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Vergessen im Flüchtlingslager

 

Die arabische Revolution in Nordafrika ist abgeflacht. Tunesien und Ägypten haben neue Regierungen, und auch in Libyen fanden die ersten freien Wahlen seit fünfzig Jahren statt. Die Region ist im Umbruch und mit ihr die Menschen: Zehntausende verloren im Rahmen der Konflikte ihr zuhause, viele von ihnen warten in Flüchtlingslagern in Libyen und Tunesien auf einen Neuanfang. Für die meisten bedeutet das vor allem Europa. Doch nur wenige werden ausgewählt. Deshalb nehmen viele ihr Schicksal selbst in die Hand – erst gestern starben 54 Flüchtlinge auf einem Fluchtversuch nach Italien.

Die Fotografen Nick Francis und Marc Silver waren in Choucha in Tunesien unterwegs und haben die Geschichte des 17-jährigen Omar dokumentiert. Omar wuchs in Somalia auf, bevor er aufgrund des Krieges nach Libyen floh. Er fand Arbeit, bis auch dort der Krieg ausbrach. Seitdem wartet er in einem Lager. Sein Schicksal steht stellvertretend für das vieler Flüchtlinge in Nordafrika: „Ich kann nicht nach Hause“, sagt Omar.