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Die Verschwörungstheorien um den NSU-Komplex – Das Medienlog vom Montag, 10. November 2014

 

Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt wurden im Wohnmobil ermordet, der Heilbronner Mord an einer Polizistin war persönliche Rache, unbequeme Zeugen werden umgelegt – allerhand Theorien dieser Art werden im Umfeld der Berichte über den NSU-Prozess diskutiert. Die meisten sind jedoch schlicht Verschwörungstheorien, geboren aus den vielen offenen Fragen um das Thema, wie Annette Ramelsberger und Tanjev Schultz in der Süddeutschen Zeitung feststellen. Die Autoren haben die populärsten Legenden um das Treiben des Trios ausgewertet – und entdeckten allenfalls „eine Verschwörung zum Schweigen“ bei Zeugen aus der rechten Szene und Ermittlern.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Erwiesen ist indes, dass der NSU auf ein großes Netz aus Unterstützern bauen konnte, die der geflüchteten Gruppe beim Leben im Untergrund halfen – und möglicherweise auch bei der Vorbereitung ihrer Taten. Mehrere mutmaßliche Helfer tummeln sich in Dortmund, wo 2006 der Kioskbesitzer Mehmet Kubasik erschossen wurde. Anwälte der Nebenklage stellten in der vergangenen Woche mehrere Beweisanträge, in denen sie forderten, rechtsextreme Zeugen aus Dortmund zu laden. Einen Überblick zum „Dortmunder Knoten“ liefert René Heilig im Neuen Deutschland.

Nachdem sich die Hauptangeklagte Beate Zschäpe in der vergangenen Woche krank gemeldet hatte, war die Vernehmung des V-Manns Carsten Sz. alias Piatto ausgefallen. Der Zeuge soll nun am 3. Dezember gehört werden, wie die Nachrichtenagentur dpa meldet.

Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 11. November 2014.