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Am Anfang der globalen Vernetzung

 

Amazon-Gründer Jeff Bezos spricht in seinen Präsentationen gerne von der Glühbirne. Seine Geschichte geht ungefähr so: Als die Elektrizität die Städte erreichte, dachten die Menschen nicht daran, dass sie mit dem Strom eines Tages auch andere Endgeräte betreiben könnten. Sie dachten nur an eines: Licht ins Dunkel zu bringen.

Was die Elektrizität zu Beginn des 20. Jahrhunderts war, ist das Internet mit seinen unzähligen Netzwerken heute. So könnte man den Inhalt der Kurzdokumentation On the Brink (of a Networked Society) zusammenfassen. Wir befinden uns, so die Aussage, erst am Anfang einer globalen Vernetzung – die Möglichkeiten der technischen Entwicklungen und mobilen Endgeräte sind längst nicht ausgeschöpft. Sie sind, ganz im Sinne der Zukunftsforscher, noch nicht einmal gedacht.

Das Thema ist natürlich nicht neu; die Netzwerkforschung ist längst ein beliebtes Forschungsfeld. On the Brink schafft es allerdings, in zwanzig Minuten einen kurzweiligen, wenn auch bisweilen etwas pathetischen, Bogen um die These zu spannen. Angefangen von Start-ups wie Flickr, die mit ihrem Innovationsdenken den Auswirkungen der Dotcom-Blase trotzten, über aktuell erfolgreiche Projekte wie Soundcloud, landen die Macher schließlich bei Unternehmen, die sich vor allem mit der Zukunft beschäftigen. Der isländische Spieleentwickler CCP beispielsweise, der im Rahmen des Online-Rollenspiels EVE Online bereits mit digitalen Währungen und virtuellen Gütern arbeitet – und diese bald auch außerhalb der Spielewelt auf dem Vormarsch sieht.

Ob es nun digitale Bilderalben (Flickr), Musikstreams (Soundcloud) oder eben virtuelle Güter (CCP) sind, sie alle sind sogenannte „disruptive Technologien„. Das sind Produkte, die den vorhandenen zunächst unterlegen sind, sie mittels Verbreitung und Weiterentwicklung aber eines Tages ablösen. Denn je mehr Menschen mit neuen Technologien aufwachsen und diese als normal ansehen, desto unersetzlicher werden sie. Und so wird es, geht es nach den Beteiligten, auch mit den Netzwerken der Zukunft sein.

Ob wir nun tatsächlich künftig per Handy mit unseren Zimmerpflanzen vernetzt sind und die Landwirte mit ihren Kühen, sei dahingestellt. Als nettes Gedankenexperiment funktioniert On the Brink allemal.

(Für deutsche Untertitel bitte auf das „CC“ unten im Player klicken)

Produziert wurde der On the Brink übrigens im Auftrag von Ericsson von der schwedischen Agentur House of Radon, die bereits im vergangenen Jahr mit PressPausePlay eine sehr gelungene Webdokumentation herausbrachten.