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Braune Weihnachtsfeier in Oberbayern

 

Flyer „Weisse Weihnacht“ 2015 ©Screenshot
Mathias Polt kündigt „Weisse Weihnacht“ 2015 an ©Screenshot

Am 12.12.2015 veranstaltete Mathias Polt wie in den Jahren zuvor für den NPD-Bezirksverband Oberbayern eine „Weisse Weihnacht“ in Murnau. Beim „Redner & Liederabend“ sprach der stellvertretende Landesvorsitzende der bayerischen NPD Axel Michaelis, der Liedermacher „Division Voran“ bespielte die Rechten mit seinen „Balladen“.

Die „Erfolgreiche NPD Weihnachtsfeier“ fand wie jedes Jahr in einem Anwesen am Burggraben in Murnau am Staffelsee statt. Der Vorsitzende des oberbayerischen Bezirksverbands der NPD Mathias Polt betreibt hier seinen „Versand der Bewegung“. Der Laden wird als Anlaufpunkt der Szene in der Region genutzt.

Wo es im letzten Jahr noch heißen musste: „Weniger ist leer“ – die Polizei zählte 2014 nur 15 angereiste NPD-Anhänger – lockte die Veranstaltung in diesem Jahr laut Polizei mit 30 bis 40 Personen nun doch wieder deutlich mehr Gäste, die NPD wertet das als erfolgreich.

Liedermacher auf Weisse Weihnacht in Murnau ©Screenshot
„Weisse Weihnacht“ in Murnau „erfolgreich“ ©Screenshot

Martin Krause trat als „Division Voran“ bereits im April 2010 bei Polt auf. Damals zusammen mit Marco Eggers von der Band „Words Of Anger“. Krause gilt laut Endstations Rechts als Kameradschaftsanhänger. Ihm wurde vorgeworfen, 2008 auf einem Konzert Polizeibeamte angegriffen zu haben, wofür er sich vor dem Landgericht Rostock wegen Landfriedensbruch in besonders schwerem Fall, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung verantworten musste.

Auf dem Weg zum letzten Liederabend am 6.7.2015 wurde Michael Regener, der ehemalige Sänger der als kriminelle Vereinigung verbotenen Neonaziband „Landser“ in Murnau festgenommen, weil er einen als Taschenlampe getarnten Elektroschocker mit sich führte. Als „Lunikoff Verschwörung“ sollte Regener hier Auftreten. Nun wies Polt seine Gäste im Vorfeld darauf hin, keine Waffen, verbotenen Gegenstände und keine verbotenen Abzeichen – er nennt insbesondere SS-Runen – bei sich zu führen. Die Polizei, die annähernd alle Gäste kontrolliert haben will, konnte keine entsprechenden Verstöße feststellen.

Der Ladeninhaber, der häufig über Sachbeschädigungen am Gebäude und Sortiment klagt und daher eigenen Ausführungen nach auf Spenden angewiesen ist, hat seinen Geschäftsbereich jüngst erweitert. Seit Kurzem betreibt er zusätzlich einen Onlineversand für Puzzle. Auf sein gewohntes Sortiment will er aber auch hier nicht verzichten. So sind auch neonazi-typische Fahnen aus dem „Versand der Bewegung“ erhältlich.