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Tim Hetheringtons „Diary“

Der Kriegsfotograf Tim Hetherington kam vergangenes Jahr zusammen mit seinem Kollegen Chris Hondros in der libyschen Stadt Misrata ums Leben. Für seinen Dokumentarfilm Restrepo erhielt er im Jahr 2010 eine Oscar-Nominierung. In der Yossi Milo Galerie in New York findet zur Zeit eine Ausstellung der besten Fotografien Hetheringtons statt. Unter anderem wird dort auch sein Film Diary aus dem Jahr 2010 gezeigt.

 

Die verflixten Higgs-Teilchen

Noch hat sie niemand nachgewiesen, die Higgs-Teilchen (oder Higgs-Boson), mit denen wir den Ursprung des Universums besser erklären könnten. Im Dezember wollten die Forscher des Teilchenbeschleunigers LHC in Genf sie endlich entdeckt haben. Oder jedenfalls starke Hinweise darauf. Allerdings war es nicht das erste Mal, dass dieser Durchbruch verkündet wurde. Was lernen wir daraus? Elementarteilchen sind in der Tat nur schwer zu fassen. Ebenso wie die Erklärung, was genau diese Higgs-Teilchen eigentlich sind. Denn wie soll man etwas genau beschreiben, wenn man es noch nicht entdeckt hat? Der Physiker Daniel Whiteson versucht es trotzdem – mithilfe eines Comics.

 

Entwicklungshilfe mit Skateboard: „Skateistan“

Skateboard fährt man überall. In Spanien, in Chile und auch in Afghanistan. Moment, in Afghanistan? Ja, tatsächlich ist Skaten in Afghanistan für viele junge Menschen nicht nur ein angesagter Sport, sondern häufig auch die einzige Alternative. So gehört das Fahren auf den langen Brettern beispielsweise zu den wenigen Sportarten, die auch Mädchen in der Öffentlichkeit ausüben dürfen.

Eine der ersten Adressen für junge Skater in Afghanistans Hauptstadt Kabul ist der Skatepark „Skateistan„. Im Jahr 2009 eröffnet, hat sich das Projekt inzwischen zu einer kompletten Hilfsorganisation entwickelt, die ähnliche Anlagen auch in anderen Ländern errichten möchte. Der folgende kurze Film (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film über die Entstehung) zeigt einige der jungen Menschen, die auf dem Skateboard zumindest teilweise ihrem Alltag entfliehen.

Disclaimer: Der obige Film ist in Kooperation mit Diesel entstanden. Dieser Eintrag wurde dagegen ausdrücklich nicht von Dritten gesponsort.

 

Small house movement: Vom Leben in kleinen Häusern

Es muss nicht immer größer, höher, breiter sein. Während die meisten Menschen danach streben, möglichst viel Platz zum Leben zu haben, hat sich seit einigen Jahren, spätestens im Zuge der Immobilienkrise, in den USA eine Gegenbewegung etabliert, die inzwischen auch in Europa angekommen ist: Das Small house movement. Dessen Mitglieder befürworten das Leben in kleinen und funktionalen Häusern. Die Vorteile, abgesehen von der Platzersparnis im öffentlichen Raum, liegen auf der Hand: Geringere Material- und Baukosten, niedrige Betriebskosten und bestenfalls noch ein Konzept, das auf Nachhaltigkeit basiert.

Während das Leben auf wenig Raum für viele Menschen vor allem eine Lebenseinstellung ist, ist es an Orten mit traditionell wenig Platz immer häufiger eine Notwendigkeit: Die japanischen Micro-Homes beispielsweise beweisen, wie sich auch auf kleinstem Raum clevere Architektur errichten lässt – wenn die Bewohner nicht unter Platzangst leiden.

Die TV-Produzentin und Vloggerin Kirsten Dirksen hat fünf Jahre lang Menschen rund um die Welt besucht, die aus wenig Platz viel herausholen. Das Ergebnis ist die Dokumentation We The Tiny House People.

 

Erinnerung an die Flucht: „Die dunkle Seite“

Heike Hetmanczyk hat für ihren Film Die dunkle Seite zwei Brüder der Familie Draguljic porträtiert. Sie mussten 1990 als Kinder im Rahmen des Jugoslawien-Krieges aus Bosnien nach Deutschland flüchten. Ihr Vater blieb zurück und durchlief mehrere Gefangenenlager, bevor auch ihm der Sprung nach Deutschland gelang. Hier erinnern sie sich an die Flucht und das Wiedersehen.

 

Warum riechen alte Bücher?

Ich hatte mir ja schon so etwas gedacht, aber nun weiß ich Bescheid: Wieso riechen alte Bücher eigentlich so, wie sie nunmal riechen? Es liegt nicht nur am Papier und dessen Herkunft, sondern vor allem an den Chemikalien, die während der Weiterverarbeitung und dem Druck hinzugegeben werden. „A hint of vanilla under an underlying mustiness“. Ah ja.

Interessant auch: Einige hunderte Jahre alte Bücher halten sich besser als viele neuere, weil das verwendete Papier damals hochwertiger und reiner war. Was sagt das nun über unser modernes Verhältnis zu Büchern aus?

(via)

 

Der Stil von „The Wire“

Interessanter Videoessay von Erlend Lavik, der sich der amerikanischen Erfolgsserie The Wire annimmt. In 35 Minuten analysiert Lavik einige der technischen und erzählerischen Besonderheiten der Serie von David Simon, angefangen von Kameratechniken über Schnitt bis hin zu wiederkehrenden Symbolen und Einstellungen. Denn wie bei allen guten Serien bedingen sich auch bei The Wire Inhalt und Umsetzung gegenseitig.

 

Die Snowboard-Hersteller vom Bauernhof

Die Münchner Filmemacher Paul Jax und Niclas Löffler von We Make Them Wonder schrieben mir kürzlich, dass sie mit ihrem Porträt der beiden Longboard-Pioniere Martin und Jogi von Pogo Boards für den Deutschen Webvideopreis nominiert seien. Der Film über die beiden Herren mittleren Alters, die seit fast 30 Jahren auf einem Bauernhof handgefertigte Long- und Snowboards herstellen, erschien in der Reihe Handmade Portraits des Online-Marktplatzes Etsy.

Für einen Preis in Düsseldorf hat es am Ende zwar nicht ganz gereicht, aber das Ergebnis zeigen wir hier gerne noch einmal.