„Kafkaesk“ ist ein Wort, dass einem zu Beginn von Load in den Sinn kommt. Da wäre zum einen die Umgebung des Film, eine düster-beklemmende Industrieatmosphäre, geprägt von engen, hohen, labyrinthischen Gängen und strikten Hierarchien. Zum anderen begegnet uns der Protagonist als ein namenloses Wesen, das unter einem Berg Notizzettel nahezu unkenntlich ist. Unter der Last der Verantwortung scheint er fast zusammenzubrechen.
Aber nur fast. Denn das Projekt von David R. Christensen und seinen Kommilitonen bleibt – im Gegensatz zu den meisten Werken Kafkas – nicht aussichtlos: Als der Held offenbar ausgemustert wird, findet er einen, wenn auch zunächst unfreiwilligen Weg, sich seiner Last zu entlegen. In gewisser Weise ist Load damit auch eine Analogie der modernen Arbeitswelt, die kritische Frage danach, wie viel wir uns selbst aufbürden – und aufbürden lassen.
„Load“ ist Teil unserer Serie über Abschlussfilme des dänischen Animation Workshop. Alle Filme wurden von Studenten produziert. Ein Interview über den Animation Workshop finden Sie hier.