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Zum Tod von Rogert Ebert: „Remaking my Voice“

 

Der legendäre US-Filmkritiker Roger Ebert ist gestern im Alter von 70 Jahren verstorben. Er war unter anderem der erste Filmkritiker, der mit einem Pulitzerpreis ausgezeichnet wurde. 2002 erkrankte Ebert an Schilddrüsenkrebs und musste sich infolgedessen zahlreichen Operationen unterwerfen. Sein Tod kam dennoch überraschend. Noch vor noch drei Tagen schrieb er in einem Blogeintrag, das er künftig weniger arbeiten wolle und sich stattdessen anderen Themen widmen möchte, etwa seinem Leben mit der Krankheit.

Obwohl Ebert im Rahmen seiner Krebsbehandlung seinen Unterkiefer sowie Teile des Rachens und damit die Fähigkeit zum Sprechen verlor, blieb Ebert alles andere als sprachlos. In seinem Blog besprach er in den vergangenen Jahren mehr Filme denn je und zeichnete sich vor allem durch seine Nähe und der persönlichen Korrespondenz mit seinen Fans und Lesern aus. Obwohl er einst das Internet als einen Hort der Einsamkeit sah, fand er ausgerechnet dort eine Stimme, der er abseits des Bildschirms nicht mehr hatte.

In einem TED-Talk aus dem Jahr 2011 erzählte Ebert mit der Hilfe seiner Frau Chez und einer Computerstimme genau diese Geschichte. Beeindruckend und inspirierend ist dabei, mit welchem Humor Ebert trotz allem seine Situation nahm. Vielleicht sagen diese zwanzig Minuten mehr über den „bekanntesten Filmkritiker Amerikas“ aus als jeder Nachruf.

(via)