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E-Sports-Doku: „Free to Play“

 

Das Echtzeit-Strategiespiel Dota 2 ist erfolgreich. Bis zu 600.000 Spieler bekriegen sich täglich gleichzeitig und gemeinsam auf den Servern. Dota 2 ist noch etwas anderes, nämlich Free to Play: Das Spiel gibt es gratis, lediglich Erweiterungen wie Accessoires für die Spielfiguren lassen sich für Geld nachträglich aufrüsten.

Free to Play ist auch der Name einer 75-minütigen Dokumentation über drei professionelle Dota-Spieler, die es nun frei auf YouTube gibt. Benedict “HyHy” Lim aus Singapur, Clinton “Fear” Loomis aus den USA und Danil “Dendi” Ishutin aus der Ukraine möchten mit ihren Teams das „International“ gewinnen. Im Rahmen der Gamescom 2011 in Köln fand das Turnier erstmals statt, mit einem Preisgeld von über einer Million Euro war es das bis dato höchstdotierte Videospiel-Turnier der Geschichte.

Die Dokumentation folgt den Spielern bei ihrer Vorbereitung, begleitet sie auf dem Weg zum entscheidenden Titel. Free to Play verzichtet dabei auf lange Spielszenen oder Details. Es geht den Machern nicht um das Spiel, sondern die Spieler. Drei junge Menschen aus verschiedenen Ecken der Erde, die sich entscheiden müssen, ob sie eine Zukunft als professioneller Gamer sehen oder nicht doch lieber studieren sollen. Das ist durchaus interessant, auch für themenfremde Zuschauer: Die Familie kommt zu Wort, die Freunde und Freundinnen. In dieser Hinsicht gibt Free to Play in bunten Bildern und emotionalen Kontrasten einen Einblick in die noch junge und gleichermaßen doch erwachsene E-Sports-Szene.

Gleichzeitig ist aber Free to Play keine zufällige Produktion. Hinter dem Film steckt das Spielestudio Valve – die Entwickler von Dota. Die versuchen zwar, ihr Spiel in den Hintergrund zu rücken. Was bleibt ist jedoch das Spektakel, das Spiel als Happening, tausende kreischende junge Menschen im Publikum und natürlich die Verheißung, als Pro-Gamer tatsächlich reich zu werden. Free to Play ist eine technisch anspruchsvolle und thematisch interessante Dokumentation. Dass sie nebenbei aber auch Werbung für ein Spiel ist, sollte man deshalb nicht vergessen.