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Neonazis prügeln Siegener AStA-Referenten krankenhausreif

 

thumb-live8zweiAm 24. Mai, spät in der Nacht von Samstag auf Sonntag, attackierten Neonazis in der Universitätsstadt Siegen in Nordrhein-Westfalen eine Gruppe von Studierenden. Ein Betroffener wurde dabei schwer verletzt.

Von David Schmidt

Ein Referent des Siegener AStAs erlitt dabei eine Schädelfraktur. Der Student wurde noch am Sonntag am Kopf operiert. Nach Informationen der WAZ ist sein Zustand inzwischen wieder stabil.“Glücklicherweise befindet er sich auf dem Weg der Besserung. Wir wünschen ihm auf diesem Wege eine schnelle und vollständige Genesung“, heißt es in einer Presseerklärung des AStAs.

Einem anderen Studenten schlug ein Rechtsextremist mit der Faust ins Gesicht. Ob es unter den Angreifern ebenfalls Verletzte gab, ist nicht bekannt. Laut Augenzeugen hatten sich zuvor in einer Kneipe in der Siegener Altstadt 15 Personen zusammengefunden, die dem rechtsextremen Milieu zugehören. Die Studenten sollen sich vor der Kneipe getroffen haben, um die Rechtsextremen zu konfrontieren. Die Neonazis waren offenbar auf dem Rückweg von einem von der Polizei aufgelösten Nazi-Konzert in Bayern. Dort sollten unter anderem Nahkampf, Terrorsphära und Sturmwehr spielen. Organisiert wurde das Konzert von dem bekannten NPD-Funktionär Patrick Schröder, der auch die Nazi-Fernsehshow „FSN-TV“ betreibt.

Lokale Antifagruppen kritisierten das Verhalten der Polizei scharf: „Die Sie­ge­ner Po­li­zei scheint in den letz­ten Jah­ren wenig dazu ge­lernt zu haben. Warum sonst konn­te eine Grup­pe Neo­na­zis wie­der stun­den­lang un­be­hel­ligt von der Po­li­zei durch die Stadt zie­hen, ob­wohl die Rei­se­grup­pe früh­zei­tig hätte auf­fal­len müs­sen. Nicht nur, dass der Treff­punkt an der Sie­ger­land­hal­le am Mor­gen durch die Po­li­zei nicht be­ach­tet wurde, auch die Ab­sa­ge des Kon­zerts in Bay­ern scheint nicht zu der Sie­ge­ner Be­hör­de durch­ge­drun­gen zu sein“, heißt es in einer Stellungnahme vom Montag.

Auf Facebook gehen die Drohungen der Rechtsextremisten indess weiter: Auf der Facebookseite der veganen Volksküche des Siegener VEBs meldeten sich offenbar mehrere der Angreifer zu Wort: „Wir sehen uns heute Abend beim VEB“, „1:0 für UNS! Das 2:0 kommt schon sehr bald!“ Die betreffenden Kommentare wurden inzwischen wieder gelöscht.