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DVU-Retteraktion läuft an

 
Interne Gegner der Fusion mit NPD mobilisieren zum DVU-Parteitag

Die Gegner einer Fusion mit der NPD machen in der DVU mobil und bieten kostenlose Mitfahrgelegenheiten zum DVU-Bundesparteitag in Kirchheim (Thüringen) an. Der DVU-Landesvorsitzende Hans-Gerd Wiechmann fordert, in der Partei müsse sich “endlich etwas ändern”. Aber nicht in dem Sinne, dass sich die DVU “von der NPD förmlich schlucken” ließe, sondern ein “arbeitsfähiger Vorstand” solle installiert werden. Außerdem müssten Strukturen ausgebaut werden, damit die DVU “aktionsfähig wird”. Daher müsse der Versuch abgewehrt werden, die “DVU sang- und klanglos in der NPD untergehen zu lassen”. Wiechmann und seine Mitstreiter, deren Zahl sich kaum abschätzen lässt, genau wie die Zahl der Personen, die überhaupt noch in der DVU aktiv sind, rufen zur Teilnahme am Bundesparteitag am 12. Dezember auf und bieten in diesem Zusammenhang “für alle interessierten Mitglieder kostenlose Fahrgelegenheiten” an. Damit könnte es eine Art Wettrennen zum Parteitag geben. Nach Informationen von NPD-BLOG.INFO bietet das Hotel in Kirchheim in seinem großen Seminarraum Platz für etwa 250 Personen.

Derweil vergleichen die Befürworter der “Verschmelzung” den Zusammenschluss mit historischen Ereignissen wie der Völkerschlacht bei Leipzig, der Gründung des Norddeutschen Bundes oder der Vereinigung von Bundesrepublik und DDR. Hier die Stussorgie im Original.

Der Größenwahn kennt offenbar keine Grenzen, dabei schaffen es NPD und DVU wohl kaum noch, den selbst gesteckten Zeitplan für die Fusion einzuhalten. Denn im Vertrag heißt es im Paragrafen 8 zum Bundesparteitag der DVU:

Nach einer Annahme des Verschmelzungsvertrages erfolgt im Anschluss an den Bundesparteitag eine Urabstimmung unter den Mitgliedern der DVU, die bis zum 15.12.2010 abzuschließen ist.

Da der Bundesparteitag aber verschoben auf den 12. Dezember werden musste, über die Ursachen wird weiter heftig spekuliert, wird dieser Termin kaum zu halten sein, denn innerhalb von knapp drei Tagen lässt sich keine Urabstimmung unter allen Mitgliedern durchführen. Ob damit der bisherige “Verschmelzungsprozess” hinfällig ist, dürfte eine weitere offene Frage in diesem bizarren Schaupiel sein. Für die Gegner der Fusion, die angeblich von Anwälten aus dem Pro-Umfeld unterstützt werden, könnte sich auf jeden Fall ein neuer Ansatzpunkt bieten.

Siehe auch: DVU-Parteitag: Spekulationen über Absage, Endgültig bestätigt: DVU-Parteitag fällt aus, Wenn der Rechte nicht weiß, was der Rechte tutVerschmelzung vorerst verschoben,  DVU-Funktionär: Fusion mit der NPD fördert Zersplitterung, DVU: Aufstand gegen “Verschmelzung” mit der NPD, Ein Volk, eine Partei – drei Namen?