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Netzfilm der Woche: „Lil Bub & Friendz“

 

Besitzer Mike Bridavsky (Mitte) mit Lil Bub (© Larry Busacca/Getty Images)
Besitzer Mike Bridavsky (Mitte) mit Lil Bub (© Larry Busacca/Getty Images)

Frei nach Loriot könnte man sagen: Ein Internet ohne Katzen ist möglich, aber sinnlos. Die Katze ist das Maskottchen des Internets. Die Faszination zeigt sich in unzähligen Memes, in Gifs, Videos, Katzenfilmfestivals und in wissenschaftlichen Arbeiten, die das Phänomen analysieren. Und sie zeigt sich in den zahlreichen vierbeinigen Stars, die das Internet hervorgebracht hat. Nachdem Grumpy Cat demnächst einen Kinofilm bekommt, hat eine andere bekannte Katze bereits ihre eigene Dokumentation: Die Vice-Produktion Lil Bub & Friendz.

Eine Familie aus Indiana hatte vor zwei Jahren eine kleine Katze in ihrer Scheune gefunden, die offensichtlich von ihrer streunenden Mutter verlassen worden war. Als Kümmerling des Wurfes wurde Lil Bub – wie auch Grumpy Cat – mit gleich mehreren Behinderungen geboren: Kleinwüchsig, zahnlos und stets die Zunge rausstreckend, mit Stummelbeinen und einem Zeh mehr an den Pfoten.

Dass sie zu einem der größten Internetphänomene des vergangenen Jahres werden würde, konnte Mike Bridavsky, der Bub adoptierte, kaum erwarten. Doch es reichten wenige Fotos auf Facebook und Tumblr, um weltweite Anteilnahme zu erwecken.

Von Katzen und Phänomenen

In vier Teilen erzählt Lil Bub & Friendz diese Erfolgsgeschichte. Es geht aber nicht nur um Bub, der Film ist eine Dokumentation über die Faszination von Katzen im Netz und die Meme-Kultur im Allgemeinen. Keyboard Cat und Colonel Meow, Nyancat und Grumpy Cat haben kurze Auftritte.

Lil Bub & Friendz schildert die Evolution eines Internetphänomens – und dessen geschäftliche Seite: Längst haben erfolgreiche Memes eigene Manager, die aufwändige Marketingaktionen mit Merchandise, Büchern oder eben Filmen organisieren.

Deshalb gibt es immer wieder berechtigte Zwischenrufe, die vor einer Ausbeutung der Tiere warnen. Auch Mike Bridavsky gibt im Film offen zu, dass er von Bubs Beliebtheit finanziell profitiert und „ein Teil der Story“ ist. Dennoch wird auch im Film deutlich, dass Bubs Besitzer um die Gesundheit ihrer Katze besorgt sind. Bridavsky spendet nicht nur einen Teil der Einnahmen an Tierschutzorganisationen, er hat inzwischen auch noch weitere Katzen aufgenommen. Diese hegen übrigens keinerlei Starambitionen.

(Deutsche Untertitel lassen sich unten im Player über das Symbol „Captions“ aktivieren)