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Eine schwierige Zeit für Zschäpe – das Medienlog vom Mittwoch, 14. Dezember 2016

 

Trauerfall für die NSU-Hauptangeklagte Beate Zschäpe: Ihre Großmutter Anneliese A. ist im Alter von 93 Jahren gestorben, wie Zschäpe laut Medienberichten am Montag erfuhr. Die Oma war nach ihren eigenen Angaben die wichtigste Bezugsperson in ihrer Kindheit. „Ob sich Zschäpes Trauer auf ihre Verhandlungsfähigkeit auswirken und zu einer Verzögerung des Prozesses führen wird, bleibt abzuwarten“, schreibt Wiebke Ramm in der Süddeutschen Zeitung. Die Verhandlung am Dienstag war mit weniger als einer Stunde außerordentlich kurz. Für die Angeklagte falle das Ableben der Oma „in eine schwierige Zeit“ – kurz, bevor der Sachverständige Henning Saß das psychiatrische Gutachten zu einer möglichen Sicherungsverwahrung über Zschäpe vorstellt.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Der Strafsenat entschied am Dienstag, dass zum Fall des tot aufgefundenen Mädchens Peggy Knobloch keine Beweise im NSU-Prozess erhoben werden. Vertreter der Nebenklage hatten sich mit dem mutmaßlichen Mord beschäftigen wollen, weil sie darin einen Hinweis auf mögliche Finanzierungsquellen des NSU vermuteten – nämlich Kinderpornografie. „Es war ein Versuch. Vielleicht kein besonders geschickter“, kommentiert Mira Barthelmann vom Bayerischen Rundfunk. Die Ablehnung der Beweiserhebung hatte sich bereits vergangene Woche abgezeichnet, als Zschäpe angab, kein Wissen zu dem Fall zu haben.

Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 15. Dezember 2016.