Der 21. März ist Welt-Down-Syndrom-Tag. Vor einigen Tagen hat der Vimeo-Nutzer Christopher ein Video hochgeladen, das sich nicht nur mit dem Down-Syndrom beschäftigt, sondern auch mit ZEIT ONLINE. Die Idee kam ihm nämlich beim Lesen eines Artikels auf dieser Website.
Im Juli 2011 schrieb der Autor Claas Relotius über ein Elternpaar, das bereits ein Kind mit Down-Syndrom hatte und nun ein zweites erwartete. Nach der ersten Diagnose würde auch dieses mit einer Behinderung auf die Welt kommen. Die Eltern entschieden sich damals, es trotzdem auf die Welt zu bringen.
Der Artikel sorgte für viele unterschiedliche Reaktionen bei den Lesern. Viele wünschten der jungen Familie Glück und alles Gute. Andere sahen die Entscheidung der Eltern kritisch – und sagten das mit mal mehr, mal weniger Taktgefühl.
Der Kurzfilm Liebe ist kein Argument greift bereits in seinem Titel einen Leserkommentar auf und liest in seinen elf Minuten weitere der rund 160 Kommentare unter dem Artikel vor.
Die kritischen, bisweilen auch beleidigenden Stimmen schneidet der Macher mit Bildern eines lebensfrohen Mädchens mit Down-Syndrom zusammen. Das ist bewusst selektiv und blendet einen Teil, nämlich den positiven, der Kommentarkultur aus. Doch der daraus entstehende Gegensatz macht nachdenklich. Stellt er doch die Frage, ob man als Außenstehende/r überhaupt über die Entscheidung der im Artikel erwähnten Eltern urteilen kann.
Für den Macher des Films geht es überhaupt nicht nur darum, zu hinterfragen, ob die Anonymität im Internet für möglicherweise verletzendere oder auch schlicht ehrlichere Äußerungen führt – eine Frage, die in diesem Kontext kaum zu beantworten ist. Wie er jedoch auch schreibt, geht es ihm vor allem um den „Blick auf die Realität hinter den Kommentaren“.
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