Im aktuellen Computerspiel Watch Dogs schlüpfen die Spieler in die Rolle eines Hackers. Über eine Software der Stadtverwaltung bekommt dieser die Kontrolle über nahezu alle Einrichtungen der Stadt, und persönliche Informationen direkt von den Smartphones der Bürger. Ein Wisch, und sie sind gehackt.
Nun ist das Hacken in Watch Dogs nicht mit der Realität zu vergleichen, doch das Spiel enthält hinter seiner überspitzten Darstellung der Großstadt im 21. Jahrhundert durchaus interessante Denkansätze. Das dachte auch das Onlinemagazin Motherboard und hat die dreiteilige Serie Phreaked Out produziert, in der es um moderne Überwachung und Hackerangriffe geht – was ist möglich und vor allem: wer weiß darüber Bescheid?
Im ersten Teil geht es um das Verkehrskontrollsystem in Los Angeles. Das wurde im Jahr 2006 gehackt. Wie in Watch Dogs konnten zwei mutmaßliche Hacker plötzlich die Ampeln steuern und die Stadt in ein Verkehrschaos stürzen. In der zweiten Folge geht es um ein Auto, das gehackt wird. Im Zeitalter des vernetzten Autos, in dem Bordcomputer immer wichtigere Funktionen übernehmen, ist auch das längst keine Fiktion mehr.
Ebensowenig wie das Hacken von Mobiltelefonen natürlich. Dass die zahlreichen Sensoren gerne schnüffeln und natürlich die Geheimdienste auf die Verkehrsdaten zugreifen können, ist spätestens seit der NSA-Affäre jedem bekannt. In der dritten Episode von Phreaked Out zeigen zwei Hacker, wie leicht es tatsächlich ist, über die Wlan-Verbindung auf Smartphones zuzugreifen und dabei persönliche Daten anzuzapfen oder falsche Inhalte wie Websites auszuspielen.
Spannend ist auch, wie sie eine Drohne kapern – vielleicht sollte Amazon seine Idee des modernen Lieferdienstes doch noch einmal überdenken.