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Netzfilm der Woche: „Foureyes“

 

Ein Schlag auf den Hinterkopf und Bobby Bowersox sieht die Welt mit anderen Augen. Oder sagen wir mit besseren Augen: Erst nach diesem kleinen Unfall mit einem Baseball erfährt Bobby, dass er blind wie eine Fledermaus ist und ab sofort eine Brille braucht.

Die besagte Brille bildet nicht bloß die Grundlage für den Titel des Kurzfilms Foureyes (Vierauge), sondern ist vor allem eine Metapher der Pubertät: Erst mit seiner neuen Brille kann Bobby wirklich „sehen“, was um ihn herum und mit seinem eigenen Körper geschieht. Und das ist zu Beginn alles andere als erfreulich, schließlich kann so eine Pubertät ja ziemlich gruselig sein – jedenfalls solange man nicht weiß, wo genau man eigentlich hinschauen soll.

Der US- Filmemacher Conor Byrne lässt in Foureyes kein ungemütliches Thema aus: Es geht nebenbei um Menstruation, um Masturbation, um Sexualkunde und das merkwürdige Paarungsverhalten von Eltern um die 40. Das alles ist für Bobby unbequem, nicht aber für die Zuschauer. Zu verdanken ist das der bunten Mischung aus Slapstick, amerikanischem Familienfilm und Horrorelementen. Wiederkehrende Kameraeinstellungen, absurde Dialoge und die trotzig-komische Darbietung des Hauptdarstellers Jake Ryan (Moonrise Kingdom) machen Foureyes zu einer herrlich schrulligen Angelegenheit.