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Csirkepaprikás – Paprikahähnchen aus Ungarn

 

Zuerst fällt einem zu Ungarn ja Gulasch oder Palatschinken ein. Das hierzulande relativ unbekannte Nationalgericht Csirkepaprikás müsste aber eigentlich an erster Stelle stehen, weil es einfach unglaublich gut schmeckt
Pro Magyar:
1 – 1,5 Hühnerschenkel je nach Grösse
0,5 rote Paprikaschote
1 kleine Tomate
0,5 Zwiebel
1 Zehe Knoblauch
0,5 Becher Schmand oder Saure Sahne
Tomatenmark
1 EL Schweineschmalz
1 EL Paprikapulver
1 TL Mehl
Salz
0,5 TL Hühnerbrühe (Instant)
Für die Spätzle
1 Ei
80 g Weizenmehl Typ 405
Salz
1 Spätlzeherstellgerät

Den Hühnerbeinen die Haut abziehen. Klingt eklig, ist es auch, muss aber sein. Weil die würde nachher auf dem Teller noch viel ekliger nur schlabberig stören. Also mit dem Finger oder einem stumpfen Ess-Messer oben am Schenkel zwischen Haut und Fleisch gehen und wie wenn man Kniestrümpfe auszieht verfahren. Unten mit einem scharfen Messer einfach abschneiden.

Zwiebeln und Koblauch schälen und feinst hacken. Die Tomate vierteln, entstrunken und alles was glibberig ist und die Kerne entfernen, grob zerkleinern. Paprika ebenfalls entstrunken und alles Weiße und die Kerne raus, in dünne Streifen schneiden.

In einer unbeschichteten Pfanne das Schmalz auf volle Pulle zum Rauchpunkt erhitzen, schon ist die patentierte REZEPTOR-Antihaftbeschichtung hergestellt. Pfanne kurz vom Feuer nehmen (also etwas abkühlen lassen) und dann die Hähnchenschenkel auf nicht ganz voller Hitze darin braten. Öfters wenden. Wenn sie beidseitig braun sind auf einem Teller parken und die Zwiebeln im selben Schmalz rösten. Die dürfen ruhig auch goldbraun werden, das gehört sich so, spätestens dann muss man aber »paprizieren«, das bedeutet mit dem Paprikapulver bestreuen. Paprika, Tomaten und Knoblauch dazu, mit 0,1 l Wasser (oder Weisswein?) ablöschen und mit Hühnerbrühe, Salz und Pfeffer und evtl noch Tomatenmark würzen. Die Schenkel dürfen jetzt wieder mitspielen und zugedeckt auf kleiner Hitze etwa 30 Minuten schmoren, ab und zu umrühren und eventuell mal Wasser nachgiessen.
Jetzt vermischen sich die Aromen: die Paprika und die Tomate lösen sich auf, das Hühnchen gibt Geschmack in die Sosse ab und nimmt gleichzeitig Geschmack auf – man kann es schon riechen.

Inzwischen schnell die Spätzle gemacht: Einen großer Topf mit Salzwasser zum kochen bringen, bis dahin ist der Teig fertig. Eier, Mehl und Salz in einer Schüssel zusammenrühren bis ein glatter Teig entsteht. Noch etwas weiterrühren, die Konsistenz soll schon recht zähflüssig sein. Mit einem geeigneten Gerät (Spätzlepresse, Spätzlehobel, Spätzlebrett: einfach von einem befreundeten Schwaben ausleihen) den Teig portionsweise ins kochende Wasser bringen, aufkochen lassen, eine halbe Tasse kaltes Wasser dazuleeren und nochmals aufkochen lassen, dann mit einem Schaumlöffel die fertigen Spätzle rausfischen und halbwegs nass irgendwo zugedeckt parken.

Sobald sich das Fleisch leicht vom Knochen löst das Mehl mit dem Schmand verrühren und in die Sosse kippen. Nochmal kurz aufköcheln lassen und mit den Spätzle servieren.

Dazu passt als frischer und saurer Kontrast Gurkensalat.