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Neonazi-Kader im NSU-Prozess – Das Medienlog vom Donnerstag, 9. Oktober 2014

 

Am 147. Prozesstag bekam der NSU-Prozess Besuch aus dem rechten Lager: Der Rechtsextreme Karl-Heinz Hoffmann besuchte die Verhandlung und sprach dabei einen Anwalt der Nebenklage und die Verteidigerin von Ralf Wohlleben, Nicole Schneiders, an, wie Kai Mudra in der Thüringer Allgemeinen berichtet. Hoffmann ist der Gründer einer sogenannten Wehrsportgruppe, die später verboten wurde.

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Das Gericht vernahm am Mittwoch zum dritten Mal einen Schweizer Polizisten, der zwischen 2009 und 2012 die Zeugen Peter-Anton G. und Hans-Ulrich M. befragt hatte. G. und M. sollen am Schmuggel der NSU-Mordwaffe Ceska 83 beteiligt sein. Im Anschluss an die Befragung widersprach Wohllebens Anwalt Olaf Klemke der Verwertung der Aussage, weil die Polizei damals einen der Zeugen rechtswidrig festgehalten haben soll.

Der Wert der Aussagen von Schweizer Beamten ist ohnehin umstritten. „Bei der Verhandlung wurde gestern eher noch unklarer, durch welche Hände die Waffe ging“, schreibt Christoph Lemmer von der Nachrichtenagentur dpa. Denn bis heute ist die Transportkette der Waffe, wie sie die Bundesanwaltschaft rekonstruiert hat, nicht bewiesen. Das Gericht habe „die Rätsel um eines der wichtigsten Beweismittel im NSU-Prozess nicht lösen können“.

Das nächste Medienlog erscheint am Freitag, 10. Oktober 2014.