Natürlich ist auch der beste Roboter kein Mensch. Der Regisseur David Rosenbaum versieht in seinem Kurzfilm The Trail’s End den namenlosen Androiden deshalb dann doch mit hölzernen Bewegungen und diesem stoischen Gesichtsausdruck, der auf die Mechanik im Inneren hinweist. Aber ansonsten wirkt er schon sehr lebensecht. Doof ist nur, dass es mit dem „Leben“ bald vorbei ist. Ein Telegramm flattert ins Haus: „Das Verfallsdatum der Baureihe ist erreicht. Bitte in 24 Stunden zurückmelden. Schönen Abend noch!“
Auch wenn Rosenbaum nicht um alle Roboter-Tropen herumkommt, versucht er sie doch zu vermeiden. Zum einen hält sich The Trail’s End in Sachen Futurismus und Effekthascherei zurück. Einige kleine blinkende Displays, das sind die einzigen Hinweise auf die Moderne. Ansonsten könnte der Kurzfilm auch in den fünfziger Jahren spielen.
Dass Rosenbaum statt auf Effekte mehr Wert auf Details, Requisiten und Kameraeinstellungen legt, zeigt sich schon darin, dass der Film in nur zwei Räumen eines heruntergekommenen Wohnhauses spielt: Die abgedunkelten Wohnungen, das spärliche Sonnenlicht, das durch die Jalousien dringt, und lange Schatten verpassen dem Film einen interessanten Neo-Noir-Look.
Rosenbaum sagt, dass er The Trail’s End ursprünglich als Prolog für einen längeren Film gedacht hatte. Als Inspiration dient die Geschichte des Gangsterpärchens Bonnie und Clyde. Und tatsächlich: Ausgerechnet an seinem letzten „Arbeitstag“ wird der Android in die Wohnung seiner ebenso schönen wie mysteriösen Nachbarin gezogen und findet sich plötzlich mit ihren Problemen konfrontiert. Ob ihm das vielleicht am Ende doch noch eine menschliche Reaktion entlockt, möchten wir nicht verraten.