Kürzlich band ich mir die Schürze um. Sie umgab mich wie ein Betonrohr. Im Lokal schepperte es bei jedem Schritt, als würde man mit Sperrholz herumkloppen. Die Wäsche war bretthart gestärkt und ich rief die Wäscherei an, sie solle doch bitte die wertvolle Stärke nicht an mir verschwenden.
Dann erinnerte ich mich an einen Restaurantbesuch bei einem Italiener. Dort waren die Servietten selbst gewaschen und ungestärkt gebügelt. Nie habe ich mir meinen Mund angenehmer abgewischt. Mir ging ein Licht auf. Meine Gäste sollen sich in Zukunft nicht die Lippen an perfekt gestärkten und gebügelten Lippen aufreißen. Finito, es wird nicht mehr gestärkt. Damit sind wir etwas außerhalb der zentraleuropäischen Vorstellung, dass Hochkultur unbedingt weh tun muss. Muss sie nämlich nicht, wenn man seinem gesunden Menschenverstand folgt.