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e-lectricity: Wie das Licht in die Township kam

 

In einer Township namens Monahanong in Johannesburg leben Walter Hlase und Thimble Zani. Walter ist selbsternannter Erfinder. Thimble verdient ihren Lebensunterhalt mit Häkeln; ihre Wollmützen sind in der ganzen Siedlung begehrt. Thimble und Walter mögen sich nicht besonders, aber sie haben ein gemeinsames Problem: Es gibt keine Elektrizität in Monahanong – und die kostbaren Paraffin-Vorräte schwinden zusehends. Deswegen arbeitet Walter in seinem Labor an einem Weg, elektrisches Licht in die Siedlung zu bringen. Schließlich geht es auch um seinen Ruf als Erfinder, der, sagen wir, nicht der beste ist. Doch Walter merkt schnell, dass der Plan nicht so einfach ist wie zunächst angenommen…

Soweit die Geschichte von e-lectricity, dem Abschlussfilm von Miklas Manneke an der Südafrikanischen Filmschule. Man merkt es schnell: Ganz ernst gemeint ist die Sache nicht. Tatsächlich lebt e-lectricity von einem gesunden Humor und kleinen, skurrilen Details. Und doch ist es Manneke gelungen, bei aller Verschrobenheit den südafrikanischen Lokalkolorit glaubwürdig einzufangen. Auch das ist sicherlich ein Grund, wieso e-lectricity vor zwei Wochen bei den heimischen Afda-Awards gleich sieben Preise gewann.

Im Übrigen ist die Geschichte nicht gänzlich abwegig. Auf den Philippinen versucht das Projekt Litre of Light zurzeit, rund eine Million Menschen mit Licht zu versorgen, indem Freiwillige mit Bleichmittel gefüllte Plastikflaschen auf den Dächern der Slums installieren.