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16. September 2021 – Ausgabe 38

 

Leserbriefe zu „Islamist*innen und vegane Bären“ von Charlotte Parnack

 

Hallooooooo????! Wenn schon lauter *INNEN, dann bitte gefälligst auch Bär*INNEN!!!!!!! :-). – Ilse Schmeller

 

Zunächst einmal freut es mich sehr, einen solch kritischen Meinungsbeitrag zum Thema Gendern zu lesen – diese Form des Ringens um Wahrheit in einer argumentative Debatte (und ohne alleinigen Anspruch darauf) tut gut und hilft, das Freund-Feind-Denken zu durchbrechen. Mich irritiert allerdings die Feststellung der Autorin, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender nicht gendern sollte, wenn dies laut Umfrage 65 % der Menschen ablehnen. Das würde schließlich bedeuten, dass es auch für alle anderen thematischen Inhalte und Haltungen eine Mehrheit geben müsste, um sie beim ZDF zu verbreiten.

Dabei ist es ja eben gerade nicht Auftrag des ÖRR, die Mehrheitsgesellschaft zu bedienen, sondern die Gesamtgesellschaft abzubilden – in aller Widersprüchlichkeit. In diesem Sinne wäre es konsequent, 35 Prozent aller Beiträge beim ZDF zu gendern – denn offensichtlich befürwortet dies ja ein Drittel der Bevölkerung. Auch spricht die Aussage „keinen zu kennen“, der oder die das Binnen-I ausspricht nicht für die Problematik dieser Praxis, sondern lediglich für die (politischen) Kreise, in denen sich in diesem Falle Markus Kunze aufhält. Das kann man ebensogut eine Blase nennen wie die Welt junger Akademiker*innen. In diesem Sinne wünsche ich mir etwas mehr Differenzierung, gerade in einem Artikel, der mehr Sachlichkeit fordert. – Thilo Braun

 

Endlich wird mal im öffentlich-rechtlichen Bereich mit der gebotenen sprachlichen Sensibilität über die neuen Verhältnisse in Afghanistan berichtet („Islamist*innen“), und schon meckern Sie! Wieso sollten sich Islamistinnen nicht mit der gleichen Wonne in die Luft sprengen dürfen, oder nicht- binäre Personen islamistischer Gesinnung Steinigungen vollziehen, wie ihre heteronormativen männlichen Pendants? Soll ihnen das etwa verwehrt sein?

Kritisiert gehört doch weiterhin, dass das öffentlich-rechtliche Jugendformat funk anscheinend völlig unreflektiert den Begriff Braunbären verwendet! Wo bleibt denn da der/die/das diverse Bär*in? Von den Bärinnen ganz zu schweigen. Wahrscheinlich sitzen im „Jugendformat“ doch wieder nur alte weiße Männer. Traurig. – Dr. Frank Wimmel

 

Im Gesamtgefüge der Entwicklung zu Geschlechtergerechtigkeit ist das Gendern wahrscheinlich hilfreich, auch wenn es Texte teilweise mühsam zu lesen und den Lese- und Hörgenuss etwas sperrig macht. Ungünstig und nicht mehr überzeugend ist es, wenn der Eindruck entsteht, das Gendern werde zur Pose und der Inhalt trete im Verhältnis dazu in den Hintergrund wie die Beispiele in Ihrem Artikel.

In einem kürzlich erschienen ZEIT-Artikel ging es um die prekäre Situation von Frauen in Afghanistan und im Verlauf des Artikels hieß es „36 Millionen Afghaninnen“, so dass im ersten Moment der Eindruck entstand, es gehe um diese Anzahl von Frauen. Das zeigt, dass es für das inhaltliche Verständnis – und darum geht es doch bei der Lektüre – unerlässlich ist, eine verbindliche Abrede, wie zu gendern ist, zu treffen. Die ‚individuelle‘ ZEIT-Strategie führt leider zu Missverständnissen. – Myriam Wolf

 

Keine halben Sachen, bitte. Das Gendern, d. h. Berücksichtigung des Geschlechts in der sprachlichen Kommunikation (in der nichtsprachlichen Kommunikation, der Körpersprache, bleibt das Gendern ja bedauerlicherweise noch weitgehend unberücksichtigt, wie z.B. in Mimik, Gestik, Haltung und Proxemik) bedarf längst einer Vertiefung in den etymologischen Bereich. Wenn das nicht bald geschieht, bleibt das menschheitsgeschichtliche Unrecht, dem die Frauen unterworfen sind, weiter bestehen.

Das beginnt schon bei der Benennung einer weiblichen Person als „Frau“. Rücken wir doch bitte ins gesellschaftliche Bewusstsein, dass „Frau“ letztendlich eine Femininbildung zu gemeingermanisch fraw-jon = Herr ist, althochdeutsch fro, wie noch zu sehen infrondienst (Herrendienst) und Fronleichnam (Leib des Herrn). „Frau“ sollte aus der deutschen Gegenwartssprache als diskriminierend verschwinden. Man könnte stattdessen das lateinische Wort femina oder noch besser für erwachsene Frau mulier einführen, so dass wir dann ohne jede Herabsetzung von Femina Merkel oder Mulier Baerbock sprechen könnten.

Doch dürfen wir es bei „Frau“ nicht bewenden lassen. Das Fragewort „wer“ bedarf ebenso der näheren Betrachung, da es, zumindestens im Nominativ, einen ausschließlich männlichen Bezug hat, wie man an folgendem Satzgefüge erkennt: „Wer zu spät kommt, den (nicht „die“) bestraft das Leben.“ Gegendert wäre zu empfehlen: „‚Eine Person, die ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung zu spät kommt, bestraft das Leben.“

Man erkennt, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann, wenn man endlich einen wirklichen Durchbruch in Bezug auf die Gleichberechtigung der Frau erzielen will. Dann gilt es natürlich auch, im Bereich der Poesie tätig zu werden. Das Eichendorffsche „Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut so hoch da droben“ bedarf der Erneuerung. Man könnte das Fragewort „wer“ weglassen und schlicht schreiben: „Hat dich nicht, du schöner Wald, Gott aufgebaut so hoch da droben“.

Im Verlauf des Gedichts ergäben sich da einige Schwierigkeiten, die man mit Hilfe einer Sprachregulierungskommission, administrativ möglichst hoch angesiedelt und gut besoldet, bearbeiten könnte. Betrachtet man den fast unübersehbar großen Wortschatz der deutschen Sprache und die ebenso vielfältigen Möglichkeiten syntaktischer Verknüpfungen, so hätte diese Kommission ausreichend zu tun. – Christoph Werner

 

Ihr Versuch, ÖR-Bashing im Wirtschaftsteil der Zeit auf dem Rücken von LGQBT+ auszutragen, ist eine jämmerliche Farce. Ja, die Taliban wird wahrscheinlich nicht gendern. Doch obliegt es unserer Freiheit, die Auseinandersetzung mit Gender-Identität und deren Sichtbarkeit angemessen zu führen. Ich weiß nicht, wann Sie das letzte Mal in einer Uni waren. Dort (Köln und Frankfurt fallen mir persönlich sofort ein) wird selbstverständlich gegendert, es gibt All-Gender Toiletten etc. Hier werden die entsprechenden Debatten geführt, hier hat LGQBT+ eine Plattform, hier wird für die Zukunft gedacht. Nicht in Wernigerode.

Die Akzeptanz des ÖR hat größere Probleme als das Gendern. Erste DAX-Konzerne gendern heute in ihrer kompletten Kommunikation. Nirgends ein Aufschrei. Vor allem nicht in der Wirtschaftsbeilage. Dass die Schwierigkeiten des Genderns als Pars pro toto für die Akzeptanz nicht-binärer Geschlechterkonzepte nicht eine sofortige und universale Lösung mit sich bringt, zeigt die Unsicherheit, die beim ZDF offensichtlich ist.

Sich über Angebot und Nachfrage einem derart sensiblen Thema anzunähern (wie Sie implementieren, werden LGQBT+ von der Taliban umgebracht), ist handwerklich verwerflich. Diskriminierung oder Nicht-Diskriminierung dürfen kein Preisschild haben, die Akzeptanz von LGQBT+ in der Gesellschaft darf nicht zum Nebenkriegsschauplatz des ewigen Kampfs Print gegen ÖR werden. – Julian Paul Marquardt

 

Ich gehe davon aus, das Sie nicht mehr die Jüngste sind???!!! So einen langen Artikel über das Gendern zu lesen ist eine Zumutung!!! Geht es hier um die Tatsache, Islamist*innen, oder die Unwilligkeit einer Blattes, wie DIE ZEIT, sich an eine neue Sprachform zu gewöhnen, die an den Universitäten unumgänglich ist. Packen wir es an, so schwer ist es doch nicht!! – Dr. Ellen Legeland

 

Eine bodenlose Frechheit, was die Arroganz des ZDF der Bevölkerungsmehrheit da zumutet. TV-Zwangsbeiträge nötigen sie, Gehirnwäsche und Sprachverblödung gegen ihren eigenen Willen selbst zu finanzieren! Sich intellektuell wähnende Sprachverstümmler und „Volkspädagogen“ missbrauchen den Sender straf-, risiko- und kostenlos als millionenfach verstärktes privates Sprachrohr für ihre verquaste Ideologie! Das Nichtoffenlegen des internen Gender-Leitfadens spricht Bände! Jounalisten sollten nicht missionieren, sondern die gesellschaftliche Realität beschreiben. Übrigens: Gendern im Plural kann jeder Depp (m,w,d). Nur beim Dativ hapert’s. Grauenhaft wird es aber beim Durchdeklinieren des Singulars! – Rolf Wolfbauer

 

Wenn Frau Lewening, Diversity-Beauftragte beim ZDF, sagt, der Sender beantworte „Anfragen von Zuschauer-“ – kurze Pause – „-innen zum Gendern“, dann ignoriert sie die deutsche Grammatik. Der Dativ im Plural von ‚Zuschauer‘ verlangt als Flexionskennzeichen ein -n. Der Redaktionsleiter des ‚heute-journals‘ ist zitiert mit dem Satz: „Mein Ansatz ist: Jeder (generisches Maskulinum!) nach seiner Façon.“ An unseren Schulen – Fach Deutsch – wäre ein solcher Ansatz bedenklich. – Günther Dressler

 

Vielen Dank für Ihre Analyse der „Gendersprache“ beim ZDF aus wirtschaftlicher Sicht. Das ist mittlerweile ein Dauerthema in den Medien, leider ohne großen Erkenntnisgewinn. Niklas Luhmann hätte gesagt, das Wichtigste von medialer Kommunikation ist die Anschlussfähigkeit, also weitere Kommunikation. Dabei würde sich gerade das Phänomen „Gendersprache“ anbieten, einen Bildungsauftrag zu erfüllen. Und zwar Bildung in Sachen Logik.

Man kann zwar Islamist*innen und vegane Bären belächeln, zeigt aber, wie Sie es selbst bei der erratischen Verwendung von Femininum („Mediennutzerinnen“), generisches Maskulinum („Zuschauer) oder auch beiden Ausdrücken (“Journalistinnen und Journalisten“) demonstrieren, dass man auch bei der ZEIT nicht weit vom ZDF-Niveau entfernt ist. Ich, als Leser, rätsle dann immer, was gerade gemeint ist, Realität oder Ideologie, was eigentlich schon eine Zumutung ist und mir mittlerweile den Lesegenuss an der ZEIT verhagelt.

Dass Genus nicht gleich Sexus ist, müsste sich eigentlich herumgesprochen haben, wozu hätte der Grieche Protagoras, auf den die Genera zurückgehen, wohl sonst neben Maskulinum und Femininum auch noch das Neutrum eingeführt? Mir ist nicht bekannt, dass ein Hermaphrodit ein Neutrum ist. Wenn man heute in den Gender Sciences mit unwissenschaftlichen Untersuchungen und Statistiken (man gibt vor, was man als Ergebnis erhalten möchte) diesen Zusammenhang herstellt, ist das nicht nur sprachhistorischer Betrug.

An den Universitäten, die es ansonsten so genau mit Forschungsergebnissen nehmen und wo dieser Unfug herkommt, müsste hier eigentlich sofort der Ombudsmann eingreifen. Leider wird man damit den eigenen Prinzipien bei der Suche nach Wahrheit untreu. Ich stelle mir gerade vor, dass man den Büstenhalter (maskulin) wegen schwerer sexueller Belästigung anklagt.

Das Argument, das sich Sprache entwickelt, greift hier nicht. Was sollen Sprachregelungen, die nicht von der ganzen Bevölkerung und nicht mal von der gleichen Autorin und nicht einmal im gleichen Text durchgehalten werden. Man könnte dies als elitäres Projekt durchgehen lassen, wenn es denn wirklich Ausdruck von Bildung wäre. Das Chaos, das man dadurch in der Sprache anrichtet, zeugt aber im Gegenteil von wenig Bildung und von noch weniger Verantwortungsbewusstsein der Sprachmächtigen für gelingende Kommunikation.

Die Evolution der Gendersprache ist ein symptomatischer Ausdruck dafür, dass Logik in der „Bildungsrepublik Deutschland“ eine aussterbende Denkrichtung ist. Am Ende eines herrschaftsfreien Diskurses sollte sich laut Habermas eigentlich am Ende das bessere Argument durchsetzen und dann zur Beerdigung fehlerhafter Hypothesen führen. Eigentlich! Hier irrte Habermas. Es geht lustig weiter (siehe Luhmann). Man könnte die Ablehnung der Gendersprache durch breite Bevölkerungsschichten, die sich selbst nur unzureichend artikulieren können, nach Hegel als „List der Vernunft“ ansehen.

Man braucht sich (auch nicht bei der ZEIT) nicht über Coronaleugner, Impfgegner und Klimaleugner aufregen, die ebenfalls keinen rationalen Argumenten zugänglich sind und ihre eigene Welt herbeihalluzinieren. Das Interview auf der nächsten Seite mit dem BASF-Vorstandschef zeigt, woran es in Deutschland mangelt: An Realitätsbewusstsein. Mir wird angst und bange um einen gelingenden Klimaschutz, wenn ausgerechnet Schüler, denen man schon logischerweise kein fundiertes Wissen um naturwissenschaftliche und soziale Zusammenhänge zuordnen kann, freitags demonstrieren und von den Medien und der Politik hofiert werden.

Anschluss findet sich bei den jungen woken Journalistinnen. Bei so viel Inkompetenz, die sich aufs Wollen und Sollen beschränkt, hoffe ich eigentlich immer inständig, dass die „Klimaleugner“ doch recht haben mögen. Vom alten Immanuel Kant stammen die drei Fragen: „Was kann ich wissen? Was soll ich tun und was kann ich hoffen?“ Und zwar in dieser Reihenfolge. Eine Gesellschaft, die aufgrund mangelnder Korrektive schon sprachlich ins Chaos abgleitet und zeigt, dass Logik keine Rolle spielt, entledigt sich ihr wichtigstes Instrument zur Verständigung. Gerade die ZEIT mit ihrem Bildungsanspruch sollte sich nicht an diesem Pseudoelitenprojekt beteiligen und mit einer klaren Ansage der Chefredaktion ein „Zeichen“ setzen im Sinn „Wir haben verstanden!“ – Armin Börner

 

„Der BR bittet in einem internen Mail darum, nur noch in Ausnahmefällen zu gendern – die Sprechpause habe zu häufig für Irritationen gesorgt“. Was für ein Lichtblick für Menschen, die ihre Sprache lieben, und zwar so, wie sie sich (selbst!) im Lauf der Jahrhunderte entwickelt hat! Seither höre ich BR2 wieder mit Genuss. Der BR hat übrigens eine Intendantin, das nenne ich tatsächliche Geschlechtergerechtigkeit. Schade, dass ich und die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung aus allen Altersgruppen, die das Gendern ablehnen, die Rundfunkgebühr nicht gezielt den Sendern zukommen lassen können, die die Wünsche ihrer „Kunden“ bzw. „Geldgeber“ ernst nehmen und respektieren. Den Oberlehrer*innen vom ZDF stünden dann ganz sicher deutlich weniger Mittel für ihre Umerziehungsaktivitäten zur Verfügung. – Marianne Schenk

 

Dass es den Befürwortern vorgeblich geschlechtergerechter Sprache an Kenntnissen in der Phonetik mangelt, mag man ja noch akzeptieren. Der dilettantisch als „Pause“ bezeichnete glottal stop ist keine Pause, sondern er ist ein eigenständiger Konsonant wie p oder k. Aber wie kann man ernsthaft glauben, dass durch diese angeblich gendergerechte Sprache Frauen größere Beachtung fänden? Meistens läuft es, egal ob geschrieben oder gesprochen, doch so ab: Zu Beginn heißt es „Leser und Leserinnen“. Damit gibt der Sprecher oder Schreiber zu erkennen, dass für ihn „Leser“ nur Männer sind.

Im weiteren Verlauf ist dann aber eine solche Beidbenennung (Gleiches gilt für Sternchen, Binnen-I oder sonstige Kniffe) zu lang, zu umständlich, zu holperig – und es heißt dann wieder „Leser“. Anders als beim generischen Maskulinum, wo dieses „Leser“ für Männer UND für Frauen steht, sind nun aber ausweislich der Anfangsverwendung nur Männer gemeint. Im Ergebnis sind also Frauen durch diesen angeblich gerechteren Sprachgebrauch de facto weit weniger präsent als sie es bisher waren. Und dennoch wird Solches kurzsichtig als ein emanzipatorischer Fortschritt gepriesen. – Prof. Dr. Rainer Schlösser

 

Das ZDF als steuerfinanzierte öffentliche Einrichtung masst sich an, mit dem „Gendern“ die Auffassung einer Minderheit Tag für Tag der Mehrheit aufzudrängen. Diese Entscheidung ist durch nichts zu rechtfertigen. Die Übernahme der „cancel culture“ der lautstarken Aktivisten einer Minderheit gehört nicht zu den Aufgaben öffentlicher Einrichtungen. Die öffentlichen Medien sollen berichten, was wirklich ist. Mit dem künstliche „Gendern“ machen sie sich gemein, worüber sie berichten. Sie erheben sich zu Volkserziehern. Ein wenig Demut vor dem Souverän sollte für die Medien und öffentlichen Einrichtungen eine Selbstverständlichkeit sein. – R. Renaux

 

Ein interessanter Artikel. Ich selbst bin studierter Biologe und verzweifel langsam. Man stelle sich vor, in physikalischen Themen, zum Beispiel bei der Gestalt der Erde, gäbe es auch diese Toleranz. Wie müsste man Nachrichten über Weltraumfahrt schreiben und sprechen, wenn ständig auch die Scheibenform der Erde berücksichtigt werden müsste. Als Biologe kann ich Ihnen versichern, die Gruppe Mammalia (Säugetiere) ist zweigeschlechtlich, daran gibt es in der Naturwissenschaft nicht den geringsten Zweifel. Es gibt Männchen und Weibchen, das lässt sich genetisch eindeutig feststellen. Dazu muss man die äußere Erscheinung gar nicht kennen. Die Polizei macht sich das bei der Aufklärung von Verbrechen zu nutze.

Selbst wenn sich ein Mann als Frau verkleidet, nützte ihm das nichts und umgekehrt nützte es ihr auch nichts. Es kommt manchmal vor, dass Körperteile eines Lebewesens nicht richtig entwickelt sind. Zum Beispiel kann ein Mensch eine andere Anzahl Finger haben, also nicht fünf. So kann es auch sein, dass Geschlechtsorgane nicht richtig entwickelt sind. Daraus ein drittes Geschlecht zu postulieren ist unsinnig, unbegründet und falsch. Wenn Ihnen jemand etwas anderes erzählt, was heute leider oft passiert, ist das Unsinn und sollte Sie nicht verunsichern. Falls Sie mir nicht glauben, fragen Sie einen beliebigen Biologen.

Was mich interessiert, ist die Frage, woher das Interesse kommt, zu wissen, ob jemand voll und richtig ausgebildete Geschlechtsorgane besitzt und wieso Menschen, bei denen das nicht so ist, sich mit einem „d“ivers kennzeichen sollen. Wenn man bei der Geburt eines Menschen nicht klar erkennen kann, ob es sich um ein Junge (männlich) oder Mädchen (weiblich) handelt, könnte man das genetisch untersuchen. Das wäre dann eindeutig. Das wäre sicher besser, als dieses seltsame „dritte Geschlecht“ anzunehmen und den Menschen zu stigmatisieren.

Es gibt kein drittes Geschlecht bei den Säugetieren. Ich finde es sprachlich besser auf dieses seltsame „innen“ zu verzichten. Mir geht dann immer „und außen“ durch den Kopf. Es klingt wie sprachliche Wichtigtuerei und dient letztlich nur der sprachlichen Ausgrenzung und Abgrenzung. Beim Lesen bleibe ich an dem Stern immer hängen und muss das erst übersetzen. Wenn mir jemand etwas von Biologen erzählt, habe ich in Gedanken Frauen und Männer im Kopf. Einfach deshalb, weil ich das so erlebt habe. Etwa die Hälfte der Kommilitonen und Arbeitskollegen waren Studentinnen. Wenn mir jemand etwas von Klempnern erzählt, habe ich nur Männer im Kopf, weil ich noch nie eine Klempnerin erlebt habe.

Grundschullehrer sind Frauen, Ingenieure sind vereinzelt Frauen usw. Eine Gesellschaft, die ständig zwischen Männern und Frauen unterscheidet, ist mir im besten Fall unsympathisch. Und das wird leider sprachlich gerade durch den Stern und die Sprechpause getan, es werden Männer und Frauen getrennt. Es wird meiner Meinung nach das Gegenteil von dem erreicht, was erreicht werden sollte: Chancengleichheit (soweit es geht) für Frauen und Männer unabhängig davon, was sie gerne tragen und wie sie sich geben und ob sie behindert sind.

Chancengleichheit erreicht man durch Aufklärung, Akzeptanz des Faktischen und Toleranz des Guten und Richtigen. Dieses „Neusprech“ finde ich furchtbar und albern, aber auch beängstigend. Und die Tendenz zum Leugnen von Fakten und Tatsachen ist sicher nicht hilfreich beim Erkennen der Welt. – Christian Fahn

 

Laut dem „Leitfaden für gendersensiblen Sprachgebrauch“ des ZDF fällt also „das generische Maskulinum … aus der Zeit“. Weit gefehlt. Tatsächlich wird die schreibende Zunft beim Gebrauch des generischen Maskulinums immer kreativer. Eine Woche zuvor durfte ich im Feuilleton der ZEIT lesen, die Göttinger Romanistin Franziska Meier sei „eine der besten Dante-Kenner hierzulande“. Bravo! Eleganter könnte man nicht demonstrieren, dass das generische Maskulinum eine geschlechtergerechte Sprache griffiger, präziser und ästhetisch ansprechender möglich macht als die ganze schwere Artillerie des Genderns. Meiers Dante-Kennerschaft hat nämlich mit ihrem biologischen Geschlecht so wenig zu tun wie mit ihrer Augenfarbe. – Christian Rendel

 

Der o. a. Artikel zeigt, dass das eigentliche Problem der Genderisierung in der öffentlichen Diskussion noch nicht angekommen ist. Dieses besteht nach Professor C. Türcke darin, dass die verstärkte Anwendung des Genderns die kognitiven Fähigkeiten der Sprachgemeinschaft erheblich beeinträchtigt. Eine Entwicklung, die umso bedenklicher erscheinen muß, wenn man berücksichtigt, dass bei steigenden hohen formalen Schul- und Universitätsabschlüssen das Bildungsniveau immer mehr abnimmt.

Insofern sehe ich auch keine akademische Elite am Werk, die die Gendermarkierungen in die Gesellschaft tragen will, sondern einen Personenkreis, der mangels anderer, intellektuell anregender Themen, krampfhaft versucht, auf sich aufmerksam zu machen. Vgl. hierzu C. Türcke, Natur und Gender, Beck-Verlag 2021, wobei der Name Beck-Verlag ein Qualitsmerkmal für sich ist. – Helmut Stadermann

 

Die Beidnennung beim Gendern ist ganz einfach: Islamisten und Islamistinnen. Wer das Sternchen verwendet, dem geht es darum, die Diversen einzubeziehen. Man sollte das nicht als „gendern“ bezeichnen, sondern als „diversen“. Wollen die diversen das überhaupt: die meisten nicht! Siehe die ZEIT vom 15. April 2021 Seite 29. Das sind weniger als ein Prozent der Bevölkerung. Wollen das die „nachkommenden Generationen“ der ZDF-Seher? Oder wollen die jungen Kollegen im ZDF woke sein? Die das wollen, machen das da, wo es schick ist: im Plural. Im Singular geht das sprachlich nicht. Da kann man nur gendern. Das ist bei ihnen aber nicht mehr in. – Christoph Zahrnt

 

Zunächst Danke für den unaufgeregten Artikel! „Jeder nach seiner Façon“ könnte doch ein gutes Motto sein, um die Debatte etwas zu ent-emotionalisieren. Wenn es wirklich und ehrlicherweise jedem freigestellt ist, ob er Gendersprache verwendet oder nicht, werden sich die hitzigen Diskussionen verflüchtigen. Ich beobachte aber leider die zunehmende Tendenz zum Opportunismus, weil der Begriff des „ diskriminierungsfreien Sprechens“ impliziert, dass man Minderheiten diskriminiert, wenn man nicht gendert. So ergibt sich ein subtiler moralischer Druck und viele passen sich an, obwohl sie von der Sache her anders denken.

Außerdem tun sich neue Gefahren der Diskriminierung auf: was ist mit den Personengruppen, die große Mühe haben, die wirklich komplexe Grammatik der deutschen Sprache zu erlernen und zu verstehen: Migranten und bildungsfernere Mitglieder unserer Gesellschaft? Würde eine flächendeckend gegenderte Sprache diese Personen nicht vollends zum Verstummen bringen? Ich hoffe jedenfalls, dass ich die ZEIT weiterhin ohne Sterne und trotzdem in großer Meinungsvielfalt mit humanistischem und demokratischem Geist lesen kann und dass Herr Martenstein mich jede Woche weiterhin zum Schmunzeln bringen darf. – Ellen Smith

 

Ich habe jetzt immer noch nicht verstanden, warum alle möglichen Geschlechter nacheinander aufgezählt werden müssen. Für mich sind alle Menschen gleich. Und somit sollte auch eine Bezeichnung für alle genügen. – Angelika Adler

 

Zwei kurze Anmerkungen zur letzten Ausgabe: 1) Ich teile die Einschätzung nicht, dass der Streit ums Gendern beim ZDF eine derartige Bedeutung hat, dass er auf der ersten Seite des Wirtschaftsteils thematisiert wurde. 2) Im Dossier „Einer fehlt“ findet sich die Aussage, dass alle Gliederfüßer der WElt mehr als 20x so viel wie die Säugetier- und Vögel der Welt wiegen. Bitte nennen Sie mir die Quelle dafür. An anderer Stelle (leider nur aus meiner Erinnerung, ich weiß nicht mehr, ob in der ZEIT) habe ich gelesen, dass mittlerweile die Masse allein der für den Menschen gehaltenen Tiere (Haus- und Nutztiere) die aller freilebenden Wildtiere übersteigt. Vielen Dank. – Christoph Schürmann

 

Mir ist nach der Lektüre des Artikels „Islamist*innen und vegane Bären“ weiterhin unklar, wozu das Gendern im Journalistmus gut sein soll. Mit dem Nebensatz „dass sie [gemeint sind sprachliche Lösungen für das wegfallende generische Maskulinum] fast überall wacklige Hilfskonstrukte sind“ reflektiert die Autorin Charlotte Parnack korrekterweise, dass eine geschlechtersensible Sprache meist das Hör- und Lesevergnügen stört. Hat die unterhaltsame Darstellung von Sachverhalten im Journalismus an Stellenwert verloren? Die mit dem Gendern verfolgten Ziele bleiben häufig im Unklaren oder sind bei den Mediennutzern nicht wie der Unterhaltungswert konsensfähig. – Martin Huber

 

Das Problem des Genderns, sowohl geschrieben wie gesprochen, ist die Überlagerung von Informationsströmen, die voneinender ablenken. Ich habe das besonders bei der Lektüre von Maja Göpels „Unsere Welt neu denken“ erfahren, wo ich regelmäßig ihre gedankliche Linie in Richtung Gendern verließ, sobald ich auf ein *innen traf. In diesem Zusammenhang finde ich interessant, dass, sowenig wie beim Thema Klimawandel über Sparen oder Einschränken gesprochen wird, auch das Thema Entgendern keines ist. Dabei liest sich das generische Neutrum mit Wegfall geschlechtsspezifischer Endungen auch nicht eigenartiger als *:Innen: das Wissenschaftl, das Redakt, das Gesetzgeb. – Bernd Lange

 

Wenn die wilden und die rohen / Orkane Binnenschiffern drohen – / und den Binnenschifferinnen! – / wenn die Stürme Planken, Pinnen, / das ganze Deck / von Bug bis Heck / gefährden und belasten, / ja, wenn sogar die Masten / bersten oder brechen, / wer kann dem Schiffer dann, / nein halt: der Schifferfrau, dem Schiffermann, / wer kann denen versprechen, / dass sämtliche Matrosen / und klar: auch Matrosinnen, / in diesem ganzen Tosen / dem Seemannstod entrinnen? / Gendergerecht und ganz genau: / Entrinnt im Sturme die Seefrau / in allergrößter Seemannsnot / – nein, muss heißen: Seefraunot – / (Sprache verroht auf diesem Boot) / entrinnt die dann dem Seefrautod? – Tom Breitenfeldt

 

Sie wünschen sich ein entspanntes Gleichgewicht. Die Sprechweise im ZDF soll auf breite Akzeptanz stoßen. Der Meinung der Mehrheit folgen, alles beim Alten lassen, ja keinen Ärger machen. Ein verständlicher Wunsch in unserer verunsicherten Zeit. Aber es dämmert langsam, dass unsere Sprache nicht nur beschreibt, sondern auch Realität konstruiert. Oder Überaltertes erhält. „Meine Herren!“ hieß es früher knackig kurz zur Begrüßung. Was für ein Gemurre, als es dann „Meine Damen UND Herren!“ sein musste. War diese Veränderung nun überflüssig?

Die „Sprechpause“ beim Genderstern ist derzeit oft zu ausgeprägt, weil da noch Gehirnarbeit nötig ist. Aber der verhasste Knacklaut gehört zur deutschen Sprache: Die Beamtin, die Veränderung, der Veranstalter, das Theater – alles mit Sprechpause. Wozu also die ganze Aufregung? Änderungen unerwünscht – vielleicht doch auch bei den Inhalten? Beim ZDF „fließt das Geld ja eh`“, und zwar, weil es dort einen Bildungsauftrag zu erfüllen gilt. Dem folgen die Sendungsmacher. Sie suchen nach sprachlichen Lösungen und richten sich dabei nicht nach der Mehrheitsmeinung. Und das finde ich gut so. – Mechthild Jacobs

 

Nun werden also bereits Bären und Islamisten gegendert. Das Schönste daran, dass dies im Spektrum der Öffentlich-Rechtlichen passiert ist, ist die dazugehörige Selbstentlarvung. Der von Gendernden so gerne verwendete Begriff der Sprachsensibilität unterstellt jenen, die sich nicht der Gender-Sprache bedienen, ja indirekt fehlende Sensibilität für nicht-binäre Personen. Wenn nun Islamisten gegendert werden, stellt dies andererseits den Gipfel an fehlender Sensibilität dar, hier gegenüber afghanischen Mädchen und Frauen und deren tatsächlichem oder erwartbarem Leiden unter dem neuen Regime.

Peter Frey, Chefredakteur des ZDF, sagt: „Wenn der Stern die Rezeption der Nachrichten stört, wäre ich alarmiert“. Nun, das sollte er dann auch sein. Ich selbst lehne genau aus diesem Grund das Gendern mit Sternchen, Doppelpunkt, Binnen-I, Andreaskreuz und was es sonst noch so gibt ab. Es stört massiv die Konzentration auf den Inhalt von Berichten oder Texten, da unweigerlich eine andere Ebene eingeflochten wird, die mir sagt, ich solle gefälligst nicht-binäre Personen mitdenken. An dieser Stelle schalte ich mittlerweile sofort auf einen anderen Kanal bzw. schalte das Heute-Journal erst gar nicht mehr ein.

Womit wir beim Wirtschaftlichen wären, aber auch nochmals beim Thema der Sensibilität für „das Andere“, wie ich es einmal nennen möchte. Für mich wäre es mittlerweile kein Verlust mehr, auf Inhalte der Öffentlich-Rechtlichen zu verzichten. Dennoch werde ich gezwungen, diesen Journalismus zu finanzieren, der sich in der Corona-Krise mit einer unglaublichen Ignoranz gegenüber nicht Mainstream-konformen Personen aus Wissenschaft und anderen sehr relevanten Gesellschaftsbereichen auszeichnet.

Hier wäre viel dringender mehr Sensibilität für Vielfalt gefragt als beim unsäglichen Gender-Thema. Aber wie gesagt, ich kann ja nicht kündigen und muss die Gehälter der Genderfraktion im ZDF mitfinanzieren. Ein schönes Bonmot hierzu lieferte kürzlich ein Journalist in seinem Blog, als er befand, die Öffentlich-Rechtlichen seien „eine Pensionskasse mit Sendebetrieb“. – Martin Ney

 

Das ZDF spricht von Islamist*innen. Dürfen die das? Das * soll doch bewirken, daß sich Transsexuelle etc. auch mitgemeint fühlen. Transsexuelle gab und gibt es immer und überall; wer kann behaupten, unter den Taliban gäbe es das nicht? Wollen wir das Gendern nur auf die Guten anwenden, die Künstler*innen, Journalist*innen, Lehrer*innen, aber nicht auf die Bösen, die Terrorist*innen, Faschist*innen, Folterer*innen? Oder sind die Bösen per definitionem immer männlich? – Raimund Poppinga

 

Es gibt sicher unzählige Frauen, die nur mit Mühe ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Ob sich wohl die sprichwörtliche „alleinerziehende Mutter auf Hartz IV“ angesprochen fühlt, wenn beim Verlesen der ZDF- „heute“-Nachrichten Petra Gerster oder jetzt Jana Pareigis mit Gender-sternchen und Knacklaut Geschlechtergerechtigkeit demonstrieren? Wohl eher nicht. Normalbürger aus nicht privilegierten Verhältnissen setzen vermutlich andere Prioritäten.

Offensichtlich fehlt den abgehobenen Journalist:Innen in den Redaktionen von ZDF, ZEIT et al. jene „Sensibilität“ und das Verständnis für fremde Milieus, die sie ansonsten für ihre genderge-rechte Sprachverstümmelung so nachdrücklich einfordern. Ist das noch gleichgültige Ignoranz oder schon eine subtile Form von Zynismus? – Ernst-Peter Hoffmann

 

Ich war erfreut und dankbar, dass Sie das Thema „Genderstottern und ZDF“ aufgegriffen haben. Mich macht nicht nur die Sprachverhunzung wütend, sondern dass das ZDF die Mehrheit der Bevölkerung für doof hält und das undemokratische Verhalten einer kleinen, „urbanen, akademischen Elite“. Das ZDF ist ein öffentlich-rechtlicher Sender und sollte die Pluralität der Meinungen abbilden. In Umfragen lehnen über 2/3 der Bevölkerung die Gendersprache ab, in einer Spiegel-Ausgabe werden sogar 85% genannt, Tendenz zunehmend. Für mich ist das Ganze „Orban auf links“ (Okkupation der Fernsehsender!).

Kleiner Unterschied: Orban kann sich z.T. auf Mehrheiten in der Bevölkerung berufen. Was mich auch wütend macht: Diese Art der Volkserziehung ist Wasser auf die Mühlen der Vogelschisspartei AFD.– Nebenbemerkung: Kennen Sie Romane oder Krimis, in denen gegendert wird? Natürlich nicht. Es gibt sie nicht, weil keiner/ keine sie kaufen oder lesen würde! Falls es doch so weit kommen sollte, kaufe und lese ich nur noch antiquarische Bücher. ZDF Nachrichten schaue ich schon länger nicht mehr. – Karl Müller

 

Spät kommt der Artikel zu dem „elitären“ Punkt der Gendersprache. Persönlich halte ich es so: Bei Briefen bitte ich um eine erneute Zusendung in korrektem Deutsch, solche Print-Artikel lese ich nicht und entsprechende TV-Beiträge schalte ich gleich weg. Dem ZDF wird es egal sein, mein Geld kommt ja sowieso. – Adrian Betz

 

Das ZDF ist eben in einer Weinbauregion beheimatet. Da heißt es: Liebe Korkenzieher und Korkenzieherinnen, sollte es zu später Stunde mal Glasbruch geben, dann lassen Sie die Scherben von Ihren Handfegern und/oder Handfegerinnen aufsammeln, weil sich sonst die Sternchendeuter*innen ihre Leichtfüß*innen schwer verletzen könnten und von Hosenträger*innen ins Bett gebracht werden müssten – um sie vor veganen Bären zu retten. p.s. Christoph in erweitertem aramäisch–deutsch: Christusträger*innen. – Christoph Müller-Luckwald

 

Wenn schon die Verwendung der Gendersprache bei dem ZDF offensichtlich ein großes Problem ist, dann verwundert, dass scheinbar noch niemand an den TV-Werbungen für Medikamente Anstoß genommen hat. Warum werden zu Risiken und Nebenwirkungen nicht auch Ärztinnen und Apothekerinnen gefragt? – Klaus Friedrich

 

Das Gender-Getue finde ich lächerlich. Diskriminierender empfinde ich (weibl.) die umgangssprachliche Worte wie „herrlich“ und „dämlich“ bzw. die zugehörige Herrlichkeit wie Dämlichkeit. Für gender-Fans findet sich im Duden dann evtl. herr*fraulich, däm*ännlich. – Dr. R. Kerler

 

Für mich ist die Frage nicht, ob der Genderstern grundsätzlich in den öffentlich-rechtlichen Medien benutzt werden sollte (ich bin nicht dagegen, weil das generische Maskulinum nicht funktioniert für mich als Frau), sondern ob in dem erwähnten Zusammenhang nicht einfach ausschließlich das „einfache“ Maskulinum gewählt werden muss. Ziehen denn schwer bewaffnete Islamistinnen in Afghanistan in die Städte ein? Ich habe bisher auf den Bildern nur männliche Taliban gesehen. Sollten darunter einige Menschen mit Transidentitäten sein, werden sie dem Text verzeihen, wenn er sie nicht enttarnt hat. – A. Coels

 

Mag sein, dass auch dieser Versuch nur ein „wackliges Hilfskonstrukt“ ist: Als leidenschaftlicher Schachspieler gendere ich hiermit gerne einmal das Brett und die Figuren. So ernenne ich die Hälfte der Bauern zu Bäuerinnen. Die Läufer werden gleichfalls hälftig, jeweils schwarz und weiß, zu Läuferinnen. Schwieriger stehen die Türme da – die Hälfte sollten nun Türminnen werden. Doch nun wirds komplizierter. Da sind die beiden Könige. Klar, einer von diesen wird zur Königin erkoren. Vor jeder Partie darf ausgeknobelt werden, ob es eine weiße oder schwarze sein wird.

Doch gar schrecklich für die Damen, denn auch bei diesen hilft nur eine Geschlechtsumwandlung. Dann wird es ein schwarze oder weiße Dammina sein. Oder lieber gleich etwas Diverses. Nur die Pferde haben es gut, denn sie bleiben was sie sind. Oder sie müssen doch besser Stuten und Hengste werden, um der Sprachkontrolle zu genügen. – Friedhelm Caspari

 

Vegane Bären und gegenderte Taliban, herrlich! Sie könnten einer Satiresendung entstammen – so richtig deftig volksnah. Doch beim ZDF ist es wie mit einem Schreibwarenladen, dessen Kundschaft (statt Kunden!) bevorzugt weißes Papier und Filzstifte kaufen kommt – worauf er (der Laden, nicht genderbar) dann überwiegend Papier in vielfältigen Grautönen und Holzbleistifte in allen Farben vorhält … für die ökologische Umerziehung also trotzig dagegen hält. Wie die Kundschaft reagiert, ist klar – auch ich kann mir andere Nachrichtensendungen ansehen.

Pflichtgebühren sind nicht mein Problem, die zahle ich ja auch für eine Schlagerhitparade der Volksmusik, ohne das ich sie ansehen muss. Schön für den Chefredakteur, wenn er beim Gendersprechen kein „Störgefühl“ empfindet. Vielleicht mangels Mitgefühl … oder auch nur, weil seine Kundschaft ja nolens volens immer zahlt. Sternchen, Punkte und Striche, mitten in Worten gesetzt oder gesprochen, separieren, spalten und lassen gleichsam auf Schritt und Tritt über die gemeinten Minderheiten „stolpern“. Ob man ihnen damit einen Gefallen tut? Vielleicht ist es ein Bär*innendienst, um im Genderbild zu bleiben. Ganz Gewiss für solche Minderheiten, die erst Deutsch lernen möchten.

Es ist ein Armutszeugnis für eine Gesellschaft und am Ende vielleicht gar nur die Ideologie einer intellektuellen Minderheit, wenn sie für den eigentlich ganz selbstverständlichen Respekt gegenüber jeder auch noch so kleine Menschengruppe erst der Gesamtheit holprige Schreib- und Sprachexperimente zumuten muss. – Johannes Zink

 

Vielen Dank an die ZEIT für diesen Artikel. Als Argument für das Gendern nennt Frau Lewening das Urteil des Verfassungsgerichts von 2017. Meines Wissens ging es nicht um das dritte Geschlecht und Gendern. Menschen, die von Natur aus männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale haben, sollten nicht mehr gezwungen sein, sich zwischen männlich und weiblich zu entscheiden. Sie können nun divers angeben. Daraus lässt sich keine Verpflichtung zur Gendersprache ableiten. Weiß Frau Lewening das nicht oder will sie die ZEIT-Leser für dumm verkaufen? Seriös ist das nicht.

Was den Leitfaden für gendersensible Sprache betrifft, den sie erwähnt (es gibt im Internet zahlreiche Sprachempfehlungen), wundere ich mich schon lange, dass sich Journalisten (mündige Bürger) teilweise gängeln und unter Druck setzen lassen (Moralkeule). Die deutsche Sprache ermöglicht eine hohe Ausdrucksvielfalt, die durch die sogenannte gendersensible Sprache erheblich eingeschränkt wird. Hier wäre Sprachsensibilität nötig, um das Kulturgut Sprache nicht zu beschädigen.

Wenn ich den Deutschlandfunk einschalte und es wird dort im Zusammenhang mit dem russischen Gas von Gaslieferantinnen und Gasllieferanten gesprochen, frage ich mich: Ist das jetzt eine Nachrichten- oder Satiresendung. Wenn ein Moderator in einem Beitrag mehrmals von Bäuerinnen und Bäuern spricht, wird jedem klar, dass unter dem Druck, gendergerecht zu sprechen, ziemlich häufig sprachlicher Unsinn produziert wird.

ARD und ZDF haben offensichtlich das Marketing für die Genderlinguistik übernommen. Wer hat das erlaubt? Bei den Lehren der Genderlinguistik handelt es sich doch wohl eher um eine Ideologie. Es gibt keine stichhaltigen Beweise für ihre Thesen, sie stehen im Widerspruch zur Naturwissenschaft. Warum ist das kein Thema, hier fehlt es an Aufklärung. Es steht jedem frei, in seinen Privatleben so zu sprechen, wie er will. Es darf sich auch jeder durch seinen Sprachgebrauch lächerlich machen.

Ich erwarte als Zwangskunde der öffentlich-rechtlichen Sender, dass sich die Verantwortlichen an der RATIO orientieren. Wenn durch die Sprachform schon der Eindruck der Ideologie entsteht, was kann ich dann vom Inhalt erwarten? Im Übrigen finde ich es interessant, dass bisher als Anrede für Interviewpartner entweder Frau oder Herr verwendet wurde. Eine passende Anrede für die wenigen Betroffenen mit nicht eindeutiger Geschlechtsidentität zu finden erscheint mir wichtiger als einem ganzen Volk einen Sprachkrampf überzustülpen.

Das ist Machtmissbrauch, von Demokratie keine Spur. Wissen die Verantwortlichen bei den Sendern überhaupt, wie groß der Anteil ihrer Nutzer ist, der sich bezüglich der Geschlechtsidentität nicht eindeutig als Mann oder Frau festlegen kann oder will. Da sollte man doch mal die Verhältnismäßigkeit klären und Vernunft walten lassen. – Maria Christiany

 

Zu behaupten „eine große Mehrheit der Deutschen“ sei gegen das Gendern und diese „Mehrheit“ dann mit einer Umfrage in der konservativen Welt (ausgerechnet, warum nicht gleich Bild-Zeitung?!) und einer Umfrage im Sendegebiet des MDR, also in dem Teil Deutschlands, wo die die meisten Stimmen für die Nazis zusammenkommen, zu begründen, ist doch mehr als halbseiden. Da Sie außerdem darüber schrieben, dass Sie viele Zuschriften gegen das Gendern bekämen, möchte ich hiermit als Gegenbeispiel dienen. Ich fühle mich mitnichten mitgemeint im generischen Maskulinum und freue mich, wenn bspw. der Stern mitgesprochen wird. – Dr. Maike Harren

 

Die Diskussion um den Genderstern finde ich amüsant bis lächerlich. Klasse-Frauen, und von denen gibt es genau so viele wie Klassemänner, brauchen keinen Genderstern. Wird die Diskussion getrieben von denen, die meinen, zu kurz gekommen zu sein oder von denen, die das befürchten? – Dr. Walter Engel

 

Sprachkritik im Wirtschaftsteil. Ressort verrutscht? – Peter Löffelbein

 

Nachdem Englisch unsere Sprache schon viel tiefer durchdrungen hat als es das Gendern mit all seinen Schriftzeichen und Sprechlauten je vermöchte, sollten wir, der Einfachheit halber und zur Vermeidung weiterer gesellschaftlicher Spaltung, für alle gendersensiblen Begriffe englische Vokabeln verwenden: die employees des Tourist Office beraten Travellers aller denkbaren Geschlechtsidentitäten; auf Chancellor Angela Merkel folgt nahtlos Chancellor Olaf Scholz; und wir Television Viewer lassen uns vom ZDF-News presenter, wahlweise Marietta Slomka oder Klaus Kleber, sanft in den Fernsehschlaf wiegen! Good night, sleep well, deutsche Sprache, mit oder ohne Sternchen am Genderhimmel! – Dr. med. Ulrich Pietsch

 

Vielen Dank für Ihren Artikel „Islamist*innen und vegane Bären“. Ich zähle zu den vielen Leuten, die die Schluckaufsprache ablehnen. Vor drei Wochen habe ich diesbezüglich eine Beschwerde bei ZDF-Fernsehrat eingereicht, über die aber noch nicht entschieden wurde. Der Kern meiner Beschwerde ist, dass speziell jene Aussprache – wie Sie ja auch in Ihrem Artikel anschaulich beschreiben – derzeit nicht mehr als eine Meinungsäußerung darstellt, die zu tun im Prinzip Jedem überlassen bleiben kann – allerdings mit minderstens einer ganz klaren Ausnahme:Nachrichten.

Das ZDF verstößt in Nachrichten ohne jeden Zweifel gegen den festen journalistischen Grundsatz der Trennung von Meldung und Meinung. Dieser Aspekt ist bisher – und auch in Ihrem Artikel – bemerkenswerterweise noch nirgendwo thematisiert worden. Vielleicht interessenhalber und vielleicht als Anregung übersende ich Ihnen meinen Beschwerdetext anbei als PDF-Datei. – Christoph Link

 


 

 

Leserbriefe zu „Wechsel ja, aber wohin?“ von Giovanni di Lorenzo

 

Die Demokratie ist wie das Angebot der Woche beim Lebensmittel Einkauf: Alles günstiger, aber sie können wählen-die Freiheit-nicht guenstiger zu kaufen. Die Wahlbeteiligung von 80%,das war einmal 1950. Wenn heute 49 Parteien zu gelassen sind, davon am Ende nur 3 regieren werden, ist das die Minderheit, nicht einmal 1%. Die Wählerinnen sind aber 100% ab 18Jahre wahlberechtigt. Es gibt keine Wahlpflicht und auch keine Impflicht bei Corona, der Schaden kostet Geld , viel Geld. Demokratie kann politisch Schaden nehmen, Afghanistan ist nur das jüngste Beispiel. – Thomas Bartsch-Hauschild

 

Zum Leitartikel „Wechsel ja, aber wohin?“ (Nr.38, S.1) will ich Ihnen folgendes Feedback geben: Hervorragend den eigenartigen Wahlkampf 2021 analysiert und den Parteien den Spiegel für ihre inhaltliche Zurückhaltung und ihre wenig kurzsichtige Personalauswahl vor gehalten. Danke für diese mir aus der politischen Seele sprechenden Analyse Giovanni Di Lorenzo!!! – Andreas Bauer

 

Das Lied der Sesamstraße: „Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt bleibt dumm!“: als Leitlinie zur völligen Verwirrung der Wählerinnen und Wähler, vor allem der Unentschlossenen. Also all derer die aus den Programmen der Parteien, den Aussagen der Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten und dem medialen Informations-Tsunami keine Lösung für ihr „Kreuzchen Dilemma“ finden. Ganz im Gegenteil. Ein Triell nach dem anderen. Warum nicht einfach „Dreikampf“ genannt? Fast jeden Tag eine politische Sendung = Klartext, Wahlarena, der Vierkampf nach dem Triell.

Von Will, Plasberg, Illner und Lanz gar nicht zu reden. Was soll das? Zumal immer die gleichen Phrasen der jeweiligen Vertreterinnen, Vertreter der CDU/CSU, der SPD, der Grünen, der FDP, der Linken und der AfD vorgebracht werden. Begleitet von mehr oder weniger klugen Kommentaren der Fernsehschaffenden. Diskussionen oder gar ein Meinungsaustausch finden nicht statt. Jede, Jeder fällt der anderen, dem anderen ins Wort. Keine Vorzeigeaktionen für gelebte (vorgelebte) Demokratie. Dann noch die Demoskopen mit ihren Balken -und Tortendiagrammen und der täglichen „Sau“ die durch das „Wahl Dorf“ getrieben wird.

Wem also die Stimme geben, welcher Partei? Auch die Wahl zum 20. Bundestag offenbart, dass Sachthemen (Kinder -und Altersarmut, Renten von denen man leben kann, Steuer -und Lohngerechtigkeit, Bildungsgefälle und Bürokratieabbau, Infrastrukturmaßnahmen für Schulen, Straßen und Brücken) den Parteien offensichtlich nicht so wichtig sind, dass sie dem Wahlvolk mal reinen Wein einschenken oder sogar Lösungsansätze aufzeigen. Ganz im Gegenteil. Es werden nur die vermeintlichen „Leuchtturmprojekte“ diskutiert, wie die Klimawende, der Kohleausstieg, die Digitalisierung, die schwarze Null, die Vermögenssteuer etc. So bleibt der geneigten Wählerin, dem geneigten Wähler die Frage:

„Da sehe ich nun betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen.“ Es wäre ein Novum in der Bundesrepublik Deutschland, wenn nach Sachkenntnis, Können und Leistungsbereitschaft die Auswahl der Volksvertreterinnen und Volksvertreter, der Ministerinnen und der Minister und der Bundeskanzlerin oder des Bundeskanzlers erfolgen würde. Davor ist der Parteiproporz, das Wahlsystem und die zu vergebenden Pfründe.

Der Souverän ist eigentlich wie immer nur vor wichtigen Wahlen umworben, umschmeichelt und mit Kugelschreibern für die nächsten vier Jahre versorgt. Dieselbe Prozedur wie bei jeder Wahl. Einen echten Wechsel der Politik der künftigen Bundesregierung zum Wohl des Volkes kann ich leider in keiner angedachten Konstellation erkennen. Der Amtseid der Bundeskanzlerin oder des Bundeskanzlers ist meines Erachtens sowieso eine Farce. – Felix Bicker

 

„Wechseln, aber wohin?“ Was für ne Frage! Ich als jahrzehntelanger Linksparteienwähler hab schon länger die Antwort. Ich wähle Laschet. Nicht etwa wegen Charisma und tollem Programm. Nein, weil ich es schon in der Schulzeit hasste, wenn alle, Musterschüler wie Doofe, aber auch Lehrer zusammen auf nur einen eindreschen, einen verspotten. Das kann ich bis heute nicht ausstehen. Die Schlimmsten Verhöhner Laschets sind aber nicht der notorische Aussitzer und grinsende Rautenimitator Scholz oder die überheblichen Yuppies, orthodoxe und intolerante Gendersternaktivisten, nein, es sind die arroganten Allerswisser und -versteher aus dem Journalismus.

Ich nehme da die Mehrheit der ZEIT-Schreiber gerne raus. Die ängstlichen Deutschen bevorzugen nun mal stramme Führergestalten oder Buchhaltertypen mehr als lebensfrohe. Optimisten, die nicht genau planen, wann sie lachen dürfen, sondern fünf gerade lassen können. Franko- und italophile Rheiländer eben. Was sagte Bertold Brecht: „Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient!“ …. aber ich will nicht an falschen Wahlsiegen mit schuld sein. – Wolfgang Frings

 

„Wahlversprechen erweisen sich oft als Wahlversprecher.“ (Peter F. Keller, *1949, schweizer Autor) Hier geht´s schon richtig los für mich, nehmen wir uns einmal diese aktuellen Kanididaten zur Brust! Keinen davon kann ich direkt wählen, aber möchte ich überhaupt einen dieser „Drei ???“ wählen? Meine arme Stimme 2021 würde sofort dabei flöten gehen. Und deshalb Gott, bewahre mich vor diesen unangenehmen und nervigen Flötentönen, die ich dann wohl zwangsläufig zu hören bekäme, wahrscheinlich unzwangsläufig leider auch!

Mir gefällt kein Programm davon, weder das mit der roten, noch das mit der grünen, und schon gar nicht, das mit der schwarzen Handschrift. Ein richtiger Blick auf den Wahlschein dürfte aber genügen, um zu sehen, dass es da doch noch etwas geben könnte, das ich vielleicht mit einem bzw. mit zwei meiner Kreuzchen sponsern könnte. „Wenn die Stimmen in der Urne sind, hat die Demokratie erst mal Pause.“ (Willy Meurer, 1934-2018, deutsch-kanadischer Publizist & Aphoristiker) – Klaus P. Jaworek

 

Nach der letzten Bundestagswahl dauerte die Regierungsbildung ein halbes Jahr. Das war man in Deutschland nicht gewohnt und wurde von vielen als Krise, gar als bedrohlich empfunden. Eigentlich ein völlig normaler Vorgang in der Demokratie, wofür unsere Verfassung übrigen auch ausgelegt ist. In der Zukunft wird es vermutlich auch in Deutschland Usus werden, dass sich nach einer Wahl langwierigere Koalitionsverhandlungen anschließen, um eine Regierung zu bilden. Die Konstellation Volkspartei + Juniorpartner oder auch die GroKo haben wohl ausgedient, denn SPD und CDU/CSU dominieren nicht mehr die Parteienlandschaft wie früher.

Giovanni die Lorenzo hat recht, es werden nach der Bundestagswahl drei Parteien sein, die in einer Koalition die großen Herausforderungen der Zukunft meistern müssen und damit auch die Chance besteht, dass den Konsens für anstehende Veränderungen in unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen hergestellt werden kann.

Es ist unheimlich schade, dass die Wählerinnen und Wähler jetzt so verunsichert sind. Mir geht es nicht anders und vielen Leuten aus meinem persönlichen Umfeld ebenso. Ganz sicher liegt dies auch daran, dass die Parteien Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl stellen, die nach parteiinternen Präferenzen beziehungsweise Interessen ausgesucht worden sind, damit die Wählerschaft quasi ausgeklammert haben und sie nun nicht mehr richtig mobilisieren kann. Auch hier hat Giovanni di Lorenzo recht und ich teile seinen Wunsch, dass jetzt endlich die ganz großen Fragen in Angriff genommen werden. – Regina Stock

 

Mein Lesefluss im großen Leitartikel zur Bundestagswahl von Herrn di Lorenzo geriet in eine nicht mehr aufzuhebende Stockung, als ich an der Stelle mit der „autochthonen Verstocktheit “ vorbei las und es wieder las und wieder las. Handelte es sich um einen Druckfehler, um ein verirrtes Rätsel aus „Um die Ecke gedacht“ oder wieder einmal darum dem „normal“ gebildeten Zeit-Leser deutlich zu machen, wie doof er doch ist.

Es gab einmal eine Phase in der man ohne einen Duden oder geöffnetes Wikipedia nicht in der Lage war, viele Beiträge der Zeit zu verstehen, was auf mich zunehmend abstoßend wirkte. Das hatte nach meiner Wahrnehmung etwas nachgelassen aber meine freudige Hinwendung und Identifikation mir den AutorInnen der Zeit wurde nun erneut durch den Artikel des Herrn di Lorenzo gedämpft. Ist es denn wirklich notwendig, die LeserInnen mit solch abstrus-elitären Wortkonstrukten aus dem Lese- und Verstehensfluss zu bringen? – Norbert Berens

 

Die FDP wirbt derzeit mit dem Slogan „Nie gab es mehr zu tun“ für unsere Stimme bei der Bundestagswahl, die Grünen meinen „Deutschland kann mehr“. Beiden Aussagen stimme ich prinzipiell zu. Und doch, denke ich an Deutschland in der Nacht… Denn, Baerbock, Laschet, Scholz – bei der kommenden Bundestagswahl haben wir Stimmberechtigten trotz der großen Herausforderungen, mithin der herausragenden Bedeutung der anstehenden Entschließung mehr als zuvor die Qual denn die Wahl. Wo etwa sind das demokratische Verständnis und Ansinnen eines Willy Brandt, wo Intellekt und Entschlossenheit eines Helmut Schmidt, wo die Resilienz und Selbstbeherrschung einer Angela Merkel?

Baerbock und Laschet haben sich vor allem mit Anfängerfehlern und Fettnäpfentreffsicherheit verinnerlicht, Scholz als Kanzle-rinnenimitator, der die Union mit deren bisherigen „Waffen“ zu schlagen sucht. Wer und was nun ab Herbst dieses Jahres folgt, politische Egoismen und Profilneurosen braucht es ganz sicher nicht. Sondern ein hiernach überraschend starkes Kanzleramt. Und endlich ein Parla-ment, dass trotz zunehmender Quantität bei den sachlichen Differenzen getragen ist von dem Bewusstsein und Willen, an einem Strang zu ziehen für Deutschlands so dringliche Zukunfts-gestaltung.

Die Paraphrasierung der Unionisten jedenfalls, dass es mit Deutschland ohne CDU/CSU-Regierungsbeteiligung bei der Gestaltung einer ökonomisch-ökologisch-sozial austarierten Politik sowieso nur bergab gehen kann, ist rückblickend und bei Licht betrachtet nicht wirklich zugkräftig. Zudem hat sich die Anwendung purer Nostalgie in der Politik höchst selten für das Volk ausgezahlt. – Matthias Bartsch

 


 

 

Leserbriefe zu „Virenfreier Wahlkampf“ von Martin Machowecz

 

Ich bin etwas irritiert. Ich finde richtig und gut, dass das Thema Corona-Virus zurecht nicht im Wahlkampf zum Streitthema geworden ist. Bis die nächste Regierung regiert, ist die vierte Welle durch oder ausgeblieben. Das ist jetzt noch nicht klar. Den Streit zwischen Böhmermann und Lanz habe ich gelesen. Ehrlich gesagt ist mir B’s Position plausibler. Kekulé hat in vielerlei Hinsicht inzwischen den gleichen Tenor wie Drosten. Strecke hat sich mit einigen Aktionen selbst disqualifiziert.

Es ist eben nicht so, dass alle Virologen zum Thema SARS_CovII gleich kompetent sind. Kekulé hat anfangs Positionen vertreten, die sich als unhaltbar heraus gestellt haben. Das Virus war und ist ziemlich bösartig. Die Zahl der nicht Immunisierten ist zu hoch, um das Geschehen laufen zu lassen. Das ist eben in Dänemark, Niederlande und GB anders. Dort ist die Impfquote höher und der Anteil der Genesen auch. Dort wurde ein hoher Preis bezahlt in Form von Toten.

Bei uns reicht die Zahl der nicht Immunisierten mit der Infektiosität von Delta ohne Weiteres für ein fulminante 4. Welle.

Und das Gesundheitssystem wäre überlastet, bevor eine neue Regierung handlungsfähig ist. Ich habe kein Interesse daran, das Personal noch einmal so zu belasten. Sie?

Streit ist völlig in Ordnung, absolut wichtig. Aber nicht jedes Thema ist an jedem Ort oder in jedem Zusammenhang gut aufgehoben. Die aktuelle Pandemie wäre im aktuellen Wahlkampf fehl am Platz. Darüber können wir gerne streiten. – Fritjof Möckel

 

Vielleicht kommt über den Umweg durch die Stadt Münster, doch noch so etwas, wie ein „Superspreader-Event-Wahlk(r)ampf“ auf! Da feiern und tanzen, ganz strikt nach dieser völlig überflüssigen „2-G-Regel“ fast 400 Männlein und Weiblein, ihre „Impfparty+G“-Club-Party und 85 Personen davon infizieren sich erneut, und der Karl Lauterbach sucht händeringend nach einer Erklärung.

Ja vielleicht sollte auf Grund dessen die Bundestagswahl sofort verschoben werden, Deutschland in sofortigen Shut- und Lockdownschlaf versetzt werden. Ach ja, eine Kleinigkeit fehlt noch! Der Katastrophenfall ist sofort auszurufen! „Hoch lebe die 2-G-Regel“! – Klaus P. Jaworek

 

In den Jahren 2008 und 2012 berieten und erarbeiteten Wissenschaftler die Strategie für die nächste Pandemie. Wie der damalige Bundesminister bei Markus Lanz betonte, wurden diese nicht umgesetzt, weil man einen negativen Einfluss auf den damaligen Wahlkampf befürchtete. Während die Schulen wegen dem vermehrten Auftreten von Corona schon geschlossen waren, fand in Bayern Mitte März 2020 in gewohnter Weise die Kommunalwahl statt. Am 2. April 2020 hatte Bayern eine Tagesneuinfektion mit Corona bei 10.756 Bürgern.

Während der bayrische Ministerpräsiden noch von der ersten Pandemie sprach, wo man auf keine wirkungsvollen Strategien zurückgreifen könne, wurde fast gleichzeitig die genau dokumentierte Dokumentation zu 100 Jahre „Spanische Grippe“, die bis zu 100 Millionen Todesopfer forderte, ausgestrahlt. Bei der Spanischen Grippe gab es unter schwierigsten Bedingungen (es war noch nicht bekannt, dass überhaupt Viren existieren und das noch während und kurz nach dem 1. Weltkrieg) bei den Infizierten eine Todesrate von 3 %. Ein Jahr vor Ausbruch der derzeitigen Pandemie hatten Wissenschaftler hierfür eine Todesrate von 1 % der Infizierten errechnet – die Todesrate beträgt aber etwa das doppelte.

Kann Corona unter den derzeitigen Voraussetzungen so wenig gefährlich werden wie ein Schnupfen? – Es sind nur RNA -Impfstoffe zugelassen, bei denen die RNA chemisch verändert worden ist. – Derzeit haben wir bei den Geimpften eine Hospitalisierungsrate von 13 % – Der nicht zugelassene bioidentische Impfstoff von Curevac, der lediglich Informationsträger gegen das Coronavirus ist und im Gegensatz zu den zugelassenen RNA -Impfstoffen ganz regulär aus dem Körper wieder nach 2 Tagen verschwindet bot lt. Studienergebnis im Zeitrahmen von 5 MONATEN bei den 18 – 60-Jährigen noch einen 100 % Schutz vor Hospitalisierung.

In dem Zeitrahmen, wo der Virus geschwächt und zugleich unser Immunsystem optimiert war, konnten wir nicht genügend natürliche Abwehrkräfte aufbauen. Jetzt, wo sich das Gefahren- Abwehrverhältnis allmählich ins Gegenteil verkehrt, werden erst die Beschränkungen gelockert. – Rudolf Zinsmeister

 

Ich finde, Sie haben die richtige Diagnose gestellt. Die tiefe Spaltung der Geselleschaft in der Coronafrage basiert auf der Art und Weise, wie wir miteinander umgehen. Der Meinungskorridor wird immer enger. Wer eine abweichende Meinung äußern möchte, weist als erstes darauf hin, dass er kein Coronaleugner oder Impfgegner, geschweige denn Querdenker oder Schwurbler ist. Allein das ist schon ein Zeichen, wie die Meinungsfreiheit eingeschränkt ist, wie groß die Angst ist, diffamiert zu werden, wenn man eine abweichende Meinung hat.

Cancel Culture ist hoffähig geworden und wird offen von Politik und Medien angewendet. Es gibt keine oberste moralische Instanz. Die Moral und Ethik wird von der Mehrheit bestimmt. So interessiert es auch niemanden, dass der Europarat in Straßburg am 27.01.2021 eine Diskriminierung der Ungeimpften untersagt hat! – Dr. med. Martin Krivacek

 

Herzlichen Dank für Ihren Kommentar zur Coronapolitik. Ich kann Ihre Vermutung bestätigen, dass der mangelnde politische Diskurs über die Frage, bis zu welchem Punkt Gesundheitsschutz Freiheit einschränken soll und darf, zu Trotz führt. Ich selbst stand im Sommer noch absolut hinter der Impfung und habe meinen ersten Impftermin ohne zu zögern wahrgenommen. Doch seit dem im Spätsommer plötzlich der Druck auf ungeimpfte dermaßen erhöht wurde und sie zunehmend aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden sollen, hat mein Vertrauen in den Staat zutiefst gelitten.

Also habe ich aus Protest meinen zweiten Termin nicht wahrgenommen. Was ich im aktuellen, kaum vorhandenen Diskurs bezüglich der Coronapolitik vermisse, ist, dass die Gefahren sachlich und unaufgeregt aufgezeigt werden, sowie eine ausführliche, kontroverse Debatte über die genaue Begründungen für die fortdauernden Coronamaßnahmen und den damit verbundenen Grundrechtseinschränkungen. Ursprünglich lag die Begründung der Maßnahmen im Schutz der Risikogruppen und der Entlastung der Intensivstationen. Mittlerweile dürfte die Risikogruppe weitestgehend geimpft sein.

Außerdem hat sich mittlerweile gezeigt, dass Covid-19 bei Kindern in nur einem extrem geringen Prozentsatz zu schweren Verläufen führt und das Risiko für Kinder um ein vielfaches höher liegt, im Straßenverkehr zu sterben als an Covid 19, wie selbst die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie in einer Stellungnahme berichtete. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin nicht grundsätzlich gegen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, doch ich habe die Befürchtung, dass wir in eine Sicherheitsgesellschaft geraten, in der jegliche Risiken vermieden werden sollen, obwohl damit massive Grundrechtseinschränkungen einhergehen.

Gleichzeitig beobachte ich dabei ein gravierendes Missverhältnis: Warum werden Kinder nicht dadurch geschützt, dass der Straßenverkehr sicherer gemacht wird: Schulstraßen, Zebrastreifen, Fußgängerampeln müssten massiv ausgebaut werden, damit Kinder sich endlich sicher und frei in ihren Städten und Dörfern bewegen können.

Hier passiert kaum etwas. Dagegen wird Ihnen Quarantäne und Schulschließungen zugemutet, obwohl Covid-19 für sie kaum ein Risiko darstellt. Hätte sich in Deutschland nicht ein so hoch moralisierender Diskurs bezüglich der Coronamaßnahmen entwickelt, sondern eine sachlich geführte Debatte, wäre ich längst geimpft. Ich möchte das aber selbst entscheiden und nicht unter Druck. Das erzeugt nur Gegendruck und Abwehr. – Marc-Jochem Schmidt

 

Demokratie, rechtsstaatliche Entscheidungen, Meinungs- und Informationsfreiheit, die Freiheit überhaupt sind toll, zumindest, wenn es „normal“ läuft, man zudem der Mehrheit angehört. Nun haben wir bekanntlich keine normalen Zeiten – und die werden angesichts des Klimawandels auch so schnell nicht wiederkommen.

Indes machen uns die Politiker, zumal unter den herrschenden Wahlkampfbedingungen, allerlei Versprechungen – ohne jedoch, da hat der werte Martin Machowecz recht – die damit einhergehenden Grau- und Schattenseiten zu beleuchten. Schaue ich mir hingegen die durchaus diverse Vielfalt der Lesermeinungen im medialen Rund an, meine ich erkennen zu können, dass oftmals weder die allgemeine Berichterstattung, noch die allgemeine politische Vertretung mit der demokratischen Aufgeklärtheit und fachlichen Wissensbildung mithalten können. Es wäre hiernach mal wieder Zeit, (tatsächlich) mehr Demokratie zu wagen.

Hinsichtlich der xG-Regelungen bedeutet das für mich, dass etwa die Aussagen über den Verzicht auf Einführung einer Impfpflicht für die meisten „freiwillig“ ungeimpften Menschen eine rein fiktive ist. Überdies ist bekannt, dass sich Geimpfte und Genesene erneut infizieren, dass sie in gleichem Maße eine Viruslast und Ansteckungsgefahr in sich tragen können wie Ungeimpfte. Ergo, nach der sozialen Spaltung zwischen Reich und Arm sorgen wir für weitere Risse in Demokratie und Gesellschaft. Und heizen damit nicht zuletzt die ohnehin florierenden Verschwörungstheorien und „Trotzismus“ weiter an. – Matthias Bartsch

 

Es ist wohl nicht falsch, wenn Sie schreiben, dass Geimpfte und Genesene mehr Rechte haben sollen als bloß Getestete. Mir ist jedoch wichtig, dass es anders herum ist: Geimpfte und Genesene haben nichts anderes als schon von Geburt an: ihre Grundrechte eben, im Idealfall in vollem Umfang. Den bloß Getesteten werden Grundrechte dagegen teilweise beschränkt. Ihnen wird also etwas genommen, während die Geimpften und Genesenen eben nichts bekommen. Die Bratwurst bei einzelnen Impfaktionen werden Sie ja nicht gemeint haben. Dieser Aspekt kommt mir in vielen Diskussionen zu kurz. Wer sich impfen lässt, bekommt nichts geschenkt. – Dr. Peter Scheibl

 


 

 

Leserbriefe zu „Es bleiben neun Ernten Zeit“ von Christiane Grefe

 

Die Situation bei den Hungernden und die dafür verantwortlichen Einflußgrößen wurden von ihnen sehr gut zusammengefaßt. Folgende Ergänzungen scheinen mir wichtig: 1. Der Bevölkerungszuwachs durch viel zu hohe Geburtenraten, ist höher als die geplanten Ertragssteigerungen in der Landwirtschaft, und wird von ihnen als eine der Hauptursachen nicht erwähnt. 2. Die Rolle der unterschiedlichen Religionen als Gegner von Maßnahmen zur Empfängnisverhütung, im Wettbewerb zwischen den Religonen, wird auch nicht aufgeführt. 3. Die Folgen des Hungerns mit Eiweißmangel auf die Gehirnentwicklung von Kindern bleiben ebenfalls ausgespart, haben jedoch dramatische Auswirkungen auf die Entwicklung betroffener Regionen.

4. Bei den Gegenmaßnahmen fehlen m.E. Altersabsicherung, Beschaffung von Arbeit für alle, anzustrebende Zwischen- und Dauerlösungen für einen möglichst hohen Grad der Selbstversorgung und vieles mehr, was schon erfolgreich erprobt wurde. Gerne erläutere ich diese Punkte gründlicher auf Basis von Afrika- und Asienerfahrungen von mir selbst und von Freunden. – Diether Sieghart

 

Während ich den interessanten Beitrag las, nahm die Erdbevölkerung um etwa 1 400 Menschen zu, Auch für sie muß Nahrung gefunden werden. – Hartmut Birett

 

Haben Sie besten Dank für den im Betreff genannten Artikel. Nach intensiver Lektüre stelle ich mir, wie so häufig auch bei ähnlich gelagerten Veröffentlichungen, die Frage, warum Sie das wirkliche Problem des Hungers auf der Erde ausblenden: Das rasende Bevölkerungswachstum! Dazu nur einige Beispiele, die Sie mit wenigen Mausklicks aus offiziellen Statistiken, so denen der UN, dem Internet entnehmen können. Yemen: Versechsfachung der Bevölkerung seit 1960 Madagaskar: Verfünffachung der Bevölkerung seit 1960 Afghanistan: Verdoppelung der Bevölkerung seit 2001 mit der Folge, dass ca. 50% jünger als 18 Jahre ist.

Warum gehen Sie nicht auf die wirtschaftlichen Interessen der Organisationen ein, die doch stets vorgeben, aus rein humanitären Motiven zu agieren. Dazu gehört z.B. auch das World Food Program! Welche Interessen der großen us-amerikanischen Nahrungsmittelkonzerne stehen hier im Raum? Wie beläuft sich die Gehaltsstruktur der Mitarbeiter? Welche Interessen vertreten die Transportfirmen.? Ich war einige Jahre für internationale Organisationen in Afrika (Demokratische Republik Kongo und SüdSudan) tätig. Von daher glaube ich, mir eine gewisse Einschätzung der ach so humanitären Organisationen erlauben zu dürfen.

Würde man auch nur einen Bruchteil des Gelds, das diese Organisationen verpulvern, der Bevölkerung vor Ort in kleinster Stückelung nebst Mikrokrediten einschließlich Anstrengungen zur Bevölkerungskontroffe (wozu auch Bildung, insbesondere für Mädchen gehört) zu Gute kommen lassen, den Begriff Hunger könnten Sie streichen. Aber exakt darum geht es nicht. P.S. Abschließend die wunderbare Einschätzung aus der Feder Lichtenbergs, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte: „Ich möchte was darum geben, genau zu wissen, für wen eigentlich die Taten getan worden sind, von denen man öffentlich sagt, sie wären für das Vaterland getan worden.“ Den Begriff „Vaterland“ können sie getrost durch andere Substantive, so Humanität o.ä. ersetzen. Die Formulierung trifft fast immer. – Dr. Thomas Sarholz

 

Als Hauptgründe für die Zunahme des Hungers in der Welt wird genannt: der Klimawandel, Kriege und Konflikte sowie die Corona-Pandemie. Ein wesentlicher Faktor, nämlich das starke Bevölkerungswachstum in den betroffenen Ländern bleibt unerwähnt. Dabei haben die Bewohner der armen Länder auch eine Verantwortung und sollten nicht als unmündig behandelt werden. Die Industrieländer leisten humanitäre Hilfe, die sich aus ethischen Gründen rechtfertigt. Leider hat diese Unterstützung auch eine Kehrseite indem sie das Bevölkerungswachstum begünstigt und damit die Ernährungslage in der Zukunft weiter verschärft. – Ernst Lothar Helwig

 

«Trotz aller politischen Versprechungen: Die Zahl der Hungernden steigt wieder. Ein UN-Gipfel soll das ändern.» Aber wie soll die Vision einer Welt ohne Hunger Wirklichkeit werden? Das geht nicht, ohne dass auf den Gebieten der Ökonomie, der Ökologie und der Demographie geeignete Massnahmen durchgesetzt werden. Ausgangspunkt müssten folgende Forderungen sein: Gegenseitige Hilfe in Notfällen. Aber grundsätzlich ist jeder Staat, jeder Kontinent, jeder Religion, jeder politische Richtung dafür verantwortlich, dass im eigenen Bereich, die nötigen Entwicklungen auf den genannten drei Gebieten erfolgen.

Diese Beteiligten sind aber auch dafür verantwortlich, dass die Erde als Ganzes ein bewohnbarer Ort bleibt. Das heisst, die eigenen ökologischen Ressourcen (Urwälder etc.) müssen erhalten bleiben. Schliesslich geht’s auch darum, dass sich alle Beteiligten an der Entwicklung geeigneter Konzepte, Visionen, Massnahmen beteiligen und ihre Vorschläge, historische Erfahrungen, wissenschaftliche Erkenntnisse austauschen, mit dem Ziel akzeptable und tragfähige Lösungen zu finden.

Es geht dabei nicht nur um kurzfristige Lösungen, sondern vor allem auch um langfristige. Der Absatz am Schluss des Artikels hat den Titel «Ein Aufbruch?» Unter all den Themen, die im Artikel behandelt werden, kommen die Themen Demographie und Verteilen der Verantwortung zu kurz. Dass die Zahl der Erdbewohner sich in jedem Jahr um 80 Millionen vergrössert, dass es 2050 wieder 2 Milliarden Menschen mehr gibt als heute, all das wird in den Ländern bewirkt, deren Ernährungssituation heute schon kritisch ist.

Die Vision einer Welt ohne Hunger bezeichnet ein Ziel. Es fehlen aber die Mechanismen, die dahinter stehen. Welche Mechanismen könnten zum Ziel führen? Was für Lösungen sind denkbar, die auch weit übers Jahr 2050 ein gutes Zusammenleben ermöglichen? Hinweise könnten folgende zwei (weit gegensätzliche) Visionen geben, die die verknüpften Themen Bevölkerungswachstum und Perspektiven betreffen. Ersten Vision: Bei wenig Nachwuchs bleiben dem Einzelnen genug Ressourcen fürs Nutzen von Perspektiven, die nicht zum Bevölkerungswachstum beitragen (Beispiel: Industrieländer mit Geburtenrate weit unter 2, etwa Südkorea). Zur Zweiten Vision: Sind wenig Perspektiven durch Bildung, Berufsleben und Konsum vorhanden, werden vermehr Perspektiven genutzt, die zu hohem Bevölkerungswachstum beitragen. (Beispiel: Industriearme Länder mit Geburtenrate weit über 2, bis zu 7, etwa Nigeria wird 2050 mehr Einwohner haben als die EU).

Nur die erste Vision kann ein langfristiges, gutes Fortbestehen ermöglichen. Aber wie sollen in den Ländern mit hohem Bevölkerungswachstum die nötigen mit Nachhaltigkeit verbundenen Perspektiven geschaffen werden? In Anbetracht der Dringlichkeit eine Lösung zu finden, muss das Anstreben des gemeinsamen übergeordneten Ziels als wichtigste Perspektive genutzt werden, eine enorme, unbedingt zu bestehende Herausforderung für Alle. – Dr. Gernot Gwehenberger

 

Die Diskussion um die Mangelernährung allzu großer Teile der Weltbevölkerung begleitet mich schon seit dem Erdkunde- und Gemeinschaftskunde-Unterricht zu Schulzeiten. Warum haben alle Appelle und Bemühungen nach all den Jahrzehnten keinen nachhaltigen Erfolg verzeichnen können? Wie so oft bei scheinbar unlösbaren Problemen, hilft auch hier ein Paradigmenwechsel. Wir müssen die Herausforderung aus einem anderen Blickwinkel betrachten und ich nehme als Ausgangspunkt die Fragen aus dem Beitrag: Warum hungern immer mehr Menschen? Ganz einfach: Weil zu viele Menschen Kinder in die Welt setzen, ohne für sie ausreichend sorgen zu können.

Fast alle Probleme der Menschheit wären binnen ein oder zwei Generationen gelöst, wenn Menschen erst Kinder bekommen, sobald sie charakterlich, hinsichtlich ihrer Bildung und materiell in der Lage sind, sie zu selbstbestimmten, glücklichen Menschen zu erziehen. Was muss sich ändern? Die entwickelten Industriegesellschaften exerzieren es vor: Die Bevölkerung schrumpft. Was gemeinhin als Problem dargestellt wird, ist in Wahrheit ein Segen und eine Chance für unseren Planeten. Natürlich werden Appelle zur Zurückhaltung bei den Geburtenraten wenig bewirken. Aber wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, dass an erster Stelle die Eltern und nicht irgendein abstraktes Kollektiv für das Wohlergehen von Kindern verantwortlich sind, ist schon viel gewonnen.

Aber Voraussetzung für einen Erfolg ist wohl – wie in den entwickelten Gesellschaften – dass Frauenrechte gestärkt werden, ihnen mehr Zugang zu Bildung ermöglicht wird und allgemein mehr Selbstbestimmung ermöglicht wird. Die im Beitrag beschriebenen Initiativen habe alle ihre Berechtigung. Aber sie sind der Versuch – um ein Bild zu gebrauchen – eine überlaufende Badewanne mit Teelöffeln abzuschöpfen, anstatt den Ablaufstöpsel zu ziehen. – Prof. Dr.-Ing. Thorsten Brandes

 


 

 

Leserbriefe zum Titelthema „Was wird aus meiner Stimme?“ von Marc Brost et al.

 

Das ist die Frage aller Fragen. Ich würde es auch gern wissen. Das schreibe ich, bevor ich ihren Beitrag gelesen habe. Vielleicht hat ihr Autor Marc Brost die Antwort. – Gunter Knauer

 

Nach Ihrer Darstellung ist eine rot-grün-rite Koalition nach der Bundestagswahl unwahrscheinlich. Diese Einschätzung teile ich nicht. Dafür hat sich die SPD mit bestimmten Entscheidungen weiter nach links bewegt und damit auf die Partei Die Linke zu. Zu diesen Entscheidungen gehören die Wahl der Parteivorsitzenden Walter-Borjan und Esken, des Fraktionsvorsitzenden Mützenich, die Entmachtung des ehemaligen Wehrbeauftragten Bartels, die Entscheidung gegen die Anschaffung von Kampfdrohnen, das Infragestellen des 2 Prozentziels für die Höhe des Verteidigungshaushalts durch den Fraktionsvorsitzenden Mützenich.

Mit allen diesen Entscheidungen bietett die SPD ein Andocken der Linken. Scholz ist nur ein Feigenblatt der Linken in der SPD, um durch bürgerliche Stimmen wieder an die Regierung zu kommen – unter Einschluß der Partei Die Linke. Dieses wird alle Bedingungen akzeptieren, die der Kanzlerkandidat der SPD aufgestellt hat, nur um an die Regierung zu kommen und Deutschland von innen heraus auzuhölen. Rot-Grün-Rot ist daher genauso wahrscheinlich, wie andere Koalitionen. – Christoph Meißner

 

Bei allen Betrachtungen fehlt der potentielle ,frustrierte Nichtwähler, dem kein Spitzenkandidat gefällt und auch kein Programm, der aber zumindest seiner Verärgerung oder Ablehnung Luft machen will. Mit der passiven Wahlverweigerung überläßt er die Entscheidung anderen. Wie wäre es mit einem negativen Stimmrecht? Indem er die Partei mit einem Stimmenabzug „bestraft“, die es aus seiner Sicht besonders „verdient“ haben. Viele ehemalige CDU Wähler zB sind ja nicht aus Sympathie zur AfD gewechselt, sondern aus Verdruss über den Merkelkurs. Die Quittung bekäme die Partei ohne zugleich eine neue Formation aufzuwerten. – Christoph Schönberger

 

Der Psychologe Grünewald vom Rheingold Institut berichtet von den sehr interessanten Gesprächen mit Wählern, die sich einen Wahlmodus mit mehr Zweitstimmen pro Wähler wünschen um auf die Bildung von Koalitionen größeren Einfluss zu gewinnen. Bei der heutigen Festlegung auf nur eine Zweitstimme hat der Wähler fast keine Chance um auf die Strategie der Parteien einzuwirken welche Koalitionen sie letztendlich bevorzugen.

Um den basisdemokratischen Einfluss deutlich zu steigern müsste der Wähler seine Zweitstimme splitten können um nicht nur eine (wie bisher) sondern möglichst 3 Wahlentscheidung treffen zu können die er je nach Wunsch auf eine, zwei oder drei Parteien verteilen kann. Mathematisch wäre das simpel ohne dabei rechnerisch von dem Wert der einen Zweitstimme abzuweichen : Wenn er sich nur für eine Partei entscheidet bleibt seine Stimmenzuordnung gleich wie heute. Entscheidet er sich jedoch für 2 Parteien wird in 1/2 + 1/2 Stimmen pro Partei gesplittet. Entscheidet er sich gar für 3 Parteien wird in 1/3 + 1/3 + 1/3 Stimmen pro Partei gesplittet. Egal ob der Wähler splittet -oder nicht splittet- er hat immer nur eine Stimme, die aber 1/1 oder 1/2 oder 1/3 auf die Parteien seiner Wahl verteilt wird.

Rechnerisch bekommen also beim Splitting die Parteien nur noch Bruchteile von 1 Wählerstimme, aber in Summe ergibt sich durch den Wählerwillen für die Parteien eine Verschiebung ihrer Stimmenanteile die heute so gar nicht möglich wäre. Bei der Erststimme könnte man genauso vorgehen -aber die Gefahr einer verstärkt unübersichtlichen oder zu komplizierten Wahlentscheidung würde manche Wähler verunsichern. Für eine Änderung des Wahlzettels reicht es dann aus von einer auf drei Eintragungen für die Zweitstimme umzustellen. Eine Vorabfestlegung der Parteien auf bestimmte Koalitionen wäre gar nicht mehr sinnvoll und würde auch die Koalitionsfreiheit der Parteien beschneiden. – Klaus Reisdorf

 

Jamaika … ein journalistisches Armutszeugnis. Jamaika Koalition, Deutschlandkoalition, vielleicht auch noch Kenia Koalition: jetzt kommen sie wieder die unsinnigen Flaggenvergleiche. Wer Flagge zeigen will, sollte das anders machen. Jede Koalition in Deutschland ist eine Deutschlandkoalition. Keine Koalition hat das Recht, die Deutsche Flagge für sich alleine zu beanspruchen. Und wer weiß, dass Jamaika der gefährlichste Ort für sexuelle Minderheiten und dort Homosexualität verboten ist, und wer weiß, dass Kenia auf Platz 125 beim Korruptionsindex liegt, der sollte sich gründlich überlegen, ob er seine Koalition mit den Flaggen dieser Länder schmücken will.

Außerdem hat vermutlich niemand diese Länder gefragt, ob man ihre Flagge für Deutsche Koalitionen benutzen darf. Copyright Verletzung erster Klasse. Es ist halt nicht immer so einfach, ein bildhaft sinnliches Kürzel zu finden wie für eine Ampel-Koalition. Aber gerade deshalb wäre es sinnvoll, einen kreativen Ausweg aus der journalistischen Denkfaulheit zu finden. Im Zweifelsfall sind alles Chamäleon-Koalitionen. Falsch wäre das nicht. – Helmut Schwehm

 


 

 

Leserbriefe zu „Sehr geehrter Herr Bundespräsident,“ von Hito Steyerl

 

Ich finde den Protest von Hito Steyerl prinzipiell richtig. Auch wenn ihr offener Brief ein wenig wie ein Rundumschlag aussieht. Schwierig für Künstlerinnen und Künstler bleibt aber aus meiner Sicht die Antwort auf die Frage nach der „Systemrelevanz“ der Künste, da ich, naiv wie ich bin, davon ausgegangen bin, dass die Kunst „frei“ wäre! Wie frei aber ist Kunst, wenn sie systemrelevant ist? Ist sie gar nicht? Schade… – Armin L. Fischer

 

Bravo, Frau Prof. Dr. Steyerl, das ist eine ganz tolle und mutige Einscheidung von Ihnen! Erst sollen die Künstler und Kunstschaffenden am ausgestreckten Arm verhungern, und viele dieser Künstler und Kunstschaffende hängen noch immer an diesem ausgestreckten Arm; dann, nach Lust und Laune und auf Anordnung von „ganz ganz oben“ und im „Ätschi-Bätschi-Befehlston“, da sollen alle urplötzlich auf „Liebkind“ machen!

Wirklich, ist das der neue Coronavirus-Ernst! Und „Nena“ sagt erneut dazu, dass sie alle Menschen auf ihren Konzerten begrüßen will, die zu ihrem Konzert kommen wollen; auch diese Menschen, die aus keiner 3-G-Schublade heraus, direkt in ihr Konzer, hüpfen wollen. Recht hat sie, auch wenn viele ihrer Künstlerkollege sie dafür in die Querdenker-Ecke abschieben wollen! – Klaus P. Jaworek

 

Ich kann Ihre Absage gut verstehen und stimme Ihnen in allen Punkten uneingeschränkt zu. Insbesondere die konstruktiven Vorschläge, die Sie an die Politik adressiert haben, sollten schnell ungesetzt werden. Nun ist der Bundespräsident auch nur ein Politiker Er hält nette Re-den, ist besorgt wenn alle besorgt sind, warnt vor ( Klimakatastrophen) Katastrophen die da sind oder warnt vor Katastrophen die vielleicht noch kommen könnten. Und er verleiht das Bundes-verdienstkreuz. ( mein Vater hat auch eines bekommen).

Er verleiht es aber nicht um Sie zu eh-ren. Da irren Sie gewaltig. Er verleiht es, um sich selbst als großen Freund der Kunst- und Kul-turschaffenden darzustellen. Sonst nichts. Liebe Frau Steyerl, unsere Politikerinnen u. Politiker sehen sich in erster Linie selbst. Die Leistungen für Bildung und Kultur, die Sie erbracht haben, werden zum Anlass genommen, damit sich der Bundespräsident als “ Mitbesorgter“ und „Kul-turmensch“ darstellen kann. Sie werden bald feststellen müssen, dass Ihre Abage keinerlei Verbesserungen zum Wohl der Künstlerinnen und Künstler gebracht hat. Leider. – Reinhard Schmitz

 

Wunderbar sozialverantwortlich benennt die Künstlerin Hito Steyerl in ihrer Ablehnung des Bundesverdienstkreuzes wie die gesellschaftlichen Long-Covid-Folgen durch business as usual ausgeblendet werden. Ergänzen kann ich, dass viele Bildungseinrichtungen die seit Jahrzehnten desaströsen Arbeitsbedingungen zulasten der Freiberuflerinnen und Selbstständigen weiter verschärfen. Ein Beispiel: Erst gestern wurde mir gesagt, dass es am – seit Jahren nicht erhöhten und monatelang ausgefallenen – Honorar liegt, wenn Kurse unter Coronabedingungen weniger Gewinn einbringen. Das ist mehr als nur unverfroren. Das ist Gift für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. – Viola Falkenberg

 


 

 

Leserbriefe zu „Ich war nicht Kafka, aber schwanger“ von Antonia Baum

 

Wieder komme ich nicht darum hin, ihnen eine huldigende Rückmeldung zu ihrer aktuellen Kolumne in der „Zeit“ zu geben. Sie sind wirklich so unbeschreiblich süß, ihr Humor ist so niedlich, dass ich sie tatsächlich durch ihre an Geistreichtum nicht zu überbietenden Texte einfach liebe. Ich verzeihe ihnen dafür als unter anderem auch von Frauen geschädigter Mann ihr Feministinsein. Ich halte sie wie schon gesagt für restlos genial begabt. Schade dass ich kein Schriftsteller bin wie sie, sondern noch immer mittelloser Künstler auf Ausstellungssu-che.

Wenn ich abermals versuchen darf, ihnen behilflich zu sein: Ich kann sehr gut verste-hen, dass sie ihre vierte Schwangerschaft an die Überforderungsgrenze bringt, und sie sich nicht vorstellen können, das Kind auszutragen. Folgende Ideen habe ich: Gründen sie doch eine Kinderkommune, oder würde dann die Zeit zum Schreiben nicht mehr reichen? Oder sie stellen stundenweise eine Tages- mutter ein. Oder reicht dafür, wenn mir erlaubt sei zu sa-gen, das Geld nicht? Wie wäre es, wenn auch ihr Mann wieder zum Geldanschaffen auszöge, vielleicht, wenn es in seinem Gewerbe gerade für ihn nicht geht, mal vorübergehend im Non-Art-Bereich?

Schließlich hat er doch Kinder zu versorgen, oder? Nicht dass sie mir noch ins Künstlerprekariat abrutschen, es reicht ja schon, dass ich mich bereits zeitlebens darin befin-de. Vielleicht wäre eine Spirale gut gewesen, aber naja, jetzt ist es ja bereits gesche-hen. Was ich ihnen gerne noch zum Thema Schwangerschaftsabbruch sagen würde: Ich als durch ein Glaubenserlebnis zutiefst religiöser aber zugleich undogmatischer und liberaler Mensch habe größte moralische Bedenken dagegen, was sie als Frauenrechtlerin vielleicht erhitzen wird.

Politisch wäre mein Vorschlag in dieser Debatte, den Paragraphen 218 gänzlich zu streichen, Abtreibung also nicht mehr zu verbieten und unter Strafe zu stellen, was auch meiner Ansicht nach tatsächlich eine erdrückende staatliche Bevormundung von Frauen dar-stellt. Das freie Recht der Frauen auf Abtreibung wäre dann für mich aber durch meinen Glau-ben, der in dieser Frage zu einer fundamentalen Verschiebung meiner Werte geführt hat, aus moralischer Sicht lediglich und leider das Recht, sich gegen menschliches Leben zu vergehen, auch wenn es noch nicht geboren ist.

Meine Vorschlag wäre es deshalb, im Gegenzug bei Schwangerschaftskonflikten eine gesetzliche Beratungspflicht für die betroffenen Frauen ein-zuführen, die ausdrücklich zur Zielsetzung hätte, das ungeborene Leben zu erhalten, aller-dings bei Beibehaltung der uneingeschränkten Entscheidungsfreiheit der Frau. Werbung für Schwangerschaftsabbrüche durch Arztpraxen würde ich weiterhin verbieten, da diese ja eben-falls ein kommerzielles Interesse an der Durchführung von Abtreibungen haben könnten und ihre Beratung somit interessengeleitet und damit tendenzös sein könnte.

Wie finden sie? Sie dürfen mir übrigens gern auch mal antworten, was mich wirklich sehr freuen würde. Oder verbietet es ihnen das ihr Standesdünkel als Zeitautorin, oder etwa der Kodex ihrer Re-daktion? Wär ganz nett mal eine Rückmeldung zu erhalten, wenn es ihre Zeit erlaubt. Aber ich will sie nicht unter Druck setzen. P.S.: Was ich zu sagen vergaß: Das Kosten ihrer Prosa ist wie das Nippen an einem erlesenen Kir Royal, ein wahrhaft köstlicher Genuss. Es prickelt und perlt nur so zu einem vollfruchtigen Aroma. Danke dafür. – Philippe Zucco

 

Jeder wird die Zeit zu gross finden. Genauer gesagt, jeder Leser. Aber für künstlerische Prozesse, Frottagen, Collagen, Pappmaschee oder auch besonders für die gestalterische Arbeit mit Kindern (auch für Flugobjekte) ist ihre Grösse hervorragend geeignet. Die-ses Wissen erleichtert mir jeden Donnerstag das unbequeme Lesen und oft entdecke ich auch auf den flattergrossen Doppelseiten kleine Kolumnen o.ä., die dies versöh-nend noch unterstützen und die mich mit ihrer Botschaft anregen.

In diesem Fall die Kolumne von Antonia Baum, so wunderbar, dass ich beim Lesen Lust bekam, nach draussen zu gehen und die Zeitung beim Lesen über den Kopf zu halten. So, wie Mi-chelangelo, nachdem er die Decke der Sixtinische Kapelle jahrelang bemalt hatte, lange Zeit nur lesen konnte. So hochgehalten wurde zusätzlich der Text auf der Rück-seite, der einen ganz anderen Inhalt hatte, ein wenig sichtbar und so kam ich in meiner Haltung und Wahrnehmung der angestrebten kafkaesken Stimmung von Frau Baum sehr nahe. Danke der „ Zeit“ und Frau Baum. – prof. michail stamm

 

Wieder einmal haben wir das zweifelhafte Vergnügen, einen äusserst provokativen Beitrag von Frau Baum zu lesen. Es ist nicht das erste Mal, dass uns Frau Baum Einblicke in ihre Befindlichkeiten und ihr turbulentes Privatleben gewährt; nur finde ich, dass derlei Betrachtungen im Feuilleton einer renommierten Zeitung nichts verloren haben und vor allem, die ZEIT-Leser nicht interessieren. – Wolfgang Gruber

 


 

 

Leserbriefe zu „Zu lasch gegen die Geldwäsche“ von Ingo Malcher

 

In dem Artikel werden die (Oberflächen)- Fakten aneinandergereiht. Völlig losgelöst von der derzeitigen politischen Lage, der „heißen“ Phase des Wahlkampfs. Vor diesem Hintergrund sind m.E. die Vorgänge zu bewerten. Diesen Kontext negiert der Autor – eine erstaunliche politische Blindheit. Ich empfehle dem Autor des Artikels, sich bei der Süddeutschen Zeitung und ggf. der Tagesschau online über die Brisanz der Vorgänge zu informieren. Damit erübrigen sich dann ggf. eigene kritische Blicke und Recherchen. – Monika Baunemann

 

Der Beitrag von Ingo Malcher ist für mich als Zeitleser ungewohnt oberflächlich. Kein Wort darüber, dass der Leiter der ermittelnden Staatsanwalt ein aktives CDU- Mitglied und ehemaliger Hochrangiger Büroleiter in einem CDU- geführten Landesministerium ist. Kein Wort darüber, dass der Durchsuchungsbefehl bereits 4 Wochen alt ist, die Pressemeldung der Staatsanwaltschaft wohl bewusst inhaltlich falsch war ( keine Übereinstimmung mit dem Durchsuchungsbefehl) und kein Wort darüber, dass es bei dem Durchsuchungsbefehl um die Identifizierungssuche nach zwei FIU-Mitarbeiter ging und um keine Betroffenen Ministeriumsmitarbeiter. Der Anschein, dass hinter der gesamten Aktion eine gezielte Aktion eines aktiven Cydu- Mitglieds steht ist mehr als erdrückend. Ein derart oberflächlichen Bericht ohne tiefergründigeren Informationsgehalt liest man in der Zeit Gottseidank sehr selten. – Hans Hieber

 

Dass die ZEIT mitten im heißen Wahlkampf für die CDU und gegen den SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz in journalistisch nicht mehr zu rechtfertigender Weise Stimmung macht, verwundert schon sehr. Eine Durchsuchungsaktion der Osnabrücker Staatsanwaltschaft im Finanz- und Justizministerium wird zum Anlass genommen, Feststellungen zu treffen: „Zu lasch gegen die Geldwäsche.“ „Nun holen ihn die Versäumnisse bei der Bekämpfung von Finanzkriminalität ein.“ Beides ist noch nicht bewiesen, vielmehr ermittelt die Staatsanwaltschaft. Bekanntlich gilt bei uns im Rechtsstaat die Unschuldsvermutung, nicht so bei der ZEIT, da wird bereits vorverurteilt.

Gravierender ist jedoch die Tatsache, dass wichtige Fakten in diesem Artikel verschwiegen und falsch dargestellt werden. Dass der Staatsanwalt, der die Durchsuchung angeordnet hat, ein bekanntes und aktives CDU-Mitglied ist, erfährt der Leser nicht. Journalistisch noch katastrophaler ist jedoch die Darstellung des Ablaufs. So wird dem Leser mitgeteilt, dass die Staatsanwaltschaft telefonisch die gewünschten Unterlagen erbeten habe. Vom angefragten Ministerium wurde geantwortet, dass auf dem Dienstweg schriftlich angefragt werden müsse. Schlussfolgerung des Autors: „Das alles dauerte der Staatsanwaltschaft zu lange: Sie entschied sich für die Razzia.“ Die Leser können daraus nur schließen, dass die Ministerien nicht sehr kooperativ waren und die Staatsanwaltschaft sofort „zuschlagen“ musste.

Der Sachverhalt ist ein völlig anderer: Einen Monat vor der Durchsuchung war die beantrage Durchsuchung vom zuständigen Gericht genehmigt worden. Einen ganzen Monat wartete die Staatsanwaltschaft, bis sie nach Berlin fuhr. In dieser Zeit hätte eine schriftliche Anfrage auf dem Dienstweg mehrfach die betroffenen Ministerien erreicht. Dass die schriftliche Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft nicht mit dem richterlich genehmigten Durchsuchungsantrag übereinstimmte und nach Auffassung des renommierten Juraprofessors Wieland rechtswidrig war, wird ebenfalls verschwiegen. Dass sich die ZEIT für eine derartige schmutzige Wahlkampfhilfe nicht zu schade ist, ist schon bitter. – Dr. Ortlieb Fliedner

 


 

 

Leserbriefe zu „Zu wem haben Sie aufgeschaut, Herr Schäuble? »Mit Vorbildern hab ich es nicht so«“. Gespräch mit Wolfgang Schäuble geführt von Tina Hildebrandt und Jeannette Otto

 

Viele Grüße aus dem Badnerland, Herr Schäuble, aufgewachsen in Hornberg, gelebt in Gengenbach, aktueller Wohnsitz in Offenburg – warum ist alles in iherm Interview schwäbisch? „Schwäbische Hausfrau“ – ein Schimpfwort aus dem „Schwäbischen“: „Seggel“ – übrigens ein badisches Schimpfwort, das deutlich unter die Gürtellinie geht… Warum veleugnen Sie Ihre badischen Wurzeln? – Andreas Richter

 

Ihrem Gespräch mit Dr. Wolfgang Schäuble folgen ein paar Zitate von Dr. Schäuble zu bestimmten Themen, die noch immer nicht ihre Gültigkeit verloren haben dürften: zum Rechtsstaat: „Für einen Rechtsstaat ist es gefährlich, wenn die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen nur durch Kontrolle erzwungen wird.“ zum Datenschutz: „Letzlich geht es immer um die Abwägung zwischen Freiheit und Sicherheit. Die Datenschützer sind ja nicht moralisch höherwertig, weill sie mehr Gewicht auf die Freiheit legen. und ich bin kein schlechterer Mensch, weil ich mehr Gewicht auf den Schutz vor Verbrechern lege.“

zur Bürokratie: „Eine freiheitliche Demokratie kann durch ein Übermaß an Bürokratie erdrosselt werden.“ zur Zukunft: „Kann ein Land Zukunft haben, wenn es nicht an seine Zukunft glaubt, wenn die Familien schwächer werden, wenn die örtlichen Strukturen schwächer werden, wenn Vereine, Kirchen in ihren Bindungswirkungen nachlassen?“ zur Freiheit. „Die Geschichte der westlichen Demokratien ist die Geschichte der Begrenzung staatlicher Macht, um die Freiheit der einzelnen zu sichern.“ zur Verfassung: „Wer den Verfassungsstaat will, muss Verfassung und Verfassungsgericht akzeptieren.“ zum Wahlkampf: „Die Bürger halten es schon aus, wenn man ihnen reinen Wein einschenkt.“ zum Grundgesetz: „Das Grundgesetz ist nicht verhandelbar.“ – Klaus P. Jaworek

 

Von dem o.a. Beitrag war ich unangenehm berührt. Sie haben (in der heißen Phase des Bundestagswahlkampfs!) einem Spitzenpolitiker der CDU die Möglichkeit einer subtilen Selbstbeweihräucherung gegeben, ohne ihn auf seine Rolle in der CDU-Spendenaffäre 1999-2000 angesprochen zu haben. Das empfinde ich als ein journalistisches Versagen, das ich von den beiden so renommierten Mitgliedern der ZEIT-Redaktion nicht erwartet hätte. – Dr. Matthias Wilke

 


 

 

Leserbriefe zu „Wer ist Soyeon Schröder-Kim?“ von Hannah Knuth

 

…jaja, die „jungen Dinger“ wie Ehefrau Nummer Fünf wissen noch nicht einmal, wie Artischocken zubereitet werden! Da muss erst „Basta“-Gerd im flieder-weissen Sporthemd kommen und sie aufklären (und womöglich noch den Kleinkrieg mit Ehefrau Nummer Vier wegen der „Friedens“-Statue im Treppenhaus beenden? Welche Aufgaben für einen Ex-Kanzler!) Ich glaube kaum, dass sich Schröders Ehefrauen Eins bis Vier für eine solche „Homestory“ hergegeben hätten – fällt der ZEIT wirklich nichts besseres ein? Wenn ich solche Geschichten lesen will, gehe ich zu meinem Zahnarzt – in der Gala dort sind sie interessanter. – Hilde Wecke

 

Na, vielleicht wollen sie auch nur mit ihrem Artikel zeigen, dass sich diese „Rote Socke“ von der Nord Stream AG bzw. von Rosneft und Ex-Basta-Kanzler, wirklich alles leisten und erlauben kann. Geld und Macht regieren nun einmal die Welt, und wer dazu einen ganz lupenreinen Demokaten aus Russland zum Freund hat, der sollte sich eigentlich sich keine weiteren Feinde suchen! – Klaus P. Jaworek

 

Zwei kostbare ZEIT-Seiten wurden vergeudet, eine für die kosmetisch geschönten Wimpern, die zweite für die substanzarme Selbstdarstellung einer Promi-Frau, Schröder’s Fünfter! Welche Erkenntnis sollte, bitteschön, der gewohnt anspruchsvolle ZEIT-Leser aus diesen zwei ärgerlich „leeren“ Seiten ziehen? Wäre für Personalien in dieser Form nicht eher die BUNTE-Illustrierte oder „Frau im Spiegel“ zuständig? Das Welt- und Zeitgeschehen bietet doch weitaus Interessanteres, Bewegenderes und Dringenderes für jede Seite der ZEIT ! – Beate Reissberg

 


 

 

Leserbriefe zu „Einer fehlt“ von Fritz Habekuß

 

Eine gerade erst (vor 21 Jahren) in Deutschland ausgestorbene Schmetterlingsart verweist auf das sechste Massensterben in der Geschichte der Erde. Fritz Habekuss stellt lapidar fest, dass dieses Massensterben gerade jetzt stattfindet. Ursache: Wir. Zwar hatten wir die vielen Anzeichen immer schon gesehen, wohl aber nicht wahrhaben wollen. Wer wird einst so lapidar das Aussterben der Menschen skizzieren?

Wer wird so innerlich unbeteiligt die Zusammenhänge knüpfen, die in der Rückschau das Verschwinden der Menschen als logische Konsequenz (oder auch als dummen Zufall) erscheinen lassen? Ist es für Anklage, für Panik, für Aktion, für Gegensteuern schon zu spät? Werden einst – wie heute der Gelbling in Polen – in einigen Regionen der Erde noch ein paar scheue und leicht zerrupfte Exemplare der Menschen herumlaufen? Wie auch immer: Jetzt geht es erst einmal darum, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und die Relevanz von Schutzrechten zu relativieren. Es geht um unsere Rettung. – Reinhard Koine

 

In dem Dossier von Fritz Habekuss wird am Beispiel eines Schmetterlings mehr als erschreckend dargestellt, in welchen Zustand wir Menschen, als alleinige Verursacher, uns und unsere Erde bereits schon gebracht haben. Ohne Insektenvielfalt bricht das Ökosystem der Erde zusammen und wird Millionen von Jahren brauchen bis zur von der Evolution vorgegebenen Neugestaltung. Und wenn das Massensterben auf der Erde auch die Spezies Mensch erfasst?!

Nehmen wir uns nicht so wichtig! Den Umweltzerstörer „Mensch“ braucht es nicht, weder auf der Erde, noch im Universum. Winzig wie wir sind. Aber erhalten wir uns doch all das in seiner erlebenswerten Vielgestaltigkeit, was wir als einzige Lebensmöglichkeit haben, unsere Erde…. Hören wir auf, nur menschliche Interessen durchsetzen zu wollen, sondern beziehen wir den Schutz und das Gemeinwohl von Tieren, Pflanzen und der Umwelt in unser zukünftiges Verhalten mit ein. Es geht auch um unser Überleben…..! – Udo Bauer

 

In diesem Sommer habe ich auf meinen Exkursionen in die Natur so wenige Schmetterlinge gesehen wie nie zuvor – sowohl was die Anzahl von Individuen betrifft als auch die Artenvielfalt. Das hochinteressante Dossier zum Gelbling fügt sich leider zu meinen persönlichen (fehlenden) Beobachtungen. Jede ausgestorbene Art bedeutet einen ökologischen Verlust, den wir in seiner Dimension noch gar nicht absehen können. Was wir darüber hinaus auch kulturell verlieren, verdeutlicht Hesses wunderbares Bläulingspoem. Wie lässt sich anschauliche Naturlyrik schreiben, wenn die letzten Exemplare einer Spezies in Schubladen von Naturkundesammlungen liegen? – Christian Stielow

 


 

 

Leserbriefe zu „Versöhnung auf lange Sicht“ von Jakob Simmank

 

Dass die ZEIT Befürwortern des Impfen ist, der Verlagschef hat es ja u.a. Mit einer großen Anzeige deutlich gemacht. Aber dass nun unter Wissen ein langer Artikel erscheint, ohne dass ein einziges Mal auf die möglichen Nebenwirkungen der Impfungen verwiesen wird ist schon unglaublich! Absicht? Ignoranz? Keine Zeit zum Recherchieren? Aber es geht dann weiter mit dem Interview der Bion tec Gründerin, auch da kein Wort.

Man könnte sie ja für unerheblich halten, aber man sollte als Journalisten wenigstens dazu recherchiert haben oder auch die Frage an Biontec zu stellen, dass das Unternehmen sich im Vertrag mit den staatlichen Stellen von jeglicher Verantwortung entbinden lässt. Ist das eigentlich normales Geschäftsgebahren? Ist ja wunderbar, dass Biontec Steuern zahlt (im Gegensatz zu anderen großen Konzernen), aber ist es nicht eigentlich normal, dass ein Unternehmen Steuern zahlt? Wo bleibt der kritische Journalismus? – Dr. Wilma Mohr

 

Ich bin davon überzeugt das uns das Virus auf Dauer begleiten wird. Viren kommen nicht um zu gehen. Sie bleiben und verändern sich. Wir werden damit leben lernen und auf Schutzmaßnahmen wie Masken und Impfung nicht verzichten können. – Stephanie Büttgenbach

 

Die Stadt Münster steht für den „Tatort“ in der ARD, für „Wilsberg“ im ZDF und nun auch für einen Superspreader-Event in einem Club inmitten dieser Stadt, der mit „Impfdurchbrüchen“ in Serie nun Schlagzeilen gemacht hat; wohlgemerkt, alle Teilnehmer dieser Party waren geimpft oder genesen! Wir werden noch längere Zeit mit diesem Virus leben müssen, aber weitere Horrorgeschichten und Horrormaßnahmen seitens unsere Volksvertreter, die sollen endgültig vergessen und vorbei sein. Das Virus wird dennoch zur Zeit (fast) nur noch politsch instrumentalisiert, und es wird keine Gelegenheit ausgelassen, um mit dem großen Viruszeigefinger auf uns zu schimpfen. Vielleicht hatten gar früher die Leibeigenen mehr Rechte, als wie heutzutage.

Einige Ärzte wären sogar schon bereit dafür, ähnlich wie in England oder in Dänemark, einen ganz dicken Schlussstrich unter dieser Pandemie zu pinseln, und die Gesundheitsvorsorge wieder dahin zurückzugeben, wo sie auch hingehört, nämlich in die Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen. Nicht, dass es dann so kommen muss, wie in Nürnberg, wo der Wirt eines Cafes, nur noch Menschen nach der „2G-Regel“, Einlass gewähren will. Da werde ich gleich an die Mär über Meister Adebar, dem Klapperstorch erinnert, der immer noch die Kinder bringen soll. Gute Meinungsvielfalt wäre auch längst bei uns dringend wieder nötig, sonst verdummen wir bald unwiederbringlich auf „Nimmerwiedersehen“! – Klaus P. Jaworek

 


 

 

Leserbriefe zu „Lohnt sich nicht“ von Merlind Theile

 

Heute früh, Donnerstag 16.9.2021, lag Dannenberg noch in Niedersachsen und nicht in Brandenburg. Hat sich im Laufe des Tages etwas geändert? – Dr. Frank Schuchardt

 

In Ihrem Artikel in der Zeit „lohnt sich nicht“ loben Sie die hessische Umweltministerin Priska Hinz als hätte sie hervorragendes geleistet. Sie sollten zukünftig besser recherchieren und auch die Negativ Punkte aufzählen so hat Frau Hinz das Gestüt in Dillenburg geschlossen und auch noch das Naturschutzzentrum in Wetzlar ohne Absprache mit den Naturschutzverbänden die alle im Naturschutzzentrum organisiert sind. Nun wird in Gießen ein Bauplatz für eine neue Naturschutzeinheit des Landes Hessen Gesucht zur Not wird dort Staatsgewalt beseitigt um einen günstigen Bauplatz zu erhalten. – Dieter Schmidt

 


 

 

Leserbriefe zu „Gräm dich, Wolf!“ von Arnfrid Schenk

 

Ihr Artikel hat mich doch nachdenklich gemacht. So viele Wölfe sind es schon. Sie haben sich mit KI-basierten Vergrämungsmaßnahmen befasst. Dazu möchte ich anmerken, dass derjenige, der den Schutz will, sich entsprechendes Equipment kaufen wird. Somit scheiden dessen Beutetiere für die Wölfe aus. Da die Wölfe dann verstärkt auf ungeschützte Rudel ausweichen werden, werden diejenigen, die sich die neue Technik bislang nicht leisten wollten, mit Schutzmaßnahmen nachziehen müssen. Irgendwann sind alle Herden in Deutschland gesichert. Und dann? Bleibt zu hoffen, dass sich die Wölfe dann ausschließlich von Feldhasen, Wildschweinen, Rehen usw. ernähren werden. – Martin Emmert

 

Erst wenn ein kleines Kind von Wölfen getötet worden ist, werden die NABU-Romantiker, die ideologisch geblendeten GRÜNEN, die Wolfsbefürworter, die Wolfsbeauftragten und die Wolfskenner wach werden.Dann wird wahrscheinlich schnell ein halbwissenschaftliches Aktionsprogramm aufgelegt um die Gemüter zu beruhigen und um das Wolfsproblem aus einem anderen „Blickwinkel“ zu beurteilen. Nach dem Entschuldigungs-Motto: „ Das haben wir so nicht vermutet.“

Die Einsicht, dass sich Wölfe in dieser Masse und Menschen in einem dicht besiedelten Lebensraum nicht vertragen können, muss offenbar noch viele Opfer bringen, damit auch „professionelle“ Befürworter nicht mehr blind bleiben. Alle wildlebenden Tiere, alle, werden in Deutschland erfolgreich „gemanagt“, warum nicht auch die Wölfe ? Was an der Uni Bremen u. Gießen probiert wird ist lächerlich. – Reinhard Schmitz

 


 

 

Leserbriefe zu „SO NAH, SO FERN“ von Mark Spörrle

 

Danke für Ihren Artikel, lieber Herr Spörrle, über den Starnberger See. Dazu eine An- mer-kung: vor nahezu 1O – 15 Jahren hat es einen längeren Artikel, gar ein Dossier (?) in Ihrer Zeitung ge- geben, der mir unvergesslich geblieben ist! Er hatte – so glaube ich mich zu er-innern, den Titel: Die Starnberger Republik. Ich war ob seines Inhaltes damals hin und weg und er hat meines Wissens auch einen journalistischen Preis bekommen!

Vielleicht weiss der eine oder andere Kollege noch um diese Beitrag, oder gar Sie selbst und kann sich des Schreibenden entsinnen? Ich wüsste gern, wer es damals ge- schrieben hat. Grüsse an die Redaktion, lassen Sie es sich am See gut gehen; wenn ich die Autobahn Richtung Garmisch fahre, so es in den Ski-Urlaub nach Südtirol geht, muss ich immer schmunzeln, wenn ich am Autobahndreieck Starnberg vorbeirausche…. wat ´ne Hybris! – Uwe Büssing

 

Es kommt nicht oft vor, dass ich aus reiner Freude einen Bericht zweimal lese. Der Starnberger See ist mir seit meiner Kindheit vertraut. Damals, vor ca. 60 Jahren (aus Gauting kommend) wirkte er idyllisch und von bayrischer Bodenständigkeit. Heutzutage scheint er mir ein Hort der Dekadenz zu sein. Sollte Ihnen dort jemand mitteilen, dass Sie zu diesen illustren Gesellschaften nicht passen, fassen Sie es bitte als großes Kompliment auf . – Dr. Bernhard Jung

 


 

 

Leserbriefe zu „»Spinnt der?«“ Gespräch mit Martin Brudermüller geführt von Ann-Kathrin Nezik und Marc Widmann

 

Ein aufschlussreiches Gespräch mit BASF Chef Brudermüller ! Seine Antworten auf die infantilen Fragen Ihrer Redakteure beweisen ein hohes Maß an Gelassenheit – ich kann den Mann nur bewundern ! Daß sich Brudermüller auf solch Gesprächsniveau einlässt , ist sarkastisch bemerkt die feinere Art von Publik- Relation . Anders kann man dem GRÜNEN Zeitgeist nicht mehr beikommen ! Wie sagt man : „ Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens „ ! – Klaus Schindler

 

Herr Brudermüller macht in dem Interview klar, was die BASF unter dem Ziel Klimaneutralität bis 2050 versteht: in ihrer „Wertschöpfungskette“ kein CO2 mehr auszustossen. Was er damit implizit sagt: es ist nicht Ziel, die fossilen Rohstoffe Rohöl und Erdgas zu ersetzen. Recycling wird zwar in die Überlegungen als kostspielige Alternative mit einbezogen, die langfristige Verwendung großer Mengen fossiler Rohstoffe bleibt aber zentraler Teil des Produktionsprozesses. Hier zeigt sich, wie lückenhaft unser aller Denke über Klimaneutralität und Nachhaltigkeit noch ist.

Der Verbleib der BASF Produkte ist nicht Gegenstand des Klimaneutralitäts-Ziels des Unternehmens. De facto bleiben aber nur die Optionen Müllverbrennung (in BASF-Speak „Thermische Verwertung“) mit noch mehr CO2 in der Atmosphäre, Aufhäufung des Mülls in neuen Deponie-Mittelgebirgen oder eben das wenig attraktive Recycling. Die Produktion in Richtung der Verwendung nachhaltiger Resourcen oder Recycling zu steuern, sieht die BASF Stand heute nicht in ihrer Verantwortung, müsste es aber. Ziel muss es werden, statt in „Wertschöpfungsketten“ in „Wertschöpfungskreisläufen“ zu denken und zu handeln. – Tom Meigen

 


 

 

Leserbriefe zu „Der Chef sieht alles“ von Eva Wolfangel

 

Datenschutz in den Behörden macht sinnvolle Kooperationen oft unmöglich. Wo bleibt der Schutz persönlicher Daten, wenn kranke Hirne jeden Arbeitsschritt ihrer Mitarbeiter überwachen, um sie in die Pfanne zu hauen oder ihnen zu kündigen? Alle Unternehmen, die von der ZEIT befragt wurden, bestreiten oder beschönigen den Einsatz dieser Software. Diese Spioniererei ist schlimmer als alle Stasi-Methoden und Wasser auf die Mühlen derjenigen, die seit der Pandemie rufen, die Demokratie sei in Gefahr und es entwickele sich hin zu einer Diktatur. Und Gates hat wieder seine Finger im Spiel. Die künstliche Intelligenz ist mir unheimlich und macht mir Angst. – Ulrich Niepenberg

 

Vielen Dank für Ihren interessanten Artikel. Sie verweisen in Ihrem Artikel auf eine Entscheidung des Landesarbeitsgerichts München. Könnten Sie mir hierzu das Aktenzeichen oder das Datum der Entscheidung mitteilen? Ich danke Ihnen. – Maurice Heine

 


 

 

Leserbriefe zu „PROMINENT IGNORIERT. Ein Märchen“ von GRN

 

Man leidet nicht an einem Asperger – Syndrom. Es macht mich, als Person die mit Autisten arbeitet, wütend, wenn man Lesen muss das die Menschen an Autismus leiden. Es sind Menschen wie du und ich, wie wir alle und sie leiden ganz gewiss nicht! – G. Wilke

 

In Ihrem Artikel „Prominent ignoriert“ in Zeit 38/2021 schreiben Sie: „Die 15-jährige Felicity aus Worcester (England), die am Asperger-Syndrom leidet und in der Schule gemobbt wurde,…“ Zu schreiben, dass Menschen am Asperger-Syndrom leiden, ist meines Erachtens herabsetzend für diese Menschen, genauso wie es nicht zeitgemäß ist, über einen Menschen mit Rollstuhl zu sagen, dass er „an den Rollstuhl gefesselt ist“. Hierzu können Sie gerne unter leidmedien.de den Artikel https://leidmedien.de/wp-content/uploads/2016/07/Leidfaden2016.pdf lesen.

Ich kenne Menschen mit Asperger-Syndrom und diese sind zwar etwas anders als andere Personen, haben aber auch Eigenschaften, um die man sie beneiden kann. Im Falle der 15-jährigen Felicity glaube ich wohl, dass sie wohl eher unter dem Mobbing leidet als unter dem Asperger-Syndrom. – Dr. Joachim Bauer

 


 

 

Leserbriefe zu „»Männer sind besonders gut im Weghören«“. Gespräch mit Azza Karam geführt von Evelyn Finger

 

Was Frau Prof. Azza Karam über reflexartige Reaktionen und Emotionen (im Gegensatz zum Verstand) sagt, kann nicht oft genug gesagt werden. In vielen Debatten über politische Probleme wird diese Tatsache leider vergessen. Frau Karam behauptet, ihre Organisation sei säkular. Im Gespräch bewahrheitet sich diese Behauptung m. E. nicht.

Bei der Antwort auf die Frage: „Sind Religionen heute eher Friedensstifter oder Kriegstreiber?“ weicht sie leider aus. Sie bedauert den gegenwärtigen Missbrauch ihres Glaubens, sieht sich und ihren Glauben als Opfer. Die notwendige Reformierung dieses Glaubens kann sie nicht erkennen, weil es dessen heilige Doktrin verbietet. Humanismus und Aufklärung als gesellschaftlicher Prozess, der zur Trennung von Staat und Kirche/Glauben, zur Freiheit des Individuums Mensch führen, sind für sie Tabu (haram).

Sie lässt sich von ihrer religiösen Bindung einfangen. Vergessen sind die Säkularität ihrer Organisation, vergessen die weltweite Wirklichkeit der Religionen in Gegenwart und Geschichte. Vergessen sind der Missbrauch ihrer eigenen Religion beim Sklavenhandel (größter muslimischer Sklavenmarkt Afrikas in Dar-es-Salam), die Verbrechen des Timur Lenk in Bagdad, die Schädel-Minarette in Spanien, der Menschenraub und die Versklavung „Ungläubiger“ durch die Barbaresken und die religiös motivierten Verbrechen gegen die Menschlichkeit der Gegenwart. – R. Renaux

 

In letzter Zeit nehme ich immer öfters wahr, dass Christen, die sich dem Evangelikalen Spektrum zugehörig sehen, insbesondere in den säkularen Medien, mit den Islamisten in einem Atemzug genannt werden, oder ihnen sogar gleichgesetzt werden. So auch geschehen in dem Gespräch mit Azza Karam. Ihre Aussage, dass Religionen, die sich von der Politik benutzen lassen, Schlimmes anrichten, kann man uneingeschränkt zustimmen.

Zustimmen kann man allerdings absolut nicht, dass vor diesem Hintergrund Evangelikale und Islamisten von ihr in einen Topf geworfen werden. Das wird der gegenwärtigen Realität in der Welt nicht gerecht. Ich erwarte als Zeitleser, der sich den Evangelikalen zugehörig rechnet, von einer Journalistin, dass sie eine solche undifferenzierte Aussage nicht einfach hinnimmt. – Herbert Eckel

 


 

 

Leserbriefe zu „Erdbeertrauben“ von Alard von Kittlitz

 

Sensationell, wie vK das auf den Punkt gebracht hat. Mentalitätsgeschichtlich. Konnte mit ihm die gesamte Empfindungs- wie Analyse-Reise seines „Entdeckungsstatements“ mitgehen und habe dann die 1816er Auflösung mit großer Erleichterung quittiert! Bravourös formuliert. Danke! – Christofer Habig

 

Der Markt, auf dem Herr von Kittlitz einkauft, muss sehr weit entfernt liegen. Der Weg vom Erdbeergeschmack von Trauben zur Verwirklichung der Menschenrechte ist doch arg lang und holprig; oder anders ausgedrückt: dieser Bezug ist für mein Empfinden zu weit hergeholt. – Sven Herfurth

 


 

 

Leserbriefe zu „Wir sind Waldorfschüler und haben noch nie einen Kuss bekommen. Sind wir zu langweilig?“ von Ella

 

Achtzehn Jahre alt und noch immer ungeküsst: Wie kann man da Abhilfe schaffen? Schwierige Aufgabe für die gute ELLA. An den Schuhen allein kann’s ja wohl nicht liegen. Vielleicht sollten die beiden Waldorfschüler es mal mit roten Socken probieren. Könnte doch sein, dass in dieser wahlerregten Zeit der oder die eine, dessen oder deren Herz links schlägt, auf dieses dezent-plakative Signal anbeißt. Good luckLudwig Engstler-Barocco

 

Die armen Waldorfschüler haben mit 18 Jahren noch nicht geküsst! Geht es noch klischeehafter? Was hat sich denn Ihre Ella da bloß ausgedacht? Dieser Beitrag erscheint mir derart konstruiert und daneben, dass ich nicht glauben kann, dass die Zuschrift echt ist. Ich kenne die Waldorfschule als Vater und Lehrer seit Jahrzehnten und kann mich an keinen einzigen derart „stereotypischen Waldorfschüler“ erinnern.

Ein sehr unglaubwürdiger und überflüssiger Beitrag, was für ein Niveau! Besser gefallen hat mir dagegen der Artikel von Martin Machowecz in derselben Ausgabe DER ZEIT über den „Virenfreien Wahlkampf“! Zitat: „Könnte es nicht auch sein, dass die tiefe Spaltung der Gesellschaft…schon auch damit zu tun hat, wie wir öffentlich miteinander umgehen?“. Endlich mal eine differenziertere Sicht der Dinge! – Bertold Holbein

 


 

 

Leserbriefe zu „Dummerweise verdrängt“ von Hanno Rauterberg

 

„Reiten und Rauben ist keine Schande, das tun die Besten im Lande.“ (deutsches Sprichwort) Erst lässt der Staat sein staatliches Staatssäckel (un)anständig ausräubern und ausplündern, um es dann für einen Schlosswiederaufbau zu verwenden, das eigentlich keiner braucht. Diesem Prunktbau hatte einst eine deutschdemokratische Regierung den Garaus bereitet hatte und ließ es einst einfach wegsprengen. Mit „S(ehr)teuergeld“ wurde ein neues Berliner Stadtschloss hingestellt und zum Humboldt Forum umbenannt. Nun wieder zurück zum Thema „Reiten und Rauben“, im Humboldt-Forum wird Raubkunst aus aller Welt gezeigt! Komm wir reiten doch lieber in die andere Richtung nach Irgendwohin! „Diebstahl ist Anteilnahme am Vermögen der anderen “ (Erwin Koch, *1932, deutscher Aphoristiker) – Klaus P. Jaworek

 

Gott sei Dank haben Sie Ihrem gelernten „Architekturkritiker“ Hans-Norbert Rauten-berg nur die kleine Spalte auf Seite 1 zugestanden. Weiß Gott, was er noch alles ausge-graben hätte, um das neue, für die Berliner Stadtansicht so epochale Gebäude runter zu kritikasten. Ich habe mir ein Foto von ihm angesehen. Er ist ja vom Typ her eher so ein Bursche wie Hans-Hermann Thielke, der Postbeamte im mittleren nichttechni-schen Dienst. Wobei ich überzeugt bin, dass sich Hans-Hermann in dem Fall auch mal was Positives abgepresst hätte. Aber wie gesagt, Hans-Norbert hatte ja nicht so viel Platz. – Günter Grießbach

 


 

 

Leserbrief zu „WAS WIR WÄHLEN“ aufgezeichnet von Franziska Wunderlich

 

Wahlempfehlung gebe ich Ihnen keine – aber ne Geschichte ausm Kindergarten, die hätte ich für Sie: Der kleine Olaf S. sagte neulich: „Nein! Wenn Armin dabei ist – spiele ich nicht mehr mit, weil der war bisher IMMER der Hascher gewesen und der trickst immer so (wenn keiner hinschaut).“ Worauf Armin L. sagte: „Aber Du Olaf spielst immer den Ball nur zu der Anna-Lena B. und ich kann nicht so schnell Laufen weil der Georg M. aus meinem Team, hält mich immer am rechten Rand fest – den mag ich mehr als Dich! Und der schöne Markus S. stört auch immer vom Spielfeldrand und wirft mit Stöcken.

Und die Janine W, die steht auch immer nur am Rand rum und die will ja gar nicht mitspielen. Mit der und Anna-Lena warst Du auch neulich hinterm Schuppen – ich habe es genau gesehen! Das darf man nicht!“ Worauf Janine ruft: „Aber ich WILL mitspielen – ich finde nur Deine Regeln Mist!“. Worauf Anna-Lena ganz kühl sagt: „Der Olaf hat’s halt einfach drauf, der zaubert immer und hat was im Kopf“. Jetzt schreit der Christian L. (Einzel- u. Unternehmerkind): „Ohne mich gehts hier überhaupt nichts weiter und wirft sich auf den Ball. Das ist ein freier Ball, der rollt nur wenn ICH ihn kicke!“ Jetzt nagelt er den Ball mit aller Kraft ins Gebüsch. Alle: „Ach Christian-Du machst immer alles kaputt -jetzt hole Du den Ball auch wieder!“

Christian: „Das regelt sich von alleine – ich will nur der Spielführer sein…das muss jetzt der Balljunge machen“. Die Alice W.mit Ihrem braungewordenen Dauergips am Fuß (will sie nicht abnehmen lassen – der Gips garantiert Aufmerksamkeit und immer ne gute Ausrede) – hat den Ball geholt und unbemerkt ne Glasscherbe reingedrückt. Jetzt humpelt sie auf Armin L. zu, grinst ihn an und gibt den Ball Armin mit den Worten: „Bitteschön mein Lieber. Wir sehen uns doch mal wieder? -Das Spiel ist ja sowieso bald vorbei…“ Armin schaut irritiert und weiß ihr Augenzwinkern nicht zu deuten.

Die Kindergärtnerin K.Lima schaut beunruhigt zu Ihrer lieben Kinderschar und fragt: Na spielt Ihr denn schön miteinander? Wenn das heute nicht klappt – geht Ihr nachher in die Sauna 45° zum Nachsitzen und Eis gibt’s auch keins mehr!. Eure Zeit ist gleich vorbei -ich habe Euch satt! Ich verspreche Euch: Ihr kommt hier erst raus wenn Ihr endlich gut zusammenspielt! Zum LETZTEN mal: Ihr habt die Wahl. Eure Entscheidung! – Ch. Steininger

 


 

 

Leserbrief zu „»Die Parteiloyalitäten zählen nicht mehr«“. Gespräch mit Andreas Voßkuhle geführt von Heinrich Wefing

 

Vielen Dank für die längst überfällige Fragestellung nach der „auffälligen Stille“ des Bundesverfassungsgerichts in Zeiten von Ausgangssperre und Diskriminierung. Herr Voßkuhle führt aus, die Einführung einer Impfpflicht hänge u.a. von der Frage ab, wie hoch die Wahrscheinlichkeit sei, dass auch Geimpfte die Krankheit übertragen. Zum 2G-Modell erklärt er hingegen: „Wer sich nicht impfen lassen will, muss eben die Konsequenzen tragen.“ Das leuchtet nicht ein. Auch hierfür wäre doch selbige Fragestellung ebenso relevant, oder nicht?

In Zeiten, in denen Geimpfte nicht mehr getestet werden, wird die Beantwortung der Frage wohl offen bleiben. Aber dass das oberste Ziel der massiven Grundrechtseinschränkungen nicht der absolute Gesundheitsschutz, sondern die Entlastung des Gesundheitssystems war, die mit der aktuellen Impfquote und vor allem der Impfung der Risikogruppen möglicherweise bereits erreicht ist, und dass die Gelehrten sich weitgehend einig sind, dass Corona -trotz Impfung- nicht ausgerottet werden kann, interessiert ja auch nicht mehr, vielleicht nicht einmal das Bundesverfassungsgericht. – Janine Vogel

 


 

 

Leserbrief zu „Freie Fahrt im Nahverkehr“ von Marcus Rohwetter

 

Ja, es ist eine gute Idee, ÖPNV-Stammkunden Bonuswochen zu schenken. Am Geld allein liegt es aber nicht, um den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen. Bessere Taktzeiten, flexiblere Systeme, mehr Sicherheit, vor allem nachts, all das gehört dazu, um eine gute Idee zu einer erfolgreichen Idee zu machen. Und schließlich: Was soll das plumpe Klischee mit dem „BMW-Piloten in der Tempo 30-Zone“. Das könnte auch eine Tesla-Pilotin auf dem Weg zum Kindergarten sein. Oder ein E-Biker Rennsport-Ambitionen. Ich wünsche mir von der „ZEIT“ seriösen Journalismus und nicht die Kultivierung von Vorurteilen, die wir im Interesse eines gemeinsamen Ziels überwunden haben sollten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und weiterhin viel Erfolg mit einer stets lesenswerten „ZEIT“. – Thomas Meichle

 


 

 

Leserbrief zu „Billiger Wohnen durch Enteignungen?“ Streit von Bettina Jarasch und Christoph Gröner

 

Der Immobilienpromotor Gröner glaubt, dass mit einer gewaltigen Angebotsausweitung beim Bauland das Wohnungsproblem in Berlin zu lösen sei. Doch dem sind Grenzen gesetzt, wenn man nicht Grünflächen im Umland zubauen will, was ökologisch falsch wäre. Ja, mit einer innerstädtischen Nachverdichtung lässt sich noch einiger Wohnraum schaffen, aber auch hier ist Sensibilität nötig, weil es Nutzungskonflikte gibt. Man darf Berlin nicht zubauen. Ohne Mietendeckel wird man die Explosion der Mieten nicht stoppen können. Investoreninteressen dürfen jedenfalls nicht allein darüber bestimmen, wie sich Berlin und andere große Städte entwickeln. – Stefan Kaisers

 


 

 

Leserbrief zu „Was heißt hier Dschihad?“ von Ahmad Mansour

 

Danke für Ihren klaren Worte, Herr Mansour. Verstellung und Täuschung ist in der Gesellschaft nicht unüblich. Sie trägt jedoch nicht lange. Aus der Beschäftigung mit der Religionslehre des Islam habe ich erfahren, dass die Vorschriften für die Lebensführung der Gläubigen den Propheten nachgesagt, später niedergeschrieben und dann für heilig erklärt wurden. Diese bieten die Möglichkeit, alles zu begründen, was der Verbreitung des religiösen Dogmas dient.

Dazu gehört wohl auch die „taqiyya“ in der ganzen Auslegungsbreite des Wortes insbesondere unter sogenannten „Ungläubigen“. Möglicherweise zeigt Frau el-Hassan zwei Gesichter, weil sie sich nach eigener Vorstellung von „Ungläubigen“ umgeben fühlt?. Voller Hochachtung vor Ihren offenen, unvoreingenommenen Sichtweisen. – R. Renaux

 


 

 

Leserbrief zu „Vom Schweben“ von Samiha Shafy

 

Endlich ein Text über Ballett in der Pandemie! Und dann – nichts als eine Aneinanderreihung von Klischees. Die Tänzer*innen tanzen nicht, nein, sie fliegen und schweben und leuchten. Zweimal findet die Autorin die tänzerische Haltung bemerkenswert. Da schreibt jemand zum ersten Mal über Ballett.

Das wäre noch verzeihlich gewesen. Der Anfang des Textes ist jedoch schlicht erniedrigend (“vibrierend wie ein kleines Kind, das nach dem Mittagsschlaf an den Strand kommt und ins Meer hüpfen will, aber auch Sandburgen bauen, Bälle werfen und Eis essen, alles auf einmal“). Wo ist in diesen Zeilen die kraftvolle, erwachsene Frau, die Sie porträtieren? Das ist eine Beleidigung an die körperliche wie geistige Stärke, die diese Disziplin ununterbrochen fordert, den Mut und die Demut. Mein Wunsch an die ZEIT: Lassen Sie beim nächsten Mal jemanden schreiben, der das Ballett auch von innen kennt. Es würde uns Tänzer*innen durch weitere pandemische Entbehrungen tragen, wenn unsere Kunst auch rhetorisch respektiert würde. – Eva Maria Bredler

 


 

 

Leserbrief zu „Wir Schildkröten im Tunnel“ von Jens Jessen

 

Der Baerbock ist zugegebenermassen mit „Jedes Verbot ist auch ein Innovationstreiber“ zum Ende der eher mühsamen Werbecampagne der Grünen ein flotter Spruch eingefallen, aber das „jedes“ und Ihre begeisterte Ausdehnung über die Tierwelt auf die Schwindelenergie des Menschen und Ihr anthropologisches Lob der Grünen dazu schiesst doch ein Stück über die Baerbock und deren Ziel hinaus:           die Versuche , mit unterschiedlichem Eifer wohlgemerkt,Steuerlöcher zu stopfen werden immer wieder „kreativ“ umgangen und das findet z.B.wohl der Kanzlerkandidat der SPD,dem ich mich hier unbedingt (x) anschliesse, kaum als „klug stimulierende Restriktionen“. Puh! (x)seinen Schutz der Warburgbank vergessend. – Hans-Georg v.Bechtolsheim

 


 

 

Leserbrief zu „Was darf man noch spielen?“ von Susanne Kaiser

 

Der Artikel macht deutlich, es ist genauso schwachsinnig wie diese ganze Genderitis. Das Wesen der Schauspielkunst ist es doch in alle möglichen Charaktere eintauchen zu können. Es erinnert an eine Kuriosität aus der Nazizeit, wo Fremdwörter ausgemerzt werden sollten: aus Vierzylinderexplosionsmotor wurde Viertöpferzerknalltreibling. Wie absurd! Wer hat diese Büchse (der Pandora) eigentlich geöffnet? Als hätten wir sonst außer dieser, typisch deutschen, Pedanterie keine Probleme. – Thomas Miesel

 


 

 

Leserbrief zu „Grüne Diplomatie: Was ist der Weltgemeinschaft die Artenvielfalt wert?“ von Carolin Wahnbaeck

 

Also Ihr erster Satz konstatiert , die Klimakrise sei in der Mitte Europas angekommen – ergo mehr oder weniger in Deutschland ! Um nun alles zum Guten zu bewenden brauche es wieviel, viel Geld ….. wie sagt man : „Woher nehmen , wenn nicht stehlen „ …. So wie es scheint ,sind alle Kassen leer bis auf die der Deutschen , denn Sie verweisen ja in Ihrem Beitrag auf Deutschland als einen verlässlichen Finanzier ! Diese sind jedoch am Ende die Steuerzahler und zu diesen gehören Sie doch ebenfalls .

Da wie bekannt Deutschlands Beitrag an klimaschädigen CO 2 weltweit 2 % beträgt und der von Ihnen gewünschte finanzielle Beitrag die weltweite Klimakrise verhindern hilfe , aber dann doch sieht , wie beschränkt wenig dieser Beitrag , und ergo kaum ein positiv messbares Ergebnis zeitigen würde , sich dieser finanzielle Auffand und deren Zielsetzung total ins Leere führt und am Ende den Steuerzahler schlichtweg beraubt ! Darauf zu hoffen und appellieren , daß Bewegung in die Verhandlung komme , ist doch naiver Irrglaube !

Bitte sind Sie mir nicht böse, aber man denke doch in ein andere viel realistischere Richtung : Sie und Ihre Protagonisten der Weltverbesserung wollen es einfach nicht wahrhaben wo das eigentlich Problem . Der Planet wird von 8 Milliarden Menschen ( HomoSapiens) bevölkert . Angesichts des Zustands der planetaren Weltgemeinde auf Grund wirtschaftlicher /bildungsbedingter Defizite ,die zudem an Schärfe zunehmen – werden – , weil die demografische Entwicklung jede noch so gut gemeinte Verbesserung konterkarieren wird !! Es bleibt nicht bei dieser schon monströsen Anzahl von Erdenbewohnern ; man rechne in die Zukunft , das Szenario wird apokalyptisch !

Der HomoSapiens ist die einzige Spezies auf diesem Planeten die keine natürlichen Feinde ausser sich selbst hat – seine Fähigkeiten zum Überleben sind begrenzt und abhängig was der Planet an Ressuorsen bietet ; kann sich die Spezies nicht anpassen und seine Feritilität ändern , wird dieses einst aus der Tiefe der Evolution überkommene Paradagima des Überlebenskampfes und Arterhaltung die Menschheit zum Kollaps bringen.

Letztlich wird sich der HomoSapiens dem unerbittlichen Evolutionsprozess wie jede andere Spezies und Lebensform nicht entziehen können ! Diese besagt , um mal mit Darwin zu argumentieren : Überlebenskampf – Fressen und Gefressen werden – klingt unter ethisch-moralischer Sicht brutal ; aber ethisch/moralisch ist eine Kategorie erfunden vom Menschen ; auch eine Strategie zum Überleben . Ob das Individuum davon profitiere , ist wie man sagt , Schicksal ! Geschätzte Frau Wahnbaek , Ihre Intention in Ehren , jedoch sind Ihre Hoffnungen und Vorschläge eher utopisch und zerbröseln im Zeitenstrom der Zukunft …. – Klaus Schindler

 


 

 

Leserbrief zu „Das überwachte Klassenzimmer“ von Sugárka Sielaff

 

Werden die Lehrpläne umgeschrieben, dann werden die Schüler wieder lernen, um später im Leben zu bestehen. Das geht nur mit den Konservativen. Urbàn ist auf dem richtigen Weg. – Gunter Knauer

 


 

 

Leserbrief zu „»Wir brauchen nicht viel«“. Gespräch mit Uğur Şahin und Özlem Türeci geführt von Ingo Malcher und Roman Pletter

 

Ein sehr interessantes Interview. BoiNTech hatte im letzten Quartal bei einem Umsatz von 5,3 Mrd. Euro eine Nettogewinn von 2,8 Mrd. erwirtschaftet. In diesem Zusammenhang hätte ich mir noch folgende Frage gewünscht: Finden Sie eine Gewinnmarge von über 50% (mehr als bei APPLE) für einen dringend benötigtes Impfstoff gerechtfertigt und anständig. Ich nicht! Wie passt das zu der zur Überschrift gewordenen Aussage „Wir brauchen nicht viel“? – Axel Voß

 


 

 

Leserbriefe zu „Eines darf die Kunst nicht sein: Eine Tochter der Politik“ von Monika Grütters und Joe Chialo

 

Wie lobenswert, dass die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien gemeinsam mit dem Kulturträger im Team Laschet angesichts der Corona-Misere fragt, »was uns die Kultur insgesamt wert ist«. Was für ein Zufall, dass die beiden CDU-Mitglieder elf Tage vor der Bundestagswahl an die zwei Milliarden Euro erinnern, mit denen die Bundesbeauftragte einen »Neustart Kultur« zu stemmen meint. Welch verheißungsvolle Emphase, die Orientierung an Schillers Satz zu knüpfen, die Kunst sei eine Tochter der Freiheit … So wolkenlos heiter sieht die Kultur von oben aus!

Von unten ergibt sich ein anderes Bild. Wenn die Freiheit ins Spiel gebracht wird, habe ich gelernt nach dem Wozu und Wovon zu fragen. Ohne Lobby, ohne Honorarordnung, ohne Streikmöglichkeit und ohne wirkmögliche Gewerkschaft stehen wir freien Kulturschaffenden immer erneut in ›freier‹ Honorarverhandlung einem Apparat gegenüber, der unkontrolliert seine Arbeitsbedingungen für Zulieferer selbst bestimmt. Die Gehälter der festangestellten Mitarbeiter und alle Fixkosten der Kulturinstitutionen gelten als gesetzt, gespart wird an den Freien. Und ganz offensichtlich gibt es so viele von uns, dass wir seit Jahren auf ein unzureichend Übliches verwiesen werden können. Unsere Bindungslosigkeit erweist sich als Pyrrhussieg.

Um das zu illustrieren, erlaube ich mir, ein paar meiner Honorarangebote für Fachaufsätze im Bereich Fotografie zu veröffentlichen. 1989 erhielt ich von der Stadt Köln 2000 DM (sprich: 1023 Euro) zuzüglich Buchtantiemen. 1994 war mein Aufsatz der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung 5000 DM wert (2556 Euro). 2002 wollte die Essener Stiftung Zollverein 800 Euro zahlen. 2007 bekam ich vom Kölner Museum Ludwig 600 Euro, und 2021 bietet mir das Deutsche Historische Museum Berlin – ein Bundesinstitut! – etwa 450 Euro an. – So versiegt Kultur in aller Freiheit, die darin besteht, nein sagen zu können, wenn ich es mir glücklicherweise leisten kann! Und ich beglückwünsche die Bauern, die vor einiger Zeit Schilder nahe den Autobahnen aufstellten, mit denen sie dagegen protestierten, dass der Weizen genauso teuer sei wie 20 Jahre zuvor …

Die außerordentlichen Coronahilfen waren gut, keine Frage. Wichtiger wäre eine »Neustart« für die alltäglichen Arbeitsbedingungen. Wenn Sie, Frau Grütters, Herr Chialo, Kultur nicht nur in wohlmeinenden Feuilleton-Beiträgen als »systemrelevant, demokratiefördernd, ja überlebenswichtig« auffassen, dann schaffen Sie doch bitte »Rahmenbedingungen und Spielräume«, die nicht »weiterhin gut« sind, sondern solche, die das Überleben für und als Kulturschaffende sichern. – Reinhard Matz

 


 

 

Leserbrief zu „Das Rätsel von Mailand“ von Thomas E. Schmidt

 

Bemerkenswert am “Rätsel von Mailand” ist weniger die Geschichte als vielmehr die Tatsache, dass aus einer monochromen roten rahmenlosen Leinwand mit zwei Schlitzen so viel Aufhebens gemacht werden kann. Der Künstler ist hier anscheinend an einen Punkt gelangt, an dem er aus innerer Leere nur noch Belangloses gestalten konnte. Die Bedeutung des Werkes kommt dann nicht mehr aus sich selbst, sondern vom Betrachter, dem Kunsthändler, dem Galeristen oder dem Käufer. Das Bedeutungslose wird von außen zum Bedeutungsvollen. Wie meistens auf der Welt geht es auch hier ums Geld. – Günter Fischer

 


 

 

Leserbrief zu „Ein Ritter mit Racket“ von Andrea Petković

 

Jeder Vergleich von Gottfried von Cramm mit Boris Becker ist fehl am Platze, außerhalb des Platzes verbietet er sich. Ansonsten hat mich die kluge und einfühlsame Kritik der Biografie erfreut. Ich habe als Tennis spielender Teen mein Idol Gottfried von Cramm Mitte der 50er Jahre noch mehrfach am Rothenbaum erlebt. Als Doppelpartner des „Amerikaners in Paris“ Budge Patty und im Mixed mit Joy Mottram war er mit weit über 40 Jahren mehrfach siegreich (natürlich in weißen Slacks). Noch „hautnäher“ konnte ich ihn in Timmendorfer Strand erleben, wo er als Schirmherr des Bugenhagen Internats, das dem neu entstandenen örtlichen Gymnasium angeschlossen war, um die Weihnachtszeit erschien und Geschenke für die Internatler im Gepäck hatte. (Ich habe noch ein Foto vom Ritter ohne Racket auf den Stufen des „Mädchenhauses“).

Unter den Zöglingen des Internats waren viele Flüchtlingskinder und auch mehrere adlige Verwandte des Barons, u. a. sein Neffe Burghard von Cramm, mit dem ich nach 65 Jahre noch Kontakt habe und dem ich den Artikel zukommen lassen werde. Andrea Petkovic beweist mit ihrer Rezension, dass sie nicht nur eine gute Tennisspielerin ist. Es versteht sich, dass ich mir das Buch (wie heißt es heute so sprachgewandt) zeitnah kaufen werde. – Sven Herfurth

 


 

 

Leserbriefe zur Deutschlandkarte „GESAMMELTE FEHLER“ von Matthias Stolz im ZEIT Magazin

 

Als Erstes möchte ich mich outen. Ich bin kein ZEIT-Abonnent, insofern wiegt mein Anliegen bestimmt weniger schwer im Vergleich zu denen, die die ZEIT Woche für Woche in ihrem Briefkasten vorfinden. Ich gehöre zu denen, die die ZEIT immer dann kaufen, wenn sie davon genug haben. Das klappt nicht jede Woche, trotzdem regelmäßig. Meine Lektüre folgt immer einem bestimmten Muster: Zuerst schaue ich ins Magazin, dort auf die Deutschlandkarte, bevor ich mich dem Rest von Magazin und Zeitung widme. Die Deutschlandkarte ist für mich das Streiflicht der ZEIT. Zum Glück gibt es sie auch online. In meinem Leben habe ich an vielen Orten in Deutschland unterschiedlich viel Zeit verbracht und so freue ich mich immer über statistische Vergleiche, die mir die Karte zeigt.

Ich habe allerdings gehört, dass die Deutschlandkarte eingestellt werden soll. Ich weiß natürlich nicht, ob es keine grafisch darstellbaren Themen mehr gibt oder ob Sie die Karte als nicht mehr wichtig genug erachten. Ich jedenfalls würde sie sehr vermissen, Meine Vorfreude leiden. Insofern hoffe ich auf einen Fortgang – entweder weil das Gerücht des Einstellens tatsächlich nur eines war oder weil Sie und Ihre Redaktion es sich noch einmal anders überlegen, weil die Karte neben mir noch andere vermissen. – thorsten hellwig

 

WARUM schafft Ihr sie ab, die Deutschlandkarte im Zeitmagazin? – Dr. Bianca Schnupp

 

Jedes Mal, wenn ich ein Zeit-Magazin in die Hände bekomme, blättere ich als Erstes zur Deutschlandkarte. Jedes Mal finde ich es interessant, zu sehen, wie man unser Land differenziert betrachten kann und welche Aspekte dafür herangezogen werden können. Heute nun der Schock: Die Rubrik ‚Deutschlandkarte‘ wird eingestellt! Bitte nicht!

Auch wenn die dargestellte Thematik noch so schräg sein mag, mich erstaunt sie jedes Mal … und jedes Mal regt sie auch zum Denken an – vielleicht regt Sie dies E-Mail ja zum (Nach-)Denken darüber an, doch weiter eine Deutschlandkarte zu bringen – von mir aus auch nach einer kurzen kreativen Pause. Sollten Ihnen die Stoffe ausgehen, wäre ich dazu bereit, mir eventuelle zukünftige Themen aus den Rippen zu schnitzen (lieber wär’s mir allerdings, mich überraschen zu lassen). P.S.: Gibt es die Deutschlankarten gesammelt z.B. in Buchform (zur Bekämpfung von Entzugserscheinungen)? – Klaus Wäscher

 

Bitte sehen Sie es mir nach, dass ich mein Anliegen für so wichtig halte, Sie direkt anzuschreiben. Mit allergrößtem Bedauern habe ich der aktuellen Ausgabe des Magazins entnommen, dass die Deutschlandkarte eingestellt wird. Abgesehen davon, dass der „Dank“ an Matthias Stolz als Kopf hinter dieser Rubrik in empörender Weise dürftig und schmallippig ausfällt, muss ich auch gegen die Entscheidung an sich anschreiben. Die Zeit und ihr Magazin (auch als es zwischenzeitlich anders aufgemacht war), haben mich stets als verlässliche Partner durch mein Leben begleitet. Manchmal war die Lektüre Ihrer Zeitung die einzige mir verbleibende Flucht.

Ich habe so unendlich viel gelernt, habe gelacht und geweint, neue Horizonte erschlossen bekommen und wurde manchmal schlicht abgelenkt. Die Deutschlandkarte habe ich seit ihrem Erscheinen immer als Erstes gesucht. Graphisch anspruchsvoll und anregend umgesetzt hat Herr Stolz meinen Geist amüsiert und bereichert. Die dargestellten Fakten waren stets überraschend und haben dem Magazin einen besonderen Charme verliehen. Warum nur beenden Sie dieses kreative Feuerwerk? Wie können Sie den nervtötenden und selbstreferenziellen Unsinn eines Vaters (Sie wissen schon…) im Magazin behalten, die Deutschlandkarte aber abschaffen?

Glauben Sie denn wirklich, Ihre Leser:innen wollen lieber die Ergüsse eines Elternteils lesen, das das Mensch gewordene Bild des unerträglichen Vaters aus dem Prenzlauer Berg darstellt? Was auch immer zu dieser Entscheidung geführt haben mag, ich kann das nicht nachvollziehen! Und ich kann nicht glauben, dass so ein großartiger Zeitungsmacher wie Sie das zulässt! Ich bitte Sie inständig darum, diesen Schritt zu überdenken. – M. C. Völker

 

Fast möchte ich fragen, ob Sie verrückt geworden sind. Da das allerdings sehr unhöflich wäre, möchte ich lieber fragen, warum Sie die Deutschlandkarte im Magazin beenden? Was soll das? Haben Sie wenigstens einen Nachfolger geplant? Was macht das Team um Herrn Stolz denn jetzt? Ihnen scheint nicht klar zu sein, dass jede einzelne Deutschlandkarte viel Freude, spannende Einsichten und erhellende Tatsachen mit sich gebracht hat. Außerdem war sie unter den Rubriken ein echtes Highlight! Vielleicht überlegen Sie sich das noch einmal anders? Übrigens waren die Dankesworte ganz schön kurz und wenig freundlich, das zeugt von keinem guten Stil… – Marie Canet

 

Wie könnt Ihr mit der Deutschlandkarte aufhören? Das ist doch immer ein Highlight im Heft! Bitte weitermachen!!! Vielen Dank an Matthias Stolz und Team für sehr viele interessante und schön präsentierte Informationen. – Cornelia Daragmeh

 

Ich habe soeben gelesen, dass nach 14 Jahren die Rubrik Deutschlandkarte aufgegeben wird. Ich bewundere die kreativen Gedanken, Recherchen und Überlegungen hinter diesem stets sehr spannenden und unterhaltsamen Format und bedauere diese Entscheidung sehr. Die Karte gehört für mich ins Magazin und ich würde es äußerst begrüßen, wenn sich die Verabschiedung der Karte doch als Ente herausstellen würde. – K. Nolte

 

Soeben traf mich ein schwerer Schock, endet die Kolumne, wir sind in Not. Anderes Überdrüssiges könnt man streichen, aber doch nicht diese wertvolle Seite. Klamotten, Kosmetik, wer braucht das denn schon, ein wenig Humor, das trifft doch den Ton. Obschon ich schwer schlucken musste, kam ich nicht umhin zu fragen: worin liegt der Grund, darf man ihn beklagen? Gibt es noch Hoffnung auf weitere Folgen oder ist endgültig Schluss? – Carolin Eisenhardt

 

Wieso stellt ihr die Deutschlandkarte im Zeit Magazin ein? Selbst ich als Österreicherin habe die Infografik immer geliebt und sie gleich zu Beginn studiert. Sie wird mir wirklich abgehen. Wollt ihr euch das nicht doch noch einmal überlegen? Was kommt stattdessen? – Lena Distelberger

 

Mit Bedauern habe ich gesehen, dass Sie sich von meiner Lieblingsseite im ganzen Magazin trennen, der Deutschlandkarte. Warum? Hat der Redakteur gekündigt? Ich finde Ihre Entscheidung in jedem Fall sehr schade. – Elke Beyer

 

Mit Bestürzung habe ich gerade gelesen, dass Deutschlandkarte eingestellt wird. Das könnt ihr doch nicht machen! Man lernt jede Woche aufs Neue wichtige und und unwichtige, aber immer interessante Dinge über die Sprache oder Menschen oder Gegenden in Deutschland. Ich werde die Karte sehr vermissen, bitte überlegt euch das nochmal! – Marion Kowe

 

Seit 30 Jahren nahezu bin ich Leser und Abonnent der ZEIT. Ich habe das Magazin durch viele Wandel begleitet, zum „Leben“ und wieder zurück. Seit vielen Jahren habe ich kritisch im Blick, welche Themen Sie im ZEIT-Magazin aufgreifen, freue mich mal mehr, mal weniger über Ihre Wahl, habe mich letzthin immer mehr gewundert über redundante Kindergeschichten und Berichte über viel zu teure Kleidungsstücke. Aber ich bin dabei geblieben. Seit vielen Jahren vor allem wegen einer kleinen grafischen Darstellung, der Deutschlandkarte. Wie wunderbar leicht hier so mannigfaltige Themen dargestellt wurden!

Mehr als einmal habe ich die Karte für den Unterricht genutzt und jede Woche erst einmal nachgeschaut, was diesmal „dran“ ist. Und jetzt lese ich vergangene Woche diese spartanischen Worte, mit denen Sie das Ende der Deutschlandkarte verkünden. Kein Glanzstück einer Dankesrede, aber das ist nicht das Schlimmste. Denn Sie machen einen Fehler. Überlassen das Magazin den Parfums und Elektrogeräten, den Kindergeschichten – ich habe selber drei Kinder, aber ich halte das nicht für eine Angelegenheit von nationalem Interresse – und trennen sich von dem, das Ihr Magazin wirklich von anderen unterschieden hat. Das ist bedauerlich und ich muss sagen, ich hoffe, dass Sie es an den Abonnentenzahlen merken werden. – S. Lorenz

 

Wir, Hans und Gabriele Scharrer, sind bereits seit Jahren Abonennten Ihrer Zeitung. Mein (Gabriele Scharrer) quasi erster Griff, sobald wir donnerstags Ihre Zeitung aus dem Zeitungsrohr ziehen, ist das Aufblättern des Zeit-Magazins. Ihre Beiträge finde ich meist sehr interessant und lesenswert. Nun las ich zu unser beider Bedauern, dass Sie die Rubrik ‚Deutschlandkarte‘ ab sofort einstellen werden. Dies finden wir äußerst bedauerlich, da uns die vielfältigen Themenbereiche sehr interessierten. Auch unsere erwachsenen Töchter waren, je nach Thema, immer wieder von dieser Rubrik und deren Nachforschungen bzw. Vergleichen angetan. Hiermit wollen wir unsere Enttäuschung zum Ausdruck bringen. Vielleicht überlegen Sie sich, ob Sie diese Rubik irgendwann wieder fortführen werden. Wir, als treue Kunden, würden es Ihnen danken. – Gabriele und Hans Scharrer

 

Fragt man einen Ostwestfalen „Warum machst du das?“ , so lautet die Antwort oft „Ist mal was anderes.“ Gibt es einen ähnlichen Grund für die Entscheidung der ZEITmagazin-Redaktion, die Rubrik „Deutschlandkarte“ einzustellen? Seit Jahren bin ich Fan der Deutschlandkarte, und wie alle Fans glaubte ich , Mitglied einer großen Fangemeinde zu sein. Die spärlichen und recht schäbigen Dankesworte der Chefredaktion (16.9.21 No 38) zeigen, dass in diesem Gremium offenbar keine Fans vertreten sind. Hat da jemand sehr lange nachdenken müssen, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass die Deutschlankarte ohne ihren Erfinder und Autor Matthias Stolz „nicht denkbar“ wäre? Und das ist der einzige Anlass für einen Dank?

Sie müssen Ihren Leserinnen und Lesern redaktionelle Entscheidungen nicht begründen, aber einen Autor nach 14 Jahren so respektlos zu behandeln, ist der ZEIT unwürdig! Offenbar ist man der Meinung, die Deutschlankarte stoße nach so vielen Jahren nicht mehr auf Interesse, und sicherlich überprüfen Sie alle Rubriken auf ihre Relevanz für die Leserschaft. Es wäre interessant zu erfahren, nach welchen Kriterien Sie das tun. Dem Impressum habe ich entnommen, dass der Autor von „Prüfers Töchter“ Mitglied der Chefredaktion ist. Wer interessiert sich wohl außer dem Vater, ohne den ja weder Töchter noch Rubrik denkbar wären, dafür? Aber auch das ist „mal was anderes“! – Christel Lohmann

 


 

 

Leserbriefe zu „Echt, Leder?“ von Tillmann Prüfer im ZEIT Magazin

 

Ich schätze Ihre Kolumnen wirklich sehr. Doch beim Thema Leder hätte mich zumindest ein Halbsatz gefreut, der thematisiert, dass Tierhaut als Kleidungsstoff nicht zeitgemäß ist, so wenig wie Fleisch als Grundnahrungsmittel. Ich denke neben den ethischen Fragen an den ökologischen Fußabdruck. – Susanne Stimpert

 

Ich war doch sehr erstaunt über ihren Bericht in dem letzten Zeitmagazin über das Thema Lederkleidung. Bitte nicht falsch verstehen. Ich selbst bin gelernte Pelzwerkermeisterin und musste meinen Beruf Anfang der 1980er aufgeben. Von der vorbildlichen Vegetarierin bin ich leider noch zu weit entfernt. Aber nur weil auf dem Leder kein süsses Fell zu entdecken ist, haben diese Tiere dennoch einen grausamen und unvorstellbaren Leidensweg hinter sich. Aufgrund des Schächtungsverbot in der EU werden die Kühe und Rinder lebend aus unserem Land verschifft und unter unvorstellbaren Qualen getötet (siehe ZDF-Berichte).

Dies führt zu einem Leder-Überfluss in der Türkei und anderen Ländern. Wohingegen Wolle und Webereien in der Corona Krise gelitten haben. Also bitte, hinterfragen Sie bei kommenden Modetrends: Warum ist das jetzt trend? Die Corona-Krise sollte doch eines klar gezeigt haben: so viel brauchen wir doch eigentlich gar nicht ;) und erst recht kein Lederkleid (wenn es nicht Vintage ist und damit ein 2. Leben erfährt). – Ruth Greeven

 


 

 

Leserbrief zu „Über das Erkennen von Irrtümern und das Deuten von Rauchwolken“ von Harald Martenstein im ZEIT Magazin

 

Wieder in´s Schwarze. Vielen Dank. Bleiben Sie normal und schreiben Sie weiter! – Christian Voll

 


 

 

Leserbrief zu „Mirko Borsche lässt ausnahmsweise mal den Jeep stehen“ aufgezeichnet von Franziska Herrmann im ZEIT Magazin

 

Es zeugt von Ihrer Ehrlichkeit, dass Sie im ZEIT-Magazin 38-2021 davon schreiben, privat einen 1980 Jeep zu fahren. Was werden (Ihre) Nachkommen dazu sagen ? Die Welt kollabiert und Sie fahren eine CO2-Schleuder. – Hagen Unruh

 


 

 

Leserbrief zu „Es ist nicht vorbei“ aufgezeichnet von Johannes Dudziak und Franziska Herrmann im ZEIT Magazin

 

Im Beitrag der ehemaligen Soldatin Dunja Neukam auf Seite 15 heißt es: „Eine Afghanin, die in Deutschland wohnt, sagte zu mir, die Bundeswehr sei ‚feige wie Diebe‘ abgehauen“. Aus dem Beitrag ist nicht zu entnehmen, welchen Status die Afghanin in Deutschland hat. Jedoch ist es schwer zu ertragen, wie hier der Beitrag Deutschlands und der Bundeswehr herabgewürdigt wird. Nach einer jahrelangen Unterdrückung durch die Taliban hat eine internationale Allianz unter Beteiligung der Bundeswehr mit einem ganz erheblichen Einsatz an Menschen, Material und finanziellen Mitteln den Afghanen eine 20jährige Atempause verschafft, einen halbwegs demokratischen Staat aufzubauen.

Nach der schwerwiegenden, aber durchaus nachvollziehbaren Entscheidung der USA, ihren Einsatz in Afghanistan zu beenden, war es angesichts einer dramatisch verschlechterten Lag für alle Soldatinnen und Soldaten nicht mehr zu vertreten, die Bundeswehr allein in Afghanistan zu belassen. Der Abzug der Allianz unter Einschluss der Bundeswehr war am Ende sicher kein Ruhmesblatt in der Geschichte des Einsatzes in und für Afghanistan, aber als Junior-Partner der USA hatten wir praktisch keinen eigenen Handlungsspielraum.

Dass die Bundeswehr ‚feige wie Diebe abgehauen‘ sei, ist eine schwerwiegende Beleidigung der Frauen und Männer, die ihren Kopf für den Frieden und den demokratischen Aufbau Afghanistans hingehalten haben. Wie sinnlos und gefährlich ein weiterer Aufenthalt für die Bundeswehr in Afghanistan wurde, zeigt insbesondere die Implosion der angeblich 300.000 Mann starken afghanischen Armee, die, und hier ist der Begriff doch wohl eher angemessen, angesichts von einigen 10.000 Taliban ‚feige wie Diebe abgehauen‘ ist.

Die Autorin hat zwar zum Ausdruck gebracht, dass sie sich einen dauerhaften Aufenthalt der Bundeswehr in Afghanistan gewünscht hätte, was aber den Umständen nach nachvollziehbar nicht mehr möglich gewesen ist, da die deutsche Politik, die deutsche Gesellschaft vermutlich auch nicht mehr dazu bereit gewesen wäre. Die zitierte Afghanin hat im Übrigen ihren in Deutschland in Sicherheit lebenden Landsleuten einen Bärendienst erwiesen. Mit einer derart unqualifizierten und beleidigenden Äußerung nährt sie die teils offenen, teils verdeckten Vorbehalte gegenüber afghanischen und anderen Flüchtlinge, die in Deutschland Aufnahme und Schutz gefunden haben. – Helgo Klatt