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Volker Bouffier als Zeuge im NSU-Prozess? – Das Medienlog vom Montag, 23. Februar 2015

 

Der Fall des dubiosen Verfassungsschützers Andreas T. ist vor Gericht noch lange nicht abgehandelt: Die Anwälte der Hinterbliebenen des 2006 erschossenen Kasselers Halit Yozgat wollen laut Medienberichten neue Beweisanträge im Prozess einbringen, die die Rolle von T. als Zeugen des Mordes aufklären sollen. So soll der damalige hessische Innenminister und heutige Ministerpräsident Volker Bouffier aussagen, dass er früher von dem pikanten Fall erfahren hatte, als er öffentlich zugab, wie Gisela Friedrichsen auf Spiegel Online berichtet.

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T. war zur Zeit des Mordes an dem Deutschtürken Yozgat in dessen Internetcafé, bestritt jedoch bei der Polizei und vor Gericht, von der Tat etwas mitbekommen zu haben. Damit geriet er in Bedrängnis, weil er sich bei der Aussage in Widersprüche verstrickte und unplausible Angaben machte.

Weiterhin geladen werden soll nach dem Willen der Anwälte der damalige Geheimschutzbeauftragte des hessischen Verfassungsschutzes, der kurz nach der Tat mit T. gesprochen hatte. Insgesamt fünf Anträge liegen dem Gericht aus der Hamburger Kanzlei der Juristen Thomas Bliwier, Doris Dierbach und Alexander Kienzle vor. Damit wollen die Opferbeistände beweisen, „dass T. bereits vor dem Tattag im April 2006 konkretes Wissen über die Täter, den Tatort, die Tatzeit und die Art der geplanten Tatbegehung gehabt habe“, wie Friedrichsen zusammenfasst.

Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 24. Februar 2015.