erleben ihn?“

beleuchten können. Zahlen zum Geschlechterverhältnis bei Abiturienten, Studierenden, Doktoranden, Akademischen Mitarbeitern und Professoren zusammen mit den Tendenzen in den letzten Jahren wären ebenso gute Möglichkeiten gewesen um aus der Spirale von Schuldzuweisung und Missverständnissen auszubrechen. Denn gerade der Trend der letzten Jahre zeigt doch ob sich etwas verändert oder nicht. Vielleicht sind Frauen an der Spitze (Professuren) noch hochgradig unterrespräsentiert, die Neuberufungen fallen jedoch weit zu ihrem Vorteil aus. Vielleicht sehen die Frauen, die an der Spitze mit Sexismus zu kämpfen haben leider nicht, dass unter ihnen in vielen Feldern die Mehrheit der Doktoranden und Post-Docs weiblich ist? Oder dies ist eben genau nicht der Fall aber männliche Mitstreiter für Gleichberechtigung bleiben passiv, weil ihnen diese Information fehlen. Diese Faktoren sind doch ein weit größerer Indikator ob es gelingt Sexismus zu bekämpfen als wie oft einer Frau auf dem Campus hinterhergepfiffen wird. Leider liefern sie hierzu keinerlei Informationen und auch keine Lösungsansätze.

Das Ende ihres Artikels wirkt ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen. Plötzlich kommt der gesellschaftliche Schwenk, es werden Medien und ein Klima, in dem, dominiert durch „übersteigerte Selbstdisziplin“, „persönliche Empfindungen“ als hinderlich gelten, kritisiert. Sie liefern hier leider keinerlei Beleg für diese Thesen.

Ebenso erschließt sich nicht, was sie damit sagen wollen. Wollen sie die „männliche Rationalität“ hier gegen die „weibliche Emotionalität“

ausspielen? Wollen sie den „Männerkörper“ an sich für Sexismus verantwortlich machen? Und wieso stellen sie am Ende des Artikels fragen, die doch genau In ihrem Artikel hätten diskutiert werden sollen?

Sie befördern mit dem letzten Teil Ihres Artikels eine dunkle Wolke herauf, die sich nicht wesentlich von der Panikmache der Verschwörungstheoretiker unterscheidet: „Wie genau wird ihr Trinkwasser auf gefährliche Stoffe untersucht? Werden sie vom BND überwacht? Ist ihr Nachbar mit dem IS im Bunde?“ Genau auf dieser Linie bewegen Sie sich am Ende des Artikels.

Zu guter Letzt die Schlussfolgerung, dass Sexismus die Wissenschaft präge. Sie ziehen diese Schlussfolgerung ohne Erläuterung der Begriffe, ohne Belege und ohne Argumentationsstruktur, die von den Belegen zu einer Schlussfolgerung führen könnten. Damit bleibt Ihr Artikel leider inhalts- und wirkungslos. – Simon Renner


Leserbrief zu „Erst mal verdächtig“ von Christopher Lauer

Während wir Länder wie Polen, Ungarn und Türkei wohl zurecht für die Untergrabung der Justiz, das Einschränken der Wissenschaft und das massenhafte Einsperren von Oppositionellen und Journalisten kritisieren, lassen wir recht unbemerkt, dafür aber sehr schnell unsere eigenen Freiheitsstandards von gewählten Politikern abbauen. Man hat an öffentlichen Plätzen Kameras aufgehängt, obwohl damals schon klar war, dass es Kriminalität nur in Nebengassen verlagert. Unsere Kommunikation wird immer länger und umfassender gespeichert. Fluggastdaten werden von unseren Politikern sehr unbekümmert anderen Geheimdiensten zu Verfügung gestellt. Gleichzeitig ist bekannt, dass die der Verwaltungs- und Polizeibehörden bei der Verfolgung von Terroristen und Straftätern mehrfach geschludert haben. Wie ist der Kreislauf aus ständigem Rufen nach Verschärfung und mehr Überwachung nach jeder Amok-Tat, jedem Terror- Anschlag oder Krawallen zu durchbrechen? Zuerst einmal durch eine wirklich kritische Aufarbeitung der eigenen Versäumnisse von Politik und Sicherheitsbehörden. Ebenso der Frage, ob die Behörden mit ausreichend Personal ausgestattet worden sind und ob die Behördenkommunikation in einem  föderalem Staatensystem zeitgemäßg ist. Vlt. am wichtigsten: Durch eine tiefgreifende Werte-Debatte, die klar macht, dass es absolute Sicherheit einfach niemals geben wird und unsere freiheitlichen Grundrechte stets vor den allgemeinen  Wehrreflexen zu schützen sind. Diese Werte-Diskussion zu führen und auszuhalten, wäre Aufgabe eines Innenministers, anstelle  wenig durchdachte Werte-Beiträge in der Bild-Zeitung zu platzieren.  Christopher Lauer muss man außerdem danken, dass er in diesem Artikel die schädliche Rhetorik („Videoaufklärung“) aufdeckt. – Benedikt Lenzer


Leserbrief zu „Die Verleumdung“ von Judith Butler und Sabine Hark

Ich weiß nicht,  wer von Ihnen für die Entscheidung verantwortlich war, das üble Pamphlet von Butler und Hark gegen Alice Schwarzer zu veröffentlichen. Deshalb wende ich mich an die Redaktion als ganze.

Dass Sie diesen dreisten Essay veröffentlichen, verschlägt mir die Sprache. Er erschöpft sich in negativen Zuschreibungen und Beschimpfungen gegen A. Schwarzer und entzieht sich gänzlich der Verpflichtung, die negativen Urteile zu belegen und argumentativ zu begründen. Stattdessen folgt besinnungslos Schimpfkanonade auf Schimpfkanonade.  Der Text ist ein einziges Pamphlet besinnungslos zuschlagender verbaler Gewalt.  Beide Autor-X  tun genau das, was Sie  A. Schwarzer zu Unrecht  vorwerfen: nämlich beschimpfen, denunzieren, stigmatisieren, zuschlagen. Nur eines tun sie nicht: hinsehen, hinhören, Unterschiede wahrnehmen und zur Sprache bringen, argumentieren, differenzieren, kritisieren.  Sie projizieren hemmungslos was in ihnen ist, auf Frau Schwarzer und prügeln dann auf ihre eigene phobische Projektion ein in dem irren Glauben, ihre falsche Projektion hätte auch nur entfernt etwas mit Frau Schwarzer und deren Kritik an der totalitären, extrem patriachalen  islamistischen  Ideologie zu tun, der als beinharter Ursprungsideologie Judenhass und übrigens auch jener Rassismus, der die Menschen nach Gläubigen Ungläubigen/Abgefallenen,die zum wahren Glauben existenziell unfähig seien, konstitutiv eingeschrieben ist.

  1. hierzu die vielen kritischen Aufsätze von mir und andern Autoren im www.Kritiknetz.de

zu J. Butler siehe: Judith Butler und Theodor W. Adorno im historisch-gesellschaftlichen Kontext – http://bit.ly/1SfsMJh

Kurz: der Text ist weit unter dem Niveau der Kritik und damit auch unter dem Niveau einer Zeitschrift und Zeitung, die für sich in Anspruch nimmt, ein „Qualitätsmedium zu sein. Ist das denn niemandem in Ihrer Redaktion aufgefallen? Und wenn, warum nur gab es keinen  Proteststurm in Ihrer Redaktion gegen das Ansinnen, diesen Text zu veröffentlichen und dafür auch noch zwei Seiten zu Verfügung zu stellen? Was sagt es über „die Zeit“, dass sie in der Weise mitmachend agiert. Nach ca. fünfzigjährigem  Abonnement  bestelle ich „die Zeit“ hiermit ab. – Prof. Dr. Heinz Gess


Leserbrief zu „Swing State“ im ZEIT Magazin von Ulrich Stock

Mit Begeisterung habe ich den Leitartikel des letzten Zeit Magazins gelesen. Als Programmgestalter des Jazzclub Armer Konrad – benannt nach einem Bauernaufstand im Remstal vor gut 500 Jahren – spricht er mir aus dem Herzen. Wir würden uns sehr freuen, wenn sich dieser „Trend“, dass junge Jazzliebhaber in unseren Club kommen auch hier fortsetzt.

Meine Frage ist nun, ob Sie einverstanden sind wenn wir eine pdf des Artikels erstellen und diese dann auf unserer website zum „nachlesen“ einstellen. Oder gibt es einen Link auf die website der Zeit den wir verwenden können? Wir sind ein komplett ehrenamtlich organisierter Jazzclub der seit 37 Jahren in Weinstadt Beutelsbach aktiv ist.

Ich freue mich auf eine hoffentlich positive Antwort von ihnen… – Luz Weber


Leserbrief zu „Verräterische Sprache“ von Felix Dachsel

„leider“ bin ich noch im Urlaub und somit kann ich Ihnen keinen ausführlichen Leserbrief schreiben. Nur so viel: danke, danke, danke für den o.g. Artikel. Auch ich hätte mir gewünscht, dass der Außenminister sich klarer positioniert. Noch bedrückender aber empfinde ich die Pressemitteilungen (und hier vor allem die Überschriften) vieler seriöser Zeitungen und Fernsehsender, die Opfer und Täter vertauschen, zumindest aber die einen verharmlosen und die anderen tadeln.

Ich würde gern mehr von Ihnen lesen. – Katharina Kaminski


Leserbrief zu „Wenn möglich, bitte wenden“ von Dirk Asendorpf et al.

Es mag ja ein schönes Sprachbild sein, wenn Sie behaupten, ohne Tsunami sei der Ausstieg aus der Atomenergie nicht möglich gewesen. Hierbei unterschlagen Sie allerdings, dass die Rot-Grüne Bundesregierung unter Kanzler Schröder eben diesen Austieg einvernehmlich mit der Industrie festgelegt hatte. Dies wurde leider von Schwarz-Gelb ohne Not wieder kassiert um wenig später – und jetzt kommt der Tsunami ins Spiel – Hals über Kopf wieder verkündet zu werden. Dieses laienhafte Hin und Her ist leider ziemlich teuer für den Steuerzahler! – K-H Noack


Leserbrief zu „Das Bundesdieselamt“ Heike Faller, Simon Kerbusk und Claas Tatje

Aus diesem Regierungshandeln leitet sich das Versprechen der Bundesregierung vor der Bundestagswahl 2017 ab:

Das Renteneintrittsalter wird für Frauen und Männer auf 64 Jahre gesenkt. Das Renteneintrittsalter wird aus dem durch das Geburtsjahr bestimmten Alter und dem Faktor 0,8 berechnet. – Sabine Heideler


Leserbrief zu „Wenn möglich, bitte wenden“ von Dirk Asendorpf et al.

Der Elektromotor ist langfristig zweifelsohne die Lösung. Vielen Dank für den guten Artikel der sich kritisch mit der komplexen Problematik auseinandersetzt. Ich würde mir wünschen im Anschluss das wichtige Thema „Fertigung der Akkus“ (Sie nennen es Batteriezellen) tiefergehend zu betrachten. Politik und Automobilindustrie müssen hierzu nicht nur besser zusammenarbeiten sondern eine gemeinsame Strategie entwickeln. Für eine effiziente und damit langfristig wettbewerbsfähige Produktion in D-oder Europa sind Milliarden Investitionen (heute) erforderlich.

Dieselgate kostet aber (zu) viel Geld und verhindert diese Investitionen Industrieseitig. Wenn nicht umgehend gehandelt wird, erleben wir ein vergleichbares Desaster wie bei der LCD/OLED Bildschirmentwicklung und der Fertigung. Der LCD-Bildschirm wurde in D erfunden und entwickelt. Fabriken dafür gibt es heute nur in Fernost. Als Folge ist die deutsche UE (TV-Hersteller) nahezu vollständig von der Bildfläche verschwunden. Der Automobilindustrie (und damit der deutschen Wirtschaft) entgeht eine gigantische Wertschöpfung und sie verliert viele Arbeitsplätze, wenn die Energiequellen des zukünftigen E-Autos nur aus FE kommen. – Wolfgang Clas


Leserbrief zu „Wenn möglich, bitte wenden“ von Dirk Asendorpf et al.

Mir stinkt’s – und wie! Politiker, die vor den Autokonzernen einknicken, Konzern Manager, denen jegliches Gespür für gesellschaftliche Verantwortung fehlt und dann noch Presse -/TV, denen unisono auch nichts besseres einfällt, als in das wohlfeile Geschrei von der Dieselvergiftung einzustimmen. Als „Sahnehauebchen“ wird uns dann Norwegen mit seinem Elektroauto Boom präsentiert! Zur Verdeutlichung: Norwegen hat rund 5,2 Mio Einwohner (davon leben allein in Oslo knapp 700.000) und produziert 98% seines gesamten Stromverbrauchs aus eigener Wasserkraft – der Fahrzeugbestand dürfte bei ca. 2,4 Mio liegen…. Deutschland hat 82 Mio Einwohner und einen PKW-Bestand von ca. 46 Mio. – soviel zur Größenordnung!

Ansatzweise und auesserst zaghaft (warum nur??)wird auf die massive Recourcenverschwendung wertvoller Erden  für die erforderliche Batterietechnik zur „sauberen“ E-Mobilitaet hingewiesen und dabei ist der Diesel nach wie vor der effizienteste und mit der bereits vorhandenen Technik auch saubere Antrieb. Allerdings muss diese Technik ohne faule Kompromisse unverzüglich eingebaut werden, selbstverständlich auch in die vorhandenen Kfz. mit Euro 5 oder noch mangelhafter Euro 6 Zulassung! Es ist zum Mäuse melken! – Reinhard Mayer


Leserbrief zu „Brust raus, Alter!“ von Bjørn Erik Sass

Die folgenden Zeilen wurden in der Hoffnung geschrieben entweder gedruckt oder direkt an Herrn Sass weitergeleitet zu werden, um notwendige Aufklärungsarbeit zu leisten.

Der Text von Herrn Sass ist sexistisch und verherrlicht die Vergewaltigungskultur. Hier ein paar Auszüge, um meine Punkte zu verdeutlichen. “Bikini-Frauen”: wahrscheinlich meint er Menschen im Bikini, bei denen er sich herausnimmt deren Geschlecht zu identifizieren, um sie dann zu objektifizieren. Herr Sass nutzt diesen Ausdruck ganz bewusst, da er später deklariert, dass der Vorbild-Mann in seinem Text nicht die Frauen mustert sondern die Bikinis. Sass ver-herr-licht (!) hemmungslose (“ohne Hemmungen”), eindringliche (“ohne Eile”) und militaristische (“Patrouille”) Sexualisierung von Frauen als “weise” und “vorbildhaft”. Männer, die meinen an “das Gute zu glauben”, die “Welt zu verschönern” und “Swing unter die Leute zu bringen”, indem sie sich erdreisten andere Menschen, insbesondere Frauen, als Objekt zum Aufgeilen, zum Betätscheln und zum Flirten zu definieren und dieses Verhalten auch noch durch verharmlosende und frauenfeindliche Texte zu legitimieren, sind weder Hamster noch Gockel, sondern vergleichslos scheiße.

Ingenieur, Autor, Hamster oder Hahn – Herr Sass, ihre Sicht auf Frauen ist verwerflich, es ist weder ein Spiel, andere Menschen zu objektifizieren, noch macht es sie jünger. Es ist eine komplette Fehleinschätzung von Ihnen – jedoch sehr strategisch, um die eigenen Gelüste ohne Konsens an anderen auszuleben – dass das Anstarren von Dekolletees, das Sprechen in einer Oktave tiefer und die Gott gleiche Wahrnehmung von Ihnen selbst (“[…] denn ich allein verkünde, wann der nächste morgen naht“), Frauen jemals ein “Er findet mich hübsch-Gesicht” oder ihnen eine sie anhimmelnde Schar Groupies beschert.

Wenn sie unbedingt nach Vorbildern und einer Zukunft suchen, in der sie sich selbst mehr schätzen können, dann sollten sie aufhören sich selbst über ihre sexistischen Denk- und Verhaltensweisen zu definieren und anderen ein gutes Vorbild sein, indem sie keinerlei Druckmedien durch Ihre frauenfeindlichen und Vergewaltigungskultur verherrlichenden Texten verschwenden. – Martha Emilie Ehrich


Leserbrief zu „Wenn möglich, bitte wenden“ von Dirk Asendorpf et al.

Wie konnte man glauben nicht erwischt zu werden, wenn so viele davon wussten? Aus Rohöl lässt sich nicht nur Benzin gewinnen, auch ein hoher Anteil ist Diesel. Mit Elektrizität fahren: gut– wenn es genügend Ladestationen gibt und die Elektrizität nicht aus Kohle oder gar aus Braunkohle gewonnen wird. Was ist mit den LKWs, alle fahren mit Diesel und die im Ausland zugelassenen gar unzulässig ohne Ad Blue. Systematische Kontrollen? Wird bei Feinstaubalarm der Bau von Stuttgart 21 angehalten? Warum dürfen Schiffe noch immer Rohöl mit hohem Anteil von Schwefel betrieben werden? Bei Feinstaubalarm sind E-Autos auch nicht besser. Kontrollen ja, Dieselverbot nein. – Jörg Bensinger


Leserbrief zu „Wenn möglich, bitte wenden“ von Dirk Asendorpf et al.

Diesel + Harnstoff/Strom – mobile Individualzukunft?!

Dieses Harnstoffzeug muss auch getankt werden können. Einmal tanken & für immer alles gut funktioniert nicht. Haben jetzt schon ALLE Tankstellen auch Harnstoff zum Tanken vor Ort? Nein? Es ist absehbar, da wird es als nächstes klemmen.

Aus Nutzermund erfuhr ich, dass die vorhandenen Harntankstellen bisher überraschend wenig angenommen werden. Das sollte sich jetzt ändern.

Solange die Dieselfahrzeuge alle nur parken wäre das alles gar kein Problem!

Sehen wir es positiv, um nicht doppelt rumbuddeln zu müssen, werden jetzt einfach an allen vereinheitlichten Stromtankstellen auch Harnstoffzapfstellen eingerichtet. Gute Idee?! Kümmert sich die Politik um diese Umsetzung? Start: jetzt. – Martina Jandeck


Leserbrief zu „Die Verleumdung“ von Judith Butler und Sabine Hark

Herzlichen Dank für und Congratulations zu Eurer ausgezeichneten und wahnsinnig wichtigen und notwendigen Intervention in der Zeit!

In verschiedenen Kontexten habe ich in letzter Zeit natürlich – wie sicher alle – wild über die Situation, und wie man sich dazu positinieren kann, diskutiert. Toll, dass Ihr jetzt einen Anfang gemacht habt! Der Text ist großartig, vor allem gefällt mir, dass Ihr nicht in die Defensive geht, sondern deutlich macht, was hier passiert. Und in gewisser Weise schlagt Ihr die Reflexhaften mit Ihren eigenen Waffen (Adorno … ;-)). Chapeau!

– Auf dass darauf viel kritische, konstruktive und dialogische Auseinandersetzung folgt! – Dr. Julia Roth


Leserbrief zu „Die Schule braucht mehr Zeit“ von Julia Bernewasser

Es schreibt Ihnen ein gebeutelter Vater von 3 Schülern. Jede Schule kocht ihr eigenes Süppchen. Durch Ihre autarke Stellung lässt sich das nur sehr schwer machen. Selbst in einem Bundesland gibt es zuhauf Unterschiede. Meine Erfahrungen sagen mir, längere Schulzeit bringt gar nichts. Gelernt wird, egal wer was favorisiert, so oder so zu wenig. Es reichen eigentlich die Vormittagsstunden bis zum Mittag. Das lässt sich aber nur durchsetzen. wenn man sich von der Anti-Autorität verabschiedet. Da das nicht zu erwarten ist, fuscht jede Schule für sich weiter rum. Ein konzentrierter Unterricht ist nur in wenigen Schulen möglich. Die meisten Lehranstalten davon liegen in Bayern und Sachsen. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Die Verleumdung“ von Judith Butler und Sabine Hark

Was ist bloß in die „Zeit“ gefahren? Warum darf die Überschrift einer sehr polemischen und primär moralisch attackierenden Reaktion auf Kritik an Strömungen der Gender Studies „Die Verleumdung“ heißen? Ein erbitterter Streit tobe unter „Feministinnen.“ Verwendet die „Zeit“ plötzlich das generische Femininum? Schon im Einstieg schieben Hark und Butler ihre Kritiker/innen in Richtung „autoritär grundiertes Ressentiment“ und „Verfemung“. Warum lässt die „Zeit“ solche Unsachlichkeiten durchgehen?

Wer das EMMA-Dossier nicht gelesen hat, versteht den Artikel sowieso nicht, denn es wird sich nicht die Mühe gemacht, die Leser(innen) erst einmal mit den Kritikpunkten an den soganannten „queer gender studies“ bekannt zu machen.

Wenn man die Beiträge aus der Rubrik „Denkverbote“ in EMMA Juli/Aug. hingegen gelesen hat, findet man nach Lektüre des Pamphletes „Verleumdung“ von Judith Butler und Sabine Hark kaum Bezugspunkte zu den Texten. Wieder und wieder klagen die Autorinnen an, die Emma-AutorInnen betrieben „bashing“ und „eine Grammatik der Härte,“ „Zurschaustellung eigener Überlegenheit.“ Wodurch? Womit?

Emma-Autor V. S. Vukadinovic, studierter Gender-Wissenschaftler und heute Habilitand in Geschichtsdidaktik, etwa bemängelt ein empirisches Manko der neuen Wissenschaft von den Geschlechtern, die sich kaum mit brenzligen Problemlagen wie der Gewalt im Deutschrap, dem Geschlechterbild von Moscheenpredigern oder den in westl. Gesellschaften zum Jihad aufbrechenden Jugendlichen beschäftigen. Dazu gibt es natürlich Forschung, aber nicht aus den Zentren der „gender studies“, sondern eher aus den Fächern (die natürlich auch über Geschlechterverhältnisse arbeiten). Hark ist immerhin Soziologin, hätte also eigentlich vom Fach her das Rüstzeug für empirische Forschung, müsste sie zumindest kennen. Aber auch ich sehe nicht nur in ihrer Publikationsliste in dieser Beziehung Fehlanzeige. Im Artikel werden auch kaum empirische Studien zu aktuellen Problemlagen genannt.

Und Judith Butler hat uns in „Gender trouble“ tatsächlich zu vermitteln versucht, auch das biologische Geschlecht sei diskursiv konstruiert. Man weiß bei ihr leider sehr oft nicht, auf welcher Ebene des Metaphorischen sie sich eigentlich bewegt.

Wurde innerhalb der queer gender studies mal richtiggestellt, warum sie sich die Idee der Performanz von kulturellem Geschlecht, des „doing gender“ zuschreiben darf und ihr das wieder und wieder in Hunderten von Aufsätzen als originäre Leistung bestätigt wird? Statt einmal zu konstatieren, dass es Harold Garfinkel und Erving Goffman in den sechziger/siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts waren, die das soziologische Denken über Geschlecht in diese Richtung gelenkt haben?

Meiner Erfahrung nach, hängt die Güte der gender studies meist mit ihrer Fachnähe zusammen. Wenn sie mit ihren Fächern in Verbindung geblieben sind, findet natürlich auch Debatte statt. Lann Hornscheidt beispielsweise habe ich nie auf linguistischen Tagungen gesehen. Viele ihrer Thesen und Vorschläge, so auch die, ein Unterstrich in einer Personenreferenz evoziere Vorstellungen von Transsexuellen, sind linguistisch unsinnig.

Es gibt viel Stoff für Debatten. Aber bitte nicht im Stil des Zeit-Artikels von Hark und Butler.

Wir brauchen weiterhin in den Sozial-, Geistes- und Lebenswissenschaften Genderforschung, aber möglichst in offener Auseinandersetzung und auch innerhalb der klassischen Fächer wie Soziologie, Ethnologie, Linguistik etc. – Helga Kotthoff


Leserbrief zu „Verräterische Sprache“ von Felix Dachsel

In der Ausgabe 32 druckten Sie einen hervorragenden Artikel „Verräterische Sprache“ auf Seite 51 – er hätte auf die Seite 2 gehört. Auf diese Sprachtäuschungen kann man gar nicht oft genug hinweisen! Weiter so, aber dann weiter vorne im Blatt ! – Dirk-Uwe Spengler


Leserbrief zu „Helfen oder Abschotten?“ von A. Böhm et al.

Die Autoren versuchen sich in einer Bestandsaufnahme der Flüchtlingspolitik, scheitern jedoch schon an den fundamentalen Definition, was ein Flüchtling ist!

Es fehlt schon an einer eindeutigen Wortwahl. Mal ist von Flüchtlingen, mal von Migranten, dann ist von einer notwendigen Migrationspartnerschaft die Rede.

Es muss klar zwischen Flüchtlngen, die auf Grund von im Asyrecht definierten Gründen (Krieg, politische Verfolgung,…) Anspruch auf Asyl haben und illegalen Migranten (Wirtschaftsflüchtlinge) unterschieden werden.

Ein anerkannter Asylant ist ist kein Migrant! Er hat ein zeitlich begrenztes Bleiberecht, solange die Verhältnisse im Herkunftsland ein Rückkehr verhindern. Daher geht es nicht vorrangig um Integration sondern um eine angemessene Versorgung und Ausbildung, so dass eine erfolgreiche Rückkehr möglich ist. Genau so wurde es während des Balkankrieges gehandhabt.

Illegale Migranten sind jedoch nach Möglichkeit an der Einreise zu hindern oder so bald wie möglich zurückzuführen.

Hier gab es 2015/2016 schwerwiegende Versäumnisse. Man ließ 1 Mio Flüchtlinge nach Deutschland kommen, von denen maximal ein Drittel asylberechtigt war. Der Rest waren illegale Migranten, deren Rückführung praktisch unmöglich ist.

Eine zielgerichtete Einwanderungspolitik/Migrationspartnerschaft dagegen zielt auf Einwanderer mit geeigneten Qualifikation ab. – Rainer Funke


Leserbrief zu „Wenn möglich, bitte wenden“ von Dirk Asendorpf et al.

Auf die einzelnen Bürger kommt es an!

Auf Vertreter der Autoindustrie und verantwortungslos nachlässige Politiker, die die miesen Machenschaften bestimmter Autokonzerne gewähren ließen, zu schimpfen ist verständlich und berechtigt. Und doch greift es zu kurz. Denn dass eine derart gefährlich hohe Menge an gesundheitsgefährdenden Schadstoffemissionen in die Luft gerät, liegt nicht nur an den mittlerweile aufgedeckten Tricksereien, sondern auch am Fahrstil vieler Auto- und LKW-Fahrer. Diese müssten sich, wenn ihnen an einer Verbesserung der Luftqualität wirklich gelegen ist, folgende Fragen gefallen lassen: Warum muss ich mit mindestens 180 km/h über die Autobahnen brausen? Zwingt mich denn einer von den feigen deutschen Politikern, die sich – im Unterschied zu fast allen EU-Ländern – kein Tempolimit einzuführen trauen, dazu, dass ich so rase?

Warum setze ich wenige Meter vor dem Übergang von der zwei- zur einspurigen Fahrbahn zu einem gefährlichen Überholmanöver an, das mich und andere Verkehrsteilnehmer zum abrupten Bremsen und damit zur unnötigen Erzeugung von Feinstaub zwingt? Warum beschleunige ich wie ein Formel 1 Weltmeister, wenn ich doch sehe, dass ich ein paar Sekunden später ohnehin halten muss? Warum halte ich nicht genügend Abstand zum Verkehrsteilnehmer vor mir, um nicht dauernd bremsen zu müssen? Warum handle ich also nicht vorausschauend? Warum fahre ich nicht sparsam, wo ich doch sowohl die Umwelt als auch meinen Geldbeutel ein wenig schonen könnte. Bei der Beantwortung dieser Fragen wird man wohl feststellen, dass mit einer vorausschauenden, ruhigeren, rücksichtsvolleren Fahrweise eine Fahrt eventuell mal ein paar Sekunden oder Minuten länger dauern kann, aber man seine Bremsen und v.a. die Umwelt schont und dabei noch Geld spart. Ich schätze, dass sich dadurch die Spritkosten und auch der Schadstoffausstoß um 20% bis 40 % reduzieren ließen. Um das zu schaffen, brauchen wir doch keinen Politker oder Vertreter der Autoindustrie, sondern lediglich unseren Verstand und ein Quäntchen Bürgersinn! – Martin Stenzenberger


Leserbrief zu „Die Verleumdung“ von Judith Butler und Sabine Hark

Nach der Lektüre des Artikels von Butler/Hark hab ich den Artikel von Vukadinovic in der EMMA gelesen, um etwas mehr über die Hintergründe zu erfahren. Und ich muss sagen: Den Text von Vukadinovic konnte ich gut nachvollziehen. Er deckt sich mit meinen – zugegeben eher wenigen – Beobachtungen bzw. Erfahrungen im Kontext der Genderdiskussion. Vor allem die beiden von ihm dargelegten Aspekte der fehlenden gesellschaftspolitischen Relevanz und der teils zum Selbstzweck gewordene Streit um pc leuchten mir ein.

Die Antwort von Butler/Hark geht auf diese in meinen Augen berechtigte Kritik nicht ein. Stattdessen wird auf einem akademischen Niveau kritisiert („empirische Belege“). Und der Diskurs wird abgewürgt („Eigentlich haben wir keine Zeit für solche Scheingefechte“). Das alles zeigt, wie wenig Erneuerungsfähigkeit vorhanden ist, wie sehr der Bezug zur Gesellschaft fehlt und wie sehr sich die arrivierte Szene um sich selbst dreht. In dem ganzen Artikel von Butler/Hark fand ich nicht ein Argument oder ein Beispiel dafür, warum das, was sie machen, für Menschen außerhalb ihres wissenschaftlichen Zirkels relevant sein sollte.

Ich halte die Gender-Studies prinzipiell für wichtig. Deshalb sollte die Kritik, die an sie herangetragen wird, nicht einfach abgebürstet, sondern ernst genommen werden – auch wenn hier teils harte Vorwürfe im Raum stehen. Aber neue Impulse, wie ich sie in dem Artikel von Vukadinovic erkenne, täten dieser Disziplin in meinen Augen sehr gut. – Dr. Ing. Philipp Dechow


Leserbrief zu „Helfen oder Abschotten?“ von A. Böhm et al.

„Fluchtursachen bekämpfen“ und „den Zugang zu billigen afrikanischen Rohstoffen sichern“ – wie es in den Freihandelsabkommen der EU mit Afrika steht – ist nicht miteinander vereinbar. Beide Absichtserklärungen zu vertreten bedarf Orwell’scher Doppeldenk-Qualitäten. Zudem lässt der reiche „Westen“ weiterhin ungehindert mehr als 1000 Milliarden Dollar pro Jahr aus korrupten Quellen armer Länder in seine Märkte einfließen, Tendenz zunehmend.

Wie sollen sich arme Länder positiv entwickeln, wenn sie ihre Rohstoffe zu Spottpreisen abgeben müssen, wenn ihre Vermögensbestände dauerhaft in die ohnehin schon reichen Länder abfließen und Korruption durch das Angebot einer sicheren Geldanlage im Ausland unwiderstehlich attraktiv wird? – Dr. Christian Voll


Leserbrief zu „Verschenkte Jahre“ von Roman Pletter

Verschenkte Jahre? Es sind leider Jahrzehnte verfehlter Wirtschaftspolitik, weil federführend durch die Unionsparteien, eine schwache SPD und schwache Opposition es zugelassen hat, dass die Verteilung der Lasten und des Gewinns aus Arbeit völlig asymmetrisch aus dem Ruder gelaufen sind. Eine große Gruppe Beschäftigter in der Wirtschaft mit Verdiensten bis zum Durchschnittslohn (ca.40% aller Beschäftigten) haben unsere Exportweltmeisterschaft überhaupt erst möglich gemacht hat, trotzdem ist Ihr Arbeitsgewinn ständig gesunken. Gerade einmal ca.35% bleibt Ihnen nach Abzug aller Staatsabgaben vom sauer verdienten Euro, trotzdem sind sie von der Altersarmut bedroht. Alle anderen Gruppen (Selbständige, Beamte, Politiker, sogar hoch bezahlte Angestellte) zählen zu den stetigen Gewinnern, sie dürfen von jedem „verdienten“ Euro nunmehr bis zu ca. 70% behalten.

Warum begreift die Politik nicht, dass eine gut und gerecht entlohnte Basis das Fundament unserer Wirtschaft und Demokratie ist?? Es droht nun brüchig zu werden!!! – Dipl.Ing.Dipl.Wirtsch.Ing. Volkhard Ehlert


Leserbrief zu „Verfluchtes Wetter“ von Caterina Lobenstein

In Ihren sehr anschaulichen Bericht haben Sie ja einen obligatorischen Widerspruch eingebaut. Sie beschreiben, wie chaotisch das Wetter ist und dann möchten Sie vom Wetterdienst wissen, wie das Wetter am 1.8. um 20 Uhr ist, “ob wir im Regen nach Hause gehen werden (was wir hier in Hamburg gewohnt sind)”. Eine Gewohnheit hat doch  sehr viel mit Ordnung zu tun und wenig mit Chaos. Aber ich nehme an, Ihre Bemerkung ist ein zwanghaftes Klischee vieler Journalisten, die immer (man kann es fast nicht mehr hören) meinen, Hamburg und Regen gehören einfach zusammen.

Nun zu einem anderen Punkt, der nur indirekt mit Ihrem Bericht zu tun hat: Sie schreiben, daß die Meteorologen alle drei bis vier Jahre einen noch schnelleren Supercomputer brauchen. Hierzu habe ich ein Zitat aus dem Hamburger Abendblatt vom 31. Dezember 1991 (!) unter der Überschrift: “Meeresforscher schlagen Alarm. Versinkt der Norden im Eis?”  Am Schluß des Artikels sagt der Hamburger Ozeanograph Jens Meincke “Für die komplizierten Wechselwirkungen werden noch größere Rechner benötigt, erst dann läßt sich sagen, ob Nordwesteuropa seinem Schicksal noch entgehen kann”.

Diese größeren Rechner gibt es inzwischen, und sie haben errechnet, daß es keine dicken Eisschichten über Nordeuropa, sondern immer dickere Wärmeschichten geben wird. Und wenn es demnächst wieder noch größere Rechner geben wird, was dann? In seiner Chaosbeschreibung ist Herr Ritter vom Wetterdienst glaubwürdig ehrlich, während die Klimatheologen in Potsdam verkünden, daß es wissenschaftlich nur  allgemein akzeptiert ist, daß der Klimawandel menschengemacht ist. Das ist zwar möglich, aber nicht glaubwürdig, auch im Hinblick auf die  vielen Klimaänderungen, die die Erde seit ihrem Bestehen schon erlitten hat. – Klaus Haack


Leserbrief zur Grafik „Kachel-Puzzle“ von Matthias Schütte und Christoph Drösser

In der Rubrik Wissen der Ausgabe der Zeit vom 3. August 2017 fand ich eine sehr interessante Grafik mit der Überschrift Kachel-Puzzle. Ich glaube das 16. Fünfeck gefunden zu haben. Die Definition dieses Fünfecks ist ähnlich der des 4. in der Grafik. Jedoch muss d bei diesem Fünfeck nicht gleich e sein, der Winkel B darf dafür auch größer 90 Grad oder kleiner 90 Grad werden. Anbei eine Skizze des besagten Fünfecks. – Florian Sixt


Leserbrief zu „Der Deutschlandverdreher“ von Philipp Fritz

Der Artikel wäre weitaus lesenswerter, wenn auch etwas Selbstkritik mit dabei wäre. Der Mord an einer zum Christentum konvertierten Afghanin in Prien taucht in den Massenmedien kaum auf, auch über Angriffe auf Christen in Berlin wird ungern geschrieben. Natürlich, der Täter von Prien hat bisher nicht gestanden, dass religiöse Motive ausschlaggebend waren. Aber stellen wir uns vor, in einem kleinen Ort wäre der einzige Flüchtling vom Vorsitzenden des Schützenvereins ermordet worden. Wäre das nicht in allen Zeitungen ein großes Thema?

Cezary Gmyz mag übertreiben, aber er wäre nicht so erfolgreich, wenn in seinen Anschuldigungen nicht ein Körnchen Wahrheit wäre – oder sogar ein Korn.  – Jan Alexander


Leserantwort auf den Leserbrief von Hermann Weigmann

Sie haben einen Vergleich gewählt, der nicht ganz sauber war. Es wäre ungefähr so als wenn Sie den Vergleich mit einem Chefarzt gemacht hätten. Ich weiß natürlich auch: in Deutschland werden gern solche Vergleiche gezogen. Was halten Sie von einer umfassenderen Ausbildung, die zu diesen Unterschieden führt. Ein Fondsmanager (ich war mal einer) hat in der Regel ein sehr umfangreiche Ausbildung hinter sich gebracht. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Brust raus, Alter!“ von Bjørn Erik Sass

Als ich den Ausdruck Schisslaweng las, war ich überrascht. Ich dachte an meine längst verstorbene Mutter, die hin und wieder vom Schisslaweng sprach. Sie war 1919 im Schanzenviertel auf die Welt gekommen, dort, wo der ehemalige Schlachthof mit den angrenzenden Betrieben die Menschen ernährte. Dieser Ausdruck scheint sich nur im Norden unserer Republik durchgesetzt zu haben. – Danke Herr Sass für Ihren schönen Artikel. – Monika Ampferl


Leserbrief zu „Helfen oder Abschotten?“ von A. Böhm et al.

Sieben ZEIT-Redakteure verständigen sich darauf, Merkels neurliche Beliebtheit u.a. „mit ihrer deeskalierenden Art“ zu erklären. Hat es nicht eher damit zu tun, dass sie selbst eigene Entscheidungen vergessen machen will, sie verharmlost oder vollständig revidiert, je nach Akzeptanz bei der vermuteten Mehrheit der Wähler? Bei anderen Parteien würde man sich nicht scheuen, eine solche Politik als Populismus zu brandmarken.

Einst öffentlich wirksam abgelichtet mit knalligem Anorak vor hellblau schmelzendem Gletscher, später knallhartes Beharren auf höhere Abgaswerte deutscher Autos, in politischen Hinterzimmern; Erst „mit mir keine PKW-Maut“, dann unauffällige Zustimmung dazu. Früher Atomkraft als alternativlose Brücke zur Energiewende, später plötzliches Abschalten der Atomkraftwerke und, weniger öffentlich, Inkaufnahme höherer CO2-Werte durch Kohlekraftwerke; 2015 christliche Flüchtlingspolitik im Scheinwerferlicht, 2017 unchristliche Abschiebkultur, möglichst unbemerkt. Auch ihre Ablehnung der „Ehe für alle“ ohne ernsthaften Versuch, für ihre eigene Überzeugng zu kämpfen, ist nur ihrem Bestreben geschuldet, „dran zu  bleiben“, an der Macht.

DIE ZEIT macht aus solch widersprüchlicher Politik mit ihren halben oder allenfalls vorläufigen Lösungen eineTugend. Die Zeit wird uns die Rechnung präsentieren; bei dramaitscher Ironie schon in der nächsten Legislaturperiode – unter Merkel. – Johannes Kettlack


Leserbrief zu „Die Verleumdung“ von Judith Butler und Sabine Hark

Ich lese seit nunmehr fast 20 Jahren regelmäßig die Zeit, früher die Print-Ausgabe, jetzt im online-Format. Ich habe 10 Jahre lang Philosophie studiert und arbeite am philosophischen Seminar einer deutschen Universität. Zudem bin ich als Übersetzerin und Autorin tätig. Ich möchte hiermit mein Entsetzen über Ihr nicht sonderlich positives Beitragen zu der unsäglichen „Debatte“ (die keine wirkliche Debatte ist) kundtun, die Gender-Themen betrifft. Mit Verlaub: Die Geisteswissenschaften haben in diesem Land hart zu kämpfen. Sie sind permanent von Budgetkürzungen bedroht oder betroffen. Alle großen Zeitungen, dazu gehört auch die Zeit, lassen differenzierte, sachorientierte Debatten immer mehr vermissen und greifen stattdessen zu Polemiken, die zwar Auflagenzahlen erhöhen mögen, weil sich eine große Zahl an Menschen in diesem Land, die sich aus irgendwelchen Gründen „zurückgelassen“ fühlen, damit identifizieren können, die aber nicht dazu beitragen, den Verfall der Debattenkultur abzuwehren bzw. wieder auf einen besseren Weg zu bringen. Das gilt ganz im allgemeinen, und es gilt im besonderen bzgl. der sog. „Gender“-Debatte.

Letzte Woche haben Sie einen Text von Judith Butler und Sabine Hark publiziert, der zugangsbeschränkt war, nun stellen Sie, NICHT zugangsbeschränkt, die Zusammenfassung eines Interviews mit Alice Schwarzer auf Ihre Seite. Was Schwarzer über Texte bspw. von Butler (die eine Philosophin ist!!) behauptet, ist populistisch, simplifizierend und falsch, und es ist einfach nur traurig, dass die ZEIT einer bekanntermaßen populistischen, deutlich nach rechts grölenden Publizistin derart viel Raum einräumt. Als gäbe es nicht ernsthafte Denker und Denkerinnen in diesem Land, die sich, JA, auch mit Geschlechtertheorien beschäftigen! Was die Gender-Debatte dringend braucht, ist nicht immer mehr Polemik und Bashing, sondern eine ernsthafte, differenzierte Auseinandersetzung. Dass Butlers „Unbehagen der Geschlechter“ nach seinem ersten Erscheinen in Deutschland 1995 einer geradezu infamen populistischen Hetze ausgesetzt war, an der sich bis heute nicht viel geändert hat, verrät vor allem eins, nämlich eine unerträgliche intellektuelle Rückständigkeit in diesem Land und einen populistischen Konservativismus, den die Zeitungen, so auch die ZEIT, leider immer mehr mit tragen und befördern. Butlers zweites Buch, „Körper von Gewicht“, hat sie im übrigen in erster Linie als Reaktion auf die DEUTSCHE Rezeption ihres ersten Buches verfasst, von dem sie dort im Vorwort sagt, sie habe sich „von der Rezeption anderswo deutlich unterschieden“.

Als Wissenschaftlerin und Philosophin (ich arbeite übrigens nicht in einem „Genderforschung“-Kontext) kann ich diese unerträglich simplifizierende populistische Debatte mit Alice Schwarzer als Leitfigur (zu der sie unter anderem von Ihnen gemacht wird, indem Sie ihr soviel Raum geben) nicht mehr ertragen. Warum, zur Hölle, versuchen Sie nicht mal, eine andere Schneise durch das Thema zu schlagen? Warum z.B. bitten Sie nicht eine Reihe von Wissenschaftlern, sich zu äußern? Es dürfte an den vielen kulturwissenschaftlichen und auch literaturwissenschaftlichen Instituten und Seminaren in diesem Land kaum einen Wissenschaftler/eine Wissenschaftlerin geben, der/die Butler nicht gelesen hat, Männer übrigens genauso wie Frauen. Vermutlich hat von denen nur keiner Lust, sich von sich aus einzumischen, solange die Debatten auch von Ihrer Redaktion aus immer wieder nur um Alice Schwarzer kreisen (von der ich nicht wüsste, dass sie irgendeinen theoretischen Beitrag zu irgendwas geleistet hätte) und derart populistisch aufgehängt sind. Es ist wirklich an der Zeit, einmal darauf hinzuweisen, dass Butlers Theorie eine philosophische Theorie ist und dass die Vorwürfe, die z.B. Schwarzer ihr macht, ähnlich absurd sind, als würde man über Kant sagen, seine Unterscheidung zwischen Ding an sich und Erscheinung habe nichts mit der Wirklichkeit zu tun oder würde diese gar abschaffen wollen.

Ganz ehrlich, für mich ist das Schwarzer-Interview der ZEIT ein Anlass, ernsthaft zu überlegen, meine ZEIT-Lektüre komplett einzustellen und in Zukunft nur noch den Guardian zu lesen. Das alles ist sehr Deutsch, auf eine Weise, die durchaus nicht gut ist. Es hat Gründe, warum der Gender-PayGap in Deutschland so hoch ist wie in keinem anderen europäischen Land, und warum bisher alle feministischen Theoretiker, die Europa hervorgebracht hat, aus Frankreich kamen. In Deutschland ist man immer sofort einem infam operierenden Mob ausgesetzt, den die Zeitungen, leider auch Sie, allzugern mit bedienen.

Traurig. – Lilian Peter


Leserbrief zu „Wie sexistisch ist die Uni?“ von Anna-Lena Scholz

Frau Scholz beschreibt vermutlich nur die Spitze des Eisbergs. Die Geringschätzung, Abwertung oder Verächtlichmachung für Leistungen, Forschungsfragen und kreative Erkenntniswege von Frauen geschieht noch subtiler und unverschämter als es die ausgewogenen Worte von Frau Scholz zu erkennen geben. Meine Wahrnehmungen stammen aus der nicht-professionellen Begleitung einiger Studentinnen bei ihren akademischen Abschlussarbeiten. Das Perfide ist, dass die genannten Mechanismen alle hochwirksam, aber kaum dokumentierbar sind, weil sie in scheinbar nebensächlichen Bemerkungen auftreten. Vermutlich bewirken neben dem kulturellen Sexismus zwei weitere Faktoren diese menschliche Zerstörungsarbeit: Zum einen eine männliche Psyche auf dem Stand eines Pubertierenden, der „seine“ Wissenschaft behandelt wie seine Spielzeugeisenbahn – mit der bekanntlich Mädchen nicht spielen dürfen -, und eine Fachrichtung, die aus unterschiedlichen Gründen methodenneurotisch daherkommt (aber nach Aussagen von führenden Vertretern in der ZEIT derzeit nahezu irrelevant ist) und umso mehr Wert auf den männlichen Gral – und auch Kral! – der Erkenntnis legt. Ermöglicht und befördert wird dies nicht nur durch „publish or perish“-Prioritäten oder (vermeintliche) Exzellenz-Initiativen, sondern durch das erbärmliche Schattendasein, das die Hochschuldidaktik noch mehr als vor vierzig Jahren fristet. Höchste Zeit für einen Aufstand der Studierenden (vor allem weiblich). – Rainer Nolte


Leserbrief zu „Gefährlich flexibel“ von Steven Hill

Nun gibt es viele gruende sich selbstaendig zu machen. also als frei berufler zu arbeiten. Ein grund ist das deitsche renten system, denn kaum ein moderner mensch kann heire auf eine ungebrochen arbeitsleben zurueck blicken.

Das das renten Niveau auf ca 48% vom bereinigten neto lohn gesunken ist, ist ein raub am vermoegen der arbeitnehmer

Diese enteignung von der arbeitzleistung der arbeitnehmer die braf ihrer sozialen verantwortung ohne murren nachkommen. was tut der staat zur sicherung der eigenen beanten und angestellten im oeffentlichen Dienst nix. der staat plündert die kassen zum erhalt seiner unrentablen bis zur betruegerrischen faulheit seiner beamten zu bezahlen. welch ein luxsus die Pensionen von ca 70% zu garantieren

Fuer einen personnenkreis der nie im leben mit arbeitslosigkeit konfrontiert wird. Hir muss der staat auch seinen bedinsteten klar sagen ihr muesst euch im alter etwas einschraenken. wenn der arbeitnehmer der freien wirtschaft sich mit 48%beguegen muss, kann vom beamten auch erwartet werden das er mit dem gleichen renten Niveau auskommen kann. die Solidarität der arbeitnehmer ist keine Einbahnstraße. das viele selbstaendige oder teil selbstaendige sich auf andere weise eine altersvericherung schaffen auf die der marode staat nicht zu greifen kann versteht sich von selbst.

Sicherlich ist es schoen fuer jeden kuenstler wen die kuenstler sozial versicherung fuer alle pflucht wird.. denn noch sind es die staatlichen einrichtungen die kuenster nicht fuer ihre auftrite anstaendig bezahlen. kuenstler die in der kuenstler sozial versicherung sind bekommen erst gar keine auftrits gelegenheit und wenn doch wird das honorar gedrueckt bis zur nul summen grenze.

Ich habe meine auftritte in schuhlen und museum immer als werbe veranstaltung also ohne gewinn abgerechnet. Keiner hat interesse den versagern des staates weiter mit seinen saurer verdienten geld zu fuettern.

Liebe beamte sorgt euch selber um eure alterssicherung und greift nicht weiter auf daas vermoegen anderer zurueck die euch und eure arbeit erst ermoeglichen ein sorgen freies berufsleben zu gestalten. – christian knaut


Leserbrief zu „Die Verleumdung“ von Judith Butler und Sabine Hark

Als Mann – und damit vermutlich aus Sicht der Kontrahenten Außenseiter in der Auseinandersetzung um die „richtige“ Emanzipationsstrategie für alle Nicht-Männer –  leuchtet mir der Aufruf des Artikels zu Differenzierung und Sachlichkeit ein. Es gibt nicht „den Feminismus“ und „das Gendering“, und Flügelkämpfe sind sicher dem gemeinsamen Emanzipationsinteresse nicht dienlich, wie Butler und Harker zu Recht betonen.

Stutzig macht mich daher in dem Artikel, dass den Feministinnen um Schwarzer das Verantwortungsgefühl, für eine bessere Welt zu kämpfen, abgesprochen wird, da diese angeblich für eine grenzenlose Meinungsfreiheit eintreten, in der alles erlaubt sei. Hier wäre ein bisschen mehr Demut vor der Gegenposition angebracht: vielleicht sehen Schwarzer und Co. einfach die Meinungsfreiheit stärker bedroht als sexuelle Minderheiten und fassen ihre Beiträge daher mit gleichem Recht als Beitrag zu einer besseren Welt auf wie die Autoren des Artikels ihre eigenen Äußerungen.

Auch die Beschreibung sämtlicher Erscheinungsformen des Patriarchats als „zerstörerisch“ und daher „zu bekämpfen“ schreckt mich durch seine Aggressivität ab. Hier lassen es die Autoren eindeutig an der von ihnen zu Recht geforderten Differenzierung fehlen. – Dr. Dirk Kerber


Leserbrief zu „Die Schule braucht mehr Zeit“ von Julia Bernewasser

Oh, PISA!!?

Die Artikel ‚Schule braucht mehr Zeit‘ und ‚Die Vorstellungen gleichen Märchen‘ (Zeit, Nr. 32) veranlassen mich, Ihnen diese Zeilen zu senden. Als ehemaliger Schulleiter einer Haupt- und Realschule in Hamburg zeigen mir beide Artikel, wie vordergründig Schulreformen angedacht und vor allen Dingen durchgeführt werden.

Mit der Einführung von Ganztagsschulen in größerem Maßstab in den 90er Jahren wurden diese Schulen ausreichend mit Lehrerstunden versehen, so dass diese praktizierbare und übertragbare Ergebnisse erarbeiten konnten. Ein Ergebnis war die Rhythmisierung des Unterrichts, d.h. dass Lehrkräfte Kontexte aus dem Vormittagsunterricht in anderer Form nachmittags aufarbeiten konnten. Doch leider haben diese ersten Ganztagsschulen 60% ihrer Ganztags-Stundenzuweisung (in Hamburg) an andere Schulen abgeben müssen (ab 2007). Die guten pädagogischen Ideen wurden mit einem Male wieder zunichte gemacht. Hilfskräfte – wie Sie sie nennen, überschwemmten den Nachmittag. Von der Idee, Chancengleichheit annähernd zu realisieren, mussten wir aus Gründen der nicht vorhandenen Ressourcen Abstand nehmen. Hauptsache die Schule hat ein Angebot bis um 16,00h!

Da kamen die ersten PISA-Tests gerade zur rechten Zeit –  so dachten wir! Aber was passierte, Fächer, die sich nicht abtesten lassen, fielen aus dem Stundenkanon (Werken, Nadelarbeit, Hauswirtschaft). Der Englisch-Unterricht wurde massiv ausgeweitet, mit der Folge, dass Deutschland nur noch nach der Abiturientenquote schielte. Wo blieb das Lernen für das spätere Leben? Hauptschulen wurden zu Restschulen erklärt, weil in ihnen die Schüler verblieben, für die der praxisorientierte Unterricht eine große Bedeutung hatte, konnten sie hier doch oftmals Erfolge erzielen. Zur gleichen Zeit wurden keine Lehrkräfte mehr für diese Fachbereiche an den Universitäten ausgebildet. Fachräume wurden zu Klassenräumen und Mensen umgebaut. Auf diese Weise haben wir die Hauptschule selbst abgewirtschaftet, so dass sie schließlich abgeschafft werden konnte. Die Schüler waren aber immer noch da.

Wir schaffen neue Reformen, durch die die Chancengleichheit gewährleistet werden soll; doch wir wissen nicht so recht, ob diese neuen Systeme (Zweigliedrigkeit) dafür geeignet sind. Es werden pädagogische Allheilmittel formuliert, allesamt in Fremdworthülsen verpackt. So soll die Reform für eine breite Bevölkerung schmackhaft gemacht werden, denn Begriffe wie Individualisierung, Inklusion, Binnendifferenzierung hören sich wissenschaftlich an, verkleistern aber die pädagogischen Schwierigkeiten, die vor Ort evident sind. Inzwischen hat man das Gefühl, dass die Stadtteilschulen (Gemeinschaftsschulen) die Rolle der früheren Hauptschulen übernommen haben. Nur eine pädagogische Antwort, was und wie diese ‚Restschüler‘ lernen sollen, entwickeln wir nicht.

Die Wirtschaft klagt, dass der Handwerkernachwuchs ausbleibt beziehungsweise zu wenige Voraussetzungen mitbringt – oh, welch ein Wunder!!!?

Unsere Schulen bereiten die Schüler nicht wirklich auf die Welt im produzierenden Gewerbe vor, denn diese Welt gibt es nicht mehr im Fächerkanon. Früher hat ein vernünftiger Werkunterricht dazu geführt, dass sich Talente auf diesem Gebiet entwickeln konnten oder dass zumindest Interesse für bestimmte Handwerksbereiche geweckt werden konnten – heute gibt es den theorielastigen Arbeitslehreunterricht mit zwei Betriebspraktika, das ist alles….

Wir reden immer wieder von Nachhaltigkeit, doch wenn am Hosenbund ein Knopf fehlt, dann wird eine neue Hose gekauft, weil wir den Knopf nicht mehr annähen können.

Wir reden von gesunder Ernährung, nur wo wird diese gelehrt? In den Familien findet sie nicht mehr statt, in den Schulmensen schon gar nicht! Sie wird heute theoretisch im Biologieunterricht erklärt – oh wie wunderbar!

Wir begnügen uns damit, dass die Abiturientenquote auf fragwürdige Höhen geschraubt wird und die PISA-Ergebnisse im internationalen Ranking endlich bessere Tabellenplätze versprechen.

Ich schreibe Ihnen dieses, da ich der Meinung bin, dass die Presse deutlicher die Finger in die Wunden des Systems legen muss. Ist PISA wirklich alles? Was soll Schule? Sind die großen Systeme von heute wirklich eine pädagogische Heimstatt für die Kinder, die aus nicht so behüteten Familien kommen? Ist es ein Wunder, dass wir immer mehr auffällige Schüler betreuen müssen? Wo bleibt die Ruhe und Gelassenheit im Unterricht, wenn sich der Schüler von Stunde zu Stunde auf neue Lehrkräfte einstellen muss. Wie soll sich so eine Bindung zwischen Lehrkraft und Schüler bilden, eine Bindung, die ganz besonders unsere benachteiligten Schüler benötigen. Ich kann diese Fragestellungen ellenlang fortführen, (angefangen bei der Frage: welchen Ausbildungsweg beschreiten die Pädagogen-Ausbilder an den Universitäten? Über: sind kompetenzorientierte Lehrpläne wirklich eine Antwort auf eine zeitgemäße Bildung? Oder: Betreiben wir die Inklusion für die Schulzeit oder für das Leben in der Gesellschaft? Bis zu: wann richten wir wieder einen Bildungsrat ein, der uns wie in den 70er Jahren Wege in eine zeitgemäße Didaktik und Methodik aufzeigt)… nur dann würde dieser Brief wahrscheinlich nicht mehr gelesen werden.

Oh, PISA, wohin hast Du uns nur gebracht??? – Wolfgang Deppe-Schwittay


Leserbrief zu „Das Bundesdieselamt“ Heike Faller, Simon Kerbusk und Claas Tatje

Was mich erstaunt, dass diese Machenschaften von Autokonzernen und Vertretern der Exekutive (es gibt eine Gesetzgebung zur Luftreinhaltung, aber wir wenden sie nicht wirklich an) nur für Diesel-PKW publik geworden sind. Es ist doch einfach zu verlockend: AdBlue Tank einbauen und einfach nur gelegentlich benutzen. Macht mehr Dreck, aber spart eine Menge Geld. Erlöschen der Allgemeinen Betriebserlaubnis? Ach, merkt doch keiner. Diese Idee haben die Hersteller von Diesel LKW und Bussen noch gar nicht gehabt? Und damit ihrer Kundschaft einen Kostenvorteil im Wettbewerb mit der Eisenbahn vorenthalten? Eisenbahn, das sind übrigens die Streber, die heute schon 90 % ihrer Verkehrsleistung mit Elektrotraktion fahren. Und deren Bahnindustrie so wenig innovativ ist, dass sie heute Dieselfahrzeuge baut, die die gesetzlichen Grenzwerte einhalten.Langweiler. – Ulrich Wenkemann


Leserbrief zum Titelthema „Wetter – Das größte Rätsel der Welt“

  1. Es ist nicht unbedingt sinnvoll, Reality-Elemente des Fernsehens (im Zeitalter von Herrn Trump) in eine (deutsche) angesehene Wochenzeitung einzuspeisen. Zumal Sie suggerieren, daß das Wetterverständnis eines der Atmosphäre wohlwollend zugewandten Herrn (Jägerhuber) mehr Wert sei als steuerfinanzierte Computerleistung.

Der Wert der Bauernregeln, die aus den Bauernköpfen stammt, täglich auf Feldern und Weiden der Atmosphäre ausgesetzt, ist unumstritten. Diese „Regeln“ sind über Generationen in den Familien der Landwirte weiter gegeben worden.

  1. Sie scheren alles über einen Kamm. Wir leben hier in der Westwindzone. Und nicht in den Innertropen oder in den polaren Bereichen des Nord- oder Südpols. D.h., in der Regel haben wir es mit stratosphärisch angetriebenen Luftmassen zu tun, die von Westen nach Osten wandern. In der Regel, aber außerhalb der Regel entstand die Wirkung von Chernobyl. Wie gesagt: außerhalb dieser Regel. Wenn Sie mit der Treffergenauigkeit des DWD argumentieren, müssen Sie Wetterlagen unterscheiden. Wir haben immerhin im Deutschen Sprachraum die Möglichkeit, nach „Wetter, Witterung und Klima“ zu differenzieren. Andere Sprachen haben das nicht und es gibt Witterungssituationen wo der DWD-Rechner in Offenbach quasi 100% Treffsicherheit erreicht. Andere Großrechner, etwa der des Meteorological Office in Bracknell (UK) oder Météofrance in Paris ebenso!! (aber das hat Sie offenbar nicht interessiert). Man tauscht sich übrigens aus. Keine Wettervorhersage wird herausgeben ohne Vergleich und Abgleich mit den Nachbardiensten.
  2. Warum haben Sie lediglich Bodo Ritter interviewt und ausgequetscht? Aus meiner Sicht hätte die journalistische Sorgfaltspflicht geraten, daß Sie noch weitere Wetterdienst-Wis-senschaftler für Ihren Dossier-Artikel zu Rate gezogen hätten. Eine kleine Kollegenkonferenz vielleicht? Im Übrigen lärmen nicht die leise arbeitenden Großcomputer, sondern deren Kühl-anlagen, die die Verlustleistung abführen müssen.
  3. Gitter: Es war sicherlich sinnvoll auf die Gitter und deren Auflösung zu zoomen, womit Herr Ritter Sie offenbar sehr beeindruckt hat. Nun, die Zwischenräume zwischen den Gitterpunkten müssen parametrisieret werden und diese Parametrisierung wird vorangetrieben zwischen dem DWD, und der Forschung. Ich weise ausdrücklich darauf hin: diese Parametrisierung: Und hier gibt es tatsächlich Probleme, die mit dem Klimawandel zusammen hängen.

Teilnehmer gefällig:

ULP Strasbourg, alle meteorologischen Institute in Deutschland, Uni Basel, Die DLR mit ihren Flugzeugen, Die Luftwaffe mit Ihren Phantom- und Tornado-Wärmebildkameras.

  1. Quasi journalistisch kriminell empfinde ich, daß Sie in Ihren kursiven Einschüben auf die Hamburger Wetterentwicklung, oder in ihrem Zusammenhang nicht auf das ECMWF hingewiesen haben. Je nach Wetterlage ist die Prognose einfach, oder man muß handwerklich weiter kommen:
  2. ECMWF: Weil wir in der Forecast Probleme haben, hat die EU in Reading bei London das European Center of Medium Range Weather Forecast aus der Taufe gehoben. Wir zahlen da 14 Mio € jährlich rein. Nach dem Brexit müssten dann Sie sich um die mittelfristige Wettervorhersage kümmern! Mit Ihrem Freund Ritter (;-))))

Übrigens, hat man das Ihnen nicht gesagt?  Langfristige Prognosen dürfen nicht an die Nachrichtenagenturen weiter gegeben werden. Stellen Sie sich vor, DWD und ECMWF errechnen an einem Jahreswechsel feuchte Juli und August des Folgejahres für Süddeutschland. Die Bildzeitung sorgt dann dafür daß dann im Allgäu und im Schwarzwald nicht gebucht wird.

  1. Die physikalischen Vorgänge in der Atmosphäre sind nicht chaotisch!!! Unsere Lufthülle wird von physikalischen Gesetzen gesteuert, ausgehend von den Hauptsätzen der Thermodynamik. Die mathematische Aufgabe der Wettervorhersage hat iterative Lösungen von Differenzialgleichungen in 9 atmosphärichen Niveaus zur Folge, in die Elemente der Chaostheorie eingespeist werden müssen.

Ihr Artikel hat mich wirklich etwas zornig gemacht. Das Thema ist sensibel und die Zeit hätte es eigentlich nicht nötig, es mit dem reißerischen Titel: „ Wetter, das größte Rätsel der Welt“ aufzumachen. Und dann geht es mit unverstandener (Atmosphären)-Physik und dem boulevardhaften Einspeisen von Herrn Jägerhuber weiter. Nein, damit wurden Sie dem Thema nicht gerecht, überhaupt nicht. – Lutz Jaeger