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Netzfilm der Woche: „SIMPLYclever“

 

Wir schreiben die Zeit nach der Wende. Der Ort: tief im Osten, genauer in Sachsen. Hier lebt Günther und verbringt den langen Tag in seiner Werkstatt zwischen Kippen, Dosenbier, Mopedschrauben und Fernsehgucken. Als Günther einen Bericht über den jüngsten Trend Freeskiing sieht, packt ihn die Abenteuerlust. Mit seinem Kumpel Hindrich besorgt er sich ein Paar DDR-Skier und motzt sie auf. Als sich die beiden damit auf die Piste stürzen, erkennen sie: mit der ostdeutschen Qualität ist es vielleicht doch nicht so weit her.

SIMPLYclever von Franz Müller und Johannes Kürschner, zwei Absolventen der Hochschule Mittweida, entstand im vergangenen Jahr. Im Kern ist der Kurzfilm eine Parodie auf die Ostalgie, die vor allem ihr trockener Humor auszeichnet. Im breitesten Sächsisch diskutieren Günther und Hindrich über das beste Motoröl für ihre Simson, welches Kombinat die geeigneten Produkte lieferte, und wie man an die geilen Trainingsanzüge der Wessis kommt. Viel passiert in den acht Minuten nicht. Muss es auch gar nicht. SIMPLYclever lebt von den hintersinnig debilen Dialogen seiner Protagonisten.

Deren Skurrilität wird noch verstärkt durch Untertitel in überkorrektem Hochdeutsch. Erst vor wenigen Wochen gewann SIMPLYclever den „herzblut.award“ beim diesjährigen Backup Festival in Weimar. Ebenfalls zu empfehlen sind die Outtakes.

(gefunden hier)