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Frische Pasta vs. Lachs in Orangensauce – Italien vs. Australien

 

Fisch mit Agrumen und Nudeln, eine komische, aber leichte Kombination. Und darum hoffen wir auf weniger Geholze als gestern Abend und auf mehr schönes Spiel.
Für 2 Waldarbeiter
250 g Mehl
2 Eier
1 TL Salz
gegen
2 Lachsfilets (à 200 g)
2 Orangen
1 Zitrone
frischer Ingwer (kirschengroß)
1 Frühlingszwiebel oder Charlotte
Honig
Weißweinessig
Olivenöl
Sojasauce

Frische, selbstgemachte Pasta ist nicht nur unglaublich lecker, sondern eigentlich auch recht simpel hergestellt. Das Mehl, das Salz und die Eier zu einem festen Teig verarbeiten, anfangs vielleicht mit einer Gabel arbeiten, später die Hände zu Hilfe nehmen. Je nach Größe der Eier muss man noch minimal Wasser oder minimal Mehl dazutun, ein guter Tipp ist auch, auf einer bemehlten Fläche zu kneten, sonst klebt alles voll. Eine Kugel (kleinstmögliche Oberfläche) formen und mit Frischhaltefolie zugedeckt bei Zimmertemperatur mindestens eine halbe Stunde, besser eine Ganze ruhen lassen. Das ist sehr wichtig, weil der Teig sonst später beim Ausrollen entweder reisst oder sich gleich wieder zusammenzieht.

Für die Orangensauce den Ingwer und die Zwiebel atomisieren, eine Orange auspressen und alles in einem Topf erhitzen. Nach und nach den Rest dazugeben, etwas Honig, die Sojasauce, den Essig (eher wenig), das Öl ? es könnte auch Sesamöl sein, und immer wieder abschmecken. Wenn es zu sauer wird, mit Zucker dagegensteuern. Es sollte aber schon im säuerlichen Milieu bleiben. Auf mittlerer Hitze reduzieren, dass heisst das Wasser verkocht und die Sauce wird dicker. Zur Seite stellen.

Den Ofen auf 200 Grad vorheizen und den Lachs auf Zimmertemperatur bringen: in eine feuerfesten Form etwas Olivenöl gießen und die zweite Orange filetieren. Das geht recht einfach, wenn man die Kappen oben und unten absäbelt (das Weiße muss weg) und dann senkrecht großzügig von oben nach unten die Schale wegschneiden, so daß nur noch Oranges übrigbleibt. Mit einem scharfen Messer zwischen den Segment-Häuten die Filets rausschneiden. Über der Form arbeiten, der Orangensaft sabbert dann da rein. Den Lachs schon mal reintun und pfeffern, nachmal etwas Olivenöl drauf und ab in den Ofen damit. Man kann etwas Alufolie drüberlegen, daß der Fisch nicht zu trocken wird.

Einen Topf Salzwasser für die Pasta zum kochen bringen. Der Nudelteig sollte jetzt superentspannt sein und darum teilt man ihn in vier gleich große Kugeln. Mit einer Nudelmaschine dünne Teigbahnen herstellen und dann Bandnudeln machen. Ohne Maschine wirds kompliziert, mit einem Nudelholz den Teil 1 mm dick ausrollen und dann lange Bandmudeln schnitzen. Die Pasta 3 Minuten in das kochende Wasser geben, in einem Sieb abtropfen lassen.
Der Nudelprozess dauert so etwa 12 bis 15 Minuten, und jetzt dürfte auch der Lachs gar sein. Mit dem kleinen Finger reinpieksen, in der Mitte sollte es angenehm lauwarm sein, salzen.

Ein Nudelnest auf dem Teller bauen und den Lachs drauflegen. Den Saft in der Form zu der Orangensauce geben und nochmal kurz aufkochen und drüberleeren.

Spielbericht
Schon sehr ungewöhnlich, was die Australier da machen. Der Fisch und die Orangen, das ist ein ganz neuer Geschmack, der das Grün betritt. Erfrischend und säuerlich, aber nicht so schlimm, daß es den feinen Fischgeschmack dominieren würde. Nach der dritten Gabel passt es irgendwie, und alles hat sich eingespielt. Man findet Spaß an der Kombinationsfreudigkeit und kuckt rüber zu den Italienern: Die haben eine solide Abwehr formiert und finden auch erst nach drei Gabeln zur Orangensauce. Aber nicht schlecht, und es entwickelt sich eine spaßige Partie. Lachs ohne Sauce, Lachs mit Sauce, Sauce alleine, Lachs mit Nudeln ohne Sauce. Nudeln mit Sauce, Nudeln ohne Sauce – und schon ist der Teller leer und das Spiel vorbei. Schade, daß Australien kurz vor Schluß noch zum 3 zu 2 einschiebt und es zu keiner Verlängerung kommt.