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Olympia-Splitter VII: Bayern besser als der Rest der Welt

 

Was wären Olympische Spiele ohne den Medaillenspiegel? Für die einen das Wichtigste überhaupt, weil sie sich in dem Tableau der Medaillen so schön spiegeln können. Für die anderen stumpfer Nationalismus. Andere wiederum finden es unfair, dass im Medaillenspiegel nur Medaillen zählen, während ein vierter Platz genau viel wert ist wie Platz 20, nämlich gar nichts. Und auch, dass der Medaillenspiegel nach Goldmedaillen sortiert ist und nicht nach der Gesamtzahl von Bronzesilbergold, ist Wasser auf die Mühlen derer, die das The-Winner-takes-it-all-Prinzip kritisieren. Das der Spiele, des Sports, ja des ganzen Lebens.

Ein paar lustige Spielchen lassen sich mit dem Medaillen aber auch anstellen. Hier sei noch einmal auf unsere interaktive Medaillengrafik verwiesen, die alle deutschen Medaillen seit 1952 auf einen Blick zeigt, geordnet nach Sportarten und Jahren. Ein nettes Spielchen ist es auch, die Sotschi-Medaillen auf die deutschen Bundesländer herunterzubrechen.Dann erkennt man zum einen schnell, dass sich die deutschen Medaillen bisher auf gerade mal vier Bundesländer verteilen (Bayern, Thüringen, Baden-Württemberg und Sachsen). Und: Bayern regiert die Welt, nicht nur im Fußball.

Mit fünf Goldmedaillen war der Freistaat zu Beginn dieses Olympia-Samstags eine echte Weltmacht. Wäre Bayern eine eigenständige Nation, wäre sie die Beste. Im Laufe des Tages kam bisher noch eine Silbermedaille für Maria Höfl-Riesch und eine viertel Bronzemedaille dazu (Langlauf-Staffel der Damen). Mia san mia, auch im Schnee.

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Dass dieser Schnee überhaupt noch liegt, ist ein mittleres Wunder. Sotschi, 19 Grad, herzlich willkommen bei den Olympischen Frühlingsspielen:

 

 

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Temperaturen wie gemacht für Felix Neureuther. Der Mann ist zwar Skifahrer, aber sagt: „Ich brauche jetzt Wärme und viel Ruhe.“ Neureuther wollte eigentlich am Freitag nach Sotschi fliegen, wurde aber unsanft an den alten Spruch aller Anti-Flugangst-Kursleiter erinnert: „Das Gefährlichste am Fliegen ist der Weg zum Flughafen.“ Auf eben diesem touchierte Neureuther mit seinem Wagen eine Leitplanke. Er konnte nicht verreisen, musste zum Bayern-Arzt Dr. Müller-Wohlfahrt, der ein Schleudertrauma und eine Zerrung des Bandapparats diagnostizierte. Zu allem Überfluß leitete die Staatsanwaltschaft München II auch noch ein Ermittlungsverfahren wegen Fahrerflucht ein, weil Neureuther am Unfallort nicht die Polizei rief.

Nach Sotschi fahren darf er dennoch. Am Samstag probiert er es noch mal. Vielleicht nimmt er sich ja ein Taxi.