Und dann ist da wieder ein Kurzfilm, der nicht nur vom Thema her sondern auch in der Umsetzung fasziniert. Ben Ingham hat für An African Race im vergangenen Jahr die Tour of Rwanda begleitet, einem mehrtägigen Radrennen durch den ostafrikanischen Staat. Berühmte Teams und Fahrer bekommt man hier nicht zu Gesicht. Stattdessen fahren hier größtenteils afrikanische Rennfahrer, die anspruchsvolle Strecke durch nicht selten schwieriges Terrain wird nicht von Fans und Sponsoren, sondern vor allem von Bauern und Kindern gesäumt.
An African Race ist keine klassische Dokumentation, auch wenn er dokumentarischen Charakter hat. Es geht nicht nur um den Radsport, sondern um die Beziehung zwischen Rennfahrern und Zuschauern und den Effekt, die diese sonderbare Veranstaltung auf die verschlafenen Dörfer hat. Ingham gelingt es, sowohl die Begeisterung der Menschen als auch die Strapazen der Sportler einzufangen.
Mit zwölf Minuten Laufzeit, sehr behutsamen Schnitten, ohne Dialoge und Kommentare, und stattdessen einem durchgängigen Afrobeat-Soundtrack, der sich analog zu den Bildern immer wieder aufschaukelt und abebbt, wirkt An African Race geradezu meditativ. Ein großartiger Film.