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Pro NRW-Aktivist warb bei JuLi-Kampagne für „offene Gesellschaft“

 

Inzwischen gelöscht: Statement von Christopher von Mengersen © Screenshot Facebook
Inzwischen gelöscht: Statement von Christopher von Mengersen © Screenshot Facebook

„Ich bin demokratisch“ heißt die Kampagne der Jungen Liberalen Bonn, die als Antwort auf die Kampagne von Grüner Jugend und Linksjugend [’solid] „Ich bin linksextrem“ ins Leben gerufen wurde. Auf der Facebookseite der Liberalen wurde auch ein Statement des Pro NRW-Aktivisten Christopher von Mengersen veröffentlicht – und inzwischen wieder heraus genommen.

Dem Aufruf der Liberalen folgend sollen „Fotos von überzeugten Demokraten“ gesammelt werden, die „ganz persönlich anhand eigener Äußerungen die Vorteile unseres politischen Systems vorstellen“. Auch der Aktivist der rechtspopulistischen Partei und stellvertretender Vorsitzender des „Rings freiheitlicher Jugend“, von Mengersen, wird in diesem Rahmen zitiert: „Ich bin demokratisch, weil uns die europäische Geschichte gezeigt hat, wozu Rechtsextremisten, Linksextremisten und religiöse Fundamentalisten fähig sind. Diesen Feinden der offenen Gesellschaft kann man nur als engagierter Demokrat entgegentreten, immer wieder!“. Nach drei Stunden hat der Seitenbetreiber das betreffende Foto samt Statement aus Facebook wieder entfernt.

Christopher von Mengersen, ein Demokrat und Freund der offenen Gesellschaft? Rückblick: Köln, 23. März 2013. Von Mengersen tritt als einer von mehreren Rednern im Rahmen einer Pro NRW-Kampagne gegen „Asylmissbrauch“ ans Mikrofon. Anhänger von Piraten, Grüne und DKP bezeichnet er als „größten Abschaum, den man in Köln und Umgebung nur finden konnte“. Und in Richtung des schwulen Bundestagsabgeordneten Volker Beck (Bündnis90/Die Grünen) fragt er: „Wie kann sich einer durchsetzen, der immer nur hingehalten hat?“.
Pro NRW macht immer wieder Schlagzeilen durch ihre gegen die multikulturelle Gesellschaft gerichtete Politik. Sogar der Verfassungsschutz sieht bei der Partei „tatsächliche Anhaltspunkte für eine verfassungsfeindliche Bestrebung vorliegen“ und stuft sie als „rechtsextrem“ ein.

Mit der Ausgangskampagne „Ich bin linksextrem“ wollen Linksjugend und Grüne Jugend die wissenschaftlich höchst umstrittene Extremismustheorie kritisieren. „Ein Demokratieverständnis, welches nur den Status Quo anerkennt und jedwede Kritik als Angriff versteht, lehnen wir entschieden ab“, heißt es auf der Kampagnenseite. Hier haben Unterstützer inzwischen zahlreiche Statements hinterlassen, die sich unter anderem gegen eine Gleichsetzung von linker Gesellschaftskritik und rechtem Menschenhass wenden.