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Flamingo „alla romana“

 

Seit ich denken kann, begleitet mich dieses Römische Kochbuch. Mein Vater hat es mir zum Beginn meiner Lehre geschenkt. Mittlerweile habe ich einige Exemplare, auch alte Ausgaben, in meiner Bibliothek. Ehrlich gesagt, ich habe nicht gerne in den alten Büchern gelesen. Zu Weihnachten bekam ich nun erneut eine Ausgabe und zwar die des Reclamverlags. Große Klasse das Büchlein.

Wie bei allen Kochbüchern vergangener Jahrhunderte – in diesem Fall sind es sogar zwei Jahrtausende – erfährt man nichts über die Küche des gemeinen Volkes. Soziologische Abwägungen, also wie die Armen lebten o.ä., wie sie dachten, litten etc., das scheint mir eine ziemlich neue Disziplin. Wir können auf unsere Zeiten diesbezüglich stolz sein.

Es handelt sich in diesem Buch um die Aufzeichnungen eines regelrechten Totalhedonisten.

Wirklich interessant ist das alles aber nur für kulturgeschichtlich Interessierte, oder für Leute, die den Schneid haben, sich im Zoo einen Flamingo zu klauen, um diesen dann “alla romana” in die Pfanne zu hauen. Solche Bücher richteten sich übrigens nicht an Hobbyköche, sondern an Fachpersonal, deshalb dürfte der Amateur mit der Umsetzung der Rezepte seine Schwierigkeiten haben. Ein Problem, das auf alle alten Kochbücher zutrifft.

Das römische Kochbuch des Apicius. (Vollständige zweisprachige Ausgabe lateinisch – deutsch) von Marcus Gavius Apicius und Robert Maier
Reclam, Ditzingen (Taschenbuch – 1991)
Preis: EUR 6,60