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Webserie: „Ikea Heights“

 

Das Schöne am Internet und Webvideo ist, dass ältere und bisweilen obskure Inhalte von einem Tag auf den nächsten plötzlich wiederbelebt werden können. So gerade geschehen mit der Webserie Ikea Heights.

Vor fünf Jahren drehte eine Gruppe Filmemacher um David Segner aus Los Angeles eine Soap-Opera in einer Ikea-Filiale in Burbank. Der Clou: Sie hatten dafür keine Drehgenehmigung, und der schwedische Möbelkonzern ist nicht wirklich darüber erfreut, wenn Besucher in seinen Räumlichkeiten filmen. Die satirische Geschichte über die romantischen Verstrickungen der Protagonisten, über einen Bruder mit Amnesie und eine sexhungrige Trophy-Wife, ist deshalb im Guerilla-Stil gefilmt, und lebt von den immer wieder überrascht hereinplatzenden Ikea-Besuchern im Hintergrund.

Die Serie wurde damals unter anderem in der Los Angeles Times und Entertainment Weekly erwähnt, war ein Staff Pick bei Vimeo, konnte aber wie viele Webserien trotz ihrer guten Idee und cleveren Umsetzung nie so wirklich durchstarten.

Diese Tage bekommt Ikea Heights eine zweite Chance. Am 30. Dezember hatte ein Nutzer einen Link zu ersten Folge auf der Plattform Reddit gepostet. Soweit nicht besonders spektakulär. Einen Tag später aber schaltete sich plötzlich die Schauspielerin Whitney Avalon in die Diskussion mit ein. Sie spielte eine der Hauptrollen in Ikea Heights.

In kürzester Zeit entstand ein spontanes „AMA“ (Ask Me Anything), wie es auf Reddit heißt, in dem Avalon über die Serie und die Entstehung sprach. Fast 600 Kommentare gingen seitdem ein, und der Thread hielt sich über mehrere Tage auf Reddit oben. Ob das nun die Qualität der Webserie besser macht, sei dahingestellt. Die Geschichte von Ikea Heights zeigt aber, dass man es auch im zweiten oder dritten Anlauf noch zum Netzphänomen bringen kann.

Alle Folgen in etwas besserer Qualität gibt es auf Vimeo.