Eines Tages wachte der Autor und Übersetzer Wigand Lange auf und konnte seinen Arm nicht mehr richtig bewegen. Die Diagnose war ernüchternd: Lange leidet unter der unheilbaren Parkinson-Krankheit. Seitdem bestimmt sie sein Leben: Die schweren Glieder, die Kopfschmerzen, die zitternden Hände – kaum ein Tag vergeht, an dem der mittlerweile 65-jährige nicht an seinen unsichtbaren Begleiter erinnert wird.
Doch Lange lernte, mit der Krankheit zu leben. Er engagiert sich in der Parkinson-Beratung, überquerte als wohl erster mit dieser Diagnose den Atlantik in einem Segelboot. Mehr noch: Er machte Parkinson zum zentralen Thema seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Sein Buch Mein Freund Parkinson (2002/2009) ist der Versuch, in der Krankheit noch etwas gutes zu sehen, sie als Partner und nicht als Gegner zu verstehen.
Auch Alessandro Corsinis Kurzfilm Ein kleiner Zauberer, zu dem Lange sowohl das Drehbuch schrieb als auch die Rolle des Erzählers übernahm, ist eine Allegorie auf die Krankheit. Die Geschichte eines erfolgreichen Pianisten, der die Bekanntschaft mit einem mysteriösen Zwerg (dem „kleinen Zauberer“) macht, greift auf subtile Weise die anfänglichen Symptome auf und verarbeitet Langes persönliche Erfahrung in einer gefühlvollen fiktiven Erzählung.