Videos auf Plattformen wie YouTube oder Vimeo zu präsentieren hat sicherlich viele Vorteile für Filmemacher, aber nimmt ihnen gleichzeitig auch ein wenig Kontrolle. Denn sie haben nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie machen das Video publik und jeder kann es kostenlos anschauen, oder sie machen es privat und verwehren es damit einem größeren Publikum. Beide Optionen sind nicht so wirklich attraktiv, wenn man mit seinen Inhalten auch etwas Geld verdienen möchte. Zwar lässt sich über YouTube an Werbeeinblendungen mitverdienen, wirklich rentabel ist das aber erst ab einer gewissen Zuschauerzahl.
Mit dem „Tip Jar“ hatte Vimeo vor einigen Monaten versucht, den Uploadern entgegenzukommen. Ähnlich wie bei beim Dienst Flattr können die Zuschauer den jeweiligen Filmemachern einen frei gewählten Geldbetrag zukommen lassen, etwas Taschengeld für die Mühen sozusagen.
Auf dem SXSW in Austin präsentierte die Plattform jetzt den nächsten, logischen Schritt: Vimeo On Demand. VimeoPRO-Nutzer können künftig ihre Arbeiten für einen von ihnen festgesetzten Preis anbieten. Das ist ähnlich, wie es viele Filmemacher bereits auf ihrer eigenen Website machen, hat aber natürlich den Vorteil, dass sämtliche Server- und Streamingkosten auf Vimeo umgelegt werden. Dafür behält Vimeo 10 Prozent der Einnahmen ein, die restlichen 90 Prozent erhalten die Macher, was durchaus fair ist (zum Vergleich: auf iTunes ist die Verteilung 70/30). Allerdings kostet auch die VimeoPRO-Mitgliedschaft bereits 160 Euro im Jahr, was es zu bedenken gilt. Die Macher können zudem entscheiden, ob sie den Film nur für eine gewisse Dauer oder bloß in bestimmten Regionen anbieten möchte. Unklar ist, ob diese Funktion auch „Pay what you want“ unterstützt, also quasi eine Mischung aus Tip Jar und On Demand.
Die Bezahlung läuft über Kreditkarte oder PayPal. Zum Start bietet u.a. der Oscar-nominierte Don Hertzfeldt seinen animierten Kurzfilm It’s Such a Beautiful Day (2011) für 2$ on-demand an.