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Internationale Wirtschaftsbeziehungen und Europa

Überblick: Es wächst und wächst, und das immer schneller: Allein in den vergangenen zehn Jahren hat sich das Volumen des Welthandels verdoppelt. Immer mehr Unternehmen verlegen ihre Fabriken in die Länder, in denen sie am günstigsten produzieren können. Weil Transport- und Kommunikationskosten dank der Globalisierung enorm gesunken sind, lohnt es sich finanziell, Waren rund um den Globus zu schicken, anstatt sie vor der eigenen Haustür herzustellen. Weiter„Internationale Wirtschaftsbeziehungen und Europa“

 

Ost- und Westdeutschland (1949-1990)

Ost- und Westdeutsche Polizisten stehen einander an einer Grenzmarkierung gegenüber, zirka 1955. (© Three Lions/Hulton Archive/Getty Images)

Der Zweite Weltkrieg hatte am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht geendet. Das Land war nun zwischen den Siegermächten USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion in vier Besatzungszonen aufgeteilt, auch die Hauptstadt Berlin wurde in vier Sektoren geteilt. Im Zeichen des erstarkenden Ost-West-Konflikts kam es 1949 schließlich zur Gründung zweier neuer deutscher Staaten: Der Bundesrepublik Deutschland (BRD) in den ehemaligen West-Besatzungszonen und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in der ehemaligen Ost-Besatzungszone. Es dauerte jedoch noch bis 1972, dem Jahr in dem der Grundlagenvertrag abgeschlossen wurde, bis die beiden deutschen Staaten sich gegenseitig auch als souveräne Staaten anerkannten.

Die Staaten unterschieden sich deutlich in ihrer politischen und wirtschaftlichen Ausrichtung: Während in der BRD mit dem Wiederaufbau das „Wirtschaftswunder“ begann, wurde in der DDR der Sozialismus installiert. SPD und KPD wurden zwangsvereinigt zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). In der neu geschaffenen Volkskammer wurde Wilhelm Pieck zum Staatspräsidenten und Otto Grotewohl zum Ministerpräsidenten gewählt, die entscheidende Macht hatte jedoch Walter Ulbricht inne, der Generalsekretär der SED. In der BRD fanden im Herbst 1949 die Wahlen zum ersten Deutschen Bundestag statt, bei denen die CDU/CSU die stärkste Fraktion wurde. Konrad Adenauer wurde zum Bundeskanzler, Theodor Heuss zum Bundespräsidenten gewählt.

In der BRD kommt in den sechziger Jahren die Studentenbewegung bzw. 68er-Bewegung auf: Verschiedene pazifistische, antiautoritäre, emanzipatorische und antikapitalistische Bewegungen bestimmen die Öffentlichkeit. Die linksextreme Rote Armee Fraktion (RAF) verübte in den Siebzigern mehrere Terroranschläge. Aus der 68er-Bewegung entstanden die Neuen Sozialen Bewegungen, aus deren Ökologiebewegung in den achtziger Jahren die Grünen als neue Partei hervorgingen.

In der DDR versuchen die Bürger mehrmals, sich gegen die SED-Diktatur zu wehren: Am 17. Juni 1953 protestieren sie in einem Volksaufstand gegen die Verschärfung der Arbeitsbedingungen. Doch ihre Lage verbessert sich zunächst nicht, 1961 werden die Grenzen zwischen DDR und BRD durch den Bau der Berliner Mauer noch undurchlässiger. Erst die ebenfalls friedlichen Proteste der Montagsdemonstrationen über dreißig Jahre später führen zum Sturz des SED-Regimes. Im Jahr 1990 kommt es schließlich zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten.


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Der Weg zur deutschen Einheit: Ausgewählte Artikel und Materialien zum Thema

Deutsche Teilung

BRD und DDR – doppelte Geschichte (ZEIT ONLINE, 4.9.2009)
Wie sich die beiden deutschen Staaten parallel entwickelten, zeigt diese Bildergalerie.

Staatschefs der ersten Stunde – der Diktator und der Patriarch (DIE ZEIT Nr. 1/2009)
Walter Ulbricht verkörperte den SED-Staat, Konrad Adenauer die frühe Bundesrepublik. In vieler Hinsicht waren die beiden Männer so gegensätzlich wie die politischen Systeme, denen sie dienten – doch sie hatten auch manches gemeinsam.

Das Potsdamer Abkommen (DIE ZEIT Nr. 32/2003)
Die Siegermächte beschlossen auf der Potsdamer Konferenz nicht nur die Teilung Deutschlands in die vier Besatzungszonen, sondern auch die zu zahlenden Reparationen sowie die Entmilitarisierung und Entnazifizierung. Hier finden Sie den Beschluss im Wortlaut.

Sechzig Jahre Bundesrepublik Deutschland (ZEIT ONLINE, 12.5.2009)
Die Geschichte der Bundesrepublik, erzählt in einer Fotostrecke mit 45 Bildern.

Gründung der DDR – Die Republik der Partei (DIE ZEIT Nr. 42/2009)
1949 erlaubte Stalin den ostdeutschen Kommunisten die Gründung der DDR. Die Geschichte der DDR-Gründung.

Die deutschen Bundeskanzler (ZEIT ONLINE, 10.11.2009)
Wer regierte wann? Eine Fotostrecke stellt alle Bundeskanzler vor und die erste Bundeskanzlerin.

DDR-Geschichte – Weißer Rabe im Unrechtsstaat (DIE ZEIT Nr. 46/2009)
Christian Führer, der als Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche das Gelingen der Revolution beförderte, erzählt vom Leben in der DDR.

Die Stasi lebt (ZEIT ONLINE 28.01.2015)
Aufgebrachte Bürger stürmten vor 25 Jahren die Zentralen der DDR-Staatssicherheit. Bis heute verändern die Spitzel-Akten das Leben von Menschen radikal. 

Mit einem Hauch Propaganda (ZEIT ONLINE 05.02.2015)
Unter Aufsicht und mit knappen Materialien schufen Grafiker in der DDR bemerkenswerte Plakatkunst. Entstanden ist ein Mosaik aus Politik, Propaganda, Wissenschaft, Kultur und Lebensgefühl, das ein buntes Porträt von Staat und Gesellschaft zeichnet. Auch macht es deutlich, was sich mit den Jahren verändert hat: Stück für Stück schlugen sich neue Freiheiten für die Bevölkerung in der Kunst nieder.

Wirtschaftswunder und Wirtschaftskrise

Die wirtschaftliche Entwicklung in Ost und West – Leistung, Leistung, Leistung! (DIE ZEIT Nr. 1/2009)
Im Westen wuchs nach dem Krieg mit dem Bruttosozialprodukt das Selbstbewusstsein. Im Osten gab es ein Industriewunder – aber keine Schokolade

Das Wirtschaftswunder (Dokumentarfilm, ZDF, YouTube)
Es sind die Jahre des unbekümmerten Geldausgebens, als Adenauer die dynamische Rente einführt, ein Gefühl grenzenlosen Wachstums herrscht damals vor das deutsche Wirtschaftswunder der 1950er und 1960er Jahre.

Ölkrise 1973 – Der Stillstand, der ein Fortschritt war (DIE ZEIT Nr. 48/1998)
Zwischen Ölkrise und neuer Lebensqualität: Eine Erinnerung an die autofreien Sonntage im Herbst 1973.

Kalter Krieg

Der Begriff Kalter Krieg bezeichnet die Phase ab dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion. Im Kalten Krieg standen sich zwei Lager gegenüber: die USA und ihre Verbündeten einerseits und die Sowjetunion und ihre Verbündeten andererseits. Er heißt Kalter Krieg, da die USA und die Sowjetunion nie direkt gegeneinander Krieg führten. Stattdessen gab es mehrere Stellvertreterkriege. Die Sowjetunion kritisierte die kapitalistische Politik der USA. Die Haltung der USA war anti-kommunistisch. Der Grund für den Kalten Krieg war also ein Konflikt zwischen zwei Ideologien: Kapitalismus und Kommunismus. Gleichzeitig fand zwischen den USA und der Sowjetunion über Jahrzehnte ein Wettrüsten statt. Aber keiner der Staaten wollte einen direkten Krieg. Denn beide Seiten hatten Atomwaffen und fürchteten sich davor, dass die andere Seite sie einsetzen würde.

Politische Kultur im Kalten Krieg (Bundeszentrale für politische Bildung)
In dieser Publikation finden Schüler mehrere Artikel, die beschreiben, wie der Gegensatz von Kapitalismus und Kommunismus die politische Kultur und die Filmkultur auf beiden Seiten beeinflusste.

Geschichte in Augenblicken – Warschauer Pakt (radioeins)
Der Warschauer Pakt war das Gegenstück zur Nato. In ihm waren die Sowjetunion und ihre verbündeten Staaten organisiert. Dieser Podcast erläutert die Entstehungsgeschichte des Warschauer Paktes.

Der Frieden am Südpol (ZEIT ONLINE, 23.06.2011)
Im Kalten Krieg ging es auch um die Aufteilung der Antarktis. Mit dem Antarktisvertrag von 1961 wurde der kälteste Ort der Welt mitten im Kalten Krieg zur ersten kernwaffenfreien Zone. Im Wettrüsten zwischen USA und Sowjetunion hatte es erstmals einen Stopp gegeben.

Schlug er zu? (DIE ZEIT, 27/2009)
Dass der Kalte Krieg eine hitzige Auseinandersetzung war, zeigen die Mythen, die damit verbunden sind. Nikita Chruschtschow, der ehemalige russische Regierungschef, soll vor der Vollversammlung der UN einmal mit seinem Schuh auf den Tisch eingeschlagen haben. Doch stimmt die Geschichte?

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben (ZEIT ONLINE, 11.03.2010)
Im Westen wird Michail Gorbatschow, der ehemalige Präsident der Sowjetunion, für seine Reformpolitik gefeiert. Im heutigen Russland ist er jedoch nicht annähernd so beliebt. Warum das so ist, erklärt Hellmuth

Studentenbewegung und Rote Armee Fraktion

Rudi Dutschke – Ein Rebell, der zum Idol wurde (DIE ZEIT Nr. 3/2004)
Kein Zweifel – niemand anders hat der 68er-Bewegung so sehr ihren Stempel aufgedrückt wie Rudi Dutschke. Eine Biografie klärt die Widersprüche des Studentenführers.

http://www.youtube.com/watch?v=jr1274QG3K0
Der Deutsche Herbst – Chronik des RAF-Terrors 1977 (Dokumentarfilm, Bayerischer Rundfunk, YouTube)

RAF – Dämonisierung des Terrors (DIE ZEIT Nr. 12/2007)
Die Taten der RAF waren von sinnloser Brutalität. Doch wer sie bloß als Ausdruck einer „Lust an Gewalt“ betrachtet, der verfehlt das Phänomen des Terrorismus und leistet seiner Entpolitisierung Vorschub, schreibt ein ZEIT-Autor.

Neue politische Parteien

Von der SED zur Linkspartei – Auferstanden aus Ruinen (ZEIT ONLINE, 8.12.2009)
Im Dezember 1989 rettete sich die SED als PDS in die neue Zeit – die West-Ausdehnung schaffte sie nicht allein.

Geschichte der Linkspartei (DIE ZEIT Nr. 8/2008)
Infokasten zur Geschichte der PDS/Linkspartei.

PDS und SPD – Umarmen oder bekämpfen? (DIE ZEIT Nr. 45/1994)
Anfang der Neunziger stellt sich für die SPD die Frage, wie sie mit der postkommunistischen PDS umgehen sollen.

Grüne aus Ost und West – Falscher Friede (DIE ZEIT Nr. 1993/21)
Als die westdeutschen Grünen 1993 mit dem ostdeutschen Bündnis90 fusionierten, prophezeite der ZEIT-Autor noch, die neue Partei könnte schnell langweilig werden.

Grünen-Jubiläum – Umschwärmte Grüne feiern sich selbst (ZEIT ONLINE, 11.1.2010)
Beim Regieren sind sie aus der Übung geraten, dennoch werden sie von allen Parteien umworben: Die Grünen feiern ihren 30. Geburtstag.

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Weimarer Republik 1919 – 1933

Das Deutsche Reich hatte den Ersten Weltkrieg verloren – die alliierten Kriegsgegner Frankreich, England, Italien und die USA, machten es bei Kriegsende im Jahr 1918 zur Bedingung für die Friedensverhandlungen, dass Deutschland gleichzeitig demokratische Reformen durchführte. Außerdem hatte die durch den Kieler Matrosenaufstand ausgelöste Novemberrevolution das ganze Reich erfasst. Weiter„Weimarer Republik 1919 – 1933“

 

Weltkrieg in Europa 1914 – 1918: „Alles Fürchterliche ist entfesselt“

Erster Weltkrieg, Bilanz: 17 Millionen Tote
Soldatenfriedhof der Gedenkstätte auf dem Hartmannsweilerkopf in Cernay (Frankreich) für im Ersten Weltkrieg bei den Kämpfen gefallene Soldaten. © picture-alliance/dpa

 

Die Weltmachtbestrebungen des deutschen Kaiserreichs im frühen 20. Jahrhundert wirken auf die anderen europäischen Mächte bedrohlich. Gleichzeitig beunruhigt es deutsche Politiker, dass die Armeen der Verbündeten Russland, Frankreich und Großbritannien der eigenen überlegen sind. England fürchtet die stärker werdende deutsche Flotte. Frankreich will die deutsche Vormachtstellung auf dem Kontinent nicht länger hinnehmen. Italien plant die territoriale Expansion. Diese komplexe Konstellation und die Anspannung, die zwischen den Mächten herrscht, sind die Wegbereiter für eine militärische Konfrontation, die als Erster Weltkrieg in die Geschichte eingeht.

Das Attentat von Sarajewo auf Franz Ferdinand, den Thronfolger Österreich-Ungarns, und seine Ehefrau Sophie gilt heute als Auslöser für den Krieg: Am 28. Juni werden beide in der bosnischen Hauptstadt beschossen und sterben kurz darauf an ihren Verwundungen. Exakt einen Monat darauf, am 28. Juli 1914, erklärt Österreich-Ungarn Serbien den Krieg. Als Russland nur zwei Tage später die Generalmobilmachung seiner Armee zur Unterstützung Serbiens befiehlt, überschlagen sich die Ereignisse. Das Deutsche Reich erklärt als Bündnispartner Österreich-Ungarns am 1. August Russland den Krieg. Noch am selben Tag marschieren russische Truppen über die ostpreußische Grenze.

Der Erste Weltkrieg war nicht nur ein Krieg um Europa

Im Ersten Weltkrieg kämpfen auf der einen Seite die sogenannten Mittelmächte Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und das Osmanische Reich, auf der anderen die Triple Entente, zu der Großbritannien, Frankreich und Russland gehören, später unterstützt durch die USA und weitere. Kriegsschauplatz ist dabei nicht nur Europa. Auch die deutschen Kolonien werden umkämpft. Da die Kolonialstreitkräfte nicht für die Verteidigung ausgerüstet sind, erlangen die Gegner des Kaiserreichs schnell die Kontrolle über die deutschen Kolonien.

Karte: Der Erste Weltkrieg
Diese Karte zeigt die am Ersten Weltkrieg beteiligten Parteien. Grün: Triple Entente und Verbündete. Orange: Mittelmächte. Grau: Unbeteiligte Staaten. CC 3.0: Aivazovsky at the English language Wikipedia

 

Im Deutschen Kaiserreich herrscht bei Ausbruch des Krieges noch die Auffassung vor, der Krieg diene bloß der Verteidigung. Bald jedoch, angefacht durch die schnellen Erfolge im Westfeldzug, werden zum Teil bizarre Annexionsprojekte formuliert. Das überwiegend wirtschaftliche Ziel der Ausweitung der deutschen Kolonien verliert zunehmend an Bedeutung. Ins Zentrum tritt stattdessen die allgemeine Machterweiterung in Europa. Das Deutsche Reich strebt nach Vergrößerung, um die gefährdete Hegemonialstellung auf dem europäischen Festland zu sichern. Diese Ziele finden in der deutschen Bevölkerung, bei den politischen Parteien und Personen des öffentlichen Lebens eine breite Unterstützung.

Frontenkrieg mit Grabenkämpfen im Ersten Weltkrieg
Österreichische Truppen führen während des Ersten Weltkrieges einen Sturmangriff an der Isonzofront (Ostabschnitt der italienisch-österreichischen Front) durch (undatiertes Foto). © picture-alliance/dpa

 

Im Ersten Weltkrieg kommen neue Kriegsgeräte wie Panzer, Flugzeuge und Luftschiffe sowie Massenvernichtungswaffen wie Giftgas zum ersten Mal zum Einsatz. „Alles Fürchterliche ist entfesselt“, notiert Erich Mühsam in seinem Tagebuch. Da die Kriegsparteien weder die Waffentechnik noch die taktischen und strategischen Voraussetzungen für einen Bewegungskrieg besitzen, entwickelt sich bald an fast allen Fronten ein zermürbender Stellungskrieg. Auf beiden Seiten kämpfen Millionen Soldaten, ohne dass sie die militärische Lage kriegsentscheidend beeinflussen können.

17 Millionen Menschen sterben im Ersten Weltkrieg

Aufgrund der festgefahrenen Situation sinkt die Hoffnung der Deutschen auf einen Sieg. Vor allem, weil man im Deutschen Reich einsehen muss, dass die eigenen Kapazitäten nicht ausreichen, um die umkämpften Stellungen dauerhaft aufrechterhalten zu können. Durch die britische Blockade der Nordseehäfen wird der Rohstoffmangel verstärkt.

Paul von Hindenburg, Chef der Obersten Heeresleitung, und sein Stellvertreter Erich Ludendorff legen im Jahr 1916 ein Programm vor, das die Fokussierung der gesamten Wirtschaft auf die Produktion von Munition und Waffen vorsieht, um den Krieg im Sinne des Deutschen Kaiserreichs zu entscheiden. Das „Hindenburg-Programm“ scheitert jedoch, – nicht zuletzt, weil es an Arbeitskräften mangelt und keine ausreichenden Transportmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Anders als zu Beginn des Krieges geglaubt, war dieser zu einer mehrjährigen Materialschlacht geworden, die insgesamt mehr als 17 Millionen Menschen das Leben kostet. 1918 muss das Kaiserreich die Niederlage anerkennen.

 

Der Erste Weltkrieg:
Ausgewählte Artikel und Materialien zum Thema:

Der Erste Weltkrieg: Die Chronik

Das Kaiserreich und der Krieg – „Der erste totale Krieg“ (DIE ZEIT Nr. 35/1998)
Im August 1914 rief Kaiser Wilhelm II. den abziehenden Truppen zu: „Ehe noch die Blätter fallen, seid Ihr wieder zu Hause.“ Stattdessen folgte ein vierjähriger Weltkrieg, dessen Zentrum in Europa lag. Woran das deutsche Kaiserreich zugrunde ging – und was daraus folgte.

Chronologie – Der Erste Weltkrieg 1914–1918 (arte.tv)
Von der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand bis zur Unterzeichnung des Waffenstillstands – der Erste Weltkrieg im Überblick.

Archiv zeigt Fotos aus Schützengräben mit 3D-Effekt (ZEIT ONLINE/AFP-TV)
Hundert Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges zeigt das Europeana-Online-Archiv Fotografien, Tagebücher und Dokumente von Soldaten und ihren Angehörigen.

Historische Bildpostkartensammlung Prof. Dr. S. Giesbrecht (Universität Osnabrück)
Die Postkartensammlung Prof. Dr. S. Giesbrechts enthält über Eintausend Exemplare aus dem Ersten Weltkrieg, die hier betrachtet werden können. Die Zeitzeugendokumente erlauben eindrucksvolle Einblicke in die Alltäglichkeit deutscher Kriegspropaganda zu Zeiten von Wilhelm I.  

Theodor Eschenburg – Zeugen des Jahrhunderts (ZDF)
Theodor Eschenburg erlebte den Kriegsausbruch 1914 als zehnjähriger Junge, später wurde er Politikprofessor in der Bundesrepublik. Sein Vater war Kapitän der Marine im Ersten Weltkrieg. Aus der Doppelperspektive eines Zeitzeugen und eines Politikwissenschaftlers schildert Eschenburg die politische Situation vor dem Krieg und die Rolle des Kaisers, seine Erinnerungen an den Kriegsausbruch und spricht über die militärische Führung und das Kriegsende.

„14 – Tagebücher des Ersten Weltrkriegs“: In acht Episoden erzählt die dokumentarische Drama-Serie vom größten und verheerendsten Krieg, den die Menschheit bis dahin erlebt hatte — und zwar aus Sicht derer, die ihn unmittelbar am eigenen Leib zu spüren bekamen.
Teil 2/4Teil 3/4Teil 4/4

Kriegswerkzeug und Waffentechnik – Die tödlichen Früchte der industriellen Revolution (DIE ZEIT Nr. 32/2004)
Der Erste Weltkrieg hat durch den neuartigen Einsatz von Panzern und Giftgas die gesamte Kriegstechnik des 20. Jahrhunderts bestimmt.

Exzess auf Zelluloid (DIE ZEIT, 32/2004)
Josef Goebbels gilt als Meister der moderner Kriegspropaganda. Doch bereits im Ersten Weltkrieg kämpften Propagandisten mit Bildern und Filmen um die Unterstützung der Bevölkerung für den Krieg.

Der Erste Weltkrieg – Ursachen und Wirkung (MDR, LexiTV, 8.1.2010)
Mehr als 17 Millionen Tote gehören zur schrecklichen Bilanz des Ersten Weltkrieges, der in der Militärgeschichte als erster „industrieller“ Massenkrieg gilt.

Erster Weltkrieg – Alltag an der Heimatfront (DIE ZEIT Nr. 33/2004)
Das Tagebuch des Historikers Karl Hampe: Ein einmaliges Zeugnis zur Mentalitätsgeschichte des Ersten Weltkrieges.

„Wann wird das Morden ein Ende nehmen?“ (Landeszentrale für politische Bildung, Thüringen)
Soldaten schrieben von der Front in die Heimat. Was sie in den Briefen über das Töten, den Alltag in den besetzte Gebieten, ihre Kameraden und Festivitäten berichteten und wie sie an die Familien in der Heimat dachten, haben Thüringer Historiker analysiert.

Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg (Deutsches Historisches Museum, LeMO)
Der Erste Weltkrieg war eine Materialschlacht – auch in der Propaganda. Auf Plakaten, Geschirr oder Alltagsgegenständen spielte sie bei der Mobilisierung der Bevölkerung eine entscheidende Rolle. Alle Kriegsparteien setzten erstmals moderne Medien wie Film und Fotografie gezielt ein, um Menschen – Freund und Feind gleichermaßen – zu beeinflussen.

Die Schlacht bei Tannenberg – Erst Dampfwalze … (DIE ZEIT Nr. 35/1994)
Die Schlacht bei Tannenberg im August 1914 belegt eine alte Weisheit: Ein falsch verstandener Sieg verleitet die Völker zum Übermut und zum Irrtum und trägt in sich schon den Keim künftiger Niederlagen.

Der Untergang des alten Europa (Dokumentarfilm, Arte, YouTube)
Der Film beschreibt die Katastrophe des Ersten Weltkrieges aus einem gesamteuropäischen Blickwinkel. Er zeigt, dass die Stimmungslage und die ungelösten Spannungen vor 1914 in Europa längst auf Krieg deuteten. Das Attentat von Sarajewo war nicht mehr als ein willkommener Anlass für die Auslösung.

Erster Weltkrieg – Sieg oder Untergang (DIE ZEIT Nr. 34/2006)
Dass der Erste Weltkrieg die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts war, die den Keim für weitere, noch größere Katastrophen in sich barg, wird immer deutlicher. Der britische Historiker David Stevenson hat eine große Geschichte des Ersten Weltkrieges geschrieben, die nationale Perspektiven überwindet.

Deutsche Kriegsverbrechen – Freispruch für den General (DIE ZEIT Nr. 31/2003)
Wie deutsche Kriegsverbrechen nach dem Ersten Weltkrieg geahndet wurden.

Thomas Mann – Krieg veredelt den Menschen (DIE ZEIT Nr. 10/2010)
Alles nur ein Spiel mit Worten? Unter den Großdichtern, die vom Schreibtisch aus zu den Waffen riefen, gehörte auch der für seine Empfindsamkeit gerühmte Thomas Mann.

Langzeitfolgen des Versailler Vertrags – Erster Weltkrieg endet 2010 (Dokumentarfilm, n-tv)
2010 schließt Deutschland ein wichtiges Kapitel seiner Geschichte ab: Dann werden die letzten Folgeschulden des Ersten Weltkriegs getilgt sein.

Wissenstest: Der Erste Weltkrieg (Geo Epoche Nr. 14/04)
Wie genau kennen Sie die Fakten des Ersten Weltkriegs? Wissenstest mit 15 Fragen.

Menschen im Ersten Weltkrieg

Franz Ferdinand (DIE ZEIT Nº 11/2014)
Kein Hoffnungsträger wurde 1914 in Sarajevo ermordet, sondern ein autokratischer Falke. Ein Gespräch mit der Franz-Ferdinand-Biografin Alma Hannig über die Legenden rund um einen schwierigen Charakter.

Wilhelm II. (DIE ZEIT Nº 08/2014)
1914 steht der Monarch längst nicht mehr im Zentrum der Macht. Doch dem Volk gegenüber muss der Nimbus gewahrt werden.

Thea Sternheim (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Ihr Tagebuch ist eine große Chronik des 20. Jahrhunderts. Die ersten Kriegsmonate schildert sie darin hellsichtig und illusionslos.

Fritz Haber und Clara Immerwahr (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Gas sei eine humane Waffe, behauptet der Chemiker, und entwickelt Verfahren, um es an der Front einzusetzen. Seine Frau protestiert vergeblich dagegen.

Anita Augspurg (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Die Feministin kämpft für eine europäische Friedenspolitik. Ihre Versammlungen tarnt sie als Teestündchen.

Thomas und Heinrich Mann (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Der Krieg entzweit die Brüder. Thomas sieht einen kulturellen Aufbruch, bei Heinrich ist „nichts als Trauer“ zu spüren.

Elsbeth Schragmüller (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Als einzige Frau leitet sie im Krieg eine Abteilung des deutschen Nachrichtendienstes. Ihre bekannteste Agentin ist Mata Hari.

Max Weber (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Zeit der Bewährung! Der Kriegsbeginn verspricht dem Heidelberger Soziologen eine willkommene Abwechslung vom Professorenleben.

Franc Marc (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Wie viele Künstler und Intellektuelle verspricht er sich vom Fronterlebnis „Reinigung“ und Erneuerung. Zu spät erkennt er seinen Irrtum.

Erich Mühsam (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Der Pazifist erkennt sich selbst nicht wieder: Für einen kurzen Augenblick verfällt auch er im August 1914 dem nationalen Taumel.

Friedrich Ebert (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Unter seinem Vorsitz stimmt die SPD 1914 geschlossen für die Kriegskredite. Auf lange Sicht wird sich die Partei darüber spalten.

Martin Buber (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Bis 1916 feiert der jüdische Religionsphilosoph den Krieg. Dann denkt er um – und datiert die Wende vor: Ins Jahr 1914.

Rosa Luxemburg (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Als Reaktion auf die Haltung der SPD gründet sie im August 1914 eine Anti-Kriegs-Gruppe. Und sie bleibt ihrem Pazifismus bis zum Ende treu.

Therese von Bayern (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Auch in politischen Fragen hat die Naturkundlerin einen scharfen Blick: Anders als ihre fürstlichen Verwandten kann sie Uniformen und Hurra-Gebrüll nichts abgewinnen.

Harry Graf Kessler (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Er liebt die russische Musik und die französische Literatur. Doch als der Krieg beginnt, eilt auch der Kosmopolit Kessler bereitwillig an die Front.

Theobald von Bethmann Hollweg (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Als „Flaumacher“ und „Zauderer“ wird er verspottet. Doch gerade durch seine Verzögerungstaktik fördert er im Juli 1914 die Eskalation der Krise.

Paul von Lettow-Vorbeck (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Sein sinnloser Kampf in Deutsch-Ostafrika wird zum mörderischen Egotrip. Trotzdem ehrt ihn die Bundeswehr noch heute als Kriegshelden.

Wilhelm Muehlon (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Er arbeitet im Herzen der Rüstungsindustrie und wird zu einem der schärfsten Kritiker der deutschen Politik.

Bruno Doehring (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Der Berliner Domprediger ruft den „heiligen Krieg“ aus und erklärt die Deutschen zum Erlöservolk.

Albert Ballin (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Bis zuletzt hofft der Hamburger Reedereidirektor, zwischen London und Berlin vermitteln zu können. Sein Freund, der Bankier Max Warburg, unterstützt ihn dabei nach Kräften.

Graf Zeppelin (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Bombenangriffe auf London – davon träumt er, als der Krieg beginnt. Doch viele seiner Luftkriegsfantasien sind der Reichsleitung zu radikal.

Fritz Niebergall (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Von einem, der auszog, das Kämpfen zu lernen: Die Geschichte eines jungen Rekruten aus Heidelberg.

Albert Einstein (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Voller „Mitleid und Abscheu“ betrachtet er den Krieg. Die meiste Zeit aber ist er mit anderen Dingen beschäftigt: Mit seiner Geliebten – und der Physik.

Helmuth von Moltke (DIE ZEIT Nº 08/2014)
Am liebsten hätte er Frankreich, Russland und Großbritannien schon 1912 angegriffen. Doch als es 1914 ernst wird, versagen ihm die Nerven.

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Das Deutsche Kaiserreich 1871 – 1918

Überblick: Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs war am 18. Januar 1871 der erste deutsche Nationalstaat entstanden, im Spiegelsaal von Versailles wurde der preußische König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser ernannt. Das Kaiserreich war eine konstitutionelle Monarchie: Kaiser Wilhelm I. setzte den ersten Reichskanzler ein, Otto von Bismarck, der wiederum der Regierung vorstand. Weiter„Das Deutsche Kaiserreich 1871 – 1918“

 

Unternehmen & Gründer

Überblick: Sie schaffen Arbeitsplätze, stellen innovative Produkte her und sorgen für Wachstum und Wohlstand: erfolgreiche Unternehmer. Der Ökonom Joseph Schumpeter bezeichnete sie einst als die „schöpferischen Zerstörer“ der Wirtschaft. Denn: Unternehmer stehen im gegenseitigen Wettbewerb. Nur wer sich im Kampf um niedrige Preise und gute Qualität mit seinen Produkten gegen die Konkurrenz behauptet, kann überleben. Wer dauerhaft Verluste macht, verschwindet vom Markt – das ist die zerstörerische Seite, die neuen Produkte und Technologien die schöpferische.  Weiter„Unternehmen & Gründer“

 

Frühe Neuzeit

Überblick: Die Frühe Neuzeit ist die Epoche zwischen dem Mittelalter und der Moderne. Die genauen Anfangs- und Endpunkte der Frühen Neuzeit sind, wie bei vielen Geschichtsepochen, umstritten. Historiker stimmen jedoch darin überein, dass einige entscheidende Ereignisse den Beginn der Frühen Neuzeit markieren: Die Kolonialisierung Amerikas begann, wodurch die Kolonialmächte England, Spanien, Frankreich und die Niederlande ihr Herrschaftsgebiet vergrößern und wirtschaftlichen Reichtum erlangen konnten. Waren, Ideen und Menschen gelangten aus der sogenannten Neuen Welt in die Alte Welt, das heutige Europa. Die Erfindung des Buchdrucks, wodurch Wissen und Informationen erstmals massenhaft reproduziert und verbreitet werden konnte. Die Reformation, wodurch aus dem Christentum mehrere Glaubensrichtungen hervorgingen. Luthers Reformationsschrift An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung enthält die wichtigsten Grundsätze der Reformationsbewegung.

Die Frühe Neuzeit umfasst die Jahrhunderte vom Ende des Mittelalters bis zur Französischen Revolution. Historiker haben diesen Zeitraum in mehrere Unterepochen gegliedert, die teilweise miteinander konkurrieren oder sich überschneiden. Unter anderem fallen in die 300 Jahre zwischen 1500 und 1800 die Renaissance und das Barock. Außerdem war die Frühe Neuzeit die Hochphase des Absolutismus – zunächst des höfischen und später des aufgeklärten Absolutismus. Weiter„Frühe Neuzeit“