Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Aktiv gegen rechts werden! Aber wie?

 

Im Störungsmelder diskutieren wir viel über verschiedenste Erscheinungsformen der extremen Rechten. Ziel ist es, den Nazis inhaltlich das Wasser abzugraben. Doch wie können Aktionen gegen Rechts im Alltag konkret aussehen? Was für erfolgreiche Initiativen gibt es? Welche Beispiele gelungenger Gegenwehr gegen Rechts sind Euch bekannt? Es wird Zeit, gelungene Strategien gegen Rechts zu sammeln und zu diskutieren.

Einige Beispiele:

– Ich organisiere in Hamburg zusammen mit vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen immer im November die Aktionstage „respekt – gegen alltägliche gleichgültigkeit“. Bei respekt werden kostenlos verschiedene Workshops zumThema Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus angeboten, Zeitzeugen erzählen ihre Geschichte der Verfolgung durch die Nazis oder die Geschichte ihres antifaschistischen Widerstandes und zudem werden Vorträge gehalten, Filme gezeigt und Aktionen durchgeführt. Jedes Jahr kommen 300 – 400 Leute zu dieser – wie ich finde – erfolgreichen antifaschistischen Veranstaltung.

– Die Hamburger Initiative „Keine Stimme den Nazis“ berichtet von einer erfolgreichen Isolierungsaktion gegen einen Info-Tisch der rechstextremen Deutschen Volksunion (DVU) im Stadtteil Harburg: durch einen eigenen Infotisch der Initiative und durch massive Absperrungen der Polizei fanden nur sehr wenig Passanten den Weg zu der rechtsextremen Hetze. Für kommenden Sonntag ruft die Initative zu einer Protestkundgebung gegen eine Großveranstaltung der DVU auf.

– Der FC St. Pauli war der erste Fussballclub, der u.a. das Rufen rechtsradikaler, rassistischer, antisemitischer und sexistischer Parolen durch die Stadionordnung verboten hat. Verstöße gegen diese Verbote führen zum Stadionverbot. Erfreulicherweise folgen mehr und mehr Fußballclubs diesem Beispiel.

– Wie auch schon im Störungsmelder beschrieben, bewerben sich immer mehr Schulen für den Titel „Schule ohne Rassimus“ und dokumentieren so mit einer Vielzahl von Aktionen ihr Engagement gegen Rechts. Schule ohne Rassismus ist ein Projekt von und für SchülerInnen, die gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, aktiv vorgehen und einen Beitrag zu einer gewaltfreien, demokratischen Gesellschaft leisten wollen.

– Gemeinsam können Nazischmierereien übergemalt, Aufkleber gegen Rechts produziert und antifaschistische Zeitungen verteilt werden.

– Sinnvoll ist es, z.B. im Unterricht die menschenverachtende Schulhof-CD der NPD inhaltlich auseinanderzunehmen. Hierzu gibt es eine sehr gute Argumentationshilfe .

– Es gibt mittlerweile eine Vielzahl interessanter Links im Internet gegen Rechtsextremismus. Hier findet ihr viele hilfreiche Tips zum Aktivwerden gegen Rechts: bei der Linkliste gegen Rechtsextremismus, beim antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin www.apabiz.de oder auf der Seite www.hagalil.de die über jüdisches Leben und die Gefahr des Antisemitismus informiert.

Was für Aktionen sind Euch bekannt? Welche Initiativen und Strategien versprechen Erfolg? Wie können wir die Nazis am Besten zurückdrängen? Was fällt Euch ein?