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18. August 2022 – Ausgabe 34

 

Leserbriefe zu „Hart, aber fair“ von Kolja Rudzio

 

Stimmt, das alles ist richtig. Hartz-IV-Empfänger sind fein raus, da zahlt das Jobcenter die Heizung, wir alle. Warum soll er sparen? Schlimm sind die dran, die nur wenig über diese Grenze liegen. Wirft es die auf Hartz-IV zurück? Richtig, Abhängigkeit von Russland beenden. Nicht lang schnacken, zupacken: Selbst Gas aus der Nordsee holen, nicht über den Umweg Norwegen. Selbst die riesigen Vorräte Schiefergas nutzen, nicht das gleiche über die USA kaufen. (Haben die einen 20-Jahresvertrag mit uns? Das forderte die hiesige Gasindustrie, was die Regierung ablehnte) Und, ja, Kernkraft nutzen. Warum sind die Länder mit 438 Kernkraftwerken die Dummen? Schön blöd sind sie, bauen einfach 58 weitere hinzu. – Paul Schwedtke

 

Ihr Artikel beschreibt sehr gut die Vor- und Nachteile der Gas-Umlage. Eine Frage lässt mich seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine nicht los: Menschen, die sich schon vorher bewusst für regenerativen Strom und den damit häufig verbundenen Mehrkosten entschieden haben, werden jetzt über die allgemein gestiegenen Energiekosten genauso belastet, wie Menschen, denen es vorher egal war, ob Kohle oder Atomstrom „in der Steckdose ist“.

Der Verbraucher hatte schon lange die Wahl, nicht gegen Russland aber gegen fossile Brennstoffe. Hätten mehr Verbraucher auf fossile Brennstoffe verzichtet, wäre die Notwendigkeit für die Regierung, auch Gas zu importieren, geringer. Daher sollte es sogar eine gezielte Entlastung für diejenigen geben, die schon länger sich bewusst gegen fossile Energien entschieden haben. Die Strompreise für fossile/atomare Quellen sollten also jetzt deutlich mehr steigen als für erneuerbare. Der umweltbewusste Verbraucher zahlt ansonsten doppelt für die Fehler/Trägheit der anderen. – Patrick Fiebeler

 

So ganz fair finde ich die Lastenverteilung nicht: Ich bin Mieter und konnte/kann mir nicht aussuchen, womit die Wohnung über die Zentralheizung geheizt wird und wie gut das Haus gedämmt ist. Ich kann auch nicht eine Photovoltaik-Anlage installieren oder auf Erdwärme umsteigen. Auch die Einsparmöglichkeiten sind begrenzt: Wenn ich keine Feuchtigkeit und keinen Schimmel in der Wohnung haben möchte, muss ich angemessen heizen, nicht nur regelmäßig lüften.

Gutsituierte Bekannte haben Häuser im Grünen und heizen mittels Photovoltaik und/oder Erdwärme. Sie müssen keine Gasumlage und keine explodierenden Gaspreise zahlen. Aber ein Häuschen im Grünen und eine Photovoltaik-Anlage oder eine Erdwärme-Anlage muss man sich erst einmal leisten können. Ich konnte/kann es mir nicht leisten. So werden jetzt wieder einmal diejenigen belastet, die sowieso nicht in Geld schwimmen. Die Besserverdienenden dagegen können ungeschoren davonkommen. – Dr. Ulrich Willmes

 

Es muss bezüglich der Gasumlage eher lauten: hart, aber unfair. Deutschland bietet Putin zu Recht die Stirn. Deutschland ist aber mehr als die Gaskunden! Herr Rudizio will mit der Gasumlage eine Rationierung von Gas und damit eine Rezession in Deutschland verhindern. Auch eine Rezession beträfe nicht nur die Gaskunden in Deutschalnd.

Die Bundesregierungen der Vergangenheit haben uns in die unglaubliche Abhängigkeit von russischem Gas geführt. Wie mit aller Macht versucht wurde Alternativen zu russischem Gas aus dem Markt zu halten, macht auch der Artikel „Tanker sucht Anschluss“ sehr deutlich. Aus all diesem folgt, dass es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein muss, diese Situation zu überstehen und nicht allein die Gaskunden abgezockt werden dürfen. – Ulrich Landau

 

Die beschlossene Gasumlage bei zusätzlich immens steigenden Gaspreisen ohne konkrete Hilfsangebote ist so als würde man einen Nichtschwimmer ins tiefe Becken werfen mit dem Versprechen, den Schwimmring noch schnell einkaufen zu wollen. Existenzvernichtender Zynismus. – Herbert Büttner

 

Wenn die Regierung auf eine hohe geldliche Belastung zusätzlich noch 7 Prozent statt 19 Prozent Mehrwertsteuer obendrauf knallt, dann nennt sie diese Aktion großspurig eine Entlastung für die Bürger und Bürgerinnen. Wie immer soll/muss der „kleine Mann bzw. die kleine Frau“ dieses politische Versagen ausbaden! Wer auch sonst? Großkonzerne scheffeln lustig weitere Milliardengewinne ein und der traurige Rest im Lande geht im knappen Gut Wasser baden oder gleich darin unter! – Riggi Schwarz

 

„Wer bist du denn“, fragte die Gasumlage den Inzidenzwert? Warum und wozu bist du eigentlich da? Und der Inzidenzwert antwortete: „Ich weiß es nicht, der Mensch hat mich einfach so in die Welt gesetzt!“ „Aber sag liebste Gasumlage, was zum Teufel willst du vom Menschen?“ – Klaus P. Jaworek

 

„Wenn man denkt, es geht nicht schlimmer mehr, kommt von irgendwo eine Ampel her“. Was die Bundesregierung in Puncto Energiekrise unternimmt, beziehungsweise zutreffender ausgedrückt nicht unternimmt, könnte man durchaus als unterlassene Hilfeleistung gegenüber der Bevölkerung bezeichnen. Da werden durchaus sinnvolle und diskutierbare Alternativen wie der vorübergehende Weiterbetrieb der Kernkraftwerke oder Gasgewinnung mittels Fracking aus rein ideologischen Gründen einfach vom Tisch gefegt. In Deutschland sind gewaltige Mengen an Schiefergas vorhanden, die nahezu 30 Prozent des einheimischen Gasverbrauchs abdecken könnten.

Interessanterweise war es ausgerechnet der russische Präsident Putin, der nicht müde wurde, die Deutschen vor den angeblichen Umwelt- und Gesundheitsgefahren durch Fracking zu warnen. Die „Ampel“ steht auf Dauer-Grün bzw. gesellschaftspolitisch auf Rot. Es geht nichts voran. Die Grünen sind nicht bereit, über ihren ideologischen Schatten zu springen. Sie nehmen dabei einen schweren Schaden für die gesamte Bevölkerung sowie die Wirtschaft in Kauf. Das Land und seine Bewohner sehen hingegen zunehmend schwarz. Da werden seitens der Bundesregierung unsinnige Vorschläge wie Nordstream 2 zu öffnen gemacht.

Den Vogel der Sparvorschläge schießt jedoch regelmäßig der Wirtschaftsminister Habeck höchstpersönlich ab, indem er beispielsweise die Forderung stellt, dass Saunas und Pools nicht mehr beheizt werden dürfen. Das ist im Grunde eine reine Selbstverständlichkeit, löst jedoch das gewaltige Energieproblem Deutschlands nicht einmal ansatzweise. Sie klingen wie das angstvolle Pfeifen im dunklen Wald und sollen lediglich vom eigenen Unvermögen ablenken. Habeck, dies kristallisiert sich zunehmend heraus, ist dieser historischen Krise nicht ansatzweise gewachsen.

Putin amüsiert sich derweil über die Unfähigkeit und Hilflosigkeit der Ampel-Koalition köstlich. Er kommt seinem Ziel, Deutschland zu destabilisieren, immer näher. Ohne in Sarkasmus verfallen zu wollen. Aber vielleicht benötigt dieses Land tatsächlich eine schwere Krise, um zu realisieren, dass man mit fundamentalistischer Ideologie und Genderismus weder satt wird noch die Wohnung warm bekommt. – Alfred Kastner

 

Unbestritten richtig ist, dass man die Mehrkosten der Gasbeschaffung aufgrund der Sanktionen gegen Russland nicht bei den Gasimporteuren belassen kann, sondern temporär auf die Verbraucher umlegen muss. Unfair ist aber, dass man diese vom Staat bewusst in Kauf genommenen Kriegskosten (nämlich zur Bestrafung von Putin) nun ausschließlich auf die Gaskunden umlegt, anstatt auf alle Bürger diese Landes. Dabei werden die Gaskunden sowieso schon durch die horrend gestiegenen Gaspreise belastet und nun sollen sie auch noch (und zwar alleine!) die zusätzlichen Beschaffungskosten von LNG bezahlen.

Also: wer noch mit Erdöl heizt, muss nicht nur keine Versorgungsprobleme befürchten, sondern kommt auch noch wesentlich günstiger durch die Krise. Bewahrheitet sich nun doch wieder: mit einem gefüllten Öltank im Keller kommt man sicher über den Winter – auch im Kriegsfalle! – Peter Breuninger

 

Ich bin es leid zu hören, dass Putins Krieg schuld sei an unserem Gas-Desaster: es ist das Resultat der politischen Entscheidungen seitens unserer und der EU-Politiker! SaudiArabien führt seit Jahren! einen schrecklichen Krieg, was uns nicht am Handel mit diesem Land hindert. Und nicht zu vergessen: die Gaslieferungen beruhen sicher auf Verträgen und wenn Deutschland aus diesen Verträgen vorzeitig ausscheidet (egal aus welchem Grund) steht eine Vertragsstrafe an. Dazu habe ich von unseren Politikern nichts gehört!?! oder hat Putin uns diese erlassen?

Wenn wir als Steuerzahler die politischen Entscheidungen mittragen und zahlen sollen, dann bitte ich auch um sachbezogene Aufklärung über die Verträge und nicht nur emotional aufgeladene Erklärungen mit Schuldzuweisungen an Dritte. – Gudrun Dürnfeld

 

Habeck lügt das Volk an, ohne rot zu werden. Die Androhung des Zusammenbruchs des Energiemarktes ohne jene Gasumlage ist deshalb eine herangezogene Lüge, da es sich einzig um Geld handelt, was angeblich fehlt. Doch daran scheint es der Regierung im Grunde nicht zu mangeln, wenn sie dieses z.B. für milliardenfache Unterstützung der Lufthansa übrig hat. Da sollen zudem gigantisch große Firmen dadurch vor der Pleite gerettet werden, indem Haushalte und Rentner, die sich am Existenzminimum tummeln, von der Regierung in die Pleite gedrängt werden und durch ihren Bankrott dann die Konzerne retten. Irrer und dämlicher geht es gar nicht mehr. – Kurt (Curd) Nickel

 

Ich denke, die Frage, ob die Gas-Regelungen fair sind, endet eine Stufe zu früh. Gleiches gilt für die Lösungen. Der „normale“ Nutzer (Mieter) hat keinen Einfluss auf die Frage, ob Gas als Wärmelieferant genutzt wird und aus welcher Quelle das Gas bezogen wird. Wenn man zudem Markt-Mechanismen betrachtet, gibt es unabhängig von der Quelle, unabhängig von den Bezugskosten, einen Marktpreis. Wenn jetzt alle Gasabnehmer einen Ausgleich für zu billiges Gas in der Vergangenheit bezahlen sollen, wäre es fair, wenn es tatsächlich für den Nutzer keine Preisunterschiede in der Vergangenheit gegeben hat.

Aber den Kostenvorteil hat dann der Lieferant genutzt. Dann müssen eben Wege gefunden werden, wie dieser für einen Ausgleich heran gezogen kann. Es kann nicht sein, dass der Verbraucher die Existenz eines Lieferanten absichern muss, damit dieser anschließend wieder „normale“ Erträge einfährt. Der zweite Punkt ist die Frage, ob der Nutzer von Gas als Wärmequelle in der Vergangenheit einen Vorteil hatte, wenn also Gas im Vergleich mit z.B. Heizöl in der Vergangenheit weniger Kosten verursacht hat. Nur dann wäre ein Ausgleich begrenzt auf Gaskunden gerecht.

Allerdings gibt es einen Unterschied. Heizöl wird zu tagesaktuellen Preis bei Füllung des Tanks bezahlt und kennt keine langfristige Preisbindung. Und noch etwas: wegen der sprunghaft gestiegen Energiekosten wird allgemein gespart und eben nicht nur bei der Energie. Wer trägt folglich Folgekosten – jeder, der von Sparmaßnahmen betroffen ist! Das schlimme ist, es wird möglicherweise mehr gespart als notwendig, weil es keine Kostengarantien mehr gibt. – Johannes Barth

 

Die Uhr tickt.  In drei Monaten beginnt der Winter.  Und der dürfte dank Gasmangel für viele Bürger und Unternehmen eine eisige und dunkle Erfahrung werden.  Zumindest aber eine sehr teure.  Doch in der deutschen Politik scheint der Ernst der Lage immer noch nicht angekommen zu sein.  Noch immer wird dem Volk Polemik und Populismus serviert. Es wird gezögert, gezaudert und politisch taktiert.  „The same procedure as every year“.  Da werden durchaus sinnvolle und diskutierbare Alternativen wie der vorübergehende Weiterbetrieb der Kernkraftwerke oder Gasgewinnung mittels Fracking aus ideologischen Gründen einfach vom Tisch gefegt.

In Deutschland sind gewaltige Mengen an Schiefergas vorhanden, die nahezu 30 Prozent des einheimischen Gasverbrauchs abdecken könnten.  Nach Expertenmeinungen ist das Risiko für Wasser, Mensch und Umwelt beim Fracking minimal, weil die Gasfelder hierzulande in sechs bis sieben Kilometern Tiefe liegen, unter dicken Deckgesteinsschichten.  Anders als beispielsweise in den USA, wo das Gas mitunter nicht einmal Tausend Meter tief lagert.  Interessanterweise war es ausgerechnet der russische Präsident Putin, der nicht müde wurde, die Deutschen vor den angeblichen Umwelt- und Gesundheitsgefahren durch Fracking zu warnen.

Jahrelange gab es hierzulande eine irreal geführte Diskussion zum Thema Fracking, deren Horrorszenarien schon an Desinformation grenzen.  Vor allem SPD und Grüne haben sich so in eine Lage manövriert, aus der sie nun kaum gesichtswahrend wieder herauskommen.  Insbesondere die Grünen sind nicht bereit, über ihren ideologischen Schatten zu springen und nehmen dabei schwere Schäden vor allem für die Wirtschaft in Kauf..  Neben dem Fracking ist die Atomkraft der Lieblingsfeind der Grünen.  Die Kernenergie kann Deutschland zwar auch nicht vor einem harten Winter mit drohenden Strom-Blackouts retten.  Aber sie kann das Problem zumindest lindern.  Die verbliebenen drei Kraftwerke liefern immerhin rund zehn Prozent des deutschen Kraftwerksstroms.

Die Debatte um die TÜV-Bewertung der Kernkraftwerke ist meines Erachtens eine reine Scheindebatte.  Wo ein Wille wäre, wäre auch ein Weg.  Ein Auto wird nicht deshalb automatisch fahruntauglich, weil die TÜV-Plakette abgelaufen ist.  Das ohnehin äußerst knappe Erdgas könnte zur Stromerzeugung teilweise eingespart werden und anderweitig zur Verfügung gestellt werden.  Beispielsweise den Schlachthöfen, die ohne Erdgas ihren Betrieb einstellen müssten.  Die flächendeckende Versorgung mit Fleisch- und Wurstartikeln wäre anschließend gefährdet.

Fleisch ist ein weiterer Feind der Grünen.  Wirtschaftsminister Habeck würde den Bürgern anschließend wahrscheinlich das „Veggieyear“ diktieren.  „Sollen sie doch Gemüse essen, wenn kein Fleisch mehr da ist“.  Gewächshäuser benötigen jedoch besonders viel Gas.  „Nothing last forever“ sang Bryan Ferry vor 40 Jahren.  Der momentane Höhenflug der Grünen könnte schnell mit einer politischen Bruchlandung enden, wenn sich die Partei nicht endlich entschließt, Politik für die gesamte Bevölkerung zu machen statt nur für die eigene überschaubare Klientel.  In dieser schweren Krise benötigen wir parteiübergreifend eine Große Koalition der Vernunft.

Insbesondere Bayern hat es in den vergangenen Jahren versäumt, viel mehr in die Windkraft zu investieren.  Es wurde stattdessen Rücksicht auf eine mögliche Beeinträchtigung der Fledermäuse genommen statt die Energieversorgungssicherheit der eigenen Bevölkerung zu gewährleisten.  Diese Sünde wurde unter der Regierung von Ministerpräsident Seehofer begangen.  All jenen, die aufgrund des Energiedebakels in Bayern nun schadenfroh mit dem Finger auf den Freistaat zeigen sei in Erinnerung gerufen, dass Bayern seit gefühlt unendlichen Zeiten Geber beim Länderfinanzausgleich ist.

Eine schwere Schädigung der bayerischen Wirtschaft kann daher eigentlich nicht im Sinne der Nehmerländer sein.  Bei aller Kritik an der Ampel-Koalition muss man der Bundesregierung zugutehalten, dass sie die Krise nicht verursacht hat.  Diese Erblast haben ganz alleine die Bundesregierungen insbesondere unter der früheren Bundeskanzlerin Merkel zu tragen.  Die jetzige Regierung verfolgt die richtige Strategie, indem sie sich von der unverhältnismäßig hohen energetischen und wirtschaftlichen Abhängigkeit von Russland bzw. China lösen möchte und sich anderen Partnern zuwendet.

Das Faible der ehemaligen Bundeskanzlerin Merkel für die autokratisch regierten Saaten Russland und China ist für mich völlig unverständlich.  Dabei lag bereits seit langer Zeit der Schlüssel für die nachhaltige Deckung unseres Energiebedarfs und die Sicherung unseres Wohlstands.in Kanada, einem Musterland der Freiheit, Demokratie und Verlässlichkeit.  Merkel hat dieses Land faktisch ignoriert.  Kanada kann unser gewaltiges Energieproblem höchstens mittelfristig lösen.  Es bleibt zu hoffen, dass es bis dahin nicht bereits zu spät ist. – Alfred Kastner

 

Wie lange braucht Herr Lindner noch, um zu begreifen, dass wir spätestens seit einem halben Jahr in einer veränderten Welt leben, in der manches aus dem Koalitionsvertrag obsolet geworden ist? Seine Koalitionspartner sind da lernfähiger. Er dagegen feiert pompös seine Hochzeit auf Sylt (wo es keinen bezahlbaren Wohnraum für die Bürger gibt), zu der geladene Gäste im Privatjet anreisen, als gäbe es keinen Klimawandel. Er beharrt stur darauf, keine Steuern zu erhöhen und will noch die Gutverdienenden entlasten, während die Menschen mit geringem und viele mit mittlerem Einkommen nicht mehr wissen, wie ihr Geld bis zum Monatsende reichen soll.

Nötig wären dagegen Maßnahmen wie ein Tempolimit (gegen den Klimawandel und die Energieknappheit) und höhere Steuern für die Großverdiener und die Vermögenden (um damit die Einkommensschwachen zu unterstützen). Stellen Sie sich doch endlich der Realität, Herr Lindner, gehen Sie mal zu Fuß und hören Sie sich die Sorgen der Menschen an! Das wäre für Sie vielleicht hart, aber fair für die Gesellschaft. – Annegret Benz

 


 

 

Leserbriefe zu „Geht’s noch?“ von Nadine Ahr und Marvin Ku

 

Och, nöö, jetzt kommen Sie auch noch mit diesem unsäglichen Thema… die Natur hat sich schon was dabei gedacht, daß im Alter die Hormonspiegel sinken und man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann ?! Warscheinlich ist die Idee wieder einem männlichen Mitglied der Redaktion eingefallen ? In dieser übersexualisierten Gesellschaft bin ich doch total froh endlich dieses Hick-Hack zu beenden. Viel wichtiger sind Respekt und Zugewandheit ! – Kerstin Heiligenstadt

 

Die Evolution hat Sex im Alter nicht vorgesehen. Abgesehen davon: Ich möchte schon mit 95 % aller Under55-Frauen keinen Sex haben und mit denen weit darüber erst recht nicht. Wer will schon mit Bernie Eckelstone oder Christine Laguarde ins Bett. Muss nicht sein. Dazu als Lektüre „Ich und er“ von Alberto Moravia. – Joseph Zenz

 

Ja es geht noch, wenn wir Männer uns von dem Primaten-Sex verabschieden: -Erektion-, -Penetration, -Ejakulation. Wenn wir erotischrer und zärtlicher werden und ich vermute, wenn Frauen ihre Sexualität nicht über uns Männer definieren. – Alfred Preuß

 

Reif für den Papierkorb. In Zeiten fundamentaler politischer und sozialer Probleme hat die Zeit offenkundig kein bedeutenderes Problem als die Sexualität im Alter. Analog dem Titel des Dossiers „Reif für die Liebe“ stelle ich fest, diese „Zeit“-Ausgabe ist reif für den Papierkorb! Da dieser Abwärtstrend schon seit langem feststellbar ist, spiele ich gar mit dem Gedanken, mein seit Jahrzehnten bestehendes Abo zu kündigen. – Edmund Scheuern

 

Ach, ich höre sie schon, die doppeltbesorgten Stimmen, die rührend-mitfühlenden: „Geht’s denn noch, mein Altchen oder Alterchen? Wir haben doch da ganz wunderbare Angebote … (Geheimrezepte, potente Pillen, Massage-Clubs, Spezialkliniken usw. besonders in kostenlosen Beilagen, Broschüren, Apotheken-Rundschauen mit Auflagen, von denen Tages- und andere Zeitungen nur träumen können)? Und die streng konservativen, oft noch tief (!?) gläubigen: „Ja, geht’s denn noch? Muß dieser ganze >Schweinskram< nun auch noch in meine oder gar unsere feine ZEIT kommen (die auf ihre Seriösität und andere Exklusivitäten doch so lange so stolz war)?“

Doch wer’s bislang noch nicht gemerkt haben sollte: Die ZEIT ist schon seit geraumer Zeit „Reif für die Liebe“. Danke, dass sie die nun sogar zum Titel- und Dossierthema machte. Und danke an alle, die sich mutig, sogar unter dem eigenen Namen gemeldet haben. Dass es noch nicht alle waren, zeigt allerdings zugleich, dass die alten gesellschaftlichen Tabus noch immer wirken. Es bleibt also noch viel zu tun (u. a. besonders bei der „Aufklärung“ über die Ursachen, den „biologischen“ wie den „kulturellen“, die sich evolutionär stets wechselseitig bedingen und nicht bloß die „Alten“ befreien würden). Sollte dafür das Ressort „Wissen“ nicht reichen, wird die ZEIT andere finden, vermutlich sogar neue. Aber bitte möglichst nicht ausschließlich nach dem Motto: „Da geht doch noch was!“ – Eckhard Heumann

 

Meine Lebensgefährtin und ich sind beide Mitte 60 beziehungsweise knapp darüber. Wir sind noch immer ineinander verliebt, wir habe die gleichen Einstellungen zu fast allen Fragen des Lebens, wir verzichten beide auf das Essen von Fleisch, aber nicht auf Sex. Dieser erfolgt weder nach einem bestimmten Ritual noch nach einem festen Stundenplan, er ist auch keine Pflichterfüllung, sondern pures Vergnügen, und genau deshalb ist er nach wie vor wunderschön. Daran können auch Falten nichts ändern. Der Artikel in der ZEIT bestätigt uns lediglich darin, wirklich Neues erfahren wir darin nicht. – Norbert Berger

 

Die Fotostrecke diffamiert das Alter auf subtile Weise. Sie konterkariert Ihren eigenen Text: Braungebrannte, nahezu makellose Körper(teile). Keine Pickel, keine Bleichheit, keine Pigmentflecken, keine Krampfadern, keine verhornten Zehen, keine Bindegewebsschwäche – all diese normalen Alterungserscheinungen fehlen. Sexualität nur in Schönheit: Was für ein Blödsinn! Sind Sie eine Zeitung oder ein Lifestyle-Magazin? – Hans Georg Ruhe

 

Da hat der dienstälteste Redakteur einen „ejacolatio praecox“ und muss zu Strafe diese seichte Story zu Papier bringen. Für 6Euro und 20 Cent ist das dünn! Meine Frau und ich (69 und 70) haben das noch locker drauf. – Friedrich Freese

 

Ich habe aufmerksam Ihren Artikel gelesen und gedacht, dass endlich mit Tabu-Thema aufgeräumt wird. Doch weit gefehlt. Am Rande: Ich bin 76 Jahre alt und weiß, wovon ich rede. Hier wird ausgeklammert, dass eine Frau immer auch – und speziell im Alter – an einen Orgasmus in letzter Konsequenz – glaubt, und wie es dazu kommt, ist allen Frauen wurst. Hier wird darüber geredet, as wäre das Rein und Rausspiel wie bei einer Zeugung das Wesentliche. Auch gibt es bei uns – meine Frau ist 74 Jahre – auch noch Zärtlichkeit.

Gesunde Finger und ein Oral-Sex sind wesentlich. Bis zu einem Orgasmus der Frau. Es war mir immer wichtig, wenn es meiner Frau gut geht, geht es auch mir gut. Und wir sind 46 Jahre verheiratet. Mit allen Höhen und Tiefen, doch 90% Höhen. Davor hatte ich -zig Verhältnisse, deshalb erlaube ich mir meine Aussagen. Also: in letzter Konsequenz wollen alle Frauen einen Orgasmus. Wenn sie denn wissen, was das ist. Und zwar immer, wenn sie sich auf Sex-Spiele einlassen.

Alle anders lautende Aussagen sind unwahr. Wenn diesem Wunsch nach gekommen wird, wird sie sich auch auf männliche Wünsche einlassen. Alle in Ihrem Artikel zu Wort gekommenen Damen werden das bestätigen, wenn sie direkt danach gefragt werden und keine Männer in der Nähe sind….. Ob das den Männern gefällt?! Ich lese sonst immer Ihre Zeitung, aber diesmal muss ich sagen -Thema verfehlt! – Fred Ehrhardt

 

Der Artikel hat mich sehr berührt. Ich bin zwar erst Jahrgang 1962, habe aber als Psychotherapeut oft mit dem Thema zu tun und spreche es auch aktiv an. Zu ihrem Artikel: es gab doch eine Ausnahme, ein Film in dem Sexualität einer älteren Frau (mit einem jungen Mann) thematisiert wurde: Harold and Maude. – Thomas Fagin

 


 

 

Leserbriefe zu „DER ANSCHLAG“ von Yassin Musharbash et al.

 

Alleine die Tatsache, dass einige Menschen aus Angst nur mit geändertem Namen ihre Meinung in einer Zeitung äußern, die in einem demokratischen Land produziert wird, sagt alles. – Annette Haagen

 

Die Podcasterin Sadeqi schiebt Salman Rushdi und seinen Unterstützern die alleinige Schuld an dem Angriff auf ihn zu. Sollte Sadeqi tatsächlich stellvertretend für den islamischen Mainstream stehen, kann ich nur den Kopf schütteln über soviel Beschränkheit, Bosheit und Intoleranz. Sadeqi unterstellt Rushdi, er habe Milliarden von Musliminnen und Muslimen beleidigen wollen. Selbst wenn das seine Absicht gewesen sein sollte, was ich nicht glaube, rechtfertigt das in keiner Weise den schändlichen Angriff auf ihn. In meinen Augen ist der Islam – jedenfalls wie ihn viele auslegen – die rückständigste aller Religionen: Mittelalterlich, fortschrittsfeindlich, intolerant.

Sadeqi stößt in das gleiche Horn wie die Rechtfertiger von Vergewaltigung: Die Frauen hätten es ja schließlich provoziert. Warum ziehen sie sich auch so herausfordernd an? Ich finde es schändlich, dass die ZEIT eine so abartige und Gewalt rechtfertigende Meinungsäußerung überhaupt abdruckt. – Bernd Riegsinger

 

2 ausgewogene und sehr gute Seiten zu Salman Rushdi und dem Buch Die Satanischen Verse. An dieser Stelle meine herzlichsten Genesungswünsche an Herrn Rushdi und eine friedvolle, gesunde Zukunft fuer Ihn und seine Familie. Geheimes Buch(S. 46,unten links) Nein, das Buch hat und findet neue Leser auch in D, und hoffentlich viele Leser*innen weltweit und nicht nur im Iran. Dank ihrem Bericht und DANIEL KEHRMANN habe ich heute 3 Taschenbuchexemplare bestellt. Beleidigte Religion(S. 46, unten-mitte) Nicht nur der Prophet Mohammed war besessen von Regeln auch in der Bibel gibt es die 10 Gebote und weitere Regeln (die katholische Kirche tut Ihr übriges seit 2 Jahrtausenden dazu), sowie viele andere Religionen auch.

Bitte Denken Sie auch an die Ermordung v. M. Ghandi der trotz friedvollster Absichten zwischen zwei großen Religionen, durch einen Fanatiker getötet wurde. Wer gibt dem Islam oder dem Propheten das Recht andersdenkende u. – gläubige als Ungläubige zu bezeichnen und dafür auch noch Regeln aufzustellen? Sollten sich nicht alle Menschen mit anderen Religionen sowie die Indigenen Völkern usw. gegenseitig, respektieren, tollerieren und sie in Ihrem Glauben gewähren lassen ohne sie als Unläubige zu bezeichnen und anderen meine Religionsregeln als das Wahre und Richtige (ev. mit Unterstützung des Propheten) ständig zu erklären oder versuchen zu überzeugen? Leider geht es in/bei den Religionen meist(immer) um Macht.

Einen anders denkenden Menschen, wie Salman Rushdi, dafür zu töten oder dazu aufzufordern ist ein absolutes No Go. Mein Überzeugung ist, daß hier kein Mensch Musliminnen und Muslime beleidigen will, sondern nur aufzeigt, dass man die Dinge auch anders sehen kann und diese (bestimmten Regeln) so nicht akzeptiert werden bzw. nicht zugestimmt wird. Toleranz bedeutet halt auch andere Religionen zu akzeptieren, anders denkende auszuhalten, nicht zu töten und/oder dazu aufzurufen oder gleich einen Krieg zu starten.

Ihr Zitat:…. und nicht was in Büchern steht, eins zu eins für voll zu nehmen ist. Genau, das gilt auch fuer die Bibel, die budistischen u. hinduistischen Schriften, den Tanach, den Khoran und viele andere mehr. Ferner sind diese Bücher (mit Ihren Regeln) einige hundert Jahre oder tausend Jahre alt und bedürfen dringend einer Überarbeitung, da diese nicht mehr zeitgemäß sind. Wer will schon nach Regeln leben die vor 1000-2000 Jahren aufgestellt wurden? Ich persönlich gehöre seit Jahrzehnten keiner Religion (aus vielen Gründen) mehr an, also ein echter Ungläubiger.

Meine Religion im Club der Ungläubigen tolleriert alle Religionen in einem friedvollen und respektierendem Miteinander ohne einen anderen als Ungläubigen zu bezeichnen oder ohne Ihn von einer anderen Religion (besseren?) zu überzeugen, geschweige denn zu töten. Wer nicht dieser Überzeugung ist wird weder als Ungläubiger bezeichnet noch wird zur Tötung aufgerufen oder andere Maßnahmen.

Wenn diese Haltung andere Menschen (in verschiedenen Religionen) anders sehen nehme ich dies zur Kenntnis muss es aber nicht akzeptieren und rufe auch zu keinen Aktionen auf. Anderen beizustehen die getötete werden sollen nur weil Sie anders Denken und/oder Glauben ist eine Pflicht die letztlich in den Menschenrechten verankert ist. gez. P. R. ein Weltbuerger dieser Zeit Würde mich freuen wenn es dieser Leserbrief in die nächste Ausgabe schafft und sie dies unter o.g. gez. veröffentlichen. – Peter Rathschlag

 

Was um alles in der Welt denken Sie sich bei diesem Artikel?? Er beinhaltet ausschließlich unbewiesene Anschuldigungen gegen einen Vereinsgründer, der wiederum jede dieser Anschuldigungen abstreitet. Beweise gibt es nicht, Anklage und Verfahren auch nicht. Was soll das? Man weiß als Leser nicht, wem man glauben soll, und daher tut man gut daran, sich mit Urteilen zurückzuhalten.

Nur die ZEIT tut das nicht. Eine gewisse Parteinahme im Artikel ist nicht zu übersehen, sie liegt schon in der Überschrift. Das Ganze dann noch unter der Rubrik „Verbrechen“. Wo genau liegt denn hier ein bewiesenes Verbrechen vor?Haben Sie Beweise recherchiert oder nur Interviews geführt? Liegen Ihnen Fakten vor, die Sie uns Lesern nicht mitteilen? Der öffentliche Shitstorm ist in diesen unruhigen Zeiten schnell entfacht, und die ZEIT zündelt mit. Ich jedenfalls mochte mich auf keine Seite schlagen und war am Ende des Artikels ratlos. – Christina Deckena

 

Der Attentäter ist ein Prototyp derjenigen Fanatiker, die – eher unbewusst – etwas aus ihrer eigenen Vorstellungswelt verbannen möchten, weil es mit ihrer Eindeutigkeitssucht nicht übereinstimmt. Anstatt eine solche Sucht zu erkennen und bekämpfen, weil sie Wirklichkeit nur äußerst partiell und dazu noch verzerrt abbildet, suchen sie sich Opfer, die sie für Widersacher ihrer Illusionen halten und meinen, damit ihre eigenen Fehlstellen aus dem Kopf zu kriegen.

Trotzdem halte ich den Ansatz von Salman Rushdies Satanischen Versen für zu vordergründig. Alle Kritik, an welcher Religion auch immer, sollte von aktuellen Annäherungen an Definitionen des Religiösen ausgehen. Sonst bleibt man im Abgleich von Fakten stecken und ist schnell bei Polarisierungen, die das ganze Drama nur noch verschlimmern. Das ist zwar kein Vorwurf an Rushdie, aber was passiert, wenn religiös begründete und erforderliche Toleranz durch absolutistische Gehirnwäsche verdrängt und fatalerweise mit Waffen durchgesetzt wird, lässt sich aktuell am Beispiel Afghanistan mehr als deutlich beobachten. – Christoph Müller-Luckwald

 

Große Anerkennung der DIE ZEIT, nach dem Attentat auf Salman Rushdie namhaften, unerschrockenen (Islam)Kritikern eine Stimme zu geben! In der islamischen Welt hört man sonst nur Triumphgeheul oder aber – nichts! Vielen dürfte Angst die Kehle zuschnüren! Wenn man hierzulande allerdings jetzt zwar die Auswüchse der Kirche – mit Recht – anprangert, gleichzeitig aber zum islamistischen Terror schweigt, dann macht man sich mitschuldig an einer fortwährenden Aushöhlung unserer Werte! Doppelzüngigkeit, die einerseits lauthals anklagt, andererseits angststumm bleibt, wäre beschämend und ein dicker Sargnagel für unsere Demokratie! – Dr. med. Ulrich Pietsch

 

Wo kommt in dem Beitrag ein „Aufgeklärter“ zu Wort, wo wird auch nur einer der Grunderkenntnisse der Aufklärung geäußert? Zudem: Nicht nur der religiöse Extremist bedarf des Widerspruchs durch Aufgeklärte, vielmehr auch all jene Mitmenschen, die immer noch – trotz Aufklärung – an „höhere Mächte“, wie Götter, Geister, Propheten, Astrologen, Wahrsager und an andere Ausdrucksformen des Mystizismus „glauben“, also dies alles für zumindest wahrscheinlich, wenn nicht für „die Wahrheit“ betrachten und diese zum Mittelpunkt ihrer Weltanschauung gemacht haben. Den Mystizismus des Anderen zu „tolerieren“ ist noch keine aufgeklärte Haltung, bestenfalls wird damit Meinungsfreiheit nicht verletzt. Zudem: Ein den demokratisch gewonnenen Gesetzen gemäß Handelnder bedarf nicht der „Toleranz“ anderer, vielmehr nur der Akzeptanz.

Zur Klärung des Begriffs „Aufgeklärter“: Ein solcher Mensch beansprucht für sich nicht „die ewige Wahrheit“ zu besitzen, vielmehr ist er sich bescheiden der letztendlichen Unkenntnis seiner Spezies bewusst. Gleichzeitig weiß er, dass das wesentliche Merkmal seiner Spezies die Erkenntnisfähigkeit ist, weshalb er die eigene Selbstbestimmtheit und damit auch des anderen erkannt hat. Dies hat zur Folge, dass in einer organisierten Menschengemeinschaft, die wir „Staat“ nennen, die Wahrnehmung von erkannten Rechten durch die Rechte des jeweils anderen begrenzt sein müssen. Nur so kann in einer kleinen oder großen Menschengemeinschaft Frieden herrschen.

Die Selbstbestimmtheit des Menschen ist Ursprung und somit die Grundlage jener Staatsform, die wir „Demokratie“ nennen. Weiter hat die Selbstbestimmtheit zur Folge, dass die vom Menschen selbst erkannten elementaren Grundrechte weder genommen, noch verliehen werden können. Sie können nur durch Menschen verletzt werden.

Nur wenn es zum Schutze von Menschen unumgänglich ist, kann die Wahrnehmung der Selbstbestimmtheit eines Menschen eingeschränkt werden. Hierzu bedarf es aber spezieller Gesetze, die auf demokratische Weise gewonnen wurden. Die Ermordung eines Menschen ist die größtmögliche Verletzung der Selbstbestimmtheit, die einem Menschen zugefügt werden kann. – Bert Steffens

 


 

 

Leserbriefe zu „Wenn wir erst weiche Wesen wären“ von Peter Neumann

 

Unsere Pragmatiker, unsere Realisten kriegen die ‚Realität‘ nicht in den Griff. Unser Verstand hat uns in die Irre geführt. Newton, Kopernikus und Descartes ausgedient: Ich denke, also bin ich …hier… falsch, ha? Natürlich leiden sogar Blumen, spüren Schmerzen, schon b e v o r sie abgeschnitten werden! (Rupert Sheldrake, Präkognition der Magnetresonanz). Denn wir sind mit -a l l e m- morphogenetisch verbunden. (Walter Freeman, Berkeley.)

Die Lösung liegt in der QUANTENPHYSIK, 122 Jahre alt! Max Planck, 1900: „Das Unsichtbare ist das Wahre“… Einstein: „Alles Sichtbare ist Illusion, allerdings eine sehr hartnäckige“. Also die Macht des ganz Kleinen, Feinststofflichen nutzen: zu Öffnung, Erweiterung, Verbesserung, zu evolutionärem Wandel: Höhere Dimension des ‚Novum! (E. Bloch). Das FÜHLEN lernen: Ek-stase, Ent-decken, …also heraus-treten, die Decke der Konventionen lüften! Denn Glück ist machbar. ‚Seelenleben‘, Sozialkompetenz, im gesamten Zellsystem mit MRT -bei schwierigen Kindern- drastisch nachgewiesen. (Patricia Lockwood, London 2013)

J ETZT: Qualität statt Quantität, beweglich statt statuarisch! Bildungswettlauf statt Rüstungs- Wettlauf! Zensuren-wahn abschaffen, der unsere Kinder zu Zahlen und Ziffern degradiert! MEDITATION an die Grundschule, KUNST, MUSIK, LITERATUR, Tanz, Ethik, Theater, Yoga…, alles ohne Dogma. Ja, Diktatur der Kunst! (Jonny Meese), bzw. „Inquisition der kosmischen Mystik in Demut!“ (S. Dali). – Niklas Delacroix

 

Peter Neumann verfasste einen «Zwischenruf zu einer gefährlich reizvollen Idee». Diese Idee ist: «Den Menschen am besten schnell abschaffen, der geschundenen Erde zuliebe: Das fordern weltweit die neuen Denker des Posthumanismus.» Aus der radikalen Idee wird ein Ausweg angeboten, «aus den Menschen ein weiches, flutschiges Wesen zu machen.» Das ist wohl eher als hilfreiches Methapher zu interpretieren. Denn die Spezies der weichen, flutschigen Wesen hat hunderte Millionen Jahre überlegt und das währe ja durchaus ein Vorbild.

Hingegen der moderne Mensch steht nach wenigen Jahrhunderten vor einem Scherbenhaufen. Was er falsch gemacht hat ist klar. Die Menschheit hat die Grenzen überschritten, die notwendig für eine lange gute Zukunft sind. Diese Grenzen betreffen Kopfzahl und Konsum. Nun muss die Menschheit sich selbst Grenzen setzten. Aber wie soll dieses Grenzen-Setzen geschehen? Von der Bildfläche verschwinden wäre keine gerechte Lösung.

Ein Grund ist, dass es die Menschheit als einheitliches Gebilde nicht gibt, in Bezug auf das notwendige Grenzen-Setzen. Das Grenzen-Setzten betrifft Kopfzahl und Konsum und da gibt es die tiefen demographischen (Geburtenrate), ökologischen (Öko-Fussabdruck) und ökonomischen (Konsum) Gräben. Vereint sind die Menschen durch die langfristigen Folgen des Klimawandels und der Überbevölkerung. Eine gerechte Lösung wäre, dass durch eine Art Zwang zur Rationierung Kopfzahl und Konsum den langfristig verfügbaren lokalen Ressourcen angepasst würden.

Wie das geschehen kann, das könnten wir aus dem Vergleich mit einer anderen Spezies lernen, den Hauskatzen. Diese sind in der Lage, problemlos den Bestand an Vögeln und anderem Kleingetier in ihrer Umgebung bis auf Null zu reduzieren. Dies deshalb weil sie diese Tiere gar nicht als Nahrung benötigen. Sie bekommen das Futter von ihren Herrchen (aus Sicht der Katzen von ihrem Personal) und haben daher keine Probleme, wenn ihre Jagdbeute ausgerottet ist.

Anders ist es bei wildlebenden Raubtieren, dort würde dem Aussterben der Jagdbeute das Aussterben der Jäger folgen. Das Katzenproblem kann vor allem durch Senken der Geburtenrate gelöst werden (Kastrieren). Eine andere Lösung wäre, auf Katzen zu verzichten und sich weiche, flutschige Lebewesen als Haustiere zu halten. Ein Vorbild für die Idee, die Menschheit ähnlich zu ersetzen?

Die Parallele unserer Spezies zu den Hauskatzen besteht darin, dass wir für unseren Lebensunterhalt ebenfalls (zumindest nicht ausschliesslich) auf die nachwachsenden Ressourcen angewiesen sind, da uns die fossilen Ressourcen zur Verfügung stehen. Zudem ermöglicht das moderne Transportwesen nicht nur die lokalen natürlichen Ressourcen zu nutzen, sondern auch weit entfernte natürliche Ressourcen, was langfristig zur Erschöpfung aller verfügbaren Ressourcen führen kann.

Diese zwei durch die Technik ermöglichten Sachen nämlich Ausbeuten fossiler Rohstoffe und Nutzen global verfügbarer Rohstoffe (Z.B. Getreide vom Nordufer des Schwarzen Meeres) erlauben Vermehrungsraten und Konsumraten, die zum Teil unabhängig sind von den lokalen natürlichen Ressourcen. Im Unterschied zur Situation bei den Hauskatzen funktioniert das nicht langfristig.

Ein Problem dabei ist, dass das entsprechende Verhalten der Menschheit breit akzeptiert ist. Hohe Geburtenraten und Plündern der Ressourcen gibt Ansehen. Zum Beispiel: In der Ausgabe vom 22.8.22 der «Basler Zeitung» findet sich ein Artikel «Tänze für den neuen König» mit farbigem Bild. Der neue Monarch Misuzulu Zulu «ist eines von mindestens 28 Kindern des 2021 verstorbenen» Amts-Vorgängers.

Bei Raubtieren wäre eine so hohe Kinderzahl eher von Nachteil. Zumindest hätte das Alphatier das Reproduktions-Monopol. Fazit: Die Menschheit kann entscheidende von den meisten Spezies lernen: Begrenzen von Kopfzahl und Konsum so dass die lokal verfügbaren nachwachsenden Ressourcen langfristig ausreichen. – Dr. Gernot Gwehenberger

 

Ich habe mich sehr über den Beitrag gefreut – wenn ich auch anderer Meinung bin, so hat er für mich doch einen inneren Kreis geschlossen, der begann als ich 2018 durch eine Rezension in der Zeit auf das Buch „Unruhig bleiben“ (Donna J. Haraway) aufmerksam geworden bin. Durch Haraway habe ich Zugang zu einer völlig neuen Welt voller „Kritter“, Fadenspiele und vielen weiteren tollen Schriftsteller*innen gewonnen. Seitdem suche ich meine eigene Haltung zum Posthumanismus und musste feststellen, dass Peter Neumanns Warnung vom Menschen als „flutschigen Wesen“ mir dann doch zu simpel erschien.

In meinem Verständnis des Posthumanismus, ist der Mensch nicht „jederzeit mehr als nur Natur“ sondern die Natur ist mehr als der Mensch je begreifen wird. Was für Neumann „glipschig“ ist, ist für mich Parasitopia (laut Florian Rötzer) – der Mensch als Zusammenschluss Billionen anderer Lebewesen. Und was für ihn der Anthropomorphismus ist, ist für mich der erste Versuch einer artenübergreifenden Empathie – manchmal kitschig, aber immerhin ein Anfang.

Keine dieser Erklärungen erhebt Anspruch auf Endgültigkeit und jede Metapher bleibt menschengemacht und unzulänglich. Aber die Vorstellung eines Menschen, der sich nicht in klassischen Kategorien verschließt, sondern neugierig aufbricht und sich mit der Welt gemein macht, finde ich erstrebenswert. Vor allem, wenn jene Kategorien welche sind, die es nicht schon immer/überall gab, sondern welche erst durch die Aufklärung und dezidiert westliche Weltanschauung verbreitet wurden.

Es ist immer schwer sich Utopien zuzutrauen, aber die Prähistorie zeigt uns, dass es Menschen gab, die sich als Teil der Natur verstanden, die fluide in all dem Chaos überlebt und sicherlich auch reich gelebt haben – das ist nicht Mythos, sondern komplexe Realität. Vielleicht ist Posthumanismus eher Prähumanismus? Man sollte es wagen, lasst uns Unruhig bleiben! – Jonathan Esperester

 

Ob stock nüchtern oder berauscht, mystisch überhöht oder verstandesgelenkt. Auch nach Herrn Goethe, der, ohne Verzicht zu üben statuierte: „…aber der größte aller Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn“ bleibt unser Dünkel stärker als alle Vernunft. So bleibt jeder von uns mit „gesunder „Portion Behauptungswillen – Rücksichtnahme der Schwachheit zuordnend bestrebt, seine Position rücksichtslos zu behaupten. In dem Traktat: Gaia, Nerthus, wo seid ihr? brach ich eine Lanze für femininen Vorrang, wohlbegründet als besserer Steuerfrau mit scheinbar unbegrenztem Hingabespektrum gegenüber männlicher Eindimensionalität.

Lassen wir die ver- und zerstörenden religiös überzeichneten Ideologien und Glaubensüberzeugungen außen vor, taugt auch matriarchale Führung wenig, wenn sie mit patriarchalen Mitteln agierend den Männern zeigen will, wo der Hammer hängt. Sie, die Begnadeten lavieren scheinbar ansatzlos zwischen Herzensgüte und furiosem Ausbund, springen von mütterlicher, deeskalierender Herzensgüte zum hasssprühenden Flintenweib und zurück und erwarten in marienthetralischer Verabschiedung allen Ernstes unsere Zustimmung, freudigen Mutes unser Blut auf dem Felde der Ehre zu vergießen. (Oder willst du, dass wir uns wegen dir schämen müssen…)

Damit Praxistaugliches Vorrang vor philosophischen Phantasmen bekommt, gilt es, konsequent über Steuern und Sozialabgaben Kinderlosigkeit zu fördern im Rahmen eines Paradigmenwechsels von christlicher Ethik zu visionärer Vernunft (u. a. ab dem 1. Kind Sterilisation der Eltern obligatorisch). Da uns Hauen und Stechen eigen sind, gönnendes und verzichtendes Teilen belächelt wird, gilt es, unausrottbaren Ich-Bezug diplomatisch so umzulenken, dass der Weg als Ziel zur Genügsamkeit zu lorbeerumkränztem Siegeslauf wird. Dann hat auch das Zweitbeste Chancen, kopiert zu werden. – Andreas Weng

 

„Posthuman“ oder „Post-Anthropozän „ – egal. Wie verstörend müssen einige Zeitgenossen auf solch einen Artikel reagieren, den man durchaus als „Quatsch“ bezeichnen kann. Bestes Beispiel für „guten Humanismus oder Anthropozänsiches“ gäbe ein gewisser Herr Putin ab, der verstände, nicht der Krieg ist das Allheilende, sondern der vernünftige Umgang mit Ressourcen, also auch mit der „Ressource oder dem Potential Mensch“; mit der Entscheidung „pro Krieg“ hat er sich den Weg verbaut, aus Rußland auch endlich ein fortschrittliches , gesundes , erfolgreiches und wohlständiges Land zu machen – „Friede seiner Asche“ !!

Nächstes Beispiel bei uns: Seit 1982 reagiert mit Unterbrechung die „Super-Union“ aus CDU und CSU. Was haben diese „Eliten“ geschaffen? Sie schufen ein Schlaraffenland für die Industrie, für den „Geldadel“ und Wohlhabenden, bei dem ausschließlich es auf eines ankommt: Share-Holder-Value: Das galt damals, das gilt heute und für alle Zeit !? Auch der „fremdelnde“ Schröder (Putin-Freund) konnte sich dem nicht entziehen. So haben diejenigen „unter Kohl“ eine ehrliche Steuerreform verpennt – bis heute. So haben die „Kohl-Leute“ (verkohlt) den Struktur- und Klimawandel verpennt.

„Die Merkel“ hat ja nichts anderes gekonnt, als auf der erfolgreichen Agenda 2010 des Herrn Schröders „auszusitzen“ – die Versäumnisse ihrer Zeit eklatant: Schule, IT, Glasfaser etc. Was wäre denn gewesen, wenn Kohl, Schröder und Merkel jeweils in ihrer Zeit von der Auto-Lobby gefordert hätten: Nur wenn er die beste und ehrlichste Technik eingesetzt hätte, dürfe sie produzieren ! Das wär eehrliche Politik für Menschen, die das Wichtigste im Produktionsprozeß sind. Fazit: Also – den Menschen braucht man nicht „verschieben“, man muß nur ehrlich und klug handeln. Das fällt den verlobbyisierten Politikern schwer … – Rainer Rehfeldt

 

Der Autor zieht einen falschen Schluss, wenn er den Fakt, dass sich der Mensch nicht auf ewig gleichen Bahnen bewegt, als Argument dafür nutzt, dass Menschen „mehr als nur Natur“ sind. Auch andere Tiere ändern innerhalb weniger Generationen Verhaltensweisen, Raum und Zeit dehnen sich aus, Veränderung ist die einzige Konstante. Neumanns Widerstand gegen die Vorstellung des Menschen als weiches Wesen ändert nichts an gesellschaftlichen Trends hin zu Fluidität, und auch nicht daran, dass er seinen Artikel mit einem wässrigen Körper samt flutschigen Gehirn schrieb. Irgendwann werden auch Menschen Vergangenheit sein. Ist die Vorstellung so schlimm? – Yara Richter

 


 

 

Leserbriefe zu „Heikel Sonnenschein“ von Elisabeth Raether

 

Ich finde es traurig, dass Sie einerseits fordern, auf die Wissenschaft zu hören – andererseits aber die- jenigen diskreditieren, die genau das tun, wenn sie aus den vorliegenden Daten und Entwicklungen für sich einen Schluss ziehen: Dass es nämlich äußerst unwahrscheinlich ist, dass die Menschheit noch in der Lage ist, die Entwicklung des Klimas entschei- dend zu beeinflussen. Also praktisch, nicht theoretisch! Wir sind seit Jahren auf dem Pfad „business as usual“ und das bedeutet, dass wir auf eine Erwärmung noch in diesem Jahrhundert von mindestens 3-4 Grad im Durchschnitt (!!!) zulaufen.

Und dann sind große Teile der Welt schlichtweg kein Habitat mehr für unsere Spezies (und für viele andere). Einschließlich Teilen von Europa bis zu den Alpen oder weiter nördlich. Wenn Sie sich etwas tiefer mit der Materie befassen, werden Sie z. B. darauf stoßen, dass selbst bei einem sofortigen (und utopischen) Ende sämtlicher Klima- gas-Emmissionen die Erwärmung noch mindestens 20 Jahre weiter gehen würde – vermutlich sogar noch länger, da wahrscheinlich schon genügend „tipping- points“ überschritten sind, welche zu einer Verselb- ständigung der Erderwärmung führen (Stichwort: Methanausstoß in den tauenden Permafrostböden).

Auch wenn wir das alle nicht gerne hören oder lesen wollen: Es gibt tatsächlich unlösbare Probleme, zu- mindest wenn man die zeitliche Dimension beachtet. Wenn Sie mit 100 km/h noch 20 Meter vor einer Wand sind, rettet sie auch die beste Bremse nicht mehr vor dem Crash. Das dann als „doomism“ zu verunglimpfen, klingt für mich nach dem Verbreiten falscher Hoffnungen. Geben Sie Ihren Artikel doch mal jemand zu lesen, der gerade sein Haus durch einen Waldbrand verloren hat oder der (etwa in Indien) nur knapp dem Hitzetod ent- kommen ist.

Gerne empfehle ich Ihnen meinen Klima-Zettelkasten mit zahlreichen Stichwörtern und Links zur Klima- thematik, um Ihren Kenntnisstand zu erweitern, bevor Sie weitere zwanghaft positive Artikel schreiben bzw. weiter einem leider weit verbreiteten Irrtum hinsichtlich des noch Machbaren aufsitzen: www.klima-z.de – Werner Winkler

 

Entweder verstehe ich die Satire nicht oder es liegt daran, dass die angebliche schönste Jahreszeit für mich – und viel mehr Menschen als Sie vielleicht glauben (können) – die schlimmste Jahreszeit ist. Ich bin nämlich eine Sommerhasserin. Zu früh hell, zu lange hell = Schlafdefizit. Zu warm = Kreislaufprobleme, Abgeschlagenheit, seelische Probleme, Schlafdefizit. Zu warm = keine Möglichkeit zum Joggen nach 6 Uhr. Zu warm = diese Jahreszeit schreibt mir meinen Tagesablauf vor. Grill = um mich herum wird 24/7 gegrillt.

Nicht nur der Gestank allein, sondern auch der Geruch nach verbranntem Fleisch verbessern meine vegane Laune nicht unbedingt, zumal mir genau dann die Möglichkeit zum Lüften genommen wird, wenn es wenig erträglicher geworden ist. So am Abend. Mein Lieblingsmonat ist der November. Spätestens dann sind alle wieder in ihren Wohnungen und Häusern und belästigen mich nicht mehr mit ihrem Leben außerhalb ihrer Behausung.

Ich freue mich schon jetzt auf meine erste Laufrunde bei Nieselregen und 10 Grad. Der Duft im Wald ist so unglaublich toll. Machen Sie doch mal einen Artikel über Menschen wie mich. Uns gibt es auch. Und nicht nur die, die alle reflexartig rufen: endlich Sommer….. ich kann es nicht mehr hören. – Annette Haagen

 

Es gibt viele Probleme in dieser Welt und es ist zu akzeptieren, wenn unterschiedliche Menschen unterschiedliche Dinge als wichtig erachten. Wer mitteilt der Klimawandel ist einem nicht wichtig, wird schnell in die Verschwörungstheretikerecke gestellt. Das darf nicht so sein. Knapp eine Milliarde Menschen hungern, Menschen werden in allen möglichen Kriegen getötet, Tiere werden gequält, Kinder missbraucht und und und. Gegen all das tut zum Beispiel die Autorin vermutlich nichts, da sie für ein besseres Klima kämpft. Das ist in Ordnung. Es muss aber auch okay sein, den Klimawandel nicht als vordringliches Problem zu sehen. – Constanze Blan

 

In diesen Zeiten, in denen geschürte Emotionen den Verstand vernebeln, wabert bei mir durch jede meinungskonfrontative, konfliktverwandtschaftliche Berichterstattung der Ukrainekrieg durchs Gemüt – mit Verzweiflungsanwandlungen über die Verführbarkeit der Massen durch dümmlichstes Zündeln, Beschuldigen und reinwaschendes, in Wahrheit bewusst verschlimmerndes Löschen, egal was es an Glaubwürdigkeit und Toten nebst aller Geschädigten kostet. Wer bedenkt die Verstümmelungen an Herz und Seele? Ist die Macher-Generation völlig durch den Wind? In rationalem Wollen irrational fehl-fokussiert?

Wer fühlt sich nicht von Umtriebigen getrieben? Wie nur können die Nachgeborenen so vergesslich sein, dem Gedenken von Krieg und Vertreibung in den Hintern zu treten? Aus gesicherter Distanz geifernd Gift und Galle zu spucken in der trügerischen Sicherheit, andere für ihre Wohlstandseinforderungen bluten zu lassen? Hier die angstbestimmte Humanität: „Jeder Tote ist ein Toter zu viel“ und dort niederträchtiges Feindbild-verbreiten aufgrund von Hörensagen und Bildern, die nie lügen, so wahr ihnen Gott helfe. Haben wir ausgeblendet, dass bei Streit, unabhängig von der Intensität niemand unschuldig ist?

Für welches Linsengericht verkaufen wir unsere Mitmenschlichkeit, zu der auch die klare Trennung von Anklage, Verteidigung und Richterspruch gehören und Lynchambitionen tabu sind? Da wir uns schwer tun, uns höchstselbst gänzlich auslöschend die Erde von der Menschengeißel zu befreien, gilt es, mit feiner Klinge den Knotenwirrwarr zu zerschlagen, den wir verursacht haben: Um heißen Kriegen ein Ende zu machen, werden fortan ausnahmslos alle Unterstützer als menschliche Mauer in jeweils vorderster Linie vor den Bewaffneten platziert. – Andreas Weng

 

Nach dem Lesen des Textes von Frau Raether blieb nur ein großes Fragezeichen in meinem Kopf, welches durch das Wort „Unverständnis“ auf den Punkt gebracht wird. Und das lag nicht an den 30 Grad in Hannover. Besonders großes Unverständnis hatte ich für die Redaktion, die den Text der Kollegin nicht sorgfältig auf seine Logik geprüft hat, da es einen Unterschied zwischen Wetter und Klima gibt. Dieses Faktum fand an keiner Stelle Erwähnung, obwohl es genau das Spannungsfeld beschreibt, in dem sich Frau Raether und mit ihr die gesamte Bundesrepublik befindet.

Zum Wetter (inklusive Sommer-Winter-Dichotomie): Selbstverständlich bringt das „gute“ Wetter auch Gutes mit sich: ich fahre gerne Fahrrad, gehe gerne Schwimmen und esse gerne ein Eis bei richtig „gutem“ Wetter. Das „gut“ ist in Anführungszeichen gesetzt, da es eigentlich kein „gutes“ Wetter gibt, sondern schlicht und einfach nur Wetter. Im Winter gibt es auch „gutes“ Wetter, bei dem ich im Kerzenschein gerne auf dem Sofa sitze oder ins Kino gehe oder Tee trinke. Winterbashing geht für mich also schon mal gar nicht. Wetter verändert sich im Jahr mehrfach, weshalb es Jahreszeiten gibt, die sich auch immer wieder abwechseln.

Zum Klima: das Klima hingegen ist ein Ordnungssystem, welches sich über den gesamten Planeten Erde zieht, auf dem wir leben dürfen. Klima ist etwas Kontinuierliches und Selbstverständliches, was dem Menschen und allen anderen Lebewesen auf diesem Planeten Sicherheit gibt. Die Sicherheit, dass das Wetter über einen längeren Zeitraum hinweg nicht schwankt. Außerdem hängt Klima eng zusammen mit: Böden, Atmospähre, Biosphäre und Wasser. Klima ist das alles: alles, was uns umgibt. Nun zum Wichtigstem: dem Klimawandel. Oder bei den gegenwärtigen Szenarien, die bereits stattfinden: die Klimakrise. Strenggenommen gibt es die nicht, weil das Klima nicht aus dem Himmel in eine Krise rutscht. Vielmehr ist das ganze ein Phänomen, das von der Menschheit erschaffen wird.

Dieses Phänomen ist, dass die Menschheit mitten in einem Eiszeitalter die Erdatmosphäre anheizt und in eine Heißzeit treibt. Und dies gilt nicht nur für das „private Vergnügen Sommer“, sondern auch für den „langen und grauen und vielleicht sogar regenreichen deutschen Winter“. Und es wird schließlich nicht nur im Sommer wärmer, sondern auch im Winter. Und das ist der Klimawandel: kein anderes Wetter, sondern ein anderes Klima. Ein lebensgefährliches Klima für einige. Jetzt schon. Und in der Zukunft wird es noch mehr Menschen, noch härter und noch länger treffen.

Und es schwebt die Frage im Raum: wird es die Menschheit in 150 Jahren noch geben? Wenn der Planet Erde im Mittel (!) 8 Grad wärmer wird (nach Erreichen der Kippunkte, weiß niemand, was passieren wird)? Wenn der Körper sich nicht mehr regulieren kann? Und auch das Wasser keine Abkühlung bringt (s. Mittelmeer)? Frau Raether, es wird noch dramatischer. Halten Sie sich besser an ihrem Aufblas-Donut fest: Wir verändern die Zusammensetzung der Luft (mehr Kohlenstoffdioxid, denn je). Und beuten die Ressourcen des Planeten aus (in vielfacher Hinsicht). Und versäuern die Meere, Seen und Flüsse. Und zerstören die Bedingungen, die die Entstehung des menschlichen Lebens erst ermöglicht haben. Und das ist wissenschaftlicher Konsens: dass wir gar nicht wirklich wissen, was wir tun.

Wenn wir das Leben genießen, vergessen wir unsere schlechten Taten gegenüber dem Planeten Erde. In dem Punkt stimme ich mit Frau Raether überein. Deshalb genieße ich mein Leben. Obwohl ich um all dies weiß. Oder: weil ich um all dies weiß? Ich möchte nicht im Freibad entspannen, um mein Gehirn abzugeben, sondern um Energie zu tanken für den Kampf gegen die Zerstörung unserer Menschenart.

Damit all dies Schlechte verändert und menschliches Leben auf dem Planeten erhalten werden kann, braucht es politischen Druck von der Straße auf die gesetzgebende Gewalt. Und deswegen gehen ich und meine Freund*innen auch im Sommer demonstrieren für eine Menschheit, die nicht an ihrem Aussterben arbeitet. Auch am 23.09.2022 beim weltweiten Klimastreik. Auch bei über 30 Grad. Auch wenn der Sommer keine besonders intellektuelle Zeit ist. – Derviş „Der Postmigrant“ Dündar

 


 

 

Leserbriefe zu „Reden ist Gold“ von Tina Hildebrandt

 

Regierender Bürgermeister war Olaf Scholz NIE. Aber den Unterschied zwischen dem Regierenden Bürgermeister (von Berlin) und dem Ersten Bürgermeister (von Hamburg) zu begreifen, überfordert Tina Hildebrandt ganz offensichtlich, und einen Lektor hat die ZEIT ebenso offensichtlich ja nicht. – Detlef Rein

 

Es gab den „Eisernen Kanzler“, das ist lange her und auch der erste Reichskanzler war nicht unumstritten. In neuerer Zeit gab es den jovialen „Hartz-IV-Kanzler“ der die Solidarität ins Ungleichgewicht brachte, die „Kanzlerin mit der Raute“ die versuchte den Status Quo und den Stillstand zu verwalten und nun der „Kanzler des Zögerns und des Zauderns“ von dem immer ein Quäntchen zu spät das zu hören ist was andere in seiner Regierung bereits schon offenbart haben. Nicht umsonst hat sich im Wahlkampf Olaf Scholz mit der nachgestellten Raute seiner Vorgängerin ablichten lassen.

Angesichts der verehrenden Gemengelage (Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Klimawandel, Gas -und Stromversorgung Kinder- und Altersarmut, Digitalisierung und Bildungsmisere etc.) reicht ein bloßes Erkennen der Problemlagen bei weitem nicht aus. Der jetzt amtierende Bundeskanzler versucht, eigentlich immer schon, den Eindruck zu erwecken, dass er alles in Ruhe durchdacht, eine Strategie entwickelt und seinen Apparat im Griff hat. Das hat aber wie wir wissen schon als Erster Bürgermeister in Hamburg und als Finanzminister unter Angela Merkel nicht so richtig geklappt.

Wie vor nicht allzu langer Zeit mit der Bazooka Geld verteilt wurde und heute mit der Gießkanne, das gleiche versucht wird, mit dem Ergebnis das diejenigen die es echt und wirklich brauchen zum ganz großen Teil nicht erreicht wurden und werden. Leider müssen nun alle feststellen, dass das Kanzleramt Olaf Scholz nicht von seiner Art Politik zu machen abbringt. Mit mehr Ruhe als nötig, weniger Worten als angebracht und einem öffentlichen Auftreten, dass uns als Volk oftmals Rat- und Verständnislos zurücklässt. Erinnerungslücken werden ausgesessen und hier hilft „Reden ist Silber und Schweigen ist Gold“.

Ein paar markige Sätze und Sonntagsreden („Zeitenwende“) helfen nicht über die offensichtlichen „Schwächen“ des Politikverständnisses von Olaf Scholz hinweg. Er hat uns Führung versprochen und überlässt dies dann der Außenministerin, dem Wirtschaftsminister und vor allem dem Finanzminister. Das ist unklug und im höchsten Maße dem Amt unwürdig.

Das hat Olaf Scholz eigentlich nicht nötig. Er müsste und sollte alsbald seine steife hanseatische Art ablegen und sich ein bisschen von Schröder in seiner Zeit als Bundeskanzler abgucken. Lieber auch mal Unsinn als gar nicht reden. „Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel“. (Bergpredigt nach dem Matthäus Evangelium) – Felix Bicker

 

Einmal taucht Scholz “ inflationär“ in Interviews – auf dann will er “ kein Redner sein“. In Ihrer Abneigung gegen den Kanzler und die SPD merken Sie Ihre eigenen Widersprüche schon nicht mehr. Gutes Schreiben ist auch Gold. – Ursula Morsbach

 

Wenn´s für den Kanzler unangenehm wird, dann schweigt er sich aus, und kann sich urplötzlich an nichts mehr erinnern. Leidet Olaf Scholz gar an Demenz, ist er ein Demenzkranker, der gar nicht mehr fähig ist, ein Land wie Deutschland zu führen? „Das Gedächtnis ist ein sonderbares Sieb; es behält alles Gute von uns und alles Üble von den anderen.“ (Wieslaw Brudzinski, 1920-1996, polnischer Schriftsteller) – Klaus P. Jaworek

 

Auch vor dem Hintergrund Ihres Artikels in der Ausgabe Nr. 34 vom 18. August 2022 „Reden ist Gold“ habe ich an den Bundeskanzler ein Schreiben gesandt, welches ich Ihnen anbei zukommen lasse. Leider muss ich es so festhalten, dass ich in den Verlautbarungen unseres Kanzlers sehr viel heiße Luft sehe und konkrete Maßnahmen fehlen. Ich danke Ihnen für Ihre Zeitung und die sehr gute Berichterstattung.

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, heute muss ich mich an Sie wenden, da ich sehr nachdenklich auf Ihren Stil im Auftreten beim Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung der Cum-Ex-Thematik blicke. Ich stelle mir die Frage, wie Politik glaubwürdig und nachhaltig gemacht werden kann, wenn der Bundeskanzler, der die Richtlinien der Politik bestimmt, derart massiv an Gedächtnisver- lust leidet. Als Fazit der 2. Anhörung bleibt leider lediglich der Schluss zu ziehen, dass Sie sich an nichts aus den diversen Gesprächen mit dem Bankvorstand erinnern können – wie Sie zum Ausdruck brachten: „Daran habe ich keine Erinnerung.“ Sie konnten aber im Ausschuss klar konstatieren, „dass da nichts war“ und Sie schlossen jede Einflussnahme aus.

Die Zeitfolge, in der das zuständige Finanzamt einerseits die Steuerschuld eintreiben wollte und andererseits, nach geführten Gesprächen, die Steuereintreibung einstellte, mutet schon seltsam an – dies aus Sicht jeden Bürgers, der diese Angelegenheit verfolgt. An dieser Stelle möchte ich nicht vertiefend auf den „wirecard-Skandal“ eingehen – hier, auch daran muss man sich allerdings erinnern, waren Sie in Ihrer Funktion als Finanzminister für die Bafin zuständig. Ich hatte in meinem beruflichen Leben auch mit den Strukturen der Bafin Kontakt und konnte die Arbeitsweise erleben. Da lässt sich über die Verhaltensweise bezüglich „wirecard“ nur resümieren, dass schützende Hände über wirecard gehalten wurden, um getrieben von Großmannssucht einen deutschen Player im internationalen Finanzverkehr vorweisen zu können.

Dies wollte ich am Rande bemerken – mit Sorge betrachte ich jedoch Ihre Erinnerungslücken in zweifelsfrei wichtigen Themen. Hier jedoch bleibt festzustellen, dass Sie sich damit in den Kreis verschiedener politischer Eliten einreihen – wie Helmut Kohl, Gerhard Schröder und Andreas Scheuer – insgesamt Namen, die zu gewissen Zeiten sich nicht erinnern konnten. Warum ist mir dieses Thema so enorm wichtig? Am 26. Februar 2022 haben Sie im Bundestag die Zeitenwende verkündet – ich hoffe, Sie er- innern sich daran.

Große Hoffnungen verband ich damit, dass sich Deutschland unter Ihrer Kanzlerschaft auch in Richtung der „Europäischen Union“ stärker engagiert und die Vorstöße von Präsident Macron intensiver unterstützt und so Europa zu weiterer internationaler Stärke gelangt. Natürlich sind die Visionen von Präsident Macron nicht generell und schnell umzusetzen – es muss aber daran gearbeitet werden und die oft vorherrschende Blockadehaltung von Berlin muss ein Ende haben. Wir haben in Europa populistische Entwicklungen zu sehen und diesen mit demokratischen Mitteln zu begegnen – dies erfordert ein starkes Europa.

Natürlich ist das Einstimmigkeits- prinzip in der EU problematisch für Entscheidungsprozesse – wir sollten dem Gedanken von Präsident Macron deshalb Gewicht verleihen und versuchen, eine Art Avantgarde europäischer Staaten zu formieren. Es ist leider noch immer die Tatsache, dass nicht viele sich so viele Gedanken über die Zukunft der EU machen, wie der französische Präsident. Es ist unausweichlich, dass die EU eigenständiger und effizienter werden muss und deshalb müssen die Entscheidungswege beschleunigt werden. Natürlich ist der Gedanke von Präsident Macron nur ein Versuch – aber, welche Alternativen gibt es zu diesem Versuch?

Ich denke, dass wir uns in der sich entwickelnden Blockbildung in der Welt es nicht leisten können, mit einer schwachen EU im Weltgeschehen mit Gewicht teilnehmen und wahr- genommen werden zu wollen. Darin, sehr geehrter Herr Bundeskanzler, sehe ich auch Ihre Aufgabe und ich hoffe sehr, dass Sie sich an diese wichtige Aussage zur Zeitenwende erinnern und diese nachhaltig vollziehen – auch in Richtung EU/Europa. – Karl-Heinz Dommes

 


 

 

Leserbriefe zu „Ist er ein Finanzminister für Besserverdiener?“ von Mark Schieritz

 

Warum sind Sie häufig so wenig kritisch? Die FDP bedient ihre Klientel mit Steuergeschenken nach dem Motto, wer viel verdient, muss mehr entlastet werden. Der FDP-Führung ist dabei nichts unangenehm, z.B. rauschende Hochzeitsfeier von Lindner und jetzt der peinliche Auftritt der (Kriegsgöttin) Strack-Zimmermann bei Marcus Lanz zum Thema Übergewinnsteuer. Ich hoffe, dass der kritische Wähler diese Partei bereits bei der Niedersachsenwahl auf unter 5% reduziert. – Jürgen Neunaber

 

Die Korrektur der »kalten Progression« ist durchaus gerecht: Niemand, der nicht wirklich reicher wird, sollte mit einem höheren Steuersatz zur Kasse gebeten werden. Das gilt übrigens gerade am unteren Ende der Einkommensskala: Wer sehr wenig verdient und bisher keine Einkommensteuer zahlte, rutscht durch einen Inflationsausgleich seines Lohns vielleicht erst in die Steuerpflicht hinein. Die Verteilung der Kriegslasten ist eine davon völlig unabhängige Frage, die auch getrennt von der Frage um die kalte Progression diskutiert werden sollte. – Christoph Freitag

 

Der Finanzminister will ja aufgrund der gestiegenen Preise lt.Medien Rentner nicht weiter entlasten. Als FdP-Vertreter ist das nur folgerichtig. Die Parteien haben schon längst erkannt,das du die Bedürfnisse und Ansprüche deiner sogenannten Stammwähler befriedigen musst. Sonst bist du nicht mehr. Wie in der Mystik. Die beiden Volksparteien arbeiten noch an der Problematik.Ob es auch mal zu einem Ende kommt,ist abzwuwarten,weil sie viele Strömungen in sich vereinigen wollen. Auch die Grünen verfolgen eine Politik ihrer Stammwähler.

Wobei das zur Zeit aus nachvollziehbaren Gründen schwierig ist. 9Uhr-Ticket und Massenbewegung sticht Corona-Schutz.Und viele Jubeln.Zu Recht?Zu Unrecht? Zumindest kam es medial und bei den Menschen rüber,das sie die eigentlichen Auslöser und Impulsgeber der Massenbewegung waren. Es gibt auch durchaus Parteien,welche diesen Wandel in Teilen noch nicht verinnerlicht haben.Auch die SPD müsste die Rest-Stammwähler auf eine breite Basis stellen. Die SPD hätte die Möglichkeit,da sie den Bundeskanzler stellt. Aber die Fachminister haben freie Hand. Die Stamm-Wähler werden sagen:“Der Fachminister hat für uns das durchgesetzt und der das.“

Und Spd-Minister schicken 5000 Helme in den Krieg und lassen den Sohnemann mit Bundeswehrhubschraubern durch die Gegend fliegen lassen.“ Da wird auch gar nicht gefragt,was stimmt oder nicht.Oder das vielleicht was geregelt. Der wählende Mensch wählt aber entsprechend. Das ist brutal. Wir hören auch sehr wenig von dem Arbeitsminister.Obwohl das Minsterium sehr fleißig erscheint.Und wahrscheinlich der Minster auch. Wir lesen aber nur von Lindner und Habeck und andersrum. Und ab und zu mal Bundeskanzler.

Früher hat man ja gesagt,das Parteien in Regierungsverantwortung ein höheres Selbst einnehmen und staatstragend werden.Und für das Wohl des Menschen eintreten und der Gesellschaft. Ich glaube,das das in dieser Form Geschichte ist,wenn man seine eigene Existenz als Partei nicht aufs Spiel setzen will. – Joachim Weiß

 

Im informativen Teil des Artikels fehlen drei wichtige Bausteine der Diskussion: Zum einen kann man berufstätigen Niedrigeinkommensbeziehern einfach über eine klare Anhebung der Grundfreibeträge (+ ggf. Kindergeld) etwas über der Inflationsrate helfen. Zum zweiten werden gerade „Auto-Poser, Raucher und reichlich Alkohol trinkende Personen“ wegen der inflationären „Auszehrung“ des Realwerts der Verbrauchssteuern – welche ja auf Mengen bezogen sind, nicht auf Nominalwerte – faktisch real entlastet:

Egal ob Gering- oder Spitzenverdiener! Deren Aufkommen liegt jährlich immerhin bei über 60 Mrd. €. Die Verbrauchssteuern voll an die Inflation anzupassen, kompensiert etwa den Steuer-Verlust bei Beseitigung der Progressionswirkung. Und als Drittes sollte man Transfereinkommensbezieher (wie Rentner, Bafög-Studierende , …) bedenken, deren Nominaleinkommen systematisch verzögert oder gar nicht angepasst werden.

Und als vierter Aspekt fehlen mir die manchmal viele Jahre Lebenszeit nötige Investition in eine anspruchsvolle Berufsqualifikation: Warum sollte man die heute gut verdienenden 45-jährigen Top-Ingenieur*innen beneiden, wenn diese vom 19. – 23. Lebensjahr sehr wenig, und bis zum 28. Lebensjahr nur gering überdurchschnittlich verdient haben? Mancher heutige Neider hat in diesen 10 Jahren mit mäßiger Qualifikation schon materiell recht ordentlich leben können. Wenn jetzt der Grundsatz „Höhere Qualifikation (ob als Ingenieur, Handwerker, OP-Pfleger, …) führt zu höherem Einkommen“ aufgegeben werden soll: WER baut die Anlagen für die Energiewende? – Prof. Emeritus Dr. Wolfgang Ströbele

 

Ihre Berichterstattung zu Herrn Lindner ist sehr unausgewogen. Die Herren Habeck und Scholz werden gern in Schutz genommen, Herr Lindner grundsätzlich kritisiert. Eine längst fällige Anpassung der Steuersatzgrenzen wird Herrn Lindner als böswillige Bevorzugung von Besserverdienern ausgelegt, weil sich der Vergleich mit Prozentpunkten verbietet und reale Zahlen verglichen werden müssen. Allerdings bleibt diese These unbelegt und wird nur mit einer hanebüchenen Unterstellung verknüpft. Wenn Sie reale Zahlen vergleichen, dann sagen Sie doch auch gefälligst, was Besserverdiener an Steuern bezahlen, an Beiträgen zur Rentenversicherung und zur Krankenversicherung.

Ich zahle jedes Jahr über den Daumen € 100.000,00 an Steuern und die Höchstsätze für die Renten- und Krankenversicherung noch obendrauf. Jetzt kommt ein Steuergeschenk in der ultimativen Höhe von € 479,00 (!) und das bevorzugt mich dann in ungerechter Art und Weise? Kann man so sehen. Man könnte aber auch sagen, daß ohne die Steuern der sog. Besserverdiener der Laden (BRD) nicht laufen wird und wenn ich die erstmal verärgert habe und sie abgewandert sind, kommen sie auch nicht zurück. Wenn wir den Geringverdienern helfen wollen, dann nicht über kleine Steuergeschenke sondern bitte dort, wo es sinnvoll ist, d.h. über die deutliche Anhebung der Löhne und die Kürzung der absurd hohen Sozialversicherungsbeiträge, die den Arbeitnehmer deutlich mehr belasten als die Lohn- oder Einkommenssteuer. – Volker v. Moers

 


 

 

Leserbriefe zu „Tanker sucht Anschluss“ von Fritz Zimmermann

 

Vielen Dank für Ihren ausführlichen Bericht zum LNG-Thema. Ich habe in Erinnerung, dass Bremerhaven schon zu Schröders Ministerpräsidentenzeit die Flächen für einen LNG-Terminal bereitgestellt hatte. Ging nicht, Russengas war günstiger. Aus der NZZ las ist zur Reise von Robert Habeck, dass er in Katar nichts erreicht hatte, war alles langfristig verkauft. Ich kann nicht verstehen, dass wir um Frackinggas der USA bitten, wo wir riesige Mengen Schiefergas hier im Norden unter unseren Füßen haben. Ein Freund aus der Bohrindustrie berichtete, dass die Regierung das Bohrangebot hier abgelehnt hat:

Die Forderung nach 20 Jahren Laufzeit werden nicht erfüllt. Damit war das Gespräch in Berlin beendet. Haben Scholz und Habeck den USA oder Katar nicht auch langfristige Verträge unterschreiben müssen? Sonst liefern die doch nicht. Davon habe ich nichts gehört. Andres Thema: Tiefengeothermie. München hat bereits fünf Anlagen für Wärme und teilweise auch für Strom. Übrigens, der Mensch aus der Celler Bohrbude meinte, man sollte Tiefenwärme im Salz suchen, da geht der Bohrer rein wie in Butter. Kontaktieren Sie dazu LIAG Hannover, die wissen alles zum Thema. – Paul Schwedtke

 

Der Artikel beschreibt in anschaulicher Weise den fahrlässigen Umgang der Vorgängerregierung mit der für ein rohstoffarmes Industrieland wie Deutschland wichtigen Ressource „Energie“. Spätestens seit der russischen Annexion der Krim im Jahre 2014 war klar, dass Herr Putin sich nicht an Verträge hält. Dennoch wurde die einseitige Abhängigkeit von russischem Gas weder reduziert noch der Bau von Nord Stream 2 eingestellt, auch unter aktiver Mitwirkung des damaligen Finanzministers und Vizekanzlers. Das billige Gas ex Russland war zu verlockend und alle, Regierung, Industrie und Endverbraucher haben bis zum 24. Februar 2022 davon profitiert.

Während Putin eine klar erkennbare Strategie hatte, haben unsere politischen Entscheidungsträger in den letzten beiden Dekaden immer nur dann reagiert, als das Kind bereits in Brunnen gefallen war. So auch hier und nun ist guter Rat im wahrsten Sinne des Wortes auch teuer. Wenn der Begriff „Zeitenwende“ nicht zur Sprechblase verkommen sollte, dann muss uns Bürgern eine klare strategische Perspektive, die dieses Land für die Zukunft krisenfester macht, vermittelt werden.

Dies würde vielleicht die auf uns in diesem Jahr zukommende Mehrbelastung sowie ein mögliches Frieren ein wenig erträglicher erscheinen lassen. Unsere freiheitliche und regelbasierte Gesellschaftsordnung darf in keinem Falle zum Spielball ihrer Feinde, sprich den Autokratien und Diktatoren, werden. – Jürgen Rohlfshagen

 

Ja es scheint Konsens der wesentlichen Entscheider zu sein, weg vom russischen Gas, dem Aggressor Putin endlich die rote Karte zeigen, seinen Kriegsgelüsten die finanzielle Basis entziehen. Alles richtig. Und falsch. Wir werden einen im Wortsinn kalten Winter und eine bisher nicht gekannte Inflation mit einhergehender Pleitewelle erleben, gegen die die (noch nicht einmal bezwungene) Pandemie ein Witz war. Wöchentlich kommen neue Horrormeldungen, dieses mal von den Schwimmbädern, von nicht gebauten LNG Terminals, vom Wut im Watt. Man möchte sich Augen und Ohren verschließen.

Und hört das Morden in der Ukraine auf? Sitzt Putin wieder am Verhandlungstisch? Nichts davon. Stattdessen zur Ablenkung und Abwechslung ein Versuch im Privaten den Ideen unserer Regierung zum „Weg vom russischen Gas“ zu folgen und die alte Gasheizung durch eine moderne Wärmepumpe zu ersetzen. Abgesehen von der fehlenden Lieferbarkeit: nach Abzug der Förderung (von der sich der Staat knapp die Hälfte über die Mehrwertsteuer gleich wieder zurückholt), sprechen wir über eine Investition vom 2,5 – 3 Fachen einer neuen Gasheizung.

Und leider ist nun nicht nur der Gaspreis im Galopp unterwegs, nein auch unser deutscher Strompreis hat sich in einem Jahr verdreifacht! Kurz der Betrieb der Wärmepumpe ist auf absehbare Zeit nichts als unglaublich teuer. Für Neukunden halten die Energielieferanten derzeit 35 ct/kWh für Gas und 60 ct/kWh für Strom für angemessen. Das scheint dann also der Marktpreis zu sein, zusätzlich Gasumlage. Für Geringverdiener: Aussichtslos! Für die breite Mittelschicht: Verzicht an vielen Stellen, der die Rezession noch beschleunigen wird. Für Spitzenverdiener: was solls.

Das ist der soziale Sprengstoff für den Winter und Putin wird sich freuen, wenn er den Gashahn weiter zudreht. Er wird weiter machen. Nimmt sein Volk Schaden, ja ganz sicher, aber es ist mit Sicherheit auch leidensfähiger. Auswege? Nordstream 2 als Verhandlungsmasse einbringen, aufhören von der Rückeroberung der besetzten Gebiete in der Ukraine zu schwadronieren und einen umfassenden Vertrag EU – Russland – USA – Ukraine zustande bringen. Ja das hieße sich mit dem Bösen an einen großen Tisch setzen und den Egomanen ertragen.

Die Alternativen hält unsere Gesellschaft schlicht nicht aus. Und die sogenannten Entlastungspakete sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. Gas- und Strompreis deckeln für ein festzulegendes auskömmliches Kontingent je Person. Alles darüber hinaus Marktpreis und fertig. Aber wir werden uns leider auch hier im Dickicht der Bürokratie verheddern. Es wird einem schon jetzt ganz kalt. – Thomas Harnisch

 

Bisher haben weder Habeck noch dessen grüne Hofreiter erklärt, wie 14 Millionen Gebäude mit 44 Millionen Wohnungen, wovon 90 Prozent mit fossilen Brennstoffen beheizt werden, auf erneuerbare Energien umgestellt werden können. Deutschland kann noch so viel erneuerbaren Strom aus Wind und Sonne ins Netz speisen, damit kann man Millionen Wohnungen nicht beheizen.

Weitere Schwachpunkte, die Stromtrassen nach Süden sind frühestens 2028 verfügbar. Auch zwei Prozent der Flächen mit Windrädern zu bebauen, ist grün-ideologischer Größenwahn. Weil Überkapazitäten abgeregelt werden müssen, da Speicherkapazitäten fehlen. Habecks Sparappelle? Ich erinnere daran, dass 2008 ein gewisser Herr Sarrazin gesagt hat, es müssten nicht immer behagliche 21 Grad herrschen, und ihm eine Welle der Empörung

entgegenschlug, auch von den Grünen. Merkels Energiewende folgte keinem Masterplan, sondern grüner Ideologie. Ihr Kurzschlussentscheid 2011 aus der Kernkraft, die nahezu CO2-frei ist, auszusteigen, war ein Riesenfehler. Zehn bis 20 Jahre längere Laufzeiten, bei 100 000 Jahren Endlagerung, spielen keine Rolle. Weiterer grüner Irrsinn ist die Verstromung von Gas. EU-weit werden Verbrenner ab 2035 verboten, obwohl diese mit E-Fuels klimaneutral betrieben werden könnten. Im Schnellverfahren baut man nun LNG-Terminals, für dessen Füllung hunderte Spezialschiffe weltweit rumschippern, Millionen Tonnen CO-2 ausstoßen, um Frackinggas zu transportieren.

Es liegt auf der Hand, dass es beim Sparen nicht nur um diesen Winter, sondern um mehrere Winter gehen wird. Was den Wirtschaftsstandort Deutschland angeht, werden negative Auswirkungen nicht ausbleiben. Die Sanktionen werden sich als Bumerang erweisen. Russland eröffnet sich schon neue Märkte und politische Verbündete. Putin wird gehen, Russland bleiben. Als rohstoffarmes Land machen wir uns nun von anderen Staaten abhängig und müssen noch mehr bezahlen.

Deutschland hatte zuvor schon weltweit die höchsten Strom- und Energiepreise und erklimmt nun neue Höhen, die alles andere als sozialverträglich sind. Geringverdiener werden die Lasten nicht stemmen können und die negativen Auswirkungen für Wirtschaft und Arbeitsplätze sind absehbar. – Wolfgang Blanck

 


 

 

Leserbriefe zu „Drogen für den Chef“ von Thomas Fischermann

 

Sie haben Ihre Leser-innen mit einem grossen Artikel darüber informiert wie in Amsterdam, in den Niederlanden LSD commerzialisiert wird. Es werden mit hohen Preisen und schönen Versprechungen Menschen angelockt. Herrn Yildrim „Klinikchef“ zu nennen kreiert sicher täuschende Erwartungen. Es wäre schön, wenn Sie demnächst auch in einem Artikel darüber berichten würden, wie das LSD ursprünglich im medizinisch-therapeutischen Bereich entwickelt wurde und welche spirituelle Perspektive dabei entdeckt werden können.

Namen wie Stanislav Grof, als der wichtigste Pionier mit seiner ausführlichen, immer noch aktuellen Litteratur, sowie auch von Chris Bache, dürften da nicht fehlen- ebenso wie ein deutlicher Hinweis auf die Gefahren welche mit dem Gebrauch von bewusstseinerweiternden Mitteln verbunden sind. Der letzte Aspekt wird leider in den Niederlanden verharmlost im Rahmen der dort geltenden Gesetzgebung, was schon Ursache dramatischer Folgen war. – P. Spreij

 

Viele sind dieses Jahr in Urlaub gefah- ren ,wohl wissend ,dass auf lange Zeit Nichts mehr so sein wird . Ab Herbst ist Heulen und Zähneklappern angesagt. Deshalb muss die Fungitrüffel Kassen- leistung werden . Im Übrigen wundere ich mich nach dem Lesen des Artikels nicht mehr bezgl. Entscheidungen der Konzernchefs ,so- wie der Volksvertreter . – M. Fetting

 

Drogen für den Chef. Ja schon bemerkenswert, dass Chefs-innen es sich 5000 € kosten lassen sollen , was es in Toronto für eine Hand voll Dollar um die Ecke gibt. Typisch für Kapitalismus, dass er sich alles krallt. Eklige Gestalten die Sie da als Unternehmer-innen beschreiben. Wenn ein eher einschichtiger Mensch, was bei Managern ja zum Job gehört, LSD einwirft, kann er froh sein, wenn er nicht als Psychopath raus kommt. Mushrooms sind eher ganz nett. – Oswald Baumeister

 


 

 

Leserbriefe zu „»Ein Kaninchen war ungefähr ein Karl May«“. Gespräch mit Andrea Nahles geführt von Tina Hildebrandt und Anna Mayr

 

Geradezu euphorisch preist Andrea Nahles den ständig wachsenden „Zeitwohl¬stand“, mit dem Automatisierung und Steigerung der Produktivität die Menschen beglücken. Ein Beispiel dafür, wie aus dubios zustande gekommenen Statistiken voreilig falsche Schlüsse gezogen werden können: Zwar behauptet Nahles, in den Berechnungen sei „alles drin“ (auch care-Arbeit), aber geben die Zahlen wirklich wieder, in welchem Maße wir in unserer „Freizeit“ Arbeiten ausführen müssen, die früher Andere für uns erledigten?

Das fängt beim Autowaschen an, geht mit dem Zusammenbau des Ikea-Schranks weiter und hört im Restaurant auf, wo wir selber das Essen an der Theke abholen und das Geschirr anschließend zur Küche tragen müssen. In die Statistik geht die – auf dem Papier stehende – 35-Stunden-Woche ein, nicht aber die Forderung des Chefs, 16 Stunden am Tag erreichbar zu sein und Arbeitsergebnisse ggfs. bis 8 Uhr morgens abzuliefern.

Und wieviel Zeit müssen wir am Fahrkartenautomaten oder am Computer verbringen, um Dinge zu erledigen, die unsere Ämter entlasten? Der Begriff „Zeitwohlstand“ insinuiert eine positive Entwicklung – aber ist es nicht so, dass die Menschen in zunehmendem Maße gestresst und überarbeitet sind? Und noch etwas anderes lässt Nahles außer Betracht: Dass der „Zeitwohlstand“ höchst ungleich verteilt ist und zudem eng mit materiellem Wohlstand verknüpft ist:

Der von seinem Vermögen lebende Mensch verfügt über beträchtlichen und ständig zunehmenden „Zeitwohlstand“, aber wie sieht das bei der Pflegekraft oder dem Essensboten von „Liferando“ aus? Von der Leiterin der Bundesagentur für Arbeit sollte man eine differenziertere Wahrnehmung des Arbeitsmarktes erwarten dürfen, wohlklingende Schlagworte reichen nicht! – Dr. Wolfgang Eberhard Fischer

 

Nahles hat den Job, sie ist wieder zurück im Job-Geschehen! Sie ist wieder da, wieder hier, wieder reaktiviert; denn war´ste vorher schon `was, dann darf´ste dich im „Hier & Jetzt“ auch weiterhin im sonnigen Rampenlicht sonnen! Schöne Worte, schöne heile Welt, wer kann der kann und wer nicht, der halt nicht! „Im Leben geht es immer hoch und runter. Wenn du das Runter überleben kannst, geht es wieder hoch.“ (John Denver, 1943-1997, US-amerikanischer Sänger, Gitarrist & Songschreiber) – Klaus P. Jaworek

 

Wieso behaupten Sie, es gebe in unserm Land keine „Bullhit jobs“? Der Begriff ist vielleicht provokativ, aber an anderer Stelle im Interview gehen Sie erfreulicherweise dann doch auf die Frage nach Systemrelevanz bestimmter Berufsgruppen ein. Es werden Menschen gut dafür bezahlt, unsinnige Bedürfnisse erst zu wecken, um dann eine völlig absurde Vielfalt an hübsch in Plastikmüll verpackten Produkten zu entwickeln, bei der kein Mensch mehr sinnvoll auswählen kann. Ich empfehle hier exemplarisch in einem Drogerie-Markt mal nach schlichter Nivea-Creme zu fahnden.

Dies ist umso tragischer, da Bewerber für sinnvolle Berufe wie z.B. im Handwerk sowie in der Pflege und Pädagogik fehlen. Hier versagen die kapitalistischen Grundgesetze, was mehr und mehr Menschen schon längst spüren. Ich wünsche mir Politiker, die sich mehr trauen, nach Relevanz zu bewerten und einzugreifen, indem z.B. bei der Bezahlung dann auch „relevante“ Akzente gesetzt werden. Ich habe oft den Eindruck, dass die sinnärmsten Berufe die höchste Bezahlung erhalten. Quasi Geld statt Sinn?! – Barbara Rogge

 


 

 

Leserbriefe zu „Muss Bayreuth »entwagnert« werden?“ Streit von Jascha Nemtsov und Christian Thielemann

 

Aus meiner Sicht gehen die Ausführungen von Hr Nemtsov an der Praxis vorbei. Ich zähle mich auch zu den Wagner-Musik-Liebhabern (seine sonstigen Veröffentlichungen interessieren mich wenig und ich teile seine Auffassungen oft nicht.) und war auch schon bei den Festspielen. Bei Wagners Musik habe ich niemals Assoziationen, die mit Antisemitismus in Verbindung stehen. Auch bei den Festsielbsuchern konnte ich das nicht feststellen.

Die Erweiterung des Programms erscheint mir praktisch sehr schierig. Das weltweit beliebte Konzept würde verwässert und ob sich viele Menschen für Meyerbeer in Bayreuth interessieren würden sehe ich als sehr unsicher. Mein Fazit: theoretischer Unfug, der in der Praxis zum Rohrkrepierer würde. – Christian Voss

 

Zu „Muss Bayreuth „entwagnert“ werden?“ Dann wäre es ja nicht mehr Bayreuth. Denn es steht und fällt ja mit Wagner, der dort bis heute „angebetet“ wird, neben dem es keinen anderen, ja göttlichen Komponisten geben darf. Für mich als Wienerin war Wagner immer auch gleich NAZI, wiewohl auch hier Wagner-Opern aufgeführt werden – unter anderen! Hier ist Wagner ein Komponist – unter anderen. Genau das hält Bayreuth nicht aus. Niemand käme auf die Idee, Salzburg von Mozart zu befreien. Und – das ist der Unterschied! – in Salzburg (und Wien, Graz…) werden auch andere Komponisten aufgeführt, ohne dass sie gegeneinander ausgespielt werden. – Christine Preyer

 

Dieses Streitgespräch gibt Anlass darüber nachzudenken, welche Art des Antisemitismus schwerer wiegt. Sind es antisemitische Symbole als Teil eines Gesamtkunstwerks, welches auf Verbrechen aus der Kolonialzeit und der jüngsten Geschichte danach hinweisen soll? Oder ist es die alljährliche Verehrung und Huldigung eines Künstlers, dessen antisemitische und germanistische Ideologie durch die Aufführung seiner Kunst uns stets vor Augen gehalten wird? Es sollte uns nicht schwer fallen, hier ein erhebliches Potential an Doppelmoral zu erkennen! – Dr. med. Martin Krivacek

 

Herrn Nemtsovs reflektierte, schlüssige Argumentation hat mich sehr angesprochen. Besonders wichtig finde ich die Benennung der Gefährlichkeit einer überdauernden, verklärten Überhöhung der Ideen Wagners und eines unveränderlichen Festspielortes Bayreuth. Umso trauriger, dass sich Herr Thielemann in seine eigenen Empfindungen verstrickt und sich gar mit ihnen herausredet. Ich lese kaum ein wirkliches Argument in seinen Diskussionsbeiträgen. Schrecklich. – Imke Brocksieper

 


 

 

Leserbriefe zu „Sitzen Sie eigentlich immer allein im Auto?“ von Dmitrij Kapitelman

 

Ja. Ich sitze glücklicherweise immer noch alleine in meinem Auto. Die Vorstellung, mir zweimal täglich mit unzähligen übellaunigen, übel riechenden, frühstückenden, laut telefonierenden, schlecht erzogenen Menschen eine Bahn etc. teilen zu müssen, verdirbt mir, meinem Magen und meinen Augen den ganzen Tag. – Annette Haagen

 

Die Redensart „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“ trifft nicht nur auf viele Autofahrer zu. Überall kann man die Feststellung machen, dass der Klimwandel zwar da ist und auch nicht von selbst aufhört und dass was dagegen getan werden muß, aber bitte, fangt ertst mal bei den anderen an. Der Satz „Nach mir die Sintflut“ wird schon bald Realität. In einigen Gebieten ist sie bereits eingetroffen. Aber das war ja noch weit weg von mir. Gott sei Dank gibt es aber inzwischen auch viele, die begriffen haben, dass hier Eile geboten ist. Hoffentlich reicht es noch. – Bernward Fülles

 

Erfrischend sympathisch nachsichtiger Blick auf die Menschen, wie sie sind und nicht wie sie sein sollten. Ungewöhnlich für Ihre mittlerweile sehr moralinsaure, oberlehrerhafte Zeitung. Mehr davon. – Volker Kohlhase

 


 

 

Leserbriefe zu „Zarte Kleinigkeiten“ von Elisabeth von Thadden

 

Dank an Elisabeth von Thadden für ihre liebenswürdige Erinnerung an Sempé anhand der zeitlosen Geschichten des Kleinen Nick! Sie trägt den Untertitel „Diese Welt ist versunken und doch für die Ewigkeit“ – das möchte ich unterstreichen, doch der Haupttitel „Zarte Kleinigkeiten“ wirft die Frage auf: wie repräsentativ ist der Kleine Nick für Sempés Gesamtwerk? Die letzten Sätze des Kommentars von Frau Thadden lassen mit dem Hinweis, Sempés Werk umfasse unter anderem über hundert Cover des New Yorker, nur ahnen, inwiefern und weshalb seine Bedeutung weit über Kinderbuchthemen hinausgeht.

Ich möchte darauf antworten: es hatte diesen Rang für den New Yorker, weil es in seinem Schwerpunkt alles andere als „Zarte Kleinigkeiten“ betrifft – nämlich unsere conditio humana angesichts der Abgründigkeiten, Absurditäten und Widersprüchlichkeiten der modernen Zivilisation; es ist eine mit zarten Strichen, jedoch ausdrucksstark gezeichnete Kritik der Zustände, in denen wir – immer noch! – leben. Es genüge, ein paar Sätze aus dem Vorwort von Francois Bondy zu einer Auswahl aus vier Klassikern von Sempés Gesellschaftskritik zu zitieren, die 1975 bei Diogenes unter dem Titel „Unsere schöne Welt“ erschien: Nichts ist einfach (dt.1968), Saint-Tropez (1970), Von den Höhen und Tiefen (1972), Alles wird komplizierter (1974):

„Für Sempés Sicht der …großstädtischen Zivilisation ist vielleicht kein Blatt so charakteristisch wie dieses: auf der Straße, Stoßstange an Stoßstange, Automobile, die nicht vorwärts kommen und deren Fahrer außer sich sind, ein Polizist, der Bußen ausstellt, einzelne Fußgänger, die trübsinnig und im Selbstgespräch schreiten wie Somnambule, Paare, die sich streiten, darum herum Reklame, ‚Sexrevuen‘, Nachtlokale, eine Frau mit Kinderwagen und daneben zwei Kleinkindern, die sie heftig schilt (wo sieht man mehr scheltende und öffentlich erziehende Mütter als in Paris?), am Arm seiner Frau ein Mann, der einem Minirock nachschaut – und darüber am offenen Fenster ein Psychiater, der zu seinem Patienten sagt: ‚lassen Sie sich von mir behandeln, und Sie werden wieder ein normaler Mensch werden, ganz wie alle anderen…‘ „. – Arnold Zingerle

 

Ich danke Elisabeth von Thadden ganz herzlich für ihren wunderbaren, liebevollen Nachruf für meinen Lieblingsgeschichtenzeichner, den genialen Jean-Jaques Sempé. – Sven Herfurth

 


 

 

Leserbriefe zu „Wer zündet einen Wald an?“ von Anne Hähnig und Martin Nejezchleba

 

Unfassbar, dass jemand so etwas tut. Ob nun bewusst oder nicht. Ist es Brandstiftung, handelt es sich meiner Meinung um kranke Köpfe, die eingewiesen werden sollten. Ist es keine Brandstiftung, sondern „versehentlich“ passiert, handelt es sich wohl um die immer mehr um sich greifende Verdummung der Bevölkerung. Haben wir es nicht alle einmal gelernt, dass man weder im Wald rauchen soll? Oder auch, dass das scheinbar neue Lieblingshobby der Deutschen, Müll einfach da fallen zu lassen, wo man gerade steht, zu Bränden führen kann? Glasflaschen? – Annette Haagen

 

Bereits nach Erhalt der ersten Nummer meines Probeabonnementes habe ich erkennen müssen,dass die „Zeit“ nicht meine Wochenendlektüre werden kann.Zum Verständnis:Ich bin 83 Jahre alt,Schlesier von Geburt,per Wagentreck 1945 nach Tschechien geflüchtet, dort 1,5 Jahre als 7-jähriger in Zwangsarbeit (anerkannt durch BVA), als politisch unzuverlässiger Oberschüler mit einem Jahr Gleisbau nach dem Einser-Abitur der „Arbeiterklasse angenähert“,von 1984/89 von der Stasi BV Halle/saale mit der OPK „Spezialist“ überwacht worden.

Die meisten von Ihnen kolportierten Themen sind mir fremd.Und Ihre journalistische Sorgfalt lässt zu wünschen übrig.In Ihrem Artikel „Wer zündet einen Wald an“ beschreiben Sie,dass „Shisha-Raucher“ die Bastei abfackelten.Gemäß der Überschrift hätten Sie journalistisch wahrheitsgemäß mitteilen müssen,dass es sich bei den Betreffenden um 4 Iraker handelte.Also ,wer zündete (Überschrift) die Bastei an ?Nun,4 Iraker durch eine das Gastland verachtende größte vorstellbare Idiotie.

Der larmoyante Bericht über Andrea Nahles jugendliche Beschwernisse könnte einen zu Tränen rühren, wenn man nicht selbst eine nirgendwo in der deutschen Presse auch nur andeutungsweise mitfühlend dargestellte Kindheit aufwiese.Als kollektivschuldiger Deutscher hatte man stets beim Versuch, eigenes Leid in den Focus zu rücken,die Schnauze zu halten.Und die „Zeit im Osten“ vom 18.08.22 hätten Sie sich völlig sparen können.Der Osten ist zwar relativ menschenleer,aber so leer nun auch wieder nicht. Dieses abgehobene Urteilen über die Provinz-ohne es an den dortigen Menschen festzumachen-ist schon fast ein Skandal.Dörfer und Kleinstädte sind „Versammlungsorte“ und „Heimstatt“ von Arbeit.

Hier gibt es nur wenige Penner und Berufsarbeitslose. Und es gibt hier nicht auch diese in riesigem Umfang mit Steuergeldern subventionierte Scheinkultur, die einer durch das Dorf getriebenen Sau gleich in den Feuilletons hochgeschrieben wird, um nach einem Monat bereits vergessen zu sein. Die „Zeit“ ist offenbar das Sprachrohr eines oberflächlichen Zeitgeistes, also nicht meine Zeitung. – Dr. Klaus Herrmann

 


 

 

Leserbriefe zu „Seine Wahrheit ist die Wahrheit der Partei“ von Rieke Havertz

 

Danke für diesen klaren, differenzierend informierenden Artikel! Es ist beängstigend, wieder zu lesen, dass sich unser wichtigster, (noch) rechtsstaatlich verfasster Bündnispartner offenbar noch immer nicht traut, Trump anzuklagen. So dass er und seine bislang demokratisch gewählte Partei „seine Wahrheit“, die aus rechtsstaatlich nachgewiesenen Lügen besteht, „recht ungestört verbreiten können“.

Dass also die Gefahr einer erneuten demokratischen Trumpschen „Machtergreifung“ dort immer noch so real ist. Sehen wir die Parallelen in ganz Europa und speziell bei uns? Diese parteiegoistischen Verhaltensweisen, sogar bei christlich-gläubigen Demokraten, die doch am besten wissen sollten, wie sich gemeinwohlorient zusammenarbeiten lässt? Erst recht in Krisenzeiten? – Eckhard Heumann

 

Donald Trump und seinem machtbesessenen bis tollwütigen Anhang waren die amerikanische Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bislang in einem erschreckenden Maß gleichgültig. Aus welchem Grund sollte sich daran etwas geändert haben, zumal der Rachefeldzug des Ex-Präsidenten erkennbar erst am Anfang steht. Solange die politische Wahrheit in den USA nicht mehrheitlich Oberhand gewinnt, wird jede Lüge, jede Fake News des genuinen Spaltpilzes Trump wie eine Autoimmunreaktion auf die dortige Gesellschaft einwirken. – Matthias Bartsch

 


 

 

Leserbriefe zu „Der Staatsdiener“ von Ulrich Ladurner

 

In ihrer Ausgabe 34, Seite 2, ehrt DIE ZEIT den italienischen Zoon politikon Mario Draghi völlig zu Recht. Mit seiner Integrität und Seriosität ist Draghi nicht nur ein Anti-Berlusconi, sondern geradezu ein Solitär im weltweiten Politzirkus. Leider. – Matthias Bartsch

 

In seiner grenzenlosen Draghi-Verehrung verschweigt der Autor Ihres ganzseitigen Beitrages Entscheidendes: Die Gelder des europäischen Recovery funds wurde von der zweiten von Giuseppe Conte geführten Regierung eingeworben und der PNR Italiens unter seiner Regierung geschrieben und mit der EU ausgehandelt. Italien war längst nach Europa zurückgekehrt, als die so genannte „Regierung Conte2“ durch den Ex-Premier Matteo Renzi gestürzt wurde.

Die Änderungen an dem weitgehend von der Vorgängerregierung ausgearbeiteten PNR wurden unter Regierung Draghis einem Stillschweigen behandelt, die man in anderen Bereichen hierzulande mit dem Wort „omertà“ beschreibt. Draghi hat seinen eigenen Sturz herbeigeführt, da er Forderungen der größten der seine Koalition stützenden Parteien nicht diskutieren wollte. Offenbar hielt er an der irrigen Meinung fest, er könne eine komplizierte Koalitionsregierung führen wie eine Großbank.

In Italien ist mir niemand bekannt, der den Noch-Premierminister Mario Draghi als „Super-Draghi“ bezeichnet hätte, wenn nicht mit einem ironischen Unterton. Wohin der Ex-Zentralbanker das Land geführt hat, wird sich zeigen, wenn nach den jetzt anstehenden Wahlen – worauf derzeit alle Voraussagen hindeuten – Parteien an der Regierung sein werden, die zwar selbst nicht ausdrücklich faschistoid zu nennen sind, die aber bewusst nie den Kontakt zu Gruppen abgebrochen haben, die sich selbst offen als neo-faschistisch bezeichnen. – Dr. phil. Heiner Krellig

 


 

 

Leserbriefe zu „Stinkt zum Himmel“ von Martin Nejezchleba

 

Bleiben Sie dran an der Oder. Vielleicht berichten Sie auch ausführlicher über den ASP-Zaun, der von vielen eher als Problem denn als Problemlösung gesehen wird, und über den im Bericht nur gestreiften Oder-Ausbau, der ein ganzes Ökosystem deutlich nachhaltiger bedroht als ein einmaliges Fischsterben. – Dr. Christian Voll

 

Ich habe Ihren Artikel gerne gelesen. Die unterschiedlichen Interpretationen für die Ursache der Umweltkatastrophe, die sich im Oder-Fluss abspielt, sind erschreckend. – Adriane Maria Nowak

 


 

 

Leserbriefe zu „Und trotzdem Hoffnung“ von Peter Dausend

 

Auch wenn im Großen und Ganzen keine aktuelle Berichterstattung stattfindet, so bin ich sicher, dass die Deutschen in Afghanistan weiterhin sehr beliebt sind. – Konstantin Weber

 

Mit der üblichen Dreistigkeit schieben die Parlamentarier die Aufarbeitung des Afghanistan Krieges der Bundeswehr und so kommt die Stunde der staatsnahen Journalisten. Hier übernimmt die Zeit die Aufgabe, den Krieg in Afghanistan schönzureden. Er war kein von Anfang an absehbares Scheitern, nein, „ die Menschen am Hindukusch hatten immerhin 20 Jahre lang die Chance, ein besseres Leben zu führen“ Und dann noch das Schlusshalleluja des Artikels: „ Vielleicht haben wir ( deutsche Soldaten) mit unserem Einsatz ja einen Freiheitsgedanken nach Afghanistan getragen, der am Ende doch triumphieren wird.“ Mit andern Worten: Deutschland hat den Krieg gar nicht verloren.

Die Wahrheit ist eine ganz andere. Das bittere Fazit des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan lautet: Kopflos gemordet ( Massaker unter Oberst Klein), sinnlos gestorben, feige aus dem Staub gemacht. Michael Lüders führt in seinem neuen Buch ( Hybris am Hindukusch ) faktenreicher und realistischer aus, was der Krieg für die Afghanen bedeutet hat und was er auf keinen Fall war: eine Schule der Demokratie.

Er schreibt: „ Die politisch mediale Wahrnehmung des Kriegs kreiste um hehre Begriffe wie Demokratie, Frauenrechte, Mädchenschulen, eine bessere medizinische Versorgung, Brunnenbohren – rhetorische Bausteine der Selbstdarstellung. In Wirklichkeit haben die USA vor allem zwei Ziele verfolgt. Zunächst einmal Rache zu üben und Terroristen zu jagen, ohne den Begriff konkretisiert zu haben. … Sie haben Afghanistan von Anfang an großflächig bombardiert, parallel jeden zum Abschuss freigegeben, der ihren Vorstellungen eines Terroristen entsprach.“ Die Bundeswehr hat mitgemacht.

Was die Afghanen dank der westlichen Militärgewalt auch noch erleben durften: Drohnenmorde, massiven Wahlbetrug, Foltergefängnisse auf US Basen,Korruption und extreme Bereicherung einer kleinen Schicht. Alles unter dem stets präsenten Auge des guten Westens. Die „ Menschen am Hindukusch“ waren und sind bitteram und Freiwlld.der jeweiligen Mächte. Die gescheiterten Soldatinnen und Soldaten sollten endlich nach der Wahrheit suchen und die Zeit Journalisten ihre Märchenstunden zu Afghanistan beenden. – Martin Hemmers

 


 

 

Leserbriefe zu „Was brauchen Frauen für die Karriere, Frau Nikutta? »Die Hypothese muss erst mal sein: Das klappt!«“ Gespräch mit Sigrid Nikutta geführt von Jeannette Otto und Franziska Schindler

 

Mit Interesse habe ich das Interview mit Frau Nikutta gelesen, zähle ich mich doch auch zu den modernen Frauen, die den Spagat zwischen Kind und Karriere wuppen müssen. Ich hatte die Hoffnung in diesem Interview eine Frau wiederzufinden, die anders agiert als die Männer, und die Frauen neue Wege aufzeigen kann. Stattdessen lese ich eine Wiederholung des alten Rollenmodells nur in vertauschten Rollen.

Diese Frau ist kein Vorbild für mich – das ist eine Frau, die nach den Spielregeln des Patriarchats lebt und sich in diesem System wunderbar zurechtgefunden hat. Anstatt Frau Nikutta, ist es nun ihr Mann, der sich um Haushalt und Kinder kümmert. Er hat seine Karriere für ihre hintenangestellt, er verzichtet auf Einzahlungen in seine Rente, er stärkt ihr den Rücken – von modernen Wege in die Gleichberechtigung keine Spur. Das ist kein leuchtendes Beispiel, wie Frauen Karriere machen können, sondern ein alter Abklatsch verkehrtherum verpackt. Leider kein Vorbild für mich. – Carmen Bernzen

 

Das Interview hinterläßt einen faden Beigeschmack – zumindest für die moderne Frau, die Kinder und Karriere vereinbaren möchte, denn genau das macht Frau Nikutta nicht. Frau Nikutta hat sich für das klassische Familienmodell entschieden – ein Elternteil macht Karriere, der andere bleibt daheim und kümmert sich um die Kinder. Sollte dieses Modell nicht gerade abgelöst werden? – Volker v. Moers

 


 

 

Leserbriefe zu „Wut im Watt“ von Marcus Rohwetter

 

Wut im Watt ? Richtig, die Bewohner der Insel Borkum wehren sich gegen die Erschliessung eines Gasfeldes das vor ihrer Insel liegt Die Gaspreise sind hoch, auch für Borkumer. Wenn das Gas von der Förderplattform in ihre Leitungen käme, dann könnte man vielleicht über die Sache reden.Meine Meinung,den Borkumern als Vorschlag gesagt.Aber ist das sicher ,wo das Gas hinkommt ? Eben,das Gas kann überall hingepumpt werden.Nur nicht nach Borkum. Darum Wut im Watt.Vielleicht sollten die Borkumer den Gasman im Kreml fragen,der liefert sicher billiger. Bitte keine Förderplattform,die das Watt verschmutzt und die Vögel. – Hans-Emil Schuster

 

Was würde man wohl sinnvollerweise einem Junkie raten? Sich seinem Problem zu stellen und eine – wenn auch schmerzliche, aber notwendige – Therapie anzugehen oder sich Dealer suchen, der immer zuverlässig liefert? Die derzeitige deutsche Energiepolitik geht jedenfalls lieber letzteren Weg. Statt sich darum zu bemühen, endlich unabhängig von fossilen Energiequellen zu werden, sucht man gierig nach neuem Stoff. Robert Habeck nehme ich davon mal aus – der will diesen Weg zumindest nicht gehen bzw. geht ihn mit Bauchschmerzen und vergisst nicht, darauf hinzuweisen, dass sparen und ein zügiger Ausbau der Erneuerbaren Priorität besitzen sollten.

Die meisten anderen Politiker gehen – Klimaüberhitzung hin oder her – den fossilen Weg mit zunehmender Begeisterung und satt übers Sparen und den zügigen Ausbau der Erneuerbaren zu reden und entsprechend zu handeln wird mit Freude jede Möglichkeit begrüßt, die Nachschub an fossilem Stoff verspricht. Klar: Sparen, das sofort wirkt, wird nicht reichen und auch ein zügiger Ausbau der Erneuerbaren braucht eine gewisse Zeit.

Der Neubau von Anlagen, die die fossile Abhängigkeit zementieren aber auch, das heißt sie sind ohnehin erst fertig, wenn das Problem hoffentlich schon gelöst sein wird. Ich wünsche den Borkumern jedenfalls viel Erfolg bei ihrer Klage gegen die neuen Gasplattformen. Dasselbe gilt für die Fischer vor der Küste Senegals, deren Existenzgrundlage gerade durch die Planung neuer Gasförderanlagen vor ihrer Küste bedroht ist. – Roland Brunner

 

In einem kleinen Kraftakt setzt die Bundesregierung nun auf Flüssiggas  als Ersatz für das russische Gas. Die Kosten für die beiden (bzw.  inzwischen schon fünf) geplanten LNG-Terminals, die Miete für die  schwimmenden Terminals und die Anschlußkosten für die Terminals an das  vorhandene Gasleitungsnetz liegen inzwischen bei gut sechs Mrd. Euro.  Die Ausstattung eines Einfamilienhauses mit einer Wärmepumpe und einer  Photovoltaik-Anlage liegt bei ca. € 40.000,00. Für den gleichen Betrag  hätte die Bundesregierung in diesem Jahr schon 150.000 (!)  Einfamilienhäuser mit nachhaltiger Energietechnik ausstatten können und  damit insgesamt 4.5 Mrd. kWh pro Jahr Gas einsparen können.

Als weitere  Effekte hätte man 909.000 Tonnen CO2-Ausstoß eingespart, die  Schweinswale in der Nordsee nicht vertrieben und darüber hinaus  langfristig die Ausbaukosten von den Eigenheimbesitzern zurückbekommen,  also die Gas-Umlage wäre nicht benötigt worden. Der weitere Ausbau  dieser umweltfreundlichen Technik in alle deutschen Einfamilienhäuser,  die mit Erdgas versorgt werden, im kommenden Jahr hätte dann eine  Gas-Ersparnis von 240 Mrd. kWh erbracht, was ein Viertel der  Nettoerdgasimporte und fast der Hälfte der Erdgasimporte aus Rußland  entspricht, sowie eine Reduzierung des CO2-Ausstoß von 48 Mio. Tonnen.

Mittels einer einzigen und großen Kraftanstrengung hätte Deutschland  sich nahezu unabhängig von russischem Erdgas machen können als auch  seine ehrgeizigen CO2-Einsparungsziele fast erfüllen können.  Stattdessen setzt die Bundesregierung namentlich der grüne  Wirtschaftsminister angeblich vorübergehend auf eine veraltete fossile  Energiegewinnung, die mit erheblichem CO2-Ausstoß, Umweltschäden und  einem Netto-Energieverlust durch die Verflüssigung und den Transport des  LNG von ca. 25% verbunden ist, und mit neuen Abhängigkeiten von Ländern  wie Katar einhergeht, die nicht weniger despotisch regiert werden als  Rußland.

Und machen wir uns nichts vor: Wenn sich erstmal fünf  LNG-Terminals auf deutschem Boden befinden, werden die nicht von heute  auf morgen abgeschaltet.  Aber in Deutschland hält man inzwischen lieber borniert an einer  veralteten Technik fest anstatt ökologische Visionen, und seien sie noch  so leicht umzusetzen, zu verwirklichen. – Volker v. Moers

 


 

 

Leserbrief zu „Hilfe an der Ecke“ von Hanna Grabbe

 

Die wichtigste Aussage steht zu Beginn (sinngemäß): „Hier rufen die Menschen den Krankenwagen, wenn es ihnen nicht gut geht.“ Es spart viel Geld, wenn klassische unnötige Behandlung vermieden wird. Und am Ende: „Pflegekräftemangel.“ Woran liegt das wohl? Könnte es nicht attraktiver sein, ein neues Berufsfeld „Vorärtzin-Vorarzt“ zu studieren? Damit gibt es auch Personal für die Kioske. Fazit: Das Geld, das benötigt wird, wird an anderer Stelle mehr als gespart. Einfach mal machen. – Björn Wulkop

 

Ich habe als Diabetologin sehr aufmerksam den Artikel über Gesundheitskioske gelesen. Ich gebe dem Artikel recht, dass in Deutschland Prävention zu kurz kommt. Gerade als Diabetologin kann ich dem nur zustimmen. Allerdings frage ich mich wie es dazu kommt, dass es weniger Mediziner gibt in ärmeren Bezirken und dass reichere Menschen länger leben. Hier kommen sicherlich viele Faktoren zum tragen. Für mich ist ein Grund die Budgetierung der Fallzahlen.

So werden Patienten abgewiesen, weil sich die Behandlung nicht rechnet. Bedeutet im übertragenem Sinne ich gehe in einem Supermarkt für 300,oo€ einkaufen und gebe nur 150,00€. (Würde das der Supermarkt mitmachen?) Ich frage mich wirklich woher das Geld für die Kioske kommen soll, wo doch den Praxen und gerade den Hausärzten immer mehr Geld gestrichen wird. So soll das Akutsprechstundengesetz demnächst wieder zurückgenommen werden?! – Sigrid Hermes

 

Danke für den Einblick in die Pläne von Herrn Lauterbach. Eine schöne Idee, so ein Gesundheitskiosk. Wie Sie schon erwähnt haben, ist die Finanzierung eines solchen Projekts auf Dauer schwer vorstellbar. An der Umstrukturierung des Gesundheitsystems hin zu einem System, das einem ständigen wirtschaftlichen Druck ausgesetzt ist, in dem Betriebswirtschaftler mehr zu sagen haben als Mediziner, ist Herr Lauterbach maßgeblich mitbeteiligt. Soll ein Gesundheitskiosk eine Art Trostpflaster für das marode Gesundheitssystem sein? Oder sollte Herr Lauterbach nicht lieber das Übel, für das er mitverantwortlich ist, an der Wurzel packen? – Dr. med. Martin Krivacek

 


 

 

Leserbrief zu „Jenseits des Geldzählens“ von Uwe Jean Heuser

 

Ich war befremdet, ob der mehr oder weniger heimlichen Bewunderung, die aus dem Nachruf für Anshu Jain spricht. Ist sie echt oder dem „de mortuis nisi nihil bene“ geschuldet? Wenn ein versemmelter Abschlag beim Golf dazu herhalten muss, um einen „sympathischen Moment eines Mannes“ zu finden, dann finde ich das irgendwie bezeichnend und eher traurig. – Sven Herfurth

 


 

 

Leserbrief zu „Torten der Wahrheit“ von Katja Berlin

 

Das einzig tröstliche für die Konservativen ist, dass den Progressiven das Gendern – auch in Relation zu anderen guten Dingen – NOCH wichtiger ist als den Konservativen das Nicht-Gendern. Irgendwie auch verständlich, weil es halt die Welt rettet, das Gendern, und weil es für diesen Zweck immer sinnvoll und zielführend scheint, eine gemeinsame Sprache aufzukündigen und den andern ein Update zu verordnen. Wenn die andern nur nicht so stur wären und sich einfach beugen würden, diese unsensiblen Ungut-Menschen, diese Ignoranten, diese…. – Dr. Christian Voll

 


 

 

Leserbrief zu „Gespür für den richtigen Touch“ von Anant Agarwala

 

Vielen Dank für Ihren Artikel. Le plus important dans la vie. :-)) – Michael Scheppler

 


 

 

Leserbrief zu „Gute Frage. Kaufen Sie Secondhand-Kleidung?“ von Stefanie Kara

 

Der Gedanke ist neu und irgendwie faszinierend: Secondhand- und -foot-Kleidung als Ausdruck der Identitätssuche: zwar nicht in die Haut, aber in die Kleidung eines oder einer Anderen, Unbekannten zu schlüpfen, den oder die man sich mit der eigenen Phantasie nach Belieben und Begehren ausmalt. Stoff für Dichter und Fetischisten. – Ludwig Engstler-Barocco

 


 

 

Leserbrief zu „Was sehen Sie hier?“ von Dirk Asendorpf

 

Faszinierend dieser Artikel über den Sternenhimmel. Ein Sternbild aus sieben Sternen, ganz unterschiedlich gedeutet in einzelnen Kulturen: neben Fuchsschwanz, Papagei und einbeinigem Mann ist die deutsch-europäische Sicht als Großer Wagen die phantasieloseste und materiellste. Das Ganze ist sicherlich ein schöner Beleg dafür, dass sie Wahrheit mehr als ein Gesicht hat. – Ludwig Engstler-Barocco

 


 

 

Leserbrief zu „Was machst du denn hier?“ von Pia Saunders in ZEIT leo, die Seite für Kinder

 

Welche Menschen wurden von welchen Tieren wohin transportiert?? Das würden wir gerne mal erfahren. – Dr Ingrid Sommer

 


 

 

Leserbrief zu „Ein freier Mensch“ von Volker Weidermann

 

Sie haben leider Rushdies Auftritt in “Curb your Enthusiasm” nicht erwähnt. Oder sollten Sie ihn gar nicht kennen? Unbedingt sehenswert! Wie auch die damit verbundene Entwicklung des Musicals “Fatwa” in der entsprechenden Staffel. – Gerhard Reinelt

 


 

 

Leserbrief zu „»Meine Frustrationstoleranz ist aufgebraucht«“. Gespräch mit Hamed Abdel-Samad geführt von Evelyn Finger

 

Religionen sehen es als ihre Aufgabe an – unter Berufung auf Gott – Gebote zu erlassen, die ein gutes Leben ermöglichen. Zum Beispiel, eines der Zehn Gebote lautet: «Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass du lange lebest und es dir wohl ergehe auf Erden.» Einen ähnlichen Zusatz könnte man fast zu jedem Gebot machen. Solche Gebote wurden vor langer Zeit erlassen.

In der Entstehungszeit des Islams waren dessen Gebote gut angepasst an den Bedarf von arabischen Stämmen, die sich behaupten und wachsen wollten. Die Anziehungskraft des Islams beruht auch heute noch darauf, dass er den Menschen Orientierung gibt. Hamed Abdel-Samad sagt zu dieser Situation «Auch bei Attentätern ist es oft so, dass sie sich von der Ambivalenz der westlichen Kultur überwältigt fühlen. Fundamentalisten dagegen sagen dir, was richtig ist und was du tun musst.»

Doch seit der Entstehung der meisten Religionen hat sich durch das Wachstum der Menschheit und durch den technischen Fortschritt Entscheidendes verändert und es ergeben sich neue Anforderung, damit es den Menschen «wohl ergehe auf Erden». Heute gibt es – um dieses Ziel zu errechen – vor allem eine Anforderung, welche die Demographie betrifft.

Diese war damals nicht aktuell. Damals war eine hohe Geburtenrate sinnvoll, um sich durchzusetzen. Heute sind hohe Geburtenraten in den Herkunftsländern der Fundamentalisten verantwortlich für die von Abdel-Samad erwähnten «Konflikte in der alten Heimat, an denen angeblich der Westen die Schuld trägt – und das lädt sie mit Zorn auf.»

Diese Konflikte entstehen einerseits durch zu hohe Geburtenraten und andererseits, weil es die Technik möglich macht, einer Bevölkerung, die mehr wuchs als es die natürlichen lokalen Ressourcen erlauben würde, trotzdem den Lebensunterhalt zu sichern. Dies durch die Einnahmen aus der Ausbeutung fossiler Ressourcen, aber auch lokal durch internationale Hilfe (Z.B. in Palästina) oder durch die Möglichkeit günstig Getreide oder Altkleider zu importieren.

Dies ergibt aber einen Mangel an Arbeitsplätzen. Der entsprechende Mangel an Perspektiven führt als Ersatz zum Nutzen von Perspektiven, die mit hohen Geburtenraten verbunden sind und von Perspektiven, die der Fundamentalismus bietet. Insgesamt ergibt sich damit eine Instabilität, die zu den erwähnten Konflikten führt, was wiederum von führenden Fundamentalisten ausgenutzt wird.

Die Stabilität des Westens ergibt sich aus einer Tradition des Anpassens der Geburtenrate an die lokalen Ressourcen. Dies auch durch gesellschaftlichen Druck. Z.B. konnten in vielen Gegenden bis ins letzte Jahrhundert hinein Arme und Dienstboten nicht heiraten. Der älteste Sohn erbte den Hof, seine Geschwister wurden (falls Alternativen fehlten, was oft der Fall war) kinderlose Dienstboten. Eine viel genutzte Alternative boten geistliche Berufe, etwa in Klöstern.

Auch heute gibt es gesellschaftlichen Druck durch Selektion in den Bereichen Bildung und Beruf. Ein Zeichen für diesen Druck: In Südkorea verbot die Regierung bezahlten Nachhilfeunterricht nach 22 Uhr, um die Wirkung dieses freiwilligen Drucks zu reduzieren. Die Geburtenrate dort liegt bei 1 (Halbieren der Kopfzahl pro Generation). Wäre Ähnliches weltweit der Fall, wäre das Klimaproblem lösbar, nicht aber bei Geburtenraten wie in vielen Ländern im Süden.

Es stellt sich die Frage, wieweit dieses positive Vorbild des Westens nutzbar ist, einerseits fürs Lösen der Konflikte im Süden, aber auch fürs Beseitigen der Wut auf den westlichen Lebensstil. Das Anpassen der Kinderzahl an die langfristig verfügbaren Ressourcen ist unabdingbar für ein «Wohlergehen auf Erden». Es ergibt sich damit auch eine entsprechende Aufgabe der Religionen. Es reicht eben nicht, Druck auszuüben aufs Anpassen des Konsums. Zudem muss überlegt werden, welche Perspektiven wie angeboten werden können, um Nachhaltigkeit zu ermögliche, und dass Nutzen gegenteiliger Perspektiven zu reduzieren. Vgl. dazu mein Buch „Die Technik reicht nicht“, BoD 2016 – Dr. Gernot Gwehenberger

 


 

 

Leserbrief zu „»Es sind die Ideen, die töten«“ von Mouhanad Khorchide

 

Was für eine absonderliche Akzentuierung, dass es die Ideen sind, die töten. Das sind immer nur Menschen. Versuchen Sie einmal, einer Idee ein Messer in die Hand zu drücken: sie hat keine! Der Weg geht nur direkt zu den Menschen und über sie! – Axel Mittelstaedt

 


 

 

Leserbrief zu „Nehmt doch Platz. Nur nicht so lange“ von Anna-Elisa Jakob

 

Vielen Danke für ihren Artikel in der aktuellen „ZEIT“. Wir haben hier bei uns seit fast fünf Monaten eine ukrainische Familie (Mutter mit zwei Kindern) zu Gast. Sie bewohnen eine kleine Einliegerwohnung und werden ab Anfang September eine eigene größere Wohnung in Stuttgart beziehen können. Unsere Erfahrungen mit der Aufnahme dieser Familie decken sich mit den Berichten in Ihrem Artikel. Und doch fehlen ein paar wesentliche Gedanken und Aspekte, die ich gerne anfügen möchte:

1. Wer aus Mitleid und der Sehnsucht „etwas Gutes“ zu tun Flüchtlinge aus einem Kriegsgebiet aufnimmt, muss wissen, worauf er oder sie sich einlässt. Es ist nicht damit getan, einfach ein Zimmer oder einen Schlafplatz zur Verfügung zu stellen. Man muss ich kümmern und bei der Integration helfen. Das kostet Zeit (viel Zeit!) und Nerven.

2. Unsere Behörden sind dem Problem nur teilweise gewachsen: zu viele Formulare, zu wenig digital, zu viele unterschiedliche Ämter und verteilte Kompetenzen. Wir jonglieren parallel mit Meldebehörde, Ausländeramt, Sozialamt, JobCenter, Krankenkasse, Kindergarten, Schulbehörde, Sprachschule, Gesundheitsbehörde, Arztpraxen… 3. Wer seinen Gästen beim Ausfüllen der zahlreichen Blätter und Kästchen nicht behilflich sein kann, wird scheitern und den „Besuch“ dann auch nicht auf eigene Beine stellen können.

4. Die Menschen in den Behörden leisten viel und helfen wo sie können. Auch in den Schulen haben wir viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen gelernt. Sie alleine können aber schlechte Organisation, fehlendes Personal und mangelhafte Ausstattung nicht kompensieren. (Unsere ukrainischen Gäste wundern sich immer wieder, wie wenig wir hier in Deutschland online mit den Ämtern regeln können!) 5. Ich bin sicher: Ohne das Zupacken und die Hilfsbereitschaft der Zivilgesellschaft wäre das System längst zusammengebrochen. Das macht einerseits Hoffnung, weil man spürt, dass die Menschen sich unterstützen. Das macht andererseits traurig, weil man sich allein gelassen fühlt. Die Sonntagsreden der „Politiker“ klingen angesichts der eigenen Erfahrung wie Hohn!

6. Flüchtlinge werden sehr schnell zu Auswanderern. Sie suchen eine Perspektive. Ich habe den Eindruck, dass der Staat diese Chance mittlerweile erkannt hat. Unsere Gastfamilie wird vom Jobcenter großzügig unterstützt und tut ihrerseits alles dafür, schnell weiter zu kommen: Schule, Deutschkurse etc. 7. Und schließlich: Auch unter den Flüchtlingen aus der Ukraine gibt es schwarze Schafe. Nicht alle, die sich vor dem Krieg in Sicherheit gebracht haben, sind damit zwangsläufig „Gute Menschen“.

Man kann auch Pech haben mit dem Angebot der Gastfreundschaft. Wir hatten Glück und leben mit unseren Gästen in Harmonie. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Soweit zu den Aspekten aus der Praxis. Ich habe unsere persönliches „Ukraine-Erfahrung“ protokolliert und – sollte DIE ZEIT irgendwann ausführlicher in Form eines Dossiers darüber berichten – kann Ihnen gerne mit zahlreichen praktischen Erfahrungen und Beispielen zum Thema dienen. – Thomas Meichle

 


 

 

Leserbrief zu „Folge 5: BAYERISCHE LANDESVERTETUNG“ von Leopold Zaak

 

in Ihrer Kolumne bezeichnen Sie Bayern als „schönstes Bundesland“. Sind Sie etwa auch der CSU-Propaganda auf den Leim gegangen? Der Journalist und langjährige CSU-Beobachter Herbert Riehl-Heyse (* 1940, gestorben 2003) hat 1979 das Buch geschrieben „CSU Die Partei, die das schöne Bayern erfunden hat“. Er erklärt schon damals, wie die CSU dieses Klischee systematisch zum Stimmenfang nutzt.

Meine nüchterne Beobachtung und Analyse im Jahr 2022 ist so: Die CSU hat aus Bayern inzwischen ein hässliches Land gemacht. Es gibt zwar noch überall verteilt schöne „Inseln“, aber im Großen ist die Landschaft durch Industrie- und Gewerbeansiedlungen an jedem zweiten Ortsrandkreisel ohne nennenswerte Eingrünung verschandelt. Tausende Hallen stehen – ohne, dass man sich Mühe zur Einbindung gegeben hätte – wie Schuhschachteln in der bayerischen Landschaft. Das Ruhrgebiet ist wesentlich besser eingegrünt und ästhetisch angenehmer gestaltet als Bayern!

Bayern ist aber auch in den rückliegenden Jahren ein besonders artenarmes und stummes Land geworden. Während noch vor 50 Jahren aus jeder Hecke Rebhühner, Wachteln, Hasen , Neuntöter, Grünspechte, Goldammern … in großer Anzahl herausquollen, ist heute kein Leben mehr. Die alljährlichen Pestizidduschen der Landwirte machen aus 40% der Fläche des Freistaats Bayern „totes Land“ – ohne Schmetterlinge, Grashüpfer und Kornblume… Vielerorts kann sich nicht einmal mehr der robuste Löwenzahn an den vergifteten Rändern der Felder und Äcker halten.

Wie betriebsblind sind die CSU-Leute geworden? Sie meinen, in erster Linie würden Windräder das Land hässlich machen und merken gar nicht, dass ihre Politik der rücksichtslosen Gewerbeansiedlung und eine rückständige, von der Agrochemielobby getriebene Agrarpolitik das ehemals schöne Bayernland ruinieren. Bitte, verehrte ZEIT-Redakteure, sprechen Sie nicht mehr vom schönsten Bundesland Bayern! – Erwin Engeßer

 


 

 

Leserbrief zu „WORTSCHATZ: Kabäuschen“

 

Kleine Korrektur: „Kabäusken“ muss es heißen. – D. Pankauke

 


 

 

Leserbrief zu „Dausend Prozent“ von Peter Dausend

 

Herrlich dieser Artikel zu Nimbyism, wahr und witzig zugleich. Als Muttersprachler habe ich einige Akronyme gelernt, die ich vorher nicht kannte. Danke! – John Stevens

 


 

 

Leserbrief zur Infografik „Mehr als Buddeln“ von Anne Gerdes (Infografik) und Julia Nolte (Recherche)

 

Schaue mir gerade in der aktuellen Zeit die Info-Grafik zu Spielplätzen an… Aber was haben Unfälle auf Spielplätzen mit der Schweiz zu tun… denn nichts anderes als die Schweizer Flagge ist auf dem Köfferchen abgebildet… Es sollte doch wohl eher ein Rotes Kreuz sein…ein gern gemachter Fehler über den ich immer wieder schmunzle, aber der eigentlich bei der Schlussredaktion auffallen sollte. – Jörg Henker

 

Im Artikel ‹Mehr als Buddeln› habe ich gelernt, dass es qualifizierte Spielplatzprüfer gibt. Zeichenprüfer oder -prüferinnen für Illustrationen wäre auch nicht ganz überflüssig. Beispiel: Auf S. 44, in der Illustration zu «mehr als Buddeln» ist es passiert, da hat selbst die Zeit die Schweizerfahne mit dem Sanitätszeichen verwechselt. Ich weiss, dass das auch sonst hin und wieder (auch bei Sanitätstaschenherstellern) vorkommt, aber richtiger wird es mit der Wiederholung nicht. Deshalb zur Klärung – mit Gruss in die Grafik: eine Schweizerfahne, WEISSES KREUZ im roten Feld, eine Sanitätstasche: ROTES KREUZ im weissen Feld (Merkhilfe: Internationales Komitee vom ROTEN Kreuz) – Dr. phil. Alice Thaler

 


 

 

Leserbrief zu „Über den Tritt in einen Seeigel und die Frage, warum Urlaub am Strand nicht mehr das ist, was er mal war“ von Harald Martenstein im ZEIT Magazin

 

Ich lasse mich von Ihrer Kolumne gerne und unterhaltsam jede Woche ein wenig provozieren. Jetzt ist aber Schluss mit lustig: Auf zwei Kolumnen, in denen wiedermal der Liebe zu alten Autos gefrönt wird und Duschtipps durch den Kakao gezogen werden: Holla, darauf folgt dann plötzlich ein Lamento, dass der Strandurlaub in Sizilien nicht mehr so schön ist wie er mal war? Ja, Herr Martenstein, genauso ist es: Zuerst verbrennen wir Benzin, Kerosin oder Gas – in diesen Fällen einfach so zum Spaß – für den Oldtimer-Zweitwagen in Berlin, den 2.500 km entfernten Ferienurlaub etc. Dabei entsteht CO2. Das CO2 führt zu Klimawandel.

Der Klimawandel führt u.a. dazu, dass das Mittelmeer derzeit um ca. 4-6° Celsius wärmer ist als sonst. Das wiederum führt dazu, dass der Sohn im Sizilien-Urlaub kein Fischernetz mehr braucht, weil er keine Tiere mehr findet. So einfach ist die Rechnung. Warum zählen wir nicht endlich 1 und 1 zusammen? Die Rechnung wäre denkbar einfach für uns gescheite ZEIT-Schreiber und Leserinnen. Man braucht dafür keinen Doktortitel, gesunder Menschenverstand reicht. Unsere Kinder werden noch einen größeren Preis für unsere kognitive Dissonanz zahlen müssen als ein leeres Fischer-Netzchen. 1+1=2.. – Bettina Hamann

 


 

 

Leserbrief zu „Bin das wirklich ich?“ von Claire Beermann im ZEIT Magazin

 

Einen ganz herzlichen Gruss an Claire Beermann, die mir mit ihrer Titelgeschichte „Bin das wirklich ich?“ aus dem Herzen geschrieben hat. Habe mich in jeder Zeile wieder erkannt. So amüsant, so entwaffnend, so ehrlich! Und einfach super recherchiert und mit Zitaten von Experten hinterlegt. Vielen lieben Dank für diesen Lesegenuss! – Miriam Böger

 


 

 

Leserbrief zu „Wenn ich von Hummus sprach, fragten mich die Leute, ob ich den Humus meine, den man unter die Erde mischt“ Gespräch mit Claudia Roden geführt von Annabel Wahba im ZEIT Magazin

 

Mit Interesse habe ich den Artikel von Frau Wahba über die Kochbuchautorin Claudia Roden gelesen. Ich interessiere mich für die glutenfreien Kuchenrezepte von Frau Roden und erbitte Informationen, in welchem Kochbuch von Frau Riden ich diese finden kann. – Volker Geissler

 


 

 

Leserbrief zu „HILFE! Ist es trotz Dating-Portalen schwieriger geworden, sich zu binden?“ Gespräch mit Maria Neophytou geführt von Annabel Wahba im ZEIT Magazin

 

Ich lese die Hilfe! Rubrik sehr gerne, und finde u.a. Frau Neophytous Ratschläge immer wieder interessant. Diese Woche allerdings habe ich mich sehr stark daran gestoßen, dass Frau Neophytou Bisexualität als „ein gegenwärtiges Phänomen“ bezeichnet, obwohl eine fluide und offene Sexualität sich bis zum Beginn der Menschheitsgeschichte und darüber hinaus (siehe unsere engen Verwandten, die Bonobos) zurückzieht, und erst durch abrahamische Religionsinstitutionen verteufelt wurde.

Das gleiche gilt für die Normativität von monogamen Beziehungen, die in dieser strikt praktizierten Form das tatsächliche „gegenwärtige Phänomen“ sind, und menschheitsgeschichtlich direkt an das Konzept „Eigentum“ geknüpft sind. Frau Neophytous Darstellung mag aus einem bestimmten Blickwinkel legitim sein, allerdings ist sie mit Hinblick auf die schlechte mentale Gesundheit, die Menschen in unglücklichen, monogamen Beziehungen und überproportional häufig auch bisexuelle Menschen erleben, wohl eher schädlich als hilfreich.

Zum Ende des Artikels geht es dann um „sehr selbstständige Menschen“ (sprich: finanziell eigenständige, beruflich erfolgreiche Frauen), und die Frage, ob diese es schwerer haben einen Partner zu finden (sprich: wegen ihrer unfemininen Zielstrebigkeit). Frau Neophytou „glaubt das nicht“ – ich empfehle ihr hier die ZEIT Podcast Folge „Kluge, moderne, selbstbewusste Frauen kommen auf Dates selten gut an“ von „Ist das Normal“, in der es genau um dieses Thema geht. Es gibt genügend Forschung, die belegt, dass heterosexuelle Männer auf selbstständige Frauen seltener zugehen, und diese es ab einem bestimmten Qualifikationsgrad statistisch gesehen schwerer haben, ein Date zu bekommen. Ich stimme Frau Neophytou absolut darin zu, dass es nicht hilfreich ist, Femininität mit Schwäche gleichzusetzen.

Auch denke ich, dass wir in dieser Gesellschaft ein massives Problem mit (emotionaler) Intimität haben, und wir aufgrund von neoliberalen Hoch-Performance Vorstellungen ständig das Gefühl haben, alles alleine meistern zu können. Allerdings muss beruflich erfolgreichen Frauen auch erlaubt sein, in ihrer vollen Stärke und Größe in Beziehung zu anderen Menschen zu treten, ohne dass auf sie projiziert wird, dass sie keine verletzliche Seite haben. Viel zu viele Frauen machen sich kleiner als sie sind, und schultern zudem disproportional viel, wenn es um Familie und Beziehung geht (siehe emotionale Arbeit, Care Arbeit, etc).

Wenn selbstbewusste, eigenständige Frauen die Erfahrung machen, dass ihr männlicher Partner mit ihrer Verletzlichkeit und Bedürftigkeit überfordert sind und widerständig werden, dann greift das Problem tiefer. Hier können sich Frauen so viel sie wollen mit ihrer Verletzlichkeit und Bedürftigkeit auseinandersetzen, solange wir in einer Kultur leben, in der Männern diese Auseinandersetzung nicht hinreichend vermittelt wird, bleibt ein Ungleichgewicht, das sich in Beziehungsunzufriedenheit ausdrückt. Vielleicht tut es vielen Frauen da gar nicht so schlecht, single zu sein?

Vielleicht könnte man, anstatt zu versuchen zu einem beliebigen Zustand (der sich in Neophytous Beitrag liest wie „monogam und monosexuell“) „zurück“ zu kehren, diese Zeit der Bindungsschwierigkeiten als Anlass nehmen, unser gesellschaftliches Verständnis von Beziehungen kritischer zu hinterfragen. Inwiefern wird zum Beispiel häufig der Wert von tiefer emotionaler Intimität in Freundschaften verkannt?

Wie viel Druck lastet immer noch auf Frauen, bis 35 die Familienplanung abgeschlossen zu haben? Hängt dieser Druck und die damit zusammenhängende Unglücklichkeit nicht vor allem mit dem individualisierten Zustand unserer Gesellschaft zusammen, in der manch eine Kinder „hat“ (sprich, besitzt) und die andere eben nicht? Inwiefern lastet hier die Panik vor dem Stereotyp der „einsamen Katzenlady“ auf Frauen?

Wer weiß schon, ob wir jemals zu einem Zustand „zurück“ kehren werden, in dem Halt, Bestätigung und Liebe nicht an eine langfristige, monogame Beziehung geknüpft sind – ein Zustand, in dem gemeinschaftlich und gesellschaftlich die Verantwortung für Kinder übernommen wird, und in dem Sexualität im Einvernehmen frei praktiziert werden darf. Ich kann nicht darüber urteilen, ob dieser Zustand für alle Menschen ein besserer wäre. Aber ich wünsche mir, dass wir daran arbeiten, unsere Vorstellungshorizonte dahingehend zu erweitern, anstatt einer Teilgruppe der Bevölkerung (in diesem Fall: Frauen und Bisexuelle) übersimplifiziert zu suggerieren, dass sie sich einfach nicht mehr gut genug einlassen und binden können. – Yara Richter

 


 

 

Leserbrief zum Wochenmarkt „DER TOMATEN-TRICK“ von Elisabeth Raether im ZEIT Magazin

 

Ich lese die Rezepte im Zeit-Magazin gern, auch wenn ich sie nur selten nachkoche. Heute finde ich nun ein Rezept, das mir Rätsel aufgibt. Spaghetti mit Tomaten mache ich ganz anders, denn ich nehme rohe Cocktailtomaten und frische Blätter vom Basilikum, Das schmeckt viel besser, als das zerkochte Zeug. Aber bitte – das ist, wie häufig beim Essen, reine Geschmacksache :-) Da habe ich nun aber eine Frage: Warum soll man die Tomaten mehr oder weniger trickreich entkernen?

Das ist doch Quatsch, die Tomatenkerne sind kein Abfall, sondern sie schmecken gut und sind aufgrund ihrer Bestandteile auch gesund. Den Rat, die Kerne aus den Tomaten zu entfernen finde ich auch in anderen Rezepten, und auch dort ist dieser Rat ohne Sinn, es sei denn, dieser Sinn sei nur mir unbekannt. In dem Fall wäre ich dankbar für Ihre Erklärung. Freundliche Grüße aus der Südpfalz, wo Tomaten sehr gut gedeihen, fast wie in Italien.. – Manfred Blöth

 


 

 

Leserbrief zu „Prüfers Töchter“ von Tillmann Prüfer im ZEIT Magazin

 

Wer da so laut nach Urkaub jammert ist Greta.Greta schildert allerlei Jobs und Unternehmumgen,um ans Urlaubsgeld zu kommen.Das müssen Sie gar nicht,Greta.Die sind doch die selbe Greta,die unbedingt zur Bundeswehr wollte,nehme ich an. Da würde fas fanz einfach sein mit dem Urlaub.Ihr Gesuch in der Schreibstube abgeben, Ihr Vorgesetzter prüft die Sache .Und Stempel drauf geknallt und fertig.Nur nicht schwanger wiederkommen.Diese Glosse ist von mir.Wenn das nicht so,dann meine Eintschuldigung beim Bund und bei Ihnen Greta. Und nun ab in den Urlaub. – Hans-Emil Schuster