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Einschulung: Jubel, Trubel und verschüchterte Kinder

 

Einschulung. Geschwister, Mütter, Väter, Großeltern freuen sich, fotografieren, filmen, klönen (wie man im Norden sagt), trinken Kaffee oder Kakao. Die Schüler der höheren Klassen begrüßen die Neuen unter heldenhaftem Einsatz ihrer Lehrerinnen mit Liedern, kleinen Szenen. Jubel und Trubel.

Und die Hauptpersonen? Hat einmal jemand die Gesichter der Kinder bei der Einschulung beobachtet? Oder auf Fotos? Von großer Freude keine Spur. Wo bin ich hier? Was geschieht mit mir? Wie muss ich mich  benehmen? Was sind das für Leute? Das fragen sich die Kleinen; lassen verschüchtert das Tamtam über sich ergehen und trotten dann unsicher in die erste Unterrichtsstunde.

Das war schon immer so. Neu ist der Trend, dass immer mehr Familienangehörige an der Feier teilnehmen. Und ganz neu, dass die Schülerzahl zurückgeht. Wo früher dreißig Erstklässler von vierzig Erwachsenen ins neue Leben begleitet wurden, sind es heute fünfzehn Kinder und gefühlte einhundert Große. Der demografische Wandel sieht komisch aus.