Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Die Zukunft der Flüchtlinge in Berlin

 

Flüchtlinge und Unterstützer demonstrieren am 23.März 2013 bei Minusgraden in Berlin für die Forderungen der Asylbewerber © Caro Lobig
Flüchtlinge und Unterstützer demonstrieren am 23.März 2013 bei Minusgraden in Berlin für die Forderungen der Asylbewerber © Caro Lobig

Mehr Öffentlichkeit, die Einschränkung der Residenzpflicht, Unterstützung aus der Gesellschaft: Der Refugee Protest hat nach über einem Jahr mit vielen öffentlichen Aktionen einiges geändert. Doch die meisten Asylbewerber haben nach wie vor keine Perspektive in ihrem Leben. Beteiligte des Refugee Camp äußern Wünsche und Ideen für die Zukunft der Flüchtlinge in Berlin.

Die Grünen-Politikerin im Abgeordnetenhaus Berlin hat die Flüchtlinge des refugee protest während dem Hungerstreik und auch bei nachfolgenden Protesten unterstützt. Sie wünscht sich, dass auch Flüchtlinge in Deutschland ihr Leben selbst bestimmen und glücklich sein dürfen.

Der Berliner Abgeordnete der Piratenpartei setzt sich mit seinen Kollegen auf politischer Ebene gegen ungerechte Gesetze für Flüchtlinge ein. Bei Aktionen des refugee camp ist er oft dabei, um vor Ort zu helfen und mit den Betroffenen zu sprechen. Er wünscht sich, dass die Gesellschaft in Deutschland die Forderungen von Asylsuchenden unterstützt und ihre Macht auf der Straße entfaltet.

Der Unterstützer kam erst im letzten Herbst nach Berlin und hat sich sofort für den Refugee Protest der Asylbewerber engagiert. Er wünscht sich, dass noch mehr Bürger den persönlichen Kontakt zu Flüchtlingen suchen und ihnen damit helfen, Teil der Gesellschaft zu werden.

Der Enthüllungsjournalist aus Köln hat in seinen Rollen schon einige Missstände in der Gesellschaft aufgedeckt. Der 70-Jährige ist auch mal in die Rolle eines somalischen Flüchtlings geschlüpft und kennt die Zustände in Flüchtlingsheimen. Er sucht den direkten Kontakt zu ausgegrenzten Menschen und wünscht sich, dass auch mehr Menschen in der Gesellschaft Flüchtlinge unterstützen – zum Beispiel, indem sie Patenschaften übernehmen.

Der Fraktionsvorsitzende der Piraten im Berliner Abgeordnetenhaus spricht sich gegen die bestehende Asylpolitik in Deutschland aus. Er kritisiert, dass die deutsche Gesetzgebung die Asylbewerber dazu zwingt, sich in die Illegalität zu flüchten. Lauer wünscht sich, dass die Flüchtlinge eine Chance bekommen, sich zu integrieren und unsere Gesellschaft zu bereichern.

Der Unternehmer aus Berlin reist in Länder wie Kurdistan, um sich dort ein Bild von der Lage der Flüchtlinge zu machen. Beim Hungerstreik am Brandenburger Tor hat er mit den Asylbewerbern gesprochen, darüber gebloggt und Fotos gemacht. Er wünscht sich, dass die Flüchtlinge nicht weiterhin von einer Ecke zur anderen geschoben werden, sondern in Ruhe in Deutschland leben können, bis sich die Situation in ihrem Heimatland beruhigt hat.

Mina ist 21, hat im Iran Architektur studiert und lebt mit ihrer Familie seit vier Jahren in Flüchtlingslagern in Deutschland. Sie musste mit ihrer Mutter und ihrer Schwester 2009 nach dem Wahlputsch von Präsident Ahmadinedschad flüchten, weil sie gegen ihn demonstriert hat und die Familie verfolgt wurde. Die Iranerin wünscht sich, besser Deutsch zu lernen, zu studieren und wie ein normaler Mensch ohne Angst leben.

Die Piratin hat den refugee protest während dem Hungerstreik am Brandenburger Tor Tag und Nacht unterstützt. Gemeinsam mit den Flüchtlingen demonstriert sie gegen soziale Ausgrenzung und Rassismus sowie für die Forderungen der Asylbewerber. Sie wünscht sich, dass die Flüchtlinge eine Schulbildung bekommen, Deutsch lernen und arbeiten dürfen und die Bedingungen in den Flüchtlingslagern sich verbessern.

Als Sprecher der Polizei in Berlin musste Redlich während des Refugee Protest vor der Presse rechtfertigen, wie die Polizisten die Versammlungsauflagen durchgesetzt haben. Er wünscht sich, dass Aktivisten und Polizisten bei den nächsten Demonstrationen kooperativer zusammen kommen.

Als Unterstützer des refugee camp meldet Stegemann für die Flüchtlinge die Demonstrationen bei der Polizei an und vermittelt zwischen Aktivisten und Behörden. Er wünscht den Geflüchteten weiterhin viel Kraft für ihre Vorhaben und Solidarität aus der Gesellschaft.

Das war der 22. und letzte Teil meiner Artikel-Serie über das Refugee Camp Berlin.