Vimeo-Nutzer mojebory schneidet für Happy Life Max Richter, Dinah Washington und den Dalai Lama mit Bildern von Menschen und Tieren und einigen Fieldrecordings zu einer Art existenzialistischen Postkarte zusammen. Das trieft ein wenig arg vor Klischees, aber wer mal für ein paar Minuten ausspannen möchte, bitte…
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können sich externe Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Ein Eintrag für die Filmtechnikfreunde unter unseren Lesern: Gemäß unserer Vermutung, dass es inzwischen für fast alles einen Supercut gibt, hat Refocused Media einen Supercut der besten Steadicam-Aufnahmen der Filmgeschichte erstellt.
Die Steadicam wurde in den Siebziger Jahren vom Kamerabrown Garret Brown erfunden und ermöglicht seitdem dynamische Aufnahmen auch ohne Kamerakräne oder komplexe Vorrichtungen. Die „Steadishots“ gehören längst zum Standardrepertoire von Filmemachern und einige der bekanntesten Szenen aus Filmen wie etwa Stanley Kubricks The Shining oder die Anfangszene von Tarantinos Kill Bill wurden mit eben einer solchen Steadicam aufgenommen. Die Auswahl der Szenen für den genannten Supercut fand über ein Voting auf Steadishots.org statt.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können sich externe Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Bertram Gugel beschreibt in seinem Blog Digitaler Film, wie sich denn die deutsche YouTube-Landschaft von der in anderen Ländern unterscheidet. Durch die Gema-Sperrtafeln weiß zwar jeder, dass ziemlich viele Musikinhalte hierzulande nicht verfügbar sind. Doch die Unterschiede sind größer: Kostenpflichtige Filmangebote, umfassende Mediatheken, die Integration anderer Plattformen wie Vevo (womit wir wieder bei der Musik wären) und redaktionell betreute Inhalte wie Spotlights sucht man in der deutschen YouTube vergeblich.
Dieses Versäumnis ist vor allem vor dem Hintergrund der steigenden Videonutzung der Deutschen bemerkenswert. Denn ein Markt für die genannten Angebote ist in jedem Fall vorhanden. Gugel schreibt:
[…] es gibt eine große Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage: Die Deutschen nehmen bei der Videonutzungsdauer im weltweiten Vergleich eine Spitzenposition ein – 1583 Minuten je Videonutzer/Monat vs. 1140 Minuten je Videonutzer/Monat in den USA. Wohingegen Deutschland bei den Video-Angeboten eher das Schlusslicht bildet: Ein deutsches Hulu-Äkquivalent ist noch immer nicht in Sicht. Netflix geht lieber nach England. Lovefilm und Watchever stehen noch am Anfang und müssen sich beweisen.
Ich persönlich merke vor allem im Serien-Bereich, dass mir etwas fehlt. Die Netflix-Serie House of Cards, die hier nur im Fernsehen auf Sky läuft, hätte ich sehr gerne auch als Stream gehabt. Gibt es aber eben nicht. Von den deutschen Anbietern wie Maxdome, Watchever oder Lovefilm schrecke ich noch angesichts des überschaubaren Angebots und eher mäßiger Testergebnisse zurück.
Ob nun YouTube die Lücke zwischen Preis, Angebot und Usability schließen kann angesichts der in Deutschland traditionell schwierigen Lizensierungs- Und Rechteverfahren, ist fraglich. Das Filmangebot von Google Play etwa ist zur Zeit ebenfalls noch sehr überschaubar, exklusive Serien wie House of Cards wird es vermutlich auch künftig nur bei den entsprechenden Anbietern geben.
Der Vorteil von YouTube mit weiteren Diensten und Funktionen läge aber in seinem Ökosystem: Eine einzige Website als Ausgangspunkt für Nachrichten, für die Mediatheken öffentlich-rechtlicher Sender und gleichzeitig als kostenpflichtiger Streaming-Dienst für Filme und Musik wäre ein attraktives Angebot, von dem Nutzer in anderen Ländern bereits profitieren. Gestern machte zudem erneut die Nachricht die Runde, dass Google einen Abo-Musikdienst à la Spotify für YouTube plane. Sollte es soweit kommen, wage ich zu bezweifeln, dass die deutschen Nutzer ihn zu sehen bekommen. YouTube in Deutschland hinkt so oder so weiterhin der internationalen Version hinterher.
House of Cards, die zweite Eigenproduktion des Streaming-Portals Netflix ist ziemlich gut. House of Cardinals, die folgende YouTube-Satire des Papst-Rücktritts ist es ebenfalls.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können sich externe Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Filmfreunde und Internetnutzer konnten sich Anfang des Monats über zahlreiche Oscar-nominierten Kurzfilme freuen, die ihren Weg, ganz offiziell, auf YouTube und andere Plattformen fanden. Animierte Filme wie der spätere Oscar-Gewinner Paperman etwa, Head over Heels und auch Adam and Dog. Auch hier im Netzfilmblog stellten wir diese Filme vor. Inzwischen sind sie alle nicht mehr verfügbar, jedenfalls nicht legal.
Dass Filme nach eine Weile auf YouTube und Vimeo verschwinden kommt öfters vor. Einige Projekte wie beispielsweise Breaking the Taboo sind von Anfang an nur für eine begrenzte Online-Zeit geplant. Im Falle der Oscar-nominierten Animationsfilme aber lag die Entscheidung nicht in den Händen der Macher. Das fast alle der Filme am gleichen Tag von YouTube verschwanden, hat einen anderen Grund.
Dem Hollywood-Nachrichtenportal Deadline liegt ein Brief von Carter Pilcher vor, dem CEO des Kurzfilmvertrieb Shorts International. Darin wendet sich Pilcher an die Macher der Filme und bittet sie, diese möglichst schnell von YouTube zu entfernen. Seine Begründung: Die Online-Veröffentlichung schadet den Einnahmen an den Kinokassen im Vorfeld der Oscar-Verleihung.
Zunächst darf man Pilcher nicht vorwerfen, seine Interessen durchzusetzen. Alle der betroffenen Filmemacher hatten offenbar einen Vertrag mit Shorts International und als Vertrieb sind diese angehalten, die ihrer Meinung nach besten finanziellen Ergebnisse mit den Inhalten zu erzielen. Und möglicherweise hat sich wirklich der ein oder andere gegen einen Kinobesuch entschieden, nachdem er die Filme schon online gesehen hat. Ansonsten sind die Begründungen Pilchers aber nicht nur fadenscheinig, sondern bisweilen totaler Bullshit. Schauen wir mal, was er genau schreibt:
The fact that all the films were put online is perplexing as Academy voters have other and better means of viewing the films, including through the Academy-provided DVDs of all the Live Action and Animated short film nominees sent to all voting members.
Was Pilcher sagt, ist dass eine DVD das bessere Erlebnis beschert als ein Clip auf YouTube. Im Zeitalter von HD-Streams ist die Qualität jedenfalls kein Argument, über den Rest lässt sich streiten. Abgesehen davon, dass die Filme mit großer Wahrscheinlichkeit nicht online gestellt wurden, damit sie von den Oscar-Mitgliedern gesehen werden konnten, sondern vermutlich für neue Fans. Aber soweit denkt Pilcher gar nicht erst.
Unlike Webbies or Ani’s, the Academy Award is designed to award excellence in the making of motion pictures that receive a cinematic release, not an online release.
Kurz gesagt: Die Oscars sind für „richtige“ Filme und möchten sich deshalb auch nicht mit diesem Online-Quatsch beschäftigen. Oder nicht? Doch, denn dann heißt es:
Since 2006, we have built theater audiences significantly and created widespread interest in the films themselves and their place in the movie theater. This release of the films on the Internet threatens to destroy 8 years of audience growth and the notion that these film gems are indeed movies.
Jetzt wird es richtig wild: Laut Pilcher sind Kurzfilme, die online laufen, eigentlich gar keine Filme. Denn ein Film ist nur, was im Kino läuft (was sich nebenbei auch mit den Teilnahmekriterien für die Oscars deckt). Als würden gerade junge Menschen nicht verstehen, dass auch ein Film auf YouTube ein „echter“ Film sein kann. Ein zweiter wichtiger Punkt in dieser Passage: Pilcher spricht von dem größeren Publikum, das sein Unternehmen in den vergangenen Jahren in die Kinos gezogen hat. Dass aber im Netz ein neues, vielleicht noch einmal größeres Publikum schlummert, ignoriert er. Stattdessen kommt er mit der alten Hollywood-Keule: Das Internet bedroht das, was wir uns jahrelang aufgebaut haben! Ja, genau. Facepalm.
Geht weiter:
No feature length film would consider a free online release as a marketing tool!
Vielleicht sollte Herr Pilcher öfters mal einen Blick auf Vimeo oder Kickstarter werfen. Projekte wie The UnderWater Realm sind nichts anderes als ein Marketing-Tool für einen geplanten Spielfilm. Andere sind von Beginn an komplett im Netz zu finden: Die Website Vodo verbreitet Feature-Filme auf Bittorrent, die Pirate-Bay-Dokumentation wurde allein auf YouTube 1,5 Millionen mal angeklickt und hat trotzdem zum jetzigen Stand 36.000 US-Dollar an freiwilligen Spenden eingenommen. Es wäre interessant zu wissen, wie viel Geld die Filmemacher von Shorts International am Ende effektiv rausbekommen.
Denn Pilchers Vergleich mit den Spielfilmen lahmt. Kurzfilme im Kino haben es traditionell schwer. Häufig sind es kleine, unabhängige Kinos, die Kurzfilmabende veranstalten und auch das nicht in allen Ländern. Nur wenige, wie die Disney-Produktion Paperman, laufen im Vorspann von (Disney-)Filmen. Für den Rest bedeutet der traditionelle Festival- und Kinolauf zwar eine gewissen Reputation in der Szene, ein großes und breites Publikum erreichen Kurzfilme nur in den seltensten Fällen. Im deutschen Fernsehen etwa sind Kurzfilme bis auf Ausnahmeformate wie Artes Kurzschluss de facto nicht präsent. Genau hier hilft das Internet: Wie der Filmemacher Matt Morris vergangenes Jahr in einem Gastbeitrag schrieb, hat er erst mit der Veröffentlichung seines Films im Netz wirklich Geld eingenommen – und vor allem viele neue Fans gefunden, die anschließend noch die DVD und den Merchandise kauften.
Am Ende zeigt Pilcher einmal mehr die Ignoranz, die weiterhin aus dem knarzenden Hollywood-Gebälk heraustropft wenn es um neue Medien und Vetriebsformen geht. Die Auffassung, dass kein Filmemacher das Netz nutzen würde, um seine Werke zu zeigen oder eine Online-Veröffentlichung sogar den Wert eines Werkes verringert, ist so veraltet wie falsch. Vor allem bringt sich Pilcher selbst um den Erfolg. Statt zu versuchen, die Kurzfilme gleich selbst auf der eigenen Website zu zeigen, über Spenden-Buttons oder per ContentID-Verfahren an den YouTube- und Vimeo-Videos mitzuverdienen (Harlem Shake, anyone?) und den Filmemachern eine neue, internationale Fanbasis für künftige Projekte aufzubauen, entscheidet er sich für die einfachste Lösung: das Löschen. Und steckt die großartigen Kurzfilme dorthin, wo sie seiner Meinung nach hingehören: für einige Wochen lang in miefige Kinosäle und anschließend in die Spartenkanäle des Kabelfernsehens.
Heute Abend findet in Los Angeles wieder die Oscar-Verleihung statt. Hier ein kleines Video zur Vorbereitung: Kinder spielen die heißesten Titelanwärter nach.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können sich externe Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können sich externe Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Seit gestern können Webvideo-Produzenten ihre Inhalte für den Deutschen Webvideopreis einreichen. Neu ist in diesem Jahr, dass die Einsendungen nicht mehr alle von einer Jury gesichtet und nominiert werden, sondern die Verbreitung in sozialen Netzwerken gemessen wird: Jedes Video kann auf der Website des Webvideopreises angesehen und anschließend per Twitter, Facebook oder Google+ weiter verbreitet werden. Daraus ergibt sich anschließend eine Nominiertenliste aus insgesamt 13 Kategorien. Einsendungen werden bis zum 28. April akzeptiert, die Teilnahmekriterien stehen auf der Website.
In der zweiten Abstimmungsphase bis zum 25. Mai entscheiden dann erneut die Internetnutzer über die Gewinner. Dazu wird auch die Verbreitung der jeweiligen Videos in Blogs und Foren untersucht und in die Bewertung mit einbezogen. „Heutzutage ist jeder Zuschauer auch Produzent – und bei uns dementsprechend auch Teil der Jury“, sagt Markus Hündgen, Geschäftsführer des Veranstalters EWVA. Damit bei diesem Format aber nicht bloß bekannte Namen eine Chance haben, vergibt die Jury in jeder Kategorie noch eine zusätzliche Wildcard.
Der Deutsche Webvideopreis wird am 25. Mai in Düsseldorf verliehen und natürlich live auf YouTube übertragen. Hier unser Bericht aus dem vergangenen Jahr.
Die Inuit auf Grönland leben mit von und mit ihrer Tradition. Doch die Tradition bröckelt im wahrsten Sinne des Wortes: Immer dünner werdendes Eis zwingt die Inuit zu neuen Jagdmethoden, und lässt sie gleichzeitig die Zukunft ihrer Kinder in dieser unwirklichen Landschaft hinterfragen. Tolles, nachdenkliches Porträt von Glen Milner und Ben Hilton.