Joe und Charlie sind Zwillinge, doch ihr Leben könnte kaum unterschiedlicher sein. Joe hat Frau und Kind, er steht mitten im Leben. Charlie verbringt seine Zeit mit Trinken und Wetten, die er meist verliert. Das Schicksal bringt die Brüder wieder zusammen: Als bei Joe ein unheilbarer Hirntumor festgestellt wird, bekommt Charlie plötzlich eine zweite Chance im Leben.
Bis der Zuschauer durchschaut, dass es sich bei Joe und Charlie tatsächlich um zwei Personen handelt, braucht es einige Minuten. Langsam entfaltet sich die Story von Inseparable. Und spitzt sie zu auf ihren großartigen Hauptdarsteller: Benedict Cumberbatch, bekannt als Sherlock Holmes in der gleichnamigen TV-Serie, spielt die Doppelrolle der Zwillinge.
Wie allen guten Kurzfilmen gelingt es Inseparable, eine Geschichte, die problemlos auch einen Spielfilm füllen könnte, auf den Punkt genau zu erzählen. Erstaunlich ist, wie wenig Dialog und Schauplätze der Regisseur Nick White dafür benötigt. Keine Szene des Films, produziert britischen Studios Area 17 wirkt gezwungen oder überhastet. Alles ist fokussiert auf den Protagonisten in seiner Doppelrolle, dessen Regungen und Gesichtsausdrücke die Story fast alleine tragen. Einzig das Ende bleibt fast schon standesgemäß offen – und damit auch die Antwort auf die Frage, ob eine zweite Chance wirklich immer wünschenswert ist.