Manche Filme sind eng mit den Biografien ihrer Macher verbunden. So im Fall von Kico Velarde. Der Filmemacher aus Los Angeles war 36 alt, verheiratet, hatte zwei Kinder und hangelte sich seit drei Jahren von Job zu Job. Den Großteil seines erwachsenen Lebens hatte er dem Film gewidmet und dabei als Produzent sogar einen Emmy gewonnen. Doch nun stand er kurz davor, seine Leidenschaft notgedrungen aufzugeben. Bis ihm ein Drehbuch in die Hände fiel, das seiner Situation perfekt entsprach. Ein letztes Mal wollte es Velarde mit einem eigenen Film versuchen. Die nötige Unterstützung fand er im Netz: Über Kickstarter bekam er 10.000 US-Dollar zusammen und machte sich ans Werk.
Das Ergebnis ist The Shooting Star Salesman. Der Kurzfilm erzählt die Geschichte eines namenlosen Mannes, der Wünsche in Form von Sternschnuppen verkauft. Sein geheimnisvolles Gerät hat bessere Zeiten gesehen, doch es funktioniert – solange die Menschen daran glauben. Pech nur, dass die modernen Menschen an nicht mehr viel glauben. Schon gar nicht an Sternschnuppen, die plötzlich für sie am Firmament erscheinen und Wünsche erfüllen sollen. Vereinsamt und ganz offensichtlich aus der Zeit gefallen, entscheidet sich der Verkäufer, seinen Zylinder an den Nagel zu hängen. Bis der neugierige Nachbarsjunge (gespielt von Velardes Sohn) auf den Plan tritt.
Man erkennt leicht die Parallelen zwischen der Geschichte des Films und der eigenen des Regisseurs. Doch auch ohne diesen schönen Hintergrund ist The Shooting Star Salesman mit seiner Mischung aus subtiler Fantasy und Drama sehenswert. Nicht zuletzt dank der Darbietung der ungleichen Geschäftspartner wirken die zwanzig Minuten viel kürzer als sie sind. Am Ende bleibt eine Geschichte über Motivation und Hoffnung, die glücklicherweise nie Gefahr läuft, im Kitsch zu versinken.
Update: Der Film wurde von den Machern leider wieder depubliziert.
Update 2: Der Film ist wieder online. Juhu!