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Vimeo stellt neuen Videoplayer vor

 

Zweieinhalb Jahre ist es her, als Vimeo das letzte große Update seines Players durchführte. Seitdem hat sich wenig bei Vimeo, aber viel in Sachen Technik verändert. Gerade im Vergleich zu YouTube wirkte Vimeo immer etwas schwerfällig. Das Vorspulen innerhalb von Videos klappte nicht immer, HD war oft langsam, immer wieder gab es Kompatibilitätsprobleme mit Browsern, und natürlich basierte der Player in vielen Fällen, wenn man nicht die Betaversion nutzte, auf Flash.

Die Zeiten sind vorbei. Heute stellte Vimeo alle Videos auf einen neuen Player um. Der sieht zwar oberflächlich fast genauso aus wie der alte, ist aber tatsächlich von Grund auf neu gebaut. Im Entwicklerblog stehen alle Details. Hier eine kleine Auswahl der wichtigsten Neuerungen:

  • Geschwindigkeit: Vimeo spricht von rund 50 Prozent schnelleren Ladezeiten. Ob das stimmt, sei dahingestellt. Sicher ist, dass die Videos deutlich schneller starten und vor allem auch das Vorspulen nun problemlos und fast verzögerungsfrei funktioniert – und das auch im HD-Modus.

  • HTML5: Für alle Nutzer, die einen HTML5-fähigen Browser nutzen, bekommen nun auch den HTML5-Player standardmäßig angezeigt. Das ist vor allem für die mobile Nutzung ein wichtiger Faktor: Der gleiche Player kann nun über verschiedene Endgeräte hinweg ausgespielt werden. Zudem sind Videos dadurch responsiv, lassen sich also je nach Ansicht besser verkleinern oder vergrößern.

  • Untertitel und Closed Captions: Ein großer Vorteil von YouTube lag darin, Untertitel anzeigen zu können und sogar für Inhalte auf Englisch automatisch erstellen zu können – ein großer Pluspunkt für hörbehinderte Menschen oder einfach, um Inhalte einem internationalen Publikum anbieten zu können. Auch Vimeo bietet ab sofort Untertitel an. Diese können über ein Caption-File im Uploadfenster hinzugefügt werden.

  • In-Player-Purchases: Seit vergangenem Jahr richtet sich Vimeo mit seinem On-Demand-Angebot an Filmemacher, die ihre Arbeiten direkt und zu besseren Konditionen als etwas auf iTunes verkaufen möchten. Der neue Player gibt Regisseuren wie etwa Sean Dunne und seinem Film Oxyana die Option, komplette Filme direkt aus dem Trailer heraus anbieten zu können – etwa auf der eigenen Website. Auch die Option des „Tip-Jars“ für freiwillige Spenden soll demnächst noch integriert werden.

Fazit: Das Update war lange überfällig. Ein neuer Player dürfte zwar nicht dazu führen, dass die Macher reihenweise von YouTube abwandern, aber die bessere Geschwindigkeit und Kompatibilität dürfte vor allem den Zuschauern gefallen und die mobile Nutzung deutlich erleichtern.

Doch die Konkurrenz schläft nicht: Gerade kündigte YouTube auf der Technikmesse CES das Streaming in 4K-Auflösung an. Das ist zwar im Moment nur für wenige Menschen von Nutzen, doch auch hier sollte Vimeo besser bald nachlegen und nicht wieder zweieinhalb Jahre warten.