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Objektivität im Fotojournalismus

 

Nachrichtenredaktionen sind auf die Bilder von Fotojournalisten angewiesen. Doch Pressefotografen sind wie Reporter nie bloß teilnahmslose Beobachter, ihr Objektiv kann immer nur einen Teil der Wirklichkeit einfangen und sie, bewusst oder unbewusst, verzerren.

Der junge italienische Fotograf Ruben Salvadori zeigt mit seinem Projekt Photojournalism Behind the Scenes etwas, was unter Fotografen ein offenes Geheimnis ist, vielen Konsumenten aber nicht bewusst sein dürfte: Er zeigt, wie Fotografen mit gestellten Posen und bewusst ausgewählten Bildausschnitten arbeiten. So wird aus einer an sich harmlosen Straßenszene plötzlich ein Krisengebiet, eine Gruppe Jugendlicher wird zu vermummten Rebellen. Nicht immer steckt dahinter ein anrüchiger Vorsatz oder gar die Absicht, die Kunden bewusst zu täuschen. Fotografen müssen immer auswählen, einschätzen und abwerten, eine vollständige Objektivität gibt es nicht.

Salvadori sieht sein Projekt daher auch nicht als ein Versuch, Kollegen zu diskreditieren, sondern als Versuch, die Konsumenten für Bilder in Mediemn zu sensibilisieren.

Eine Fotostrecke mit Salvadoris Bildern finden Sie hier, eine Analyse von Salvadoris Projekt hier.