Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Zum Nachlesen: Die neue CDU-Bildungspolitik im Wortlaut

 

In den meisten Meldungen wird das neue Bildungskonzept der CDU auf den Abschied der Partei von der Hauptschule verkürzt. Wer am ganzen Bild interessiert ist, der findet hier zum Herunterladen und Nachlesen das Bildungskonzept der CDU in voller Länge. Soeben vom CDU-Vorstand beschlossen; endgültig soll der Parteitag im November darüber entscheiden.

Und hier als Schnellinformation eine Auflistung wichtiger Punkte von der Deutschen Presseagentur (dpa):

Berlin (dpa) – Der CDU-Vorstand hat am Montag einen 31-seitigen
bildungspolitischen Leitantrag mit dem Titel «Bildungsrepublik
Deutschland» für den Bundesparteitag im November beschlossen. Größte
Veränderung ist die Abkehr von der Hauptschule. Weitere Punkte:

SCHULSTRUKTUR: «Derzeit haben wir zu viele Schulformen, die
Eltern, Schüler und Lehrer gleichermaßen verwirren.» (…) «Deshalb
treten wir für eine Reduzierung der Schulformen und die Einführung
des Zwei-Wege-Modells in allen Ländern ein: Gymnasium und Oberschule.
Neben dem Gymnasium ist die Oberschule ein weiterer und
gleichwertiger Bildungsweg, der Hauptschul- und Realschulgang
miteinander verbindet und beide Bildungswege und Abschlüsse
ermöglicht sowie einen Weg entweder in die berufliche Bildung oder
zur allgemeinen Hochschulreife eröffnet. Daneben respektieren wir
integrative Systeme und funktionierende Haupt- und Realschulen vor
Ort, wo dies dem Elternwillen entspricht.»

CHANCENGERECHTIGKEIT: «In einer offenen Gesellschaft bedeutet
Gerechtigkeit, dass Leistung entscheidet und nicht Herkunft, Besitz
oder Beziehungen. Deshalb wollen wir gute Start- und Aufstiegschancen
für alle.» (…) «Zu viele Kinder, die eine Bildungsempfehlung für
das Gymnasium erhalten, nutzen diese Möglichkeit nicht. Oft sind es
Eltern ohne akademische Ausbildung, die aus der Sorge heraus handeln,
ihre Kinder könnten diesen Weg nicht erfolgreich abschließen. Wir
wollen diesen Familien beispielsweise einen Bildungspaten an die
Seite stellen, der den Eltern als Ansprechpartner dient. Bei
Leistungsproblemen erhalten diese Kinder zusätzliche
Nachhilfemöglichkeiten.»

VORSCHULE: «Wir prüfen, das letzte Kindertagesstättenjahr in ein
verpflichtendes Vorschuljahr umzuwandeln, um so eine bessere
Verbindung mit der Grundschule zu ermöglichen.»

BILDUNGSRAT: Die CDU plädiert für die Einrichtung eines
«Bildungsrates». Ähnlich wie der Wissenschaftsrat für Hochschulen und
Forschung soll das neue Gremium Ländern und dem Bund Empfehlungen zur
langfristigen Entwicklung des Bildungssystems geben.

STUDIENGEBÜHREN: Sie hätten sich «als Wettbewerbsinstrument
bewährt. Deshalb soll es in Zukunft in der Entscheidungsmacht einer
Hochschule liegen, Studiengebühren zu erheben.»