In der Schweiz gibt es natürlich auch ein Ministerium für Gesundheit. Die Bürger nennen es mittlerweile Bundesamt für Gesundheitswahn. In Deutschland ist es ja nicht anders. Jeder Bürger sein eigener Polizist und Gesundheitsapostel.
René Gabriel gilt in der Schweiz als der absolute Crack für Bordeauxweine. Er lud 129 Weinfreunde zu einem Essen. Hinzu kam der Polizeipräsident von Luzern, ein Staatsanwalt und ein Versicherungsexperte. Es gab ein Fünfgängemenü:
Entenleberterrine, Pasta, glacierten Kalbsbraten mit Selleriekartoffeln, Käse und Apfelkuchen mit Eis.
48 Frauen und 81 Männer tranken dazu exakt jeweils 4,5 dl Wein:
Riesling Federspiel 2005 von Emmerich Knoll /Wachau, Granato 2002 von Elisabetta Foradori, dann einen 2000 Ch. Belgrave/Haut-Medoc, Merlot Vinattieri/Tessin von Luigi Zanini und einen Sauternes Château d’Arche. Das Essen wurde von Vorträgen des Amtsarztes und von den anderen geladenen Amtsträgern begleitet.
Nach drei Stunden kam der Alkoholtest. Erstaunlich:
Keiner der Teilnehmer erreichte das Limit von 0,5 Promille.
Dieser Test ist nun schon ein Jahr alt und wird beharrlich totgeschwiegen. Er passt nicht in die puritanische geistige Landschaft, die in Deutschland sogar Rauchen im eigenen Auto gern verbieten möchte. Für die verkniffene Politik ist Wein kein Genuss, sondern Gift..
Eines ist sicher: wer Genießen gelernt hat ist gegen jede Sucht optimal gewappnet. Wenn also Genuss in Misskredit kommt, dann bekommen wir skandinavische Verhältnisse. Hand aufs Herz Leute, wann haben Sie den letzten besoffenen Italiener gesehen?
www.weingabriel.ch