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19. Dezember 2018 – Ausgabe 53

 

Leserbrief zu „Das größte aller Geschenke“ von Sabine Rückert

Herzlichen Dank für den schönen Artikel. Ein wichtiges „Geheimnis“ fehlt: „das Sterben bzw der Tod eines Menschen“. Ich durfte einige Malen beim Sterben eines Menschen (oder eines Tieres) dabei sein und habe das ebenfalls als ein Geheimnis erfahren. – Cornelia Kleijn-Stangier


Leserbrief zu „Das größte aller Geschenke“ von Sabine Rückert

Mit großem Vergnügen las ich den Artikel auf der Titelseite der heutigen „Zeit“. Hier setzen Sie sich ausführlich mit einer Zeile aus der Vulgata auseinander. Allerdings lautet der lateinische Text korrekt: „Gloria in altissimis Deo et in terra pax hominibus bonae voluntatis“ Das „in“ vor hominibus ergibt ja auch keinen Sinn. – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Über das gefühlte Alter“ von Harald Martenstein im ZEIT Magazin

Wir Belgier sind für so einiges an Ungeheuer verantwortlich. Cholesterinbomben wie Pommes mit Mayo und so. Und manchmal machen wir uns auch lächerlich, siehe die N-VA und die jetzige Regierungskrise. Ich gebe es zu. Aber dass Sie uns Emile Ratelband zuschieben, das geht dann doch zu weit. Der ist Niederländer. Dort soll er auch bleiben, die haben ihn verdient. – Paul Stevens


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

Nun ist es aber gut mit der Scheinheiligkeit der Zeit! Über Jahre hin hat gerade die Zeit immer wieder die AfD außerhalb jedes zu ertragenden Spektrums gestellt. Halten wir mal fest: obwohl viele (von uns ?) diese Partei nicht „mögen“, ist sie nicht verboten, nicht verfassungsfeindlich und sitzt auch in allen Landes- und Bundestagen. Dass man jetzt anhand einer Waldorfschule (die allerdings zeigt, dass sie vorsätzlich keinen Bildungsauftrag erfüllt) mangelnden kulturellen und demokratischen Umgang mit der AfD moniert, ist scheinheilig bis dorthinaus. Unsere Demokratie ist gefährdet! Aber nicht durch die AfD, sondern weil (wir alle ?) die Parteien und Medien ausgrenzen statt eine Auseinandersetzung mit den Rechten zu suchen. In der Weimarer Republik haben schon einmal die „klassischen“ Parteien (insbesondere die SPD) in dem Maße verloren, wie die NSDAP gewonnen hat, weil man sich nicht mit Inhalten auseinandergesetzt hat, sondern Personen bekämpft hat. Wir sollten endlich alle (!) umsteuern. – Peter Helbig


Leserbrief zu „Übers Einfach-mal-Rausgehen“ von Carolin Würfel

Sie haben Frau Würfel unter Gesellschaftskritik im „ZEIT-Magazin“ eine Glosse über Martin Schulz geschrieben, dies sich mit einem Toilettenbesuch während einer Talkshowsendung befasste. Sie schreiben hier Fake NEWS! Hätten Sie sich vorher informiert, wüssten Sie, dass ältere Männer ggf. Prostata-Probleme haben. Das bedeutet, wenn jemand als Mann plötzlich zur Toilette muss, muss dies umgehend passieren. Sonst ist seine Unterhose, noch viel schlimmer seine Hose durchnässt. Wie sieht das aus, wenn man wie ein Kleinkind eine nasse Hose hat und dies auch womöglich noch in Großaufnahme, wie ich es mir bei Ihnen vorstellen könnte, dem Fernsehpublikum zur Abendstunde servieren würden. Wenn Sie demnächst eine Glosse schreiben und Personen verunglimpfen, sollten Sie sich vorher sachkundig machen. Wer aus dem Osten kommt liebt die AfD, so mein immer wieder bestätigter Eindruck. Was Sie von sich gegeben haben, ist unterstes Niveau. Ihre Unterstellungen ist das womit die NAZIS und die STASI aus dem Osten groß geworden sind. Befreien Sie sich von solchen untauglichen Mitteln, sonst wirft man Ihnen demnächst vor, Sie spielen den ganzen Tag MAU,MAU, Begründung, weil Sie „Würfel“ heißen. – Peter Mertens


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

Mit der Diskussion um die Aufnahme eines Kindes eines AfD-Politikers wird von dem eigentlichen Problem abgelenkt. Im GG Artikel 3 steht:

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
In der täglichen Praxis sieht es aber ganz anders aus. Es entscheidet das Geld, das zur Verfügung steht. Wer es sich leisten kann, schickt seine Kinder auf Privatschulen und so wird schon sehr zeitig im Kindergarten und in der Grundschule selektiert. Wie viel oder besser wie wenig Prozent unserer Bevölkerung können sich denn eine private Schulbildung leisten? Was wird getan, um die allgemeine Schulbildung zu verbessern, so dass Schülerinnen und Schüler, für die nicht monatlich mehrere hundert Euro für ihre Schulbildung bezahlt werden kann, gleichberechtigt ausgebildet werden!? Damit mich keiner falsch versteht, ich habe nichts gegen verschiedene Schulen, egal ob Schwerpunkt Waldorf, Naturwissenschaften, Musik, Sport, ….Übrigens – Tolle Headline. – Klaus Rozinat


Leserbrief zu „Im Duftkrieg „ von Antonia Baum

Der Artikel hat mich in eine sehr peinliche Lage gebracht. Ich habe mir beim lesen fast in die Hose gemacht vor lachen über ihre Spitzfindigkeiten und subtilen Beobachtungen in einem schönen unverkennbaren Sound. Wahrscheinlich fanden das die anderen Passagiere nicht so komisch. Auf jeden Fall sollten Sie diese Autorin weiter fördern. Für mich einer der Artikel des Jahres! – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Held eines Sommermärchens“ von Johannes Schweikle

Benjamin Pavard hat das Pech, in einem Team zu spielen, das sich den Luxus leistet, einen Spieler – Mario Gómez – durchzuschleppen, der keine andere Aufgabe hat, als im oder am Strafraum auf Torchancen zu warten und diese zu nutzen. Dies tut er aber höchst unzulänglich: Er liegt mit gerade einmal fünf Treffern in sechzehn Spielen (und auch null Treffern in einem DFB-Pokalspiel) auf Rang sieb- zehn der Torschützenliste. Hierfür kassiert er ein Gehalt von ca. fünf Millionen Euro. Zum Vergleich: Alfred Finnbogason vom FC Augsburg, auch kein Spitzenclub, verdient ca. zwei Millionen Euro und hat in neun Einsätzen sieben Tore erzielt. Würde Gómez häufiger treffen oder würde er sich an der Spielgestaltung seiner Mannschaft beteiligen, wäre die Situation für Pavard deutlich besser. Aber auf die Dauer kann eine Mannschaft mit zehn oder zehneinhalb Spielern in der Bundesliga nicht bestehen. Es ist absehbar und nachvollziehbar, dass Pavard schon bald die Konsequenzen zieht und den VfB Stuttgart verlässt. – Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Heilmann


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

„Ich danke Dir, Gott, dass ich kein Pharisäer bin.“ Was unterscheidet die Entscheidung der Waldorfschule, das Kind eines AfD-Politikers abzulehnen von der Praxis des SED-Regimes, Kinder von Regimekritikern, Republikflüchtigrn oder bekennenden Christen, das Abitur oder/und ein Studium zu verweigern, oder der Nazi-Praxis, Kinder jüdischer Eltern vom Gymnasium zu verweisen? Toleranz gegenüber dem Systemfeind, gar Feindesliebe fallen offenbar oft schwer, sind aber unverzichtbar für eine friedliche Welt! Frohe Weihnachten! – Dr. Artur Behr


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

Hannah Knuth ist zu diesem Artikel nur zu gratulieren. Solche Demokraten brauchen wir. Die von ihr beklagten Dinge sind irgendwie von uns allen als Gesellschaft verschuldet durch unser Einteilen der Welt in „Gut und böse“ (z.B. Helldeutschland und Dunkeldeutschland, rechts und links, anständig und Nazi usw.). es wird nur noch ausgegrenzt und diffamiert mit entsprechenden Konsequenzen. Erscheinungen, die wir eigentlich nur aus totalitären Systemen kennen. Ich habe unser land schon demokratischer erlebt. Denunziation, Anschwärzung, Gesinnungsschnüffelei feiern wieder fröhliche Urständ. Ich verstehe unter Demokratie Meinungsvielfalt, das Ringen um beste Lösungen, das Ertragen können auch unbequemer Ansichten. Selbst Parteien, die Demokratie zu ihrem obersten Prinzip erhoben haben (Mehr Demokratie wagen, Zit.: Willy Brandt) geben ein jämmerliches Bild ab. Man muss z.B. nicht alles gut finden, was Thilo Sarrazin schreibt, aber muss man ihn gleich aus der Partei ausschließen? Was für ein Demokratieverständnis ist das? Ich habe übrigens Sarrazins Bücher gelesen. Sie beeinflussen mich weder in die eine noch in die andere Richtung. Manchmal hat man den Eindruck, dass die nachfrage nach Rechten und Rassisten größer ist als das Angebot, und dass je weiter wir uns von der zeit des Nationalsozialismus entfernen, wir uns um so hysterischer mit dieser Zeit auseinandersetzen. Ist uns eigentlich bewusst, dass, indem wir alle möglichen Leute, deren Meinung uns nicht passt, als Nazis bezeichnen, die Verbrechen der Nationalsozialisten in der Zeit zwischen 1933 und 1945 verharmlosen? Fazit: Ein wirklich demokratischer Umgang miteinander täte uns allen gut. In diesem Sinne war Hannah Knuths ein Highlight und ein Beitrag für eine echte Debattenkultur. – Georg Ring


Leserbrief zu „Das größte aller Geschenke“ von Sabine Rückert

Herzlichen Dank für Ihren Artikel. Da geht einem das Herz auf als Christ! Selten habe ich einen Artikel gelesen, den ich für die Weihnachtspredigt verwenden konnte. Frohe, gesegnete Weihnachten! Danke! – Dieter Herten


Leserbrief zu „Unfrei, aber Industrienation“ von Jana Hensel

Ich lese seit vielen Jahren die „Zeit“ und wundere mich, dass ein so oberflächlicher Artikel abgedruckt wird. Der Autorin hat nicht die betroffenen Frauen in Hohenschönhausen befragt, warum sie das Fehlverhalten des stellvertretenden Leiters so lange hingenommen haben. Das wäre auch für andere Institutionen mit solchen Problemen wichtig. Frau Hensel geht nicht näher auf die Arbeit der Gedenkstätte ein, sondern wertet sie pauschal mit Begriffen wie „Stagnation“ ab. Sie wirft Hubertus Knabe vor allem eine „antikommunistische“ Ausrichtung vor. In einem ehemaligen Gefängnis ist es m. E. normal, dass vor allem über strukturelle Gewalt, die Auswirkungen der Isolation und über Widerstand informiert wird. Ich teile nicht die Ansicht von Frau Hensel, dass die Repression mit der Stalinära in der DDR endete. Sie fordert mehr Beschäftigung mit Alltagsgeschichte, Wirtschaftsproblemen etc., diese findet aber an vielen anderen Institutionen statt. Als Dozentin habe ich mit Studierenden an Führungen in der Gedenkstätte teilgenommen, die Ausgangspunkt für viele Fragen waren. Ich hörte in der Gedenkstätte interessante Vorträge zur Unterdrückung in diversen Staaten und sah mir Ausstellungen zum Beispiel zur oppositionellen Tätigkeit an. Ich finde, Hubertus Knabe verdient nach seiner 18-jährigen Tätigkeit als Direktor nicht eine so einseitige Berichterstattung. – Dr. Mariana Hausleitner


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

Ich bin sehr enttäuscht!! Jede Privatschule sucht die Kinder die sie aufnimmt aus und dabei werden IMMER auch die Eltern gesehen. Eine Waldorfschule lebt von dem Engagement der Eltern / Elternvertreter und einer rundum guten Zusammenarbeit. Und wenn nach Einschätzung der Waldorfschul-Vertreter eine guten Zusammenarbeit mit diesem Vater nicht gesehen wird, … wo liegt das politische Statement, frage ich Sie??? Dies ist bestimmt nicht das einzige Kind, dass keinen Schulplatz bekommen hat in seiner Wunsch-Schule in Berlin! Aber, dass dieser Vater es offensichtlich geschafft hat seine eigenes „Beleidigtsein“ bis auf die Titelseite der Zeit zu lanzieren spricht schon Bände!! Ehrlich gesagt möchte ich beim Elternabend auch lieber nicht neben ihm sitzen. Aber Sie vielleicht, Frsu Knuth! Sie haben dem demokratischen Miteinander in unserem Lande mit diesem Artikel bestimmt keinen Gefallen getan! Was Berlin am 19.12. wirklich bewegt und angeht ist der Anschlag von 2016! – Susanne Koch


Leserbrief zu „Unfrei, aber Industrienation“ von Jana Hensel

Man kann es nicht fassen, weil der „mächtigste Aufarbeiter “ gehen muss, ist die Chance für einen neuen Blick auf die DDR da!? Eine Person diktierte (!) jahrelang den Ton in der (meinungs-)freiheitlichen BRD. Nun kann nicht nur die „Lebensleistung“ (geschicktes Synonym für „DDR“, denn was sonst war die Lebensleistung) der Ostdeutschen gewürdigt werden, man vergleicht nun hoffentlich nicht mehr die real existierenden DDR mit dem Grundgesetz der BRD, sondern mit den „reKtal“ (real existierendenKapitalismus) – also die tatsächlichen Verhältnisse, z.B. die mehr als 1000 Rauschgiftoten in der BRD. Keiner (geschätzte 99%) will die DDR zurück, aber durch das „mainstream-Diktat“ eines Herrn Knabe wurden die 5-6 Vorteile der DDR nicht nur diskredidiert, es gab keine Chance sich zu wehren (was argumentativ einfach gewesen wäre). Allerdings kann man Knabe nicht vorwerfen, „Drittes Reich“ und DDR in einem Atemzug zu nennen, denn das ist tägliche Praxis in Politik und Medien. Der gängige Satz „… nach der Erfahrung mit zwei deutschen Diktaturen…“ impliziert zumindest bei unwissenden Nichtostdeutschen eine Gleichsetzung die ich schon lange als Unverschämtheit empfinde. Herrn Kowalczuk sei gesagt, dass nicht die Westdeutschen, nicht die ca. 1% „Bürgerrechtler“, nicht die Nachfolgegeneration,nicht die Kirchen, sondern die Masse der friedlich zunächst nachweislich für eine bessere DDR ( bis mit der Banane gewunken wurde) demonstrierenden bzw. der in der DDR wohnenden Bürger das Recht haben, die DDR zu beurteilen. Falls der Zeitzeuge der Feind des Historikers ist, dann sollten auch keine Zeitzeugen indie Schulen gehen und nur über die Stasi berichten. Es musste wohl sein, ca.ein Drittel des Berichtes war das Foto eines Verhörzimmer der Stasi. Wie wäre das wenigstens einmal: Foto eines US-Jeeps inder DDR mit dem Satz aus einer Phoenix- Dokumentation: „… die DDR war das meist ausspionierte Land der Welt…“ an der Schnittstelle des kalten Kriges, der öfters hätte „heiß“ werden können. – Dieter Beuschel


Leserbrief zu „Das größte aller Geschenke“ von Sabine Rückert

Danke für diesen Versuch, eine ZEIT- und zeitgemäße, eher säkulare Sicht auf die Weihnachtsgeschichte zu werfen, ohne die biblisch-christliche Tradition aus dem Blick zu verlieren. Mutig besonders das Bemühen, diese Tradition zu nutzen für eine „neue“ universalistische Perspektive – ohne Scheu sogar vor unterschiedlich überlieferten Textversionen und -interpretationen. Die sind in der Tat kein „kleinliches Gezänk unter Schriftgelehrten“, sondern bedeutsame Beiträge für altes und neues Verstehen des menschlichen Miteinanders. Das ist deshalb wichtig, weil so die Mehrzahl der Menschen dort „abgeholt“ werden, wo sie noch überwiegend stehen (emotional am Leben gehalten weitgehend durch Gewohnheit, extrem befeuert durch eine gigantische neoliberale Unterhaltungs- und Verkaufsindustrie). Gleichzeitig wird hier in einer Zeit des Wort- und Werteverfalls deutlich, wie wichtig es ist, auf den genauen Wortlaut zu achten, der nie bloß abstrakt-ideologischen, sondern immer auch sehr konkreten allgemein-gesellschaftlichen wie persönlichen Bedürfnissen geschuldet ist.

So war Luthers Verständnis der „frohen Botschaft“ als „Geschenk von oben“, das kein zusätzliches „Menschenwerk“ erfordert außer dem bedingungslosen Glauben an die bedingungslose göttliche Gnade, einmal die „zeitgemäße“ reformatorische Antwort auf den damaligen Ablasshandel der katholischen Kirche, der die göttliche Gnade käuflich zu machen drohte; zum andern gleichzeitig die Antwort auf seine ganz persönliche Frage nach einem gnädigen Gott, die angesichts der damaligen Ängste vor Tod und Teufel, Blitz und Pest, Natur- und Menschengewalt ähnlich „zeitgemäß“ war. Darin wusste Luther sich einig mit dem Apostel Paulus, der mit seinem „sola fide/sola gratia“ gegen das Missverständnis vor allem in judenchristlichen Urgemeinden zu Felde zog, man könne durch menschliche „Werke“, wie in der „Tora“ (der „Weisung“ des jüdischen Gottes) beschrieben, die göttliche Gnade verfügbar machen. Angesichts des nahen Weltendes, an das auch Luther glaubte, sei einzig die Botschaft von Gottes unbedingter Gnade zu verkünden.

Kann da nun in guter philosophisch-aufgeklärter Tradition „allein ein guter Wille“ helfen, der „immer der Erhaltung des Lebens auf der Erde und einer gerechten Koexistenz“ gilt, „universal“ ist und über alle „Grenzen von Nationen, Kulturen und Religionen“ hinweghelfen würde? Daran müsste genauso „geglaubt“ werden wie früher (und heute) in religiöser Tradition. Nicht umsonst hat Kant seine Schrift „Metaphysik der Sitten“ genannt. Daher sollten Überlegungen zu den Fortschritten, die „guter“ Wille in der Menschheitsgeschichte erreicht hat, immer im Blick haben: Dieser „gute“ menschliche Wille ist genauso „universal“ wie der „böse“, der eben keineswegs „immer“ den „guten“ Zielen dient. Beide sind in religiöser Ausdrucksweise „Geschenk“ eines „Gottes“, der als Schöpfer des Universums geglaubt wird, in weltlicher Ausdrucksweise das Ergebnis einer „Evolution“, deren Anfang und Ziel tatsächlich ein „Geheimnis“ bleiben, von der wir aber wissen, dass sie uns einen „guten Willen“ in fast genau dem Maß „geschenkt“ hat, das unser „böser“ Wille – gemäß den eigenen Überlebensbedürfnissen bei endlichen Ressourcen – zulässt. Solange sich diese Bedürfnisse am Überleben aller, also am „Gemeinwohl“, orientieren, was ungewiss ist, weil sich das ausschließlich bewusster Kontrolle entzieht, ist die Hoffnung berechtigt, dass der kluge Appell des Kirchenvaters aus Nordafrika nicht bloß ein frommer Wunsch bleibt. – Eckhard Heumann


Leserbrief zu „Unfrei, aber Industrienation“ von Jana Hensel

Dieser Artikel ist ein Meisterwerk der Täuschung! Sie erwähnen mit keinem Wort dass Knabe sofort reagiert hat als er von den Vorwürfen erfahren hatte die seinen Stellvertreter betrafen! Sie erwähnen mit keinem Wort den eigentlichen Konflikt zwischen Lederer und Knabe: die Untersuchung die Knabe geführt hat bezüglich der Stasi-Verstrickung von Frau Kahane – die deutlich über eine “Jugendsünde” hinausgehen und bis zum bitteren Ende der Stasi gereicht haben! Ihr Artikel ist für diese Zeitung einfach nur eine Schande und ein weiteres bitteres Beispiel für das Produzieren von Lügen einfach durch Weglassen von Fakten. – Jan Lolling


Leserbrief zu „Keiner rein, keiner raus“ von Ulrike Gastmann

Ich mag Ihre Beiträge sehr. Weil Sie mit Herz und Verstand die Themen des Alltags aufnehmen und uns einen Blick gewähren auf andere Menschen, andere Sichtweisen. Ohne erhobenen Zeigefinger sondern einfühlsam und treffsicher. Ich nehme sie gerne als Anregung, einen neuen oder anderen Gedanken zu wagen. Ich hoffe, Sie bleiben uns noch lange erhalten. – Katrin Schobig


Leserbrief zu „Vom Leben ohne Schutz der Maske“ von Helmut Lethen

Wenn Herr Lethen am Ende feststellt, dass das Reale der Identität fehlt, dann ist das kein Wunder. Schließlich ist die Identität nichts Reales, auch wenn sie noch so oft in den Medien wie etwas wirklich Existierendes dargestellt wird. Unser Gefühl einer eigenen Identität beruht auf dem falschen Schluss, dass das, womit wir uns identifizieren, unser Wesen sei. Der Philosoph Réne Descartes liefert ein anschauliches Beispiel für diesen Fehlschluss. Descartes identifizierte sich mit dem Denken und glaubte auf Grund dieser Identifikation, dass er und das Denken dasselbe seien. Diese Überzeugung drückte er in dem bekannten Satz aus „Ich denke, also bin ich“. Wenn dieser Satz stimmen würde, dann müsste auch der Satz „Ich denke nicht, also bin ich nicht“ wahr sein. Tatsächlich ließ Descartes sich zu dem unsinnigen Schluss verleiten, dass es ihn nicht mehr gäbe, wenn das Denken in seinem Kopf aufhören würde. – Dr. Jens Lipski


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

In dem Beitrag geht es, wie in vielen anderen Beiträgen in Ihrer Publikation und wie auch im gesamten Spektrum der akzeptablen Medien, darum, dass man mit der AFD diskutieren müsse. Ausgrenzung sei der falsche Weg. Auch wenn ich mich mit meiner folgenden These von der gesamten für mich lesenswerten Presse distanziere, ich finde diese Argumentation extrem falsch. Ich bin sogar der Meinung, dass genau diese Argmentation die AFD stärkt. „Das kann doch gar kein so schlechter Mensch sein. Das ist ein ganz normaler Bürger. Sein Sohn geht ja sogar in eine Waldorfschule“ wird man bald mal irgendwo (eventuell auch bei Ihnen) lesen. Dieses und ähnliche Argumente helfen der AFD bei der Gewinnung von Nichtwählern und Zweiflern aus dem gesamten deutschen Parteienspektrum.

Es gibt sogar Parallelen mit der Weimarer Republik und dem darauffolgenden Siegeszug der Nazis. Die „rechten Horden“ wurden erst dann als rechte Horden wahrgenommen, nachdem sie im Bürgertum verankert waren. Die Verankerung geschah unmerklich so, dass die rechte Gesinnung immer normaler wurde, weil die rechten „Führer“ immer mehr als „normale“ Bürger wahrgenommen wurden auch und gerade von den Medien.. Außerdem: Alles was Sie und andere Medien über das Verhalten der AFD berichten, deutet nicht darauf hin, dass deren Anhänger sich von Diskussionen beeinflussen lassen. Das gilt auch für deren aktuelle und potentielle Wählerschaft. Im Gegenteil. „Die wollen ja ernsthaft mit uns diskutieren. Wir werden immer wichtiger! Sogar „Die Zeit“ will mit uns diskutieren und die „SZ“ und der „Spiegel“. Toll! Das freut uns, weil unsere Ablehnung einer Diskussion und/oder unsere destruktiven Gegenargumentenun nun so richtig schön Schlagzeilen machen.“ Haben Sie schon die Dankesbriefe von Höcke und Gauland erhalten? Mit scheint, die deutschen Medien wollen erneut auf Rechtspopulisten hereinfallen. – Helmut Kapferer


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth und zu „Was will dieser Krebs bei uns?“ von Mariam Lau

Ich habe mit einigem Entsetzen von der „Sippenhaft“ an einer Waldorfschule gelesen, ueber die Frau Knuth berichtet. Vielleicht dadurch bedingt stiess mir in Ihrem Artikel, Frau Lau, die Formulierung auf „Ein Studiendirektor, der fuer die AfD im Bundestag gesessen hat – wer soll den noch an seinem Gymnasium einstellen?“ Egal ob das nun Ihre persoenliche Meinung ist oder auf Schulreaktionen beruht – es ist falsch. Solange Herr Froemming seine politische Haltung nicht bei der Ausuebung seines Amtes vertritt, gibt es keinen Grund ihm eine Anstellung wegen seiner Mitgliedschaft in der AfD zu verweigern. Oder wollen wir nun Webseiten, auf denen SchuelerInnen melden koennen, wenn eine AfD Lehrerin ihre politische Haltung in den Unterricht einfliessen laesst? Oder vielleicht einen neuen Radikalenerlass, diese Mal gegen Rechts? Wenn unsere Ueberzeugungen so schwach sind, dass sie nur in vehement geschuetzten Raeumen ueberleben, dann taugen sie nicht viel. Mich widert die AfD an, aber das rechtfertigt nicht den Einsatz von Mitteln, die den Prinzipien des Rechtsstaats und der Menschenwuerde widersprechen und die damit genau das untergraben, was sie vorgeblich schuetzen wollen. – Sabine Moehler


Leserbrief zum Titelthema „Wie viel Stille ertragen wir?“ von Alard von Kittlitz

Danke für den wunderbaren Artikel über die Stille von Alard von Kittlitz. Bitte mehr über dieses Thema in unserer viel zu lauten Zeit. – Ruth Florio


Leserbrief zu „Was will dieser Krebs bei uns?“ von Mariam Lau

‚Was will dieser Krebs bei uns?‘ fragt Frau Lau und schreibt als Bildunterschrift unter dem Foto eines hübschen blauen Krebses ‚Den Kalikokrebs sieht die AfD als „invasive Art“, die ruhig beseitigt werden darf‘. Dabei lässt das Foto nicht die dichte Beborstung im Innenwinkel der Scheren erkennen, die das typische Merkmal dieser Art ist, d.h. die Abbildung hat mit der Bildunterschrift möglicherweise nichts zu tun. Und es wird suggeriert, ein so ansehnliches Tierchen solle doch auch geschützt werden. Dabei wird auf die sachliche Problematik der Gefährdung der einheimischen Fauna und Flora durch Neozoen und Neophyten nicht eingegangen, sondern die Forderung, gegen bestimmte eingeschleppte Arten müsse vorgegangen werden, dadurch zu diskreditieren versucht, dass sich eine populistische Partei diese zu eigen macht. Da sollte Frau Lau wohl gern einmal zur Kenntnis nehmen, was in Ihrer online-Ausgabe vom 19. 07. 2018 zum Kalikokrebs geschrieben wurde , und welchen Handlungsbedarf das in seiner Fachkompetenz des Populismus unverdächtige Bundesamt für Naturschutz bei verschiedenen eingeschleppten Bärenklau- oder Springkrautarten sieht. Denn ein Vorgehen gegen invasive gebietsfremde Arten verliert nicht schon dadurch die Berechtigung, dass auch eine populistische Partei mit der Forderung danach um Zustimmung heischt. – Dr. Heinrich Fliedner


Leserbrief zu „Schnell, ein Kirschwasser!“ von Jens Jessen

Nach 40 Jahren als ZEIT-Genossin, 99 % als Abo, ist auch mal ein Feedback – „nur so“ – angebracht. (woanders würde man jetzt Bonus-Punkte bekommen:-P:-D) z.B. die letzte Ausgabe: „Schnell, ein Kirschwasser“ – von meinem fast Lieblings-Schreiber J.Jessen, ist allerdings ziemlich verunglückt. Vielleicht hat der Autor auch schon zuviel Mandellikör zu sich genommen? Ich habe jedenfalls nach der zweiten Spalte aufgehört zu lesen……….nachdem die Schilderung in etwa einem Stil der 50er/60er Jahre entsprach. (Wer hat schon noch eine Tante Adelheid? Onkel Erich? – die Generation der 30igjährigen jedenfalls nicht mehr, möchte ich meinen.) Darauf schnell ein Kirschwasser. Eine Menge Edel-Schreibfedern sind durch dieses Journal gezogen, der heilgie H.Schmidt und die Gräfin, B.Henrichs, N.Grunenberg, H.Sußebach, F-J.Herbort um nur ein paar zu nennen. Herrlich seinerzeit der Artikel der ehem. Sekretärin von Theo Sommer – das hat frau alles erlebt, diese Herren, ich glaube, er erschien in einer anderen Zeitung, (?) beschrieb aber die Erlebniswelten mit F.-J.Raddatz & Co. exakt. Nun gehören die Herren B.Ulrich, Potz.Dausend, di Lorenzo sowie Dame S.Mayer zu meinen Favoriten.

Die Wissenschaft meide ich. Meistens zu sehr mainstream, vor allem in punkto Medizin. Da wird ja alles verteufelt, was nicht Schulmedizin heißt oder zumindest als höchst fragwürdig befunden. Bei der Musik kommt mir noch zu wenig. Und bei der Oper werden meistens nur die sogen. großen Häuser, München, Hamburg, Berlin, Zürich, besprochen. Dafür reichlich Literatur. (u. wunderbar: Jessens Tierleben,.die anderen Canapées, u.d. mails aus dem Ausland) das hat alles Witz u. Charme.
Fazit: nach all den Jahren, die ZEIT bleibt immer noch die für mich relevanteste Wochenzeitung mit Niveau, die meiner Meinungsbildung dient. Die Hintergrund-Politik-Berichte sind unvergleichbar auf dem Markt. (Manchmal etwas zu spät, wie das Dossier über den Osten u.s. Befindlichkeit, NACH den Wahlen) – Susanne Hüttner


Leserbrief zu „Verlorenes Nachkriegskind“ von Iris Radisch

…durn man ned vamiesn, er is eh schon mies genug… (G.Kreisler).
Reich-Ranickis Genazino-enthaltsamkeit ist leicht zu übertreffen; ein paar Rezensionen mit Textzitaten genügen, um ausreichend Abneigung gegen Belangloses und Peinlichkeiten zu fassen. Dass Peinlichkeiten gar als Mut gutgeschrieben werden, ist wohl die verkehrte Welt. Der Schreiber kalkuliert nicht: „jetzt lasse ich es peinlich werden“, sondern, er entkommt seinem Wesen nicht. – Paul Zwirchmayr


Leserbrief zu „Von Blödmamas und peinlichen Vätern“ von Jeannette Otto und Johanna Schoener

Zum Interview will ich keine Stellung beziehen. aber:
In Ihren einleitenden Worten schreiben Sie: « ..Thema Familie, über das wir…mit prominenten Müttern und Vätern reden wollen. » Wieso nur Prominente? Es wäre auch interessant zu erfahren, wie eine Kassiererin bei Edeka oder ein Monteur bei VW sich als Mutter oder Vater erleben. Warum müssen es immer nur Leute einer bestimmten Gesellschaftsgruppe und mit ähnlichem (« ZEIT »-genehmen) intellektuellem Niveau sein? – R. Braun


Leserbrief zu „Milliarden für Topverdiener“ von Mark Schieritz und Jelka Lerche

Eigentlich lese ich Ihre Artikel immer gerne, da informativ und pointiert geschrieben. Aber diesmal bin ich doch schwer enttäuscht. Entweder haben Sie schlampig recherchiert oder bewusst tendenziös geschrieben. Warum unterschlagen Sie einfach die Folgerungen der kalten Progression. Ist Ihnen bekannt, dass auch Gewerbebetriebe in der Rechtsform der GmbH Soli auf die Kapitalertragssteuer entrichten? Da es im Steuerrecht hierfür keine Freibeträge gibt, wird der Soli bereits erhoben auf den ersten € Gewinn. Ist Ihnen bewusst, dass vermögende und teils auch sehr vermögende Privatpersonen ihr Einkommen soweit runter rechnen –legal-, dass sie unter die neu angedachte Grenze von 61.000€ zu versteuerndes Einkommen fallen! Unser Staat hat das höchste Steueraufkommen aller Zeiten, die verantwortlichen Politiker wollen immer mehr und auch Sie wiederholen die falschen Argumente immer wieder. Ist das alles richtig und gerecht? Die Hoffnung habe ich noch nicht ganz verloren. – Norbert Dries


Leserbrief zu „Der jüngste der Großen“ von Khuê Phạm

Mit großem Interesse habe ich die Reportage über die hochmusikalische Familie in England gelesen. Umso mehr erschrak ich, als ich auf den Satz stieß: „Wären sie weiß, würde man sie als Bildungsbürger beschreiben.“ Ich musste ihn mehrmals lesen, um mich davon zu überzeugen, dass ich mich nicht verlesen hatte. Dieser Satz basiert auf der Annahme, es gebe keine schwarzen Bildungsbürger. Das ist rassistisch! Besonders abstoßend an dem Satz finde ich das „man“. Wen meint die Autorin damit? Sollte sie es anstelle von „ich“ verwenden, arbeitet sie für die falsche Zeitung. „Man“ in Bedeutung von „wir“ würde uns Leser einschließen und in Komplizenschaft nehmen für die Behauptung, es gebe keine schwarzen Bildungsbürger. Dagegen möchte ich auf schärfste widersprechen, denn für mich hat Bildung nichts mit Hautfarbe zu tun. Selbst wenn „man“ für „die Allgemeinheit“ stünde, bliebe der Satz falsch. Welche Allgemeinheit im deutschsprachigen Raum wäre derart rassistisch? Ich hoffe, diese verbale Entgleisung ist der Grippewelle in Ihrem Lektorat geschuldet und läutet nicht etwa einen Rechtsruck in „der Zeit“ ein. – Dorothee Reichold


Leserbrief zu „Das größte aller Geschenke“ von Sabine Rückert

Vielen Dank für Ihr Geschenk in Form des Artikels zu Weihnachten. Noch nie habe ich einen Artikel zu unserem Weihnachtsfest gelesen, in dem so gekonnt und theologisch wie historisch trefflich dieses immerwährende Geheimnis unseres christlichen Weihnachtsfestes umschrieben wurde. Zudem sprüht Ihr Artikel, also eigentlich Ihr Grundverständnis von Mensch und Welt, so von Optimismus, dass es wirklich eine Freude ist und jeden realistischen Hoffnungsglauben für die Zukunft unserer Kinder und Enkel rechtfertigt. Dies schreibe ich als seit August letzten Jahres pensionierter Politik-, Geschichts- und Religions- lehrer (kath.), der fast 40 Jahre lang im Dienst war und immer um verstehbare Worte angesichts vieler Glaubensgeheimnisse gerungen hat. Wobei ehrlicherweise zu sagen ist, dass für jeden Vater und Großvater (der ich mehrfach bin), der die Geburten der eigenen drei Kinder selbst miterlebt hat, Weihnachten selbstverständlich das Familienfest schlechthin ist. Meisterhaft ist Ihr Schlussabschnitt, in dem Sie guten Willen der Menschen und Geschenk Gottes miteinander verbinden und Augustinus passend zitieren. Ich kann nur hoffen, dass weiterhin viele interessierte Menschen Ihren Artikel lesen (ich werde in meinem Bekanntenkreis dafür sorgen) und auch danach handeln! – Klaus Limberger


Leserbrief zu „»Da hebst du innerlich ab«“ von Evelyn Finger

Ich widerspreche entschieden der Aussage, der Petersdom sei ein Fundament des Christentums. Erstens ist Jesus allein das Fundament unseres Glaubens, dann vielleicht noch die Bibel, sicher aber kein von Menschen erbautes Gebäude (der Tempel von Jerusalem war eine Ausnahme, doch die Wohnung Gottes ist ja jetzt laut Korintherbrief in jedem Gläubigen und nicht mehr auf ein bestimmtes Gebäude bezogen). Sie sprechen in diesem Zusammenhang zur Relativierung zwar von den „irdischen Fundamenten“, aber dann störe ich mich an dieser plakativen Überschrift, die konotiiert, der Petersdom sei DAS Fundament überhaupt. Ich zweifle ja nicht an, dass es sich um einen architektonisch bedeutenden Sakralbau handelt, der in Größe seines gleichen sucht. Aber, zweitens, hat er nur für einen Teil des Christentums, nämlich für die Katholik*innen, eine besondere Bedeutung, und kann somit wohl kein allgemeines Fundament sein (außer man glaubt natürlich die Protestanten und Orthodoxen seien eine Sekte) und drittens, ist es schon etwas zynisch, einen maßgeblich aus Ablasshandel finanzierten Bau als Fundament für einen Glauben zu nennen, der mit solchen Praktiken nichts, aber auch gar nichts gemein hat. Da mag die Architektur ja noch so imposant sein, für mich steht dieser Bau auch für eine unsinnige und unbiblische Anhäufung von Reichtum seitens des Vatikans, sodass hier für mich als Christin keinesfalls die Rede von einem Fundament sein kann. Unabhängig davon, verstehen Sie das hier bitte nicht als „Katholiken-Bashing“, ich verstehe uns (ich bin protestantischen Glaubens), trotz Differenzen, als Brüder und Schwestern im Herrn, aber das System, das den Petersbau hervorbringt und trägt, muss ich leider deutlich kritisieren. – Julia Molina


Leserbrief zu „Marias ohne Joseph“ von Martin Spiewak

Der Artikel beginnt mit einer geradezu rührenden Einleitung: „Als es kürzlich mal wieder darum ging, wie kompliziert das mit dem Kinderkriegen doch ist“ fragt der neunjährige Sohn zweier Frauen(!), wieso man eigentlich nicht Sperma in der Apotheke kaufen kann. „Das wäre doch am einfachsten.“ Worauf, wie es weiter heißt, die beiden Frauen lachen, „vielleicht weil sie sich etwas Ähnliches im Geheimen auch schon gewünscht hatten“. Nun ist allerdings das „Kinderkriegen“ immer noch kompliziert, denn selbst wenn man das Sperma mehr oder weniger billig kriegt, hat man ja noch lange nicht das Kind. Der aufgeweckte und offenbar von den beiden Frauen hervorragend aufgeklärte neunjährige Sohn wird also sicher als nächsten fragen, warum man Kinder nicht gleich kaufen kann, sei es in der Apotheke oder im Supermarkt. Das wäre doch noch einfacher, erspart komplizierte Suche im Netz und erspart weitere krumme Wege – insbesondere dann, wenn mit dem Kauf ein Umtauschrecht eingeschlossen ist. Und schließlich wäre das auch besonders familienfreundlich, könnten so doch auch schwule Männer und Singles unkompliziert zu einem Kind kommen. Für die Frage, wie denn nun die Apotheke oder der Supermarkt zu seiner Ware kommt, lässt sich sicher auch eine Lösung finden, die krumme Wege vermeidet. – Dr. Dieter Freihoffer


Leserbrief zu „Wenig kann viel helfen“ von Nicola Kuhrt

Immer wieder wird in Artikeln über kranke Kleinkinder über Eltern geschrieben, die wegen jedem Schnupfen zum Arzt gehen – gleichzeit wird über Eltern geschimpt, die Ihre Kinder mit Erkältung in die Kita schicken. Einen dieser beiden Tode müssen arbeitende Eltern aber sterben. Ich würde meinen erkälteten Sohn auch am liebsten ausschlafen lassen und dann zuhause betreuen, muss mich aber morgens entscheiden, ob das noch geht mit der Kita oder ob ich mich ‚kind-krank‘ melde. Für mich selbst könnte ich im letzten Fall einfach 3 Tage zuhause bleiben und mich – falls absehbar ist, dass es länger dauert (was es bei Kindern selten tut) – innerhalb dieser Zeit um eine Krankschreibung kümmern.

Meinen Sohn muss ich jetzt hingegen aus dem Schlaf quälen, in ein meist vollkommen überfülltes Wartezimmer setzen, dort mehrere Stunden verbringen (nein, die kleine Marlene auf dem Stuhl neben mir hat gerade eben bestätigt bekommen, dass sie kein Scharlach hat – dann haben wir uns vielleicht ja auch nicht angesteckt, aber das was aus Leons Nase kommt und fortwährend im Wartezimmer verteilt wird sieht auch wenig appetitlich aus) – nur um dann den Arzt davon abzuhalten, mir reflexhaft Medikamente zu verschreiben. Nein, ich weiß selbst, dass es reichen würde, meinen Sohn einfach ausruhen zu lassen. Diesen Morgen haben wir dafür aber schon vertan. Stattdessen kann sich mein Arbeitgeber per Attest bestätigen lassen, dass ich es wirklich richtig eingeschätzt habe, dass mein Sohnemann heute nicht in die Kita gehen sollte (und vorsichtshalber gibt es das Attest mal für die ganze Woche). Und besager Arzt kann mal wieder eine vollständige organische Untersuchung abrechnen, hat er auch gemacht, hat ihm aber nur Zeit gestohlen. Selbst wenn er bei selbiger nichts erkennt und ich ihm sage, mein Sohn hat heute Nacht Fieber gehabt, stellt er mir das Attest aus.Aber ohne läßt er auch kein krankes Kind aus seiner Praxis – wahrscheinlich aus Angst, Probeme zu kriegen, wenn doch mal was wäre. Nein, ich verbringe meine Zeit nicht in diesen Wartezimmern, weil ich mir selbst nicht zutraue, eine Erkältung zu erkennen oder weil ich auf alles gleich mit großen Medikamentenhämmern los gehe. Aber das Gesetzt will nunmal, dass ich bei einem kranken Kind ab dem ersten Tag der Krankheit ein Attest bringe. Viele Eltern sitzen einfach nur darum in dem Wartezimmern rum…. – Christine Bossert


Leserbrief zu „Schnell, ein Kirschwasser!“ von Jens Jessen

Danke für diesen amüsanten Artikel! Der Vergleich mit den Brennstäben im Kernreaktor ist brillant! Es wird ja viel über das Thema Weihnachten vs. Familie geschrieben, aber so gut hat es noch niemand hingekriegt! – Keplinger


Leserbrief zu „Der jüngste der Großen“ von Khuê Phạm

Danke für diese wunderschöne Geschichte und berührender Artikel! solche Vorbilder werden gebraucht „because of you we can“ Nur leider steht da auch wieder so was von „Läuft man durch die Korridore der Akademie, sieht man lauter englische und europäische Gesichter, viele Asiaten. Was man nicht sieht, sind schwarze Schüler.“ Ach, wenn die Journalist_innen nur achtsamer wären: englisch ist nicht gleich weiß. deutsch ist nicht gleich weiß. europäisch ist nicht gleich weiß. durch die implizite Gleichsetzung in so einen Satz wird genau das Gegenteil dessen zementieren, was der Anspruch ist.

Bitte lasst Euch schulen sagt „weiß“ wenn ihr „weiß“ meint und „Schwarz“ wenn ihr „Schwarz“ meint Race does not exist, doch es ist eine wirkmächtige Konstruktion – setzt Euch mit der Wirkmächtigkeit kolonialer Rassentheorien auseinander , denn es geht ja gar nicht um Hautfarbe als solche, im essentialistischen Sinne, sondern um das , wie wir seit 500 Jahren gelernt haben, was wir sehen in Kategorien zu packen und zu bewerten. Meist unbewusst. . – Annette Kübler


Leserbrief zu „Schön, dass du da bist“ von Johanna Schoener

Bei Frau Aukthun stellt sich nicht nur die Frage, ob sie durchhält sondern auch ihr Kind, das mitten in der Nacht aus dem Bett muss, um um sechs Uhr in der Kita zu sein. Solange sich in der Altenpflege die Arbeitsbedingungen nicht ändern, soll heißen, zwölf Tage arbeiten, zwei Tage frei, dann wieder zwölf Tage arbeiten und im Frei evtl. für ausfallende Kolleginnen einspringen müssen, ständig personelle Unterbesetzung und nicht angemessene Bezahlung, solange wird es einen Pflegenotstand geben. Aber die Lösung ist ja schon im Anmarsch: Pflegeroboter! Menschen, die etwas von Pflege verstehen, können da nur den Kopf schütteln. – Gerhard Lambertz


Leserbrief zu „Daniel und die Detektive“ von Daniel Müller

Bitte einmal Daniel Müller von mir umarmen. Danke ! – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Die Ungehörten“ von Jan Ross

Wie schade, dass Sie nicht mehr aus Indien und Umgebung berichten werden! Ich möchte mich aber ganz herzlich bei Ihnen für viele gute Artikel in den letzten Jahren bedanken. Während der Jahre, die Sie in Delhi verbrachten, habe ich im Raum Stuttgart versucht, eine regelmäßige Konzertreihe für „hindustani classical music“ zu etablieren. Großartige Kunst, wenig Gäste. Das schmale Budget brachte es mit sich, dass 5-7 mal pro Jahr Musiker aus Kalkutta, Delhi, Mumbai (plus einige indisch-stämmige Europäer) am Esstisch saßen und einige Tage im Gästezimmer wohnten – Hindus, Muslime, Sikh. Ich selbst war nie in Indien. Ihre Berichte haben mir (neben Büchern, „inspirational short films“ usw.) geholfen, richtig einzuordnen, was da so abging, was der Hintergrund meiner Musiker-Gäste war, die teils der gehobenen Mittelklasse und teils traditionellen Musiker-Familien entstammten. Ich will Sie jetzt nicht mit Details langweilen – die typischen Begebenheiten, die manchem Deutschen den Atem stocken ließen, können Sie sich nun wahrscheinlich spontan ganz gut vorstellen. Da war Ihre laufende Berichterstattung für mich wichtig. Die bisherige Regierungszeit von Narendra Modi z.B. habe auch ich – hier – als spürbar kontrovers erlebt. Sie waren jedenfalls für mich genau der richtige Mann am richtigen Ort zur richtigen Zeit! – Dr. Gunda Matschonat


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

Was für eine Scheinheiligkeit: man wirft einer Waldorfschule vor, das Kind eines AfD-Politikers nicht aufnehmen zu wollen. Das arme Kind könne nichts für seinen Vater. Richtig. Wohl aber ist der Vater verantwortlich für sein Kind. Seltsamerweise stellt niemand die Frage, wie sich wohl das Weltbild eines AfD-Politikers mit einer Privatschule verbinden lässt, die ja eigentlich den Eliten zugeordnet werden kann, die er so sehr hasst. Und als Abgeordneter erhält er jetzt vom Staat, den er ja bekämpfen will (s. Parteiprogramm), ein ansehnliches Gehalt. In Umkehr der Schuldfrage drischt man auf die Waldorfschule ein. Was für einen Aufschrei hätte es wohl gegeben, wenn die Waldorfschule, der auch gerne mal rechtes Gedankengut nachsagt wird, das Kind des AfD-Politkers mit offenen Armen empfangen hätte. – Astrid Vehstedt


Leserbrief zu „Das größte aller Geschenke“ von Sabine Rückert

Eine bessere und nachdenklich stimmendere Weihnachtspredigt kann ich mir kaum vorstellen – Dank für dieses Geschenk! – Jürgen Hilleke


Leserbrief zu „Der Minister will Großes“ von Mark Schieritz

Leserbrief zu „»Er singet unter andern oft nicht erbauliche Lieder«“ von Markus Flohr

Danke für Ihren interessanten Artikel, aber als Salzburger muß ich doch zwei Recherchefehler berichtigen: Burghausen liegt nicht am Inn, sondern an der Salzach und Mohr war Lehrer in Arnsdorf und nicht in Arnsberg. – P. Litzenberger


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

Als ehemalige „Waldorfmutter“ war ich sehr bestürzt über Ihren Artikel. Sie benutzen die von mir sehr geschätzte Wochenzeitung DIE ZEIT um der AfD ein Forum zu bieten, das von Emotionen getragen ist. Was hat die AfD-Abgeordnete Harder-Kühnel mit der Entscheidung eines Gremiums der Waldorfschule zu tun? Wenn Sie richtig recherchiert hätten, wäre die Frage gewesen, wie ein Aufnahmeverfahren an einer Waldorfschule vonstatten geht. Die Waldorfschulen sind private Schulen. Bei der Aufnahme in diese Schulen geht es darum, eine Familie in einer Gemeinschaft aufzunehmen. Die Gemeinschaft entscheidet darüber, wen sie bei sich aufnimmt. Dabei werden diese Fragestellungen mitunter sehr kontrovers diskutiert. Bei einer Anmeldung von 90 Schülern für eine erste Klasse wird es Absagen geben müssen. Bei Quereinsteigern muss die Gemeinschaft abwägen, ob dieses Kind angemessen gefördert werden kann. Das sind völlig normale Prozesse, die auch ich in unterschiedlichen Waldorfschulen miterlebt habe. Bei der Aufnahme in einer Wohngemeinschaft wird auch die Frage gestellt, ob jemand in diese Gemeinschaft passt.

Waldorfschulen stehen ja in der Öffentlichkeit oft im Fokus, wenn es um Infiltrierung, Rassismus und Ungerechtigkeit geht. Damit muss man sich immer wieder auseinandersetzen. In diesem Fall würde mich interessieren, warum ein AfD Politiker ausgerechnet eine Waldorfschule für sein Kind wählt. Meine Spekulation möchte ich hier nicht aussprechen. Eine Waldorfschule wird getragen von einer starken Elternschaft, die sich inhaltlich und praktisch engagiert: Viele Elternabende, Basarvorbereitungen, Renovierungsarbeiten in den Klassenräumen. Hier trifft sich die Elternschaft zum gemeinsamen Tun. Wie man leider immer mehr erfahren muss, verroht die Sprache durch das Auftreten der AfD-Politiker im Bundestag durch lautes Geschrei, üble Vergleiche (Vogelschiss) und Androhungen von „Folgen“. Ich nehme an, im Abgeordnetenhaus von Berlin sieht das nicht anders aus. Das ist doch ein Aus für jedwede Gemeinschaft. Ich würde mich auch gegen die Aufnahme der Familie eines Politikers dieser Partei in die Schulgemeinschaft entscheiden, weil die Schulgemeinschaft ein geschützter Raum ist. – Barbara Müller


Leserbrief zum Titelthema „Wie viel Stille ertragen wir?“ von Alard von Kittlitz

Wer tagtäglich viel Stress und Hektik ertragen muss, ob aus beruflichen oder privaten Gründen, sehnt sich in besonderer Weise nach Ruhe und Stille, nach Atempausen, um zu sich selbst zu finden und neue Energien für kommende Herausforderungen zu sammeln. „In der Ruhe liegt die Kraft,“ wusste schon Konfuzius. Wer dagegen sehr ruhig und zurückgezogen lebt, sich gar einsam und verlassen fühlt, freut sich, wenn sein allzu stilles Leben durch verschiedene Aktivitäten, Ereignisse und vor allem Kontakte zu Anderen bereichert wird.

Kinder haben im Allgemeinen viel Freude an Bewegung, machen auch gern Lärm und Krach. Aber ebenso haben sie danach ein großes Bedürfnis nach Ruhe und Stille, genießen dann, zu sich selbst zu kommen und über dies und jenes nachzudenken. In der Regel fällt es ihnen dann leichter, sich auf den Unterricht zu konzentrieren und bestimmte Aufgaben zu erledigen. – Gabriele Gottbrath


Leserbrief zu „Was will dieser Krebs bei uns?“ von Mariam Lau

Der Artikel über die sogenannten Naturschützer von der AfD zeigt einmal mehr, wie schwer, ja eigentlich unmöglich, es ist, mit diesen Leuten zu diskutieren. Wenn wissenschaftlich belegte Fakten, wie etwa der Klimawandel schlichtweg als falsch deklariert werden und zwar indem man einfach der gesamten Wissenschaft ihre Legitimität abspricht, wie soll dann eine Diskussion möglich sein? Das Ganze ähnelt der Debatte mit Religionsanhängern, bei der man auch schnell an eine Grenze kommt, ab der der jeweilige Glauben an übernatürliche Wesen und heilige Bücher als absolut und nicht verhandelbar angesehen wird. Eine auf Argumenten und Fakten beruhende Diskussion ist in beiden Fällen meines Erachtens nach nicht möglich und auch nicht sinnvoll. – Priv.-Doz. Dr.-Ing. Dipl.-Inform. Andreas Zabel


Leserbrief zu „Das größte aller Geschenke“ von Sabine Rückert

Das Kind, das in Bethlehem geboren wurde, war ja nicht irgendein Kind. Es war Gott selbst. Jesus Christus war Jahrhunderte vor dem Ereignis in Bethlehem schon angekündigt worden: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.“ Er kam, um den Frieden zwischen Gott und Menschen zu ermöglichen. Doch wir Menschen sollten diese Gelegenheit ergreifen und Gottes Angebot der Vergebung durch die Menschwerdung Jesu und seinen Opfertod für uns persönlich annehmen und uns dann mit seiner Hilfe entsprechend verhalten. „Geht … freundlich miteinander um, seid mitfühlend und vergebt einander, so wie auch Gott euch durch Christus vergeben hat.“ So heißt es in der Bibel.

In Ihrem Artikel wird der Kirchenvater Augustinus zitiert: „Bete, als hinge alles von Gott ab. Handle, als hinge alles von dir ab.“ In unserer Zeit klingt für uns, die wir hier im Westen mit äußerem Frieden gesegnet sind, zum Beispiel das sanfte Evangelium nach Saint-Exupéry mit seinem kleinen Prinzen attraktiver, die Botschaft von einem Kind, die einige biblische Gedanken aufgreift und den Leser mit philosophisch klingenden Bildfolgen beeindruckt. Doch es geht bei der Weihnachtsbotschaft um nichts weniger als um die Versöhnung mit Gott und den Frieden unter den Menschen, die sich versöhnen lassen. – Gerhard Jahnke


Leserbrief zu „Im Duftkrieg„ von Antonia Baum

Ihren Beitrag im Feuilleton hab ich gleich zweimal gelesen, schon weil Ihre Sprache so erhellend-frisch für mich als olfaktorisches Unwesen eben zweierlei Duftmarken setzt: Ihr Humor und wie es Ihrer Spezies ergeht im Dilemma als „selfempowerte“ Douglas-Konsumentin und S.de Beauvoir-Schwester. Herrje, so eindeutig ist mir diese Problemzone noch nicht vor’s ungeschminkte Auge gekommen, was Sie&Konsortinnen gemäß frühkindlicher Prägung da unter den rollenspezifischen Hut kriegen müssen – regelrecht mitleiderregend. Derowegen mein wohl inkompetenter Rat: bei Verlassen eines Douglas-Tempels einfach noch einen herzhaft-fröhlichen “ Koffer“ abstellen, das müsste doch ganz erheblich zur Ausballancierung beitragen können – oder nicht? Nichts für ungut, ich lesen Ihrer Artikel jetzt gleich nochmal… – peter schrader


Leserbrief zu „»Gegen jeglichen Verkauf«“ von Tobias Timm

Nach Lesen des Interviews habe ich doch ein paar Probleme mit der Rationalität der Diskussion. Ich bin mir nicht sicher, ob Schrumpfköpfe ein geeignetes „Kulturinstrument“ sind, um als Basis für diese Diskussion zu dienen. Wem sollen den die Schrumpfköpfe zurückgegeben werden? Den Nachkommen der Personen, die eine andere Person getötet haben und aus dessen Kopf einen Schrumpfkopf gemacht haben? Ist dies ihr Ernst? Weil diese sich damit vor der Rache der Getöteten schützen wollten und dies ist doch bitte schön von uns zu respektieren. Andere Länder, andere Sitten? Müssen wir zukünftig dem IS die abgeschlagenen Köpfe der von ihn Getöteten zurückgeben? Wenn jemanden die Köpfe zustehen, dann doch den Nachkommen der Getöteten, im Sinne einer „Totenruhe“. Wieso ist das Sammeln von kultischen Gegenstände, bei denen der „Erwerbs- bzw. Herstellungsgrund“ nur für den ersten in der Kette, also dem Mörder, eine Rolle spielt, aber schon nicht mehr unbedingt für dessen Nachkommen, kultureller Missbrauch, aber der Handel mit christlichen Altargegenständen (Madonna, Altarbild etc.) dagegen nicht? Was habe ich bei dieser Diskussion verpasst? Dürfen also nur Christen solche Gegenstände kaufen und wen diese, z.B. nur für den Stifter, da auf dem Altargemälde abgebildet, einen Wert haben, dann nur von dessen Nachkommen? Oder liegt es daran, dass es sich bei den einen Gegenständen um solchen von typischen „Opfern“ (Indigene, Farbige) handelt und bei den anderen um solche von typischen „Tätern“ (Weiße, Europäer)? Oder sind nicht viele christliche Kult(ur)gegenstände in sehr unruhigen Zeiten (30-jähriger Krieg, Säkularisierung) und nicht immer freiwillig auf den „Markt“ gekommen? Wo wird hier genau die Grenze gesetzt? Aber dies gilt für viele Rückgaben geraubter Güter. Wieso müssen die Schweden nicht die tausenden Bücher (und natürlich viele andere Gegenstände) zurückgeben, die sie im 30-jährigen Krieg als Beute aus Mitteleuropa mitgenommen haben? Mir ist nicht klar, wo und aus welchen Gründen Unterschiede gemacht werden.

Wo ist den bei diesen Kette das Ende? Sobald der Gegenstand an eine Opfergruppe zurückgegangen ist? Oder muss nicht gefragt werden, woher diese die Gegenstände erworben haben. In ihrem Beispiel sehr klar, das nicht auf der ersten Ebene Halt gemacht werden kann. Aber ist schon durch Forschung geklärt worden, wie die Könige in Benin an das Kupfer/Zinn für die Bronzen gekommen sind? Von anderen Völkern/Stämmen geraubt, von Sklaven abbauen gelassen oder tatsächlich mit den eigenen Händen „erworben“? Oder ist die Frage als Nachkomme der Täter nicht zulässig und der moralischen Haltung der ersten Ebene zu überlassen? Ich bin mir nicht so sicher, ob viele Völker und Machthaber, die von Europäern unterjocht und teilweise ausgelöscht wurden, vorher durch Wahl und freundschaftliche Verträge an diese Position bei Eintreffen der Europäer gekommen sind oder doch durch die gleichen Handlungen? War die Herrschaft der Azteken vor Eintreffen der Spanier für die Nachbarn bzw. die anderen Völker in Mittelamerika soviel besser? Oder sind Töten, Versklavung, Opferrituale und Raub unter der ähnlichen Ethnie in Ordnung, zwischen den Kontinenten aber verwerflich?

Aber nicht dass sie mich falsch verstehen: Ich könnte mit sehr vielen Rückgaben gut leben, Wissen kann man auch über Kopien (siehe die diversen Abgusssammlungen in München, Berlin, Basel, Altenburg etc. oder sogar darauf spezialisierte Museen, wie z.B. das Museum Knauf in Iphofen) transportieren. Wir würden materiell dadurch nicht ärmer, da diese Kulturgüter sowieso nicht von den Museen verkauft werden. Vielleicht könnten wir aber das Selbstbewusstsein in anderen Ländern verbessern, auch wenn ich mir bei den Verhältnissen in sehr vielen dieser Ländern nicht so sicher bin, ob die Kulturgegenstände das nächste Jahrhundert erleben werden (aber dies war bei uns im letzten Jahrhundert nicht anders) oder nicht nur zur Bereicherung einiger weniger herhalten werden (na, auch dies war in Europa viele Jahrhunderte nicht anders). Aber dies ist, gerade im Falle Afrika ein neues Thema. Mir ist nur aus der ganzen Diskussion bis heute nicht klar geworden, welcher Raub „zurückgedreht“ werden soll und welcher nicht? Bisher habe ich für mich die Grenze bei einer möglichen direkten Zuordnung zu einem Individuum als Opfer (z.B. in Bezug auf die systematische Ausplünderung der Juden) gesehen. Aber bei welcher Generation der Opfer hört man auf (siehe oben das Beispiel der nach Schweden verschleppten Bücher, die den Opfer in vielen Fällen eindeutig und direkt zugeordnet werden können, aber doch schon sehr lange zurückliegen). Also wo ist die Grenze? – Jens Kruse


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

Der kritische Betrag von Frau Knuth macht Hoffnung, dass die Politik sich in Zukunft einmal mehr Gedanken darüber macht, was aus der permanenten Geißelung der AfD in der Medien und den politischen Gremien alles resultieren kann. Ich bin kein Sympathisant der AfD, aber der Demokratie. Und wenn ich mir so die Reaktionen bestimmter „Demokraten“ auf die Wahlergebnisse der AfD anschaue, sehe ich deutlich, wo die Antidemokraten denn zu finden sind. Anstelle einer inhaltlichen Auseinandersetzung stehen Pöbeleien und der Beitrag zeigt die Gefahr, wenn sich Institutionen wie Schule zum Instrument des Pöbels machen lassen. Die etablierten Parteien tragen hierzu einen nicht unerheblichen Anteil bei. Wie Frau Knuth anmerkt, fand es der Bundestag nicht einmal für angebracht, eine konkrete Begründung für die abermalige Ablehnung einer AfD- Polkitikerin zur Vizepräsidentin vorzulegen. Das ist Hochmut, Anmaßung. Das sollten sich auch die Medienvertreter gesagt sein lassen, die ja gerne auch dem Hype der AfD-Schelte mitschwimmen. Politische Kultur stelle ich mit anders vor. Nochmals Danke an Frau Knuth für diesen Beitrag. – Peter Butzbach


Leserbrief zu „Das größte aller Geschenke“ von Sabine Rückert

Besser als an der unterschiedlichen Übersetzung von Lk 2,14 kann man den großen Unterschied zwischen der katholischen und der lutherischen Heilslehre – aus meiner Sicht ist letztere die biblische! – nicht machen: Entweder sitzen wir im Ruderboot und müssen uns nach Kräften bemühen, um den Frieden und nicht zuletzt die Seligkeit zu erlangen, eben „guten Willens“ sein, oder aber wir sitzen im Segelboot und kommen in dem Wissen zum Kreuz, dass allein das Vertrauen in Gottes Gnade uns retten kann! Ganz ähnlich verhält es sich auch mit der Jahreslosung: „Suche Frieden und jage ihm nach“ heißt es in Psalm 34,15. Mit diesem Vers habe ich schon als Kind gehadert, weil es mir einfach nicht gelingen wollte, mich auf diesen Imperativ hin mit meinen Schwestern n i c h t zu streiten. Mit dieser Erfahrung bin ich nicht allein. Wir alle schaffen es nicht, Frieden zu halten, auch Staaten schaffen es nicht. Was in Bezug auf den Frieden gilt, gilt für die Anforderungen Gottes im Allgemeinen: Der natürliche Mensch schafft es aus eigener Kraft nicht, ihnen nachzukommen!

Und in dieses Dilemma hinein wird Jesus geboren, bricht Weihnachten an! Jesus Christus wird Mensch, stirbt für meine Schuld und Sünde am Kreuz und schafft so die Voraussetzung für allen Frieden: den Gottesfrieden! „Er hat Frieden gemacht durch das Blut seines Kreuzes“ (Kol 1, 20). Das ist der große Paradigmenwechsel des Neuen Testaments, der den Tun-Ergehens-Zusammenhang des Alten Testaments ablöst: „Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott“ (Röm 8, 3). Jetzt wird aus der Aufforderung des AT eine Verheißung und ein Zuspruch, lutherisch gesprochen: aus Gesetz wird Evangelium! Friede ist nicht länger eine Einlassbedingung Gottes, sondern eine Auswirkung jener Verheißung, die lautet: „ER ist unser Friede!“ (Eph 2,14). Dass alle Menschen, die sich bisher guten Willens vergeblich abgemüht haben, Menschen werden, an denen G o t t sein Wohlgefallen hat, weil sie im Vertrauen auf seine G n a d e kapituliert haben, dass aus dem Imperativ der Jahreslosung ein Zuspruch werde – das ist mein Wunsch und Gebet für das bevorstehende neue Jahr! Nur im Bewusstsein des Friedens Gottes, „der allen Verstand übersteigt“ (Phil 4,7), kann man die Herausforderungen und Nöte eines ungewissen Jahres meistern und den Herzensfrieden bewahren und erst recht einmal selig sterben! – Marcel Haldenwang


Leserbrief zu „Unbrauchbare Klischees“ von Antonia Baum

„Es gibt auch Frauen, die will keiner mehr sehen. Verschwinden tun sie deswegen noch lange nicht.“ Was ist denn mit den Klischees von Dani und Regina? Die benehmen sich ja auch nicht dem Zeitgeist entsprechend und trotzdem spricht ihnen niemand die Existenzberechtigung ab. Solche Charaktere (sowohl männlich als auch weiblich) werden auch in Zukunft nicht verschwinden. Der Mensch lässt sich eben nicht einfach so normieren und passt sich auch nicht jede Woche an den aktuellen Twitter-Hashtag an. Ich denke, das ist auch ganz gut so. – Keplinger


Leserbrief zu „Der jüngste der Großen“ von Khuê Phạm

In dem Artikel schreibt die Autorin:“ Wären sie weiß, würde man sie als bildungsbürger beschreiben.“ -heißt das dann“wären sie nicht schwarz, könnte man sie als bildungsbürgerInnen beschreiben??? Die Autorin löst in Folge in dem Artikel diese Kusiosität auch nicht auf. Ich bekomme alle Zustände wenn ich so etwas lese. Muss ich aufgrund des namens der Autorin jetzt auf ihre Nationalität ect. schließen um ihr Bewußtsein nachzuvollziehen? Darf ich darauf aufmerksam machen dass ich das nicht will! Ich muss diesen Alltagsrassismus aufzeigen.asolut skurril soetwas in der Zeit zu lesen. Halte ich doch das bewußtsein der autorin für unzeitgemäß. Welch schönes Wortspiel. – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Das größte aller Geschenke“ von Sabine Rückert

Es hat mich sehr gefreut, Ihren Leitartikel zu Weihnachten gelesen zu haben. Endlich mal keine negativen Politkommentare! Ihr Artikel ist ein wahrer Aufruf für Weihnachten und stillt die Gedanken um das mystische Geheimnis über die Geburt Jesi. – Renate Schwengers


Leserbrief zu „Die Ungehörten“ von Jan Ross

Meine Frage ist so schlicht, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass Sie sie sich nicht selbst gestellt haben, aber weil nichts in Ihrem Artikel darauf hindeutet, frage ich Sie nun dennoch: Könnte es nicht sein, dass Sie nach fünf Jahren in Gelsenkirchen als Taxifahrer ebenfalls ein bisschen weniger bürgerlich wären und ein bisschen linker, weil Sie die Erfahrung gemacht haben, dass auch hier die Gegensätze zwischen Privilegierten und Nichtprivilegierten enorm sind, dass Chancengleichheit nicht garantiert ist und darum Verteilungsgerechtigkeit unabdingbar, dass es auch in Deutschland in vielen Teilen weniger spätmodern kompliziert ist als Sie bislang glaubten und der intervenierende Staat eine schlichte Notwendigkeit für viele Menschen? Vielleicht machen Sie sich auf nach Gelsenkirchen und machen zwar nicht mit der gleichen, aber doch abgeschwächten Klarheit eine neuerliche lehrreiche Erfahrung, dass es nicht nur Ihr 21. Jahrhundert gibt und das der Menschen aus Indien, Afrikas etc., sondern auch das der Gelsenkirchner, Duisburger und Uckermarker? – Bettina Schmidt


Leserbrief zum Titelthema „Wie viel Stille ertragen wir?“ von Alard von Kittlitz

Was für ein großartiges Dossier. Meine Lieblings-Haiku zum Thema:
„Still ruht der See,
des Schweigens Wald,
dort springt ein Frosch,
horch – die Stille.“ – Alfred Preuß


Leserbrief zu „Vom Leben ohne Schutz der Maske“ von Helmut Lethen

Panta rhei – frisches, klares Quellwasser, in das der Autor seine dunklen philosophischen Ergüsse einsickern läßt, bis es sich trübt zu einer undurchsichtigen Lache! Darin nun sollen sich die DIE ZEIT-Leser erfrischen – erschöpft von der anstrengenden Lektüre all der voraufgegangenen Artikel! Eintauchen in „fluktuierende Identitäten“, ein fremdwortgespicktes thematisches Glanzlicht vielleicht für ein kulturwissenschaftliches Oberseminar! Aus den tiefen Abgründen des Hades heraus jedoch donnert das zornige Grollen Heraklits! – Dr. med. Ulrich Pietsch


Leserbrief zu „Milliarden für Topverdiener“ von Mark Schieritz und Jelka Lerche

Immer dieser neid auf jene die durch fleis wissen und harter arbeit ein gutes hohes Einkommen haben mit extra steuern zu belasten. Ja arbeit muss gerechter besteuert werden. Und jede arbeit hat ihren wert. Warum muss ein hart arbeitender Manager mehr steuern bezahlen als ein beamter der null verantwortung traegt und in watte gepakt bis zur rente durchschlafen kann. Viele selbsstaendige, Manager haben eine 60 stunde woche. Viele mueßen zumal auch mehr fuer die ausblidung ihrer kinder bezahlen. Keine extra steuern fuer gut verdienende weg mit den neid steuern hin zur gerechten steuer fuer alle. – Christian Knaut


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

Da hat sich die Berliner Waldorf-Schule aber einen cleveren PR-Berater geleistet – und der hat prompt Demokratie-Washing betrieben. Denn dass grade die Waldorfschule, deren Pädagogik auf den „Konzepten“ des Rassisten und Faschismus-Mitvorbereiters Rudolf Steiner gründet, das Kind eines AfD-Abgeordneten ablehnt, ist rasch durchschaubar. Hier soll öffentlichkeitswirksam Distanz zu Trägern rechten Gedankenguts vorgetäuscht werden: ein Schildbürgerstreich. Und eine unverhoffte neue Chance für das Abgeordnetenkind. – Mario Nantscheff


Leserbrief zu „Ein Fälscher als Star?“ von Christiane Meixner

Schon ausgeschlafen Beltrachi ist wegen dem Vorwurf des faelschen von kunswerken verurteilt worden. Nun hat er seine strafe verbuesst. Nun ist er nicht rueckfaeklig geworden. Er kopiert alte meister meisterhaft. Das ist keine straftat. Und er vwrstehtes meisterhaft sich zu vermarkten. Auch das ist keine straftat. Und faelscher ist kein berufstitel. – Christian Knaut


Leserbrief zu „Schnell, ein Kirschwasser!“ von Jens Jessen

Diese „Weihnachsgeschichte“ war das vergnüglichste zum Thema, das ich seit Bölls „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ gelesen habe. Mit dem Vorlesen der Böllschen „Weihnachtsgeschichte“ im trauten Familienkreis hatte ich mich seinerzeit (ist jetzt 50 Jahre her) dauerhaft als Gestalter des Weihnachtsfestes disqualifiziert. Es würde mich in den Fingern jucken, es mit Jessens Text noch einmal zu versuchen. Leider sind außer mir alle schon tot. – Uwe Zastrow


Leserbrief zu „Bewundert von der ganzen Welt“ von Stefan Berger

Als „Zeit“ Leser und ehemaliger Bergwerksdirekter einer Ruhrzeche habe ich dazu folgendes anzumerken:
Nachdem nun die Diskussionen um den Erhalt des deutschen Steinkohlenbergbaus beendet sind, kann auch das von den Gewerkschaften falsch gebrauche Wort „Bergfreiheiten“ wieder seine ursprüngliche Bedeutung zurückerhalten. Der Begriff der Bergfreiheiten kommt aus dem Mittelalter, wo die damaligen Bergbaustädte des Metall- und Silberbergbaus die Freiheiten einer eigenen Gerichtsbarkeit und die Münzrechte erhielten. Diese freien Bergstädte waren den damaligen Reichsstädten ebenbürtig. Auch der Begriff „Glückauf“ hat ursprünglich nicht die Bedeutung, wieder glücklich aus dem Bergwerk auszufahren. Glückauf war der uralte Gruß der Bergleute, wenn sie sich wünschten, dass sich die Gänge (Metalladern) im untertägigen Gebirge „auftun“, also erweiterten, was reiche Mineralisation bedeutete und damit Erhalt und Wohlergehen des Bergwerks.. – Dr.-Ing. Frank Leschhorn


Leserbrief zum Titelthema „Wie viel Stille ertragen wir?“ von Alard von Kittlitz

Kleine Anmerkung zum sonst lesenswerten Weihnachtsartikel : Der schöne Ausdruck „religiös unmusikalisch“ stammt ursprünglich nicht von Habermas, sondern von dem berühmtesten deutschen Soziologen Max Weber! (Er ist sehr treffsicher, jeder weiß sofort, was damit gemeint ist, wahrscheinlich ist er aber falsch! Jeder kann lernen, verlernen und wieder erlernen…) – Dr. Friedrich Koch


Leserbrief zu „Das größte aller Geschenke“ von Sabine Rückert

Ihren Leitartikel erlebe ich als das Beste, was ich an dieser Stelle und zu Weihnachten überhaupt seit langem gelesen habe! Herzlichen Glückwunsch und herzlichen Dank dafür! – Dr. Kalliope Eberhardt-Rittmann


Leserbrief zu „Milliarden für Topverdiener“ von Mark Schieritz und Jelka Lerche

Vielen Dank für Ihren differenzierten und fundierteren Artikel. Und auch Danke an Frau Lerche für die Infografik. Ich finde, Sie haben die Kernpunkte leicht nachvollziehbar und auch übersichtlich dargestellt. Großes Kompliment! – Wilfried Meister


Leserbrief zu „Marias ohne Joseph“ von Martin Spiewak

Vielen Dank für den Artikel „Marias ohne Joseph“, der die Absurdität mancher politischer Entscheidungen gut darstellt. Eine Korrektur: Kinderwunschtherapien lesbsischer Frauen mittels Fremdsamenspenden sind im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben (z.B. Samenspendergesetz) auch in Niedersachsen möglich! – PD Dr. Cordula Schippert


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

Auch Ihre auf Seite1(!) der Zeit erschienenen Überlegungen zur Schulplatzvergabe gehen auf ein ganz entscheidendes Detail des Falls nicht ein: handelte es sich um den Wunsch des Kindes oder den des Erziehungsberechtigten? Im ersten Fall sind Ihre Bemerkungen richtig und Ernst zu nehmen. Eine etwas differenzierte Betrachtungsweise der Dinge stünde der Zeit gut an! – I. Hilger


Leserbrief zu „Im Duftkrieg„ von Antonia Baum

Selten so einen köstlichen Artikel gelesen. Schöne grüße an Frau Baum… Vorschlag : Best Report. 2018 sofort prämieren… – G. H. K. weitbrecht


Leserbrief zum Titelthema „Wie viel Stille ertragen wir?“ von Alard von Kittlitz

Mein kleiner liebster Freund Aldin (9 Jahre alt) und ich Geelke (ca. 70 Jahre) gingn eine kurze normalerweise sehr laute Strasse entlang folgendes keline Zwiegespräch. A: zu mir: Hördt Du wie still es hier ist?! Kurze Antwort :ja. A: Da kann sich das Gehirn endlich mal ausruhen ! “ Mein Fazit: Nun kann ich noch besser Stille hören und das Gehirn sich ausruhen. – Geelke Braun


Leserbrief zu „Umarmt euch!“ von Jochen Bittner

Ich lese Ihre Zeitung mit so viel Begeisterung, dass mir tatsächlich beim Anblick der Seite 3 der aktuellen Ausgabe ein Ausruf des Entsetzens entfuhr. Ist das, was vielleicht weihnachtlich versöhnlich rüberkommen sollte womöglich ein verfrühter April Scherz? Auf einer Seite tummeln sich da Politiker, die die Welt zur Zeit definitiv zu einem viel schlechteren Platz machen, Putin, Modri, Erdogan, Trump, Weidel, Gauland, Kavanaugh usw. und der Zuckerguss der darüber gegossen wurde sind Umarmungen? Wobei viele dieser Umarmungen sicherlich Momente kennzeichnen, die eher als Niederlage für die Demokratie und eine aufgeklärte, gerechte Welt zu verstehen sind, oder was anderes z.B. ist die Wahl von Brett Kavanaugh Ihrer Meinung nach? Wer Augen hat zu sehen erkennt doch, wie Trump dabei schon wieder medienwirksam guckt, ob auch alle seine Inszenierung vorgespielter Großherzigkeit sehen. Und Sie geben ihm ein Forum, genauso wie den anderen Erwähnten? Was wollten Sie damit aussagen, auch Machtpolitiker haben ein Herz? Als ob diese Umarmungen von Herzen kämen, viele davon sind doch vermutlich nur taktisch und aus Kalkül begründet. Völllig verfehlt scheint es mir auch, Erdogan und Deniz Yücel (eines der wenigen Bilder, das wirklich zu Herzen geht und der Überschrift gerecht wird) auf einer Seite abzubilden. Diesen Beitrag verstehe ich gar nicht, absolut nicht und eigentlich wünsche ich mir erklärende Worte dazu. In großer Hochachtung vor Ihrer sonstigen journalistischen Arbeit. – Katharina Ege


Leserbrief zu „Wenig kann viel helfen“ von Nicola Kuhrt

Ich kann es völlig nachvollziehen, dass Kinderärzt*innen sich mehr Selbstverantwortung von Eltern mit Kindern mit banalen Infekten wünschen. Viele Eltern würden sich das wohl auch zutrauen. Es ist ja auch nicht schön, stundenlang mit einem kranken Kind in einem Wartezimmer zu sitzen (und sich am besten selbst noch „was einzufangen“), wenn man genau weiß, dass drei Tage Bettruhe und Teetrinken ausreichen würden. Mit keiner einzigen Zeile wird in diesem Artikel aber darauf eingegangen, dass man als Arbeitnehmer*in nicht einfach beim erkrankten Kind zu Hause bleiben darf, sondern jedes, wirklich jedes einzelne Mal einen Kinderkrankenschein benötigt – und den kann man nun mal nicht selbst schreiben. Oder sieht das Ihr Arbeitgeber anders? – Lisa Raabe


Leserbrief zu „Nachrechnen, marsch!“ von Hauke Friederichs

Ausgerechnet im Artikel Nachrechnen, marsch! Ist mir ein Rechenfehler aufgefallen: Der deutsche Verteidigungsetat für 2018 wird auf 38,5 Mrd. € bzw. (knapp) 1,3% des BIP beziffert. 2% des BIP wären also 38,5 Mrd. € : 1,3 * 2 = 59,2 Milliarden € und nicht wie im Artikel angegeben 80 Milliarden € ! Ein großer Unterschied. Bitte nachrechnen ;-) – Martin Lewit


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

Die Waldorfschule baut wie kaum eine andere auf Mitarbeit der Eltern, und zwar auf allen Ebenen, von der Klassenpflegschaft bis zur Schulleitungskonferenz. Gemeinsam gestalten alle an Schule Beteiligten das Schulleben nach Maßgabe der Anthroposophie. Die Waldorfschule ist dadurch ein viel sensiblerer Organismus als die robust organisierte staatliche Schule. Da ist es schon wichtig, dass beim Aufnahmegespräch die ganze Familie angeschaut und dann entschieden wird, ob das Kind „angemessen gefördert werden kann“. Auf Seite 5 derselben Ausgabe der ZEIT schreibt Mariam Lau “ Umwelt, Klima, Artenschutz – wer glaubt, all das friste in der AfD ein Nischendasein, der irrt. Die Ökologie ist, neben Migration und Eurorettung längst zu einem der drei großen Durchlauferhitzer der AfD geworden.“

Achtsamer Umgang mit Mensch und Umwelt ist ureigenes Waldorfprinzip. Die Schulen haben Schulgärten, die nach Demeter-Richtlinien bewirtschaftet werden, in vielen werden Bienen gehalten. Gesunde, vollwertige Ernährung ist in der Schulmensa selbstverständlich… Stellen Sie sich das Szenario vor, wenn der Vater in beharrlicher AfD-Manier provokativ bei jeder Gelegenheit an diesen Prinzipien rütteln würde. Statt sich mit pädagogisch aktuellen Themen und den Kindern zu beschäftigen, müssten die Konferenzen verteidigen, worüber ansonsten Konsens herrscht. Das nützt keinem, auch nicht dem Kind des AfD- Vaters. Also lassen Sie’s dabei, dass die Schule die Auswahl trifft. Das ist ihr gutes Recht. Und was Ihre Auslassungen über Gleichbehandlung und Integration betrifft, da haben Sie wohl noch nicht begriffen, dass Integration/Inklusion nur nach dem pädagogischen Prinzip „Nichts ist ungerechter als die Gleichbehandlung von Ungleichen“ funktioniert. Ich fand Ihren Artikel von wenig Sachkenntnis geprägt (sowohl was die Waldorfschule als auch das staatliche Schulsystem und seine gesetzlichen Grundlagen sowie allgemeine pädagogische Erkenntnisse betrifft) und in der Argumentation widersprüchlich. – Susanne Freisen


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

  1. Ich denke, die größte und primärste Verantwortung für die Kinder liegt bei den Eltern. Wieso sitzt dann der Vater als AfD-Politiker
    im Berliner Abgeortnetenhaus?
    2. Woher hat Frau Knuth überhaupt diese Waldorfschule-Nachricht?
    3. Warum soll eine Schule AfD-Kinder aufnehmen, wenn diese AfD gleichzeitig Schüler/Kinder auffordert, ihre Lehrer zu denunzieren
    und zu bespitzeln? Oder ist das die neue Form, Lehrstoffe zu diskutieren?
    4. Es geht meiner Meinung nach nicht um“ Heterogenität“, sondern um Demokratie. Es geht nicht um „Andersdenkende“, sondern bestenfalls
    ums Denken.
    5. Kein Kind sollte so dargestellt werden, dass es in der Schule zu lernen hat, wie es zu Hause seine Eltern zu erziehen hätte. Das ist nicht „mündig“,
    sondern quälend anormal.
    6. Schule ist eine Ergänzung. Sie ersetzt in keinem Fall das Elternhaus. Oder geht Frau Knuth davon aus, dass Schulen aus Kindern/Schülern Erziehungs-
    Spartaner macht?
    7. Wie ist die Haltung des Vaters? Die von Hannah Knuth jedenfalls ist für einen „STREIT UM SCHULPLATZ“ zu AfD-lastig und leider eben nicht 360-gradig.
    Da ist die Haltung der Waldorfschule – leider – verstehbarer, ja und wirklich „fatal“! – Nicolaus A. Huber

Leserbrief zu „Unfrei, aber Industrienation“ von Jana Hensel

Für Ihren Aufsatz zu der Absetzung des Herrn Knabe, hätten Sie sicher in Ihrer schönen „DDR“ einen Tabant geschenkt bekommen, mindestens aber einen Orden mit Engels Kopf. Man muss sicher kein Zonenkind sein, um zuerkennen, dass es immer (noch) Hohlköpfe gibt, die irgendwas finden oder besonders herausstellen wollen, was nicht so schlimm war in der SBZ. Dass Sie besonders die Herkunft des Historikers Knabe erwähnen, spricht für sich allein. Nichts, aber auch gar nichts war gut an der „DDR“! An einer Gedenkstätte für STASI-Verbrechen, haben Hinweise keinen Platz, die darstellen sollen, wie toll dafür die SVK war. Knabe hat all seine Kraft in diese Erinnerungsarbeit gesteckt, gegen Widerstände die empörend waren und sind, und die sicher aus der Szene stammen, die Sie mehrfach erwähnen. – Oliver Schmidt


Leserbrief zu „Übers Einfach-mal-Rausgehen“ von Carolin Würfel

Martin Schulz übt sein „Komm-wieder-zurück“ vor (fast) aller Fernseh-Zuseher-Öffentlichkeit, und alle fahren (fallen) voll drauf ab (rein)! Danke Martin Schulz, für deine Offenheit! – Riggi Schwarz


Leserbrief zu „Heile Welt, viel Geld“ von Jana Gioia Baurmann

Schlager sind wieder in, und Geldscheffeln im (großen) „Helene-Fischer-Stil“, das ist mehr als in! Heino, der blasse Blonde mit großer dunkler Brille und mit blauem Enzian im Knopfloch (oder im Schnapsglas), der „schlager-volksmusik-rockt“ mit seiner „Schwarzen Barbara“ ganz locker ganz „Wacken“, das Schwermetall-Eldorado, ziemlich platt; und selbst die ausgepichten Fans sehen in ihm den neuen „Godfather-of-Heavy- Metall-Volksmusik“! – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zu „»Gegen jeglichen Verkauf«“ von Tobias Timm

In Berlin da steht das Humboldt-Forum, das viele Beutestücke aus Kolonialzeiten hordet, die wieder in ihre Heimat „zurückheimgebracht“ werden wollen. In Berlin da steht auch die Dauerbaustelle Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“, der größte „Dauer-Schelmenstreich“ aller Zeiten. Berlin ist nach wie vor (k)eine Reise wert! – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zum Titelthema „Wie viel Stille ertragen wir?“ von Alard von Kittlitz

Von ganzem Herzen danke ich Ihnen für Ihren Beitrag in der ZEIT zum Thema Stille. Geradezu süchtig nach Stille lebe ich seit bald 20 Jahren allein – nach Familie und Berufstätigkeit – in selbstgewählter, ländlicher Einsamkeit und habe damit viel Frieden gewonnen. Mögen viele Menschen Ihren Text lesen und sich darin selbst wiederfinden. – Herma Brandenburger


Leserbrief zu „Das größte aller Geschenke“ von Sabine Rückert

Jeder Mensch, ob gottesgläubig oder nicht, sollte sich immer wieder selbst hinterfragen, um zu erkennen, was es bedeutet, guten Willens und friedsam zu sein. Nicht nur zu Weihnachten und zu Ostern, wenn beinahe alle in launiger Weise die (weltlichen) Vorzüge von Feiertagen genießen, sondern im grauen Alltag. Werden wir auch an ganz normalen Tagen ohne »zeitgemäßen« Aufruf zu Nächstenliebe, Frieden und Besinnlichkeit den gebotenen Ansprüchen menschenmöglich gerecht? Üben wir Sanftmut und Besonnenheit aus, wenn andere einen Fehler machen, sind wir demütig und bescheiden genug, eigene Fehler und Schwächen einzugestehen? Versuchen wir, gerecht zu sein nicht nur gegenüber denen, die uns wichtig sind, und nehmen wir nicht nur Rücksicht auf jene, die diesen Anspruch lautstark einfordern? Von dem deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche ist die folgende (provokante) These überliefert: „Glauben heißt nicht wissen wollen, was wahr ist.“ Nicht nur zu Weihnachten haben wir die Möglichkeit, darauf eine gewissenhafte Erwiderung zu geben: „Unser Wille zum Frieden ist der Glaube, den wir leben; das ist die Wahrheit.“ – Ira Bartsch


Leserbrief zu „Im Duftkrieg„ von Antonia Baum

Leider wurde vergessen zu erwähnen, dass die Türen der Douglas-Filialen auch bei Minusgraden sperrangelweit offenstehen. Die zitierten Einkaufspsychologen verdeutlichen damit, was ihr Unternehmen von Umweltschutz hält. – Klaus Buchmann


Leserbrief zu „Die Bahn soll sich ändern“ von TAT

Nürnberg Hauptbahnhof, den 10.12.2018, Gleis 1: S(Bahn) 2 nach Roth, Abfahrt 15.01 Uhr:

Lautsprecherdurchsage um 15.00 Uhr: „Die S-Bahn nach Roth hat eine Verspätung von 25 Minuten.“
“                      um 15.05 Uhr: „Die S-Bahn nach Roth hat eine Verspätung von 30 Minuten.“
“                      um 15.10 Uhr: „Die S-Bahn nach Roth hat eine Verspätung von 35 Minuten.“
“                      um 15.15 Uhr: „Die S-Bahn nach Roth hat eine Verspätung von 40 Minuten.“
“                      um 15.20 Uhr: „Die S-Bahn nach Roth hat eine Verspätung von 45 Minuten.“
“                      um 15.25 Uhr: „Die S-Bahn nach Roth hat eine Verspätung von 50 Minuten.“
Durchsage des Lokführers um 15.26 Uhr: „Wir haben grün, und ich werde jetzt nach Roth losfahren!“ Tosender Applaus der Reisenden; wir fahren los und erreichen auch sämtliche Zielbahnhöfe! Übrigens, der Bahnstreik war bereits um 9.00 Uhr beendet! Die Veränderung bei der Bahn liegt voll im Gleis*), wie man/frau sieht!
*) im Gange – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zu „Marias ohne Joseph“ von Martin Spiewak

Maria mit Joseph, Joseph mit Maria; Kinder zeugen ist (meist) nicht so schwer, Kinder erziehen dagegen sehr. Bei Maria mit Maria, bei Joseph mit Joseph, da wird es allerdings sehr schwer, bis fast unmöglich, das mit einem erfüllten Kinderwunsch. Wer sich eben („freiwillig“) aus der Norm fallen läßt, der wird auch nie („eigene“) Kinder erziehen können! – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zuOh! Socken!“ von Stephan Porombka

Ob das Jesuskind in der Krippe wohl Socken getragen hat? Die Wahrscheinlichkeit dürfte eher im Nullbereich liegen. Die „Drei Weisen“ aus dem Morgenlande hatten auch keinerlei „Socken-Gaben“ dabei. Woher, daher der (Un)Sinn mit der „Weihnachts-Socken-Schenkerei“ herkommt, das dürfte wohl für immer ein offenes Geheimnis bleiben. Schenke Socken in der (Nicht-Weihnachts)Zeit, dann hast du auch Socken in der Not. – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zum Titelthema „Wie viel Stille ertragen wir?“ von Alard von Kittlitz

Vor lauter Hektik und vor lauter Heckmeck geräts du in volle Panik; voll in die Krise. Du wünscht dir nur noch eines, und das gleich und sofort: „Stopp, halt den Zeit(geist) an“. Doch wieviel von Stille kann ein Mensch wirklich ertragen, um nicht wieder voll in Panik abzudriften? – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zu „Umarmt euch!“ von Jochen Bittner

Nehmt euch in die Arme, nehmt euch auf den Arm. Umarmen tut einfach gut, so oder auch so, weil ein Jeder dabei des anderen Herzschlag spürt! – Riggi Schwarz


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

Ich war erstaunt diesen Artikel in Ihrer Zeitung vorzufinden. Das beweißt das Sie auch ausgewogen schreiben können, trotzt Ihrer Gegnerschaft zur AFD. Es darf nicht sein das ein Kind Opfer der Gesinnung ihrer Eltern wird! Ausserdem begrüße ich ihre Bemerkung zur Nichtwahl von Frau Harder-Kühnel zur Vizepräsidentin des Bundestages für die AFD. Es zeigt wenig demokratisches Verständnis. Die AFD ist eine demokratisch gewählte Partei und es gibt andere Möglichkeiten sie zu bekämpfen. Sie ist ja nur enstanden weil die CDu nach links gerückt ist. – Bernhard Gübitz DI


Leserbrief zu „Himberg in der Nacht“ von Finn-Ole Heinrich

Vielen Dank für die wunderschöne Heiligabend Viertelstunde beim Lesen dieser besonderen Weihnachtsgeschichte. Zu Tränen gerührt und himmelhoch jauchzend fühlte ich mich dabei, so schön kann Weihnachten sein! Und mein Liebster liest mir gegenüber in seinem Lesesessel voll Freude Karen Duves Buch über Annette von Droste-Hülshoff. Was braucht es mehr zum Glücklichsein? – Sabine Rasper


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

Prinzipiell kann man Ihre Kritik am Entscheid dieser Waldorfschule, das Kind eines afd Abgeordneten nicht aufnehmen zu wollen, verstehen und viele ihrer Argumente scheinen auf ersten Blick einleuchtend. Aber sobald man sich in die konkrete Situation versetzt, dass ein Kind mit diesem Hintergrund in eine solche Schule geht, kommen doch erhebliche Zweifel auf. Stellen Sie sich vor, das Kind wird in der Schule tagtäglich mit den Idealen einer Steinerschule konfrontiert und zuhause mit denen der afd. Das zerreisst das Kind. Wie soll es zwischen diesen Polen jemals ein eigenes Wertesystem aufbauen? Zum Wohle des Kindes gilt es so ein Spannungsfeld zu vermeiden. Man versteht auch nicht, warum dieser afd Abgeordnete überhaupt auf so eine Idee kommt. Er hat vermutlich keine Ahnung, was eine Waldorfschule überhaupt ist und aus welchen Werten heraus sie unterrichtet. Die andere von Ihnen vorgebrachte und in der Presse häufig anzutreffende Argumentation, dass das Kind nun wegen seinen Eltern büssen müsse, ist auch nicht gerade sehr plausibel. Selbstverständlich kann das Kind nichts dafür, das es solche Eltern hat. Aber es wird wohl kaum von sich aus darauf gedrängt haben, unbedingt in eine solche Privatschule, anstelle der normalen öffentlichen Grundschule, zu gehen. Deren Ablehnung trifft deshalb nicht das Kind sondern die Eltern.

Zum Beispiel das Thema „Multikulturalismus“, ein Wort, das Sie vergeblich im Duden suchen werden. Im Geschichtsunterricht würde das Kind lernen, dass unsere Kultur die ältesten Wurzeln in Mesopotamien hatte (dem heutigen Irak), dass dann die Ägyptische Kulturepoche folgte, dann die Griechische, die Römische usw. Es würde lernen, dass die Griechen zwar genial in Geometrie waren, aber dass erst durch die Einführung der Null durch die Araber, der Siegeszug der Mathematik möglich wurde. Es würde von Anfang an damit konfrontiert, mehrere Sprachen zu lernen, inklusive die Kinder- und Volkslieder der Völker, die diese Sprachen sprechen. Das Kind wird also zu einem kleinen „Multikulti“ erzogen — ganz und gar nicht im Sinne dieser Eltern. Toleranz hat ihre Grenzen. Diese für die afd einzufordern ist jedoch problematisch. Was aus dieser Partei zum Teil zu hören ist, ist absolut inakzeptabel, obwohl alle veröffentlichten Satzungen der Partei selbstverständlich „stimmen“ und die Grundsätze ihrer Politik auf ihrer website akzeptabel und moderat klingen. Ich finde es legitim, sich von der afd abzugrenzen, aber sicher nicht auf dem Buckel eines Kindes, indem man es in ein solches Spannungsfeld wirft. – René Grosheintz-Laval


Leserbrief zu „Einhorn mit schwarzem Gürtel“ von Christine Lemke-Matwey

Norwegens Regierungschefin heißt Erna Solberg, und nicht wie fälschlich beschrieben, Elsa Solberg. Der Spitzname „eiserne Elsa“, über den sich Frau Lemke-Matwey süffisant mokiert, existiert also nicht. Das darf Ihnen im Lektorat ruhig auffallen. Ironie wirkt, wenn sie sitzt, sonst ist sie peinlich. – Mario Nantscheff


Leserbrief zu „Milliarden für Topverdiener“ von Mark Schieritz und Jelka Lerche

Der Soli war klar zeitlich begrenzt und hatte ein Förderziel.Beides ist übererfüllt. Die Abschaffung ist zwingend da sonst das Vertrauen in staatliches Handeln beliebig wird. Das Besserverdiener mehr profitieren ist folgerichtig da diese ja auch überproportional Steuern zahlen. Machen Sie Schluß mit den ewigen Neiddebatten,diese gefährden das demokratische System. – Peter Knappmann


Leserbrief zu „Bereit, sich zu ändern“ von Stefan Schmitt

Man bekommt Angst wenn man realisiert wie der grün/linke Mainstream uns mit seiner pseudowissenschaftlichen ‚ Klimakommunikation‘ des Prof Brüggemann das Gehirn wäscht.Einen Diskurs zum anthropologischen Klimawandel soll es nicht geben. Seit Jahrtausenden gibt es in regelmäßigen Abständen Klimawandel,und zwar ganz natürlich. Aber wir sollen nun entscheidende gesellschaftliche Weichenstellungen von wahrscheinlich falschen Grundannahmen aus einleiten. Das Wetter der nächsten Woche ist nicht präzise vorhersagbar,aber der Meeresspiegel auf den Zentimeter genau in 50Jahren? Früher war sowas Religion. Wir brauchen eine neue Renaissance!!! – Peter Knappmann


Leserbrief zu „»Nicht den Krieg erklären«“ von Lisa Nienhaus

Da kann einem Angst und Bange werden, was da aus Italien noch kommen mag, wenn man den Unsinn liest, den der „Ökonom“ der Lega, Claudio Borghi, in dem Interview von sich gibt. – Artur Reichle


Leserbrief zu „Milliarden für Topverdiener“ von Mark Schieritz und Jelka Lerche

Eine Verdrehung der Wirklichkeit wird hier durch die populistische Ansage „die kpl. Abschaffung des Soli ‚nütze‘ nur den Reichen“ garniert.
1. Der Artikel sollte besser überschrieben sein: Milliarden über Jahrzehnte von Topverdienern geleistet
2. Wenn einem jahrzehntelang (für einen guten Zweck) viel Geld weggenommen wurde und künftig nichts mehr weggenommen wird, ist das – egal ob Groß- oder Kleinverdiener – doch kein wohltätiges Geschenk des Staates!
3. Soll der Soli das Schicksal mit der 1902 für die Finanzierung der Kriegsflotte eingeführten und nie wieder abgeschafften Schaumweinsteuer teilen? – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Wohnen spaltet“ von Kolja Rudzio

Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel „Wohnen spaltet“ gelesen. Können Sie mir bitte den Titel der Studie (und die Namen der Autoren) nennen, auf die Sie sich beziehen? – Peter Hamel


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

Kein Kind sucht sich aus, wo seine Wiege steht. Deshalb ist es fatal, das Kind eines AFD-Politikers auszugrenzen: Wo, wenn nicht am Lernort Schule, hat ein Kind die Chance, andere Werte und ggf. Gegenmodelle zu elterlichem Gedankengut kennenzulernen und so eines Tages trotz rechtsradikalem Vater mündige/r Bürger/in zu werden? Die Ablehnung eines Kindes wegen dessen Eltern ist ethisch verwerflich. Sie knüpft an einer Ideologie an, die möglicherweise einem AfD-Traum entsprechen mag, aber absolut nicht in eine plurale, freiheitlich-demokratische Gesellschaft passt: die Sippenhaft der Nazis. Voll daneben, diese Entscheidung – und möglichweise Wasser auf die Mühle des AfD-Politikers, der genau diesen Effekt bewirken wollte und nun auf Seite 1 der ZEIT bedient wird. Was will AfD mehr…? – Wolfgang Sartorius


Leserbrief zu „Mitgefühl im widrigen Alltag“ von Ulrich Schnabel

Ein sehr interessanter Beitrag, bei welchem aber noch tiefer geschürt werden müsste, um nicht nur das Scheitern von Frau Singer, sondern das Fehlverhalten vieler Führungskräfte zu erklären. Mich würde interessieren, ob Frau Singer selbst meditiert hat, ob sie ihre Mitarbeiter meditieren ließ, wie man in ihrem Team mit Konflikten generell umging,ob es in der MPG Spielregeln für Konflikt-Management gab? usw.usw.usw. Als die ersten Gurus aus Indien in Europa auftauchten, hatte ich als freiberuflicher Berater die Gelegenheit mich einem Team von Managern und Wissenschaftlern anzuschliessen, die überprüfen sollten, inwieweit man Meditation generell zu Leistungssteigerungen jeglicher Art einsetzen könne. Soweit ich mich erinnere, waren Mitarbeiter und Führungskräfte von MBB, IABG, BMW und SIEMENS dabei. Mir ist nicht bekannt, dass Kosten- und Nutzen-Überlegungen damals pro Meditation gesprochen hätten. Vermutlich fehlte auch seriöse wissenschaftliche Begleitung und unterstützende Gerätetechnik für Gehirnmessungen, sowie ausreichend langer Atem für Beobachtungen. Bei offensichtlichen Führungsproblemen konnte ich in den meisten Fällen den Managern beibringen durch „situatives Führen“ erfolgreich zu sein. Konnte man Führungskräfte nicht ändern oder ersetzen, half es meist den darunter agierenden Mitarbeitern beizubringen richtig mit den Fehlern ihrer Vorgesetzten umzugehen. – Diether Sieghart


Leserbrief zu „Das größte aller Geschenke“ von Sabine Rückert

Danke für Ihren ins Ziel treffenden Beitrag „Das größte aller Geschenke“ ! esonders gefallen mir die Worte des Kirchenvaters Augustinus : „Bete, als hinge alles von Gott ab. Handle, als hinge alles von dir ab.“ Zu meinem (!) Handeln fällt mir folgendes ein. Ich bin ein Teil der Kriegsursachen, wenn ich eine Waffe in die Hand nehme. Wenn ich mit Waffen Geld verdiene. Wenn ich Religionen als Feindbild missbrauche. Wenn ich mich (egal in welcher Form) am Krieg und an Kriegsvorbereitungen beteilige. – Ich muss mich doch so verhalten, dass die Welt in Ordnung ist, wenn alle Menschen sich so (wie ich) verhalten würden. Wenn mir jemand sagt, dass dort im Osten/Westen/Norden/Süden ein Feind lauert, dann ist das aus meiner Sicht eine Lüge. Ich habe keinen Feind. Zumal diesem „Feind“ auch noch vorgelogen wird, ich sei sein Feind. – Ich kann nur diesen Weg zum Frieden erkennen. – Volker Freiesleben


Leserbrief zu „Peter Thiel gründete PayPal und war Facebooks erster Investor – jetzt verliert er den Glauben an das Silicon Valley“ von Uwe Jean Heuser

Nach den Interview bzw. Artikel mit Wolfgang Kubicki bzw. Patrick Schumacher folgt nun in der Weihnachtsausgabe ein „Feature“ zu Peter Thiel. Warum in aller Welt wird in steter Folge über solche Typen berichtet, alle reich und irgendwie doof? Sind das neue „Führer“, auf die wir uns einstellen sollen? Sind die nicht von gestern? Wollen Sie wirklich der FAZ oder dem Spiegel damit Konkurrenz machen? Bei denen tritt Kubicki ja auch wie ein Heilsbringer auf, der es uns mal wieder so richtig zeigt. Mich schreckt sowas wirklich ab. Am letzten Samstag wollte ich mir einen „Spiegel“ kaufen, neben anderen Zeitungen wie die TAZ oder die „Welt“, doch ein Blick in den Inhalt hat mich es dann doch sein lassen, Grund: große Plattform für einen eingebildeten Versager, nämlich Hans Georg Maaßen. Dafür gebe ich kein Geld mehr aus, zumal dieser Mensch ja häufig in den Medien „behandelt“ wurde. Geht den Redaktionen die Ideen aus ? Ich hoffe nicht! Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, über die Feiertage gar nicht einen Haufen Zeitungen zu lesen, dann wäre ich bestimmt ruhiger und würde nicht kurzfristig zu einem „Wutbürger“ mutieren. Letzten Endes will ich etwas lernen und nicht meine Zeit mit Berichten über dubiose Heinis verschwenden. – Guntram Gattner


Leserbrief zum Titelthema „Wie viel Stille ertragen wir?“ von Alard von Kittlitz

Leserbrief zu „Schneller!“ von Stefan Schmitt

Der globale CO2-Preis, mit den Stefan Schmitt die Klimaziele schneller erreichen will, wäre in Wirklichkeit je eine Steuer auf Öl, Gas und Kohle in allen 196 Unterzeichnerstaaten. Vielleicht auch eine Steuer auf Brennholz, um den totalen Kahlschlag zu verhindern, der bei einer deutlichen Verteuerung der fossilen Energien drohte. Man kann sich schon vorstellen, wie viele Ausnahmen sofort gefordert würden: Von den Entwicklungsländern, von den Energielieferländern, von den Energieverschwenderländern, von den Beschützern der Armen und des gefährdeten Mittelstands usw. usw.. Es käme also auch bei einem zu beschließenden globalen CO2-Preis, nicht anders als bei den bisherigen Versuchen, auf die Entschlossenheit und Ehrlichkeit der Regierenden an. – Axel Lehmann


Leserbrief zu „Unfrei, aber Industrienation“ von Jana Hensel

Jana Hensel verknüpft die – auch m.E. begründete – Kritik an Hubertus Knabe in seiner Rolle als Behördenleiter mit dem Kampf um die europäische Erinnerung. Bis heute gibt es eine Wahrnehmungsblockade gegenüber dem roten Totalitarismus, einschließlich der Aufarbeitung der DDR/SED Vergangenheit in Deutschland. In einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ – Ausgabe vom 09.12.18 – benennt Marianne Birthler diese Asymmetrie in der Wahrnehmung von Holocaust und GULag/Holodomor sehr deutlich. Frau Birthler thematisiert den Widerstand gegen eine Anerkennung der DDR als Diktatur und die Leugnung der Verfolgungen kommunistischer Regime, denen von 1917 an bis in die chinesische und nordkoreanische Gegenwart Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind. Völlig zu Recht haben führende ehemalige Bürgerrechtlerinnen der DDR unter dem Titel „Es reicht“ ihr Unverständis über den Verlauf der Debatte öffentlich gemacht. Neben Leander Haußmann – „Haußmanns Staatssicherheitstheater“ – hat Jana Hensel die DDR/SED-Nostalgie zu einem für sie erfolgreichen Geschäftsmodell entwickelt. Kritiker, Opfer und ehem. Bürgerrechtlerinnen sind als Unruhestifter unerwünschte Personen. – Markus Erich-Delattre


Leserbrief zu „»Nicht den Krieg erklären«“ von Lisa Nienhaus

Soviel Schwachsinn in einem Interview von Seiten des Interviewten habe ich lange nicht mehr gelesen!! Wer ernsthaft überlegt, welches der beste Weg ist die Europäische Union zu zerlegen, vergisst, dass uns diese Union in Westeuropa in den letzten knapp 80 Jahren Frieden gesichert hat. Aller Bürokratie zum Trotz. Wer wieder alte Zustände will, kann ja mal vorübergehend in die Teile der Welt gehen, die diesen Zustand nicht haben, um zu erfahren, was Frieden wert ist. Und wer glaubt, dass die Löhne der einfachen Arbeiter in der Automobilbranche durch Zuwanderer tatsächlich zu bremsen seien, hat noch nie was von Tarifverträgen gehört und vergisst, dass die wirklich mies bezahlten Jobs eher in anderen Bereichen der Gesellschaft zu finden sind. Herr Borghi, für einen Berater reden sie reichlich dummes Zeug! – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Diese Politik darf keine Schule machen“ von Hannah Knuth

Ich werde das Gefühl nicht los, dass Frau Knuth sehr viel Verständnis für die AfD aufbringt. Schon in einem früheren Zeit-Artikel von ihr (Nr.48/22.11.18) relativiert sie die Anstrengungen der Afd, digitale Lehrer-Meldeportale in verschiedenen Bundesländern zu etablieren, u.a.mit dem Verweis auf die bislang geringe Verwertbarkeit der eingegangenen Meldungen. Aus pädagogischer und politischer Sicht ist aber m.E. nicht die Quantität „verwertbarer“ Informationen zu beleuchten und zu bewerten, sondern zunächst die Botschaft der AfD hinter diesem Unterfangen , nämlich die öffentliche Aufforderung zur privaten und geheimen Denunziation, wodurch augenfällig wird, welch totalitäres Selbstverständnis die AfD diesbezüglich antreibt. Von daher leuchtet es ein, wenn der Vorstand einer privaten Waldorfschule, die ja gleichzeitig eine Ersatzschule mit einer spezifischen pädagogischen Konzeption ist und in ihrer Vergangenheit unter totalitären Strukturen während der Zeit des Nationalsozialismus wie auch des SED-Regimes verboten war, besonders sensibel reagiert. Der Vorstand hat im Benehmen mit den Eltern auch für die Wahrung des Schulfriedens Verantwortung zu übernehmen und das heißt in diesem Fall, das Kollegium zu schützen, da davon auszugehen ist, dass die Aufnahme eines Kindes eines Afd-Mitglieds auf dem Hintergrund der oben skizzierten Anstrengungen, die eben diese Partei unternimmt, um für Unruhe an den Schulen zu sorgen (was ja auch ihre Strategie in anderen gesellschaftlichen Teilbereichen ist !), zu einer starken Verunsicherung führen wird. Der Vater, der für die Programmatik und Praxis seiner Partei einsteht, ist pädagogisches Vorbild und trägt damit gleichzeitig auch die Verantwortung für die Entwicklungsmöglichkeiten seines Kindes, dem nach wie vor das unveräußerliche Recht zusteht, eine öffentliche Schule zu besuchen. Diesen Zusammenhang deutlich gemacht zu haben ist ein Verdienst der Berliner Waldorfschule. – M. Waltke


Leserbrief zu „Studie: Eigenes Auto für viele erstrebenswert“ von TAT

Ich bin mir dessen bewußt, das es schwierig ist, eine kurze, aber treffende Überschrift bzw. Zusammenfassung zu einem Artikel zu kreieren, aber bei diesem kurzen Artikel paßt mMn garnichts zusammen. In der Zusammenfassung ist von 53% der unter 30-Jährigen die Rede. Wo beginnt die Zählung des Alters? Bei Null? Und wieviele davon haben einen Führerschein? Ohne es recherchiert zuhaben, würde ich behaupten, noch nicht einmal Alle aus der Altersgruppe 17/18-30, davon weniger in der Stadt als auf dem Land Lebende. Im Artikel selbst ist dann präziser von 1040 befragten Führerscheinbesitzern die Rede. Das wiederum paßt weder zur Überschrift noch zur Zusammenfassung, denn was ist mit der mehr oder weniger großen Gruppe der Führerscheinlosen? Denn 53% der Führerscheinbesitzer sind mit Sicherheit weniger als 53% aller unter 30-Jährigen. Was mir die Frage aufdrängt, wer denn wohl diese Studie bezahlt hat, um zu dieser Schlußfolgerung zu kommen… – Thomas Weiße


Leserbrief zu „Milliarden für Topverdiener“ von Mark Schieritz und Jelka Lerche

Das ist endlich mal ein Artikel, den auch „Milchmädchen“ verstehen können: Wer bisher viele Steuern und damit auch viel Soli bezahlt hat, spart natürlich auch viel Soli, wenn dieser wegfällt! Und wer keine Steuern und damit auch keinen Soli bezahlt, spart natürlich null, wenn der Soli nach fast 30 Jahren gestrichen wird. Die Grundregeln der Mathematik-wie hier der Anstieg der Steuerbelastungskurve- könnnen auch die Apologeten einer immer wieder am Leben gehaltenen Gerechtigkeitsdebatte nicht wegdiskutieren. – Hans Hardenberg


Leserbrief zu „Das Letzte“ von FINIS

„ Der schönste Anfang unter den Märchen der Brüder Grimm ist der Anfang des Froschkönigs »In den alten Zeiten, wo die Würste noch geholfen haben“. …….da wäre ich vor Lachen doch fast vom Stuhl gefallen, zeigt es doch mal wieder, wie Digitalisierung oder „künstliche Intelligenz“ uns Menschen schnell mal veralbern können und dass wir uns eben nicht auf Schreibhilfen verlassen können. Offenbar ein Programm mit Humor! Im Original heißt es ja : „……wo das Wünschen noch geholfen hat“ – Dr. Matthias Bantz


Leserbrief zu „Wohnen spaltet“ von Kolja Rudzio

Mich wundert es immer wieder, mit welcher Chuzpe aus irgendwelchen Zahlenreihen und Relationen völlig unkritisch bestimmte Wirkungszusammenhänge behauptet werden. Weder wird die zeitliche Abgrenzung (z.B. 1993 bis 2013) in Zweifel gezogen, noch wird berücksichtigt, dass die beschriebenen angeblichen Folgen selbst wiederum Einflussgrössen darstellen können (z.B. könnten gesunkene Zinsen auch dazu beitragen, die Ungleichheit zu verringern, da sog. Besitzarme in der Regel keine Zinseinkommen haben). Es spielt doch auch eine Rolle, dass die Wohnansprüche (Fläche, Ausstattung etc.) heute ganz anders sind als 1993, so dass ein Mehr an Miete im Vergleich zu anderen Ausgaben schon per se zu höheren Wohnkosten führt! – Hans Hardenberg


Leserbrief zu „Peter Thiel gründete PayPal und war Facebooks erster Investor – jetzt verliert er den Glauben an das Silicon Valley“ von Uwe Jean Heuser

Diese Eloge auf Thiel als „contrairian“ hat mich verstimmt, der Autor scheint dem unstreitigen Charme eines durch zwei Investments erfolgreichen Milliardärs verfallen zu sein. Contra sein gegen einen Mainstream mag dem Ego schmeicheln, sagt aber nichts über bitte genauer zu benennende inhaltliche Positionen aus. Und da ist Thiel mit Trump und Bannon ein „libertairian“ mit dem Ziel (Zitat aus diesem Kreis von dem Tea Party-Lobbyisten Grover Norquist) „den Staat so weit zu schrumpfen, dass man den Rest in einer Badewanne ertränken kann“. Insbesondere geht es da gegen die Umverteilung oft exzessiven (und wie im Falle Thiel nicht „verdienten“) Reichtums durch Steuern, um den Glauben an optimale Regelung der Dinge durch die Marktwirtschaft – dabei widerlegen die GAFA als globale Monopole diese Illusion. Herr Heuer befragt Thiel nicht nach seinem Begriff von Konservativismus, nach seiner Sicht auf die gesellschaftspolitische Lage in den USA, die George Packer („Abwicklung“, 2013) in ihrer Zerrissenheit präzis beschreibt und dabei Thiel als Akteur vorstellt. Ärgerlich. – Reinhard Behrens


Leserbrief zu „Torten der Wahrheit“ von Katja Berlin

Ich mag Ihre „Torten der Wahrheit“ gerne. Manchmal muss ich schmunzeln und auch meine sehr aufgeweckten Kinder lachen darüber. Diesmal aber ist das mit der „Wahrheit“ so eine Sache: „..den Zugang zu sachlichen Informationen über „legale“ Schwangerschaftsabbrücke erschweren“ schützt kein Leben. Da steckt einiges drin. Alles aufzugreifen würde den Umfang des Leserbriefes sprengen. Aber „legal“ sind in Deutschland nur Abbrüche mit medizinischer oder kriminologischer Indikation (2017 unter 4000 Abbrüche). Alle anderen Abbrüche, also die nach der Beratungsregelung (über 97.000) sind rechtswidrig also illegal. Von einer Strafe für Mütter und Ärzte wird nach § 218 allerdings abgesehen. Es ist aber ein großer Unterschied ob etwas legal oder illegal ist. Das hätte zumindest bei den Torten der „Wahrheit“ berücksichtigt werden sollen. Oder ist am Ende die Intension doch eine ganz andere wie ich es verstehe? – Ulrich Fürst