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Mutig gegen Gen-Manipulation

 

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Heute möchte ich mal auf einen ganz besonderen Mann aufmerksam machen. Percy Schmeiser. Seine Frau muss man im gleichen Atemzug auch nennen. Wirklich tapfere Leute. Der Monsanto-Konzern, Spezialist für Gen-Manipulation, ist eine absolut gnadenlose Firma. Ich habe das an dieser Stelle vor einem Jahr schon mal erwähnt. Man hört nicht viel davon. Es ist aber immer so, wenn große wirtschaftliche Interessen vorherrschen, dann erfährt man aus der Presse wenig. Die Konzerne beherrschen die Medien, das ist allgemein bekannt und was gedruckt wird, das entscheidet heute oft nicht mehr der Chefredakteur, sondern der Anzeigenleiter.

Der Alternative Nobelpreis geht in diesem Jahr unter anderem an Percy und Louise Schmeiser. Das freut mich wirklich sehr, denn die Familie Schmeiser stand nach der Klage durch die Firma Monsanto und die darauf folgenden jahrelangen Prozesse mit erheblichen Gerichtskosten am Rande des finanziellen Ruins.

Detektive der Firma hatten auf den Feldern der Schmeisers gentechnisch veränderte, patentierte Rapspflanzen gefunden. Monsanto forderte darauf hin die Erstattung von 400.000 kanadischen Dollar Lizenzgebühren und Schadensersatz. Offenbar waren die Rapspflanzen der Schmeisers von benachbarten Feldern bestäubt worden. In letzter Instanz wurden zwar die Patentrechte der Firma Monsanto bestätigt, jedoch mussten die Schmeisers keine Lizenz- oder Schadensersatzzahlungen an Monsanto leisten. Inzwischen fordern die Schmeisers vor Gericht, dass die von Monsanto patentierten Pflanzen auf ihren Feldern als Verunreinigungen anerkannt werden und das Unternehmen zur Beseitigung verpflichtet wird.

Der Alternative Nobelpreis ist mit ca. 200.000 € dotiert und wird jährlich an vier Preisträger verliehen. In der Laudatio heißt es: Percy und Louise Schmeiser erhalten den Preis für “ihren Mut, die Artenvielfalt und die Rechte der Farmer zu verteidigen und die ökologische und moralische Perversität der heute üblichen Auslegung des Patentrechts anzuprangern“.