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Robin Williams gegen Sepp Blatter

 

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Es war ein Showdown: Kommerz gegen Kunst, Unterdrückung gegen Verletzlichkeit, gut gegen böse. Gekämpft wurde mit Pipi-Witzen.

Es ist der 19. Dezember 1993. In Las Vegas steht Sepp Blatter, damals noch Generalsekretär der Fifa, am Podium und wartet auf den letzten Star-Gast. Zuvor hatten unter anderem bereits Stevie Wonder und James Brown jeweils eine Vorrundengruppe der kommenden Fußballweltmeisterschaft in den USA ausgelost. Im Nachhinein hätte Blatter wohl lieber selbst nach den blauen Kugeln gefischt, in denen die Loszettel verstaut waren. Der heute schmerzlich vermisste Schauspieler und Comedian Robin Williams zog alle Register, um die gestelzte Zeremonie zu torpedieren.

Grimassen, wilde Gestik, schmutzige Witzchen. Bis zum Schluss sprach er Blatter nur mit Mr. Bladder (engl. Herr Harnblase) an und tat ihm so das Schlimmste an, was man Fifa-Funktionären antun kann: Er nahm ihn nicht ernst. Blatter liebt es, sich zu inszenieren. Er gibt sich als Schutzpatron der kleinen Fußballnationen und erkauft sich so ihre Loyalität. Er inszeniert die Geschichte der Fifa als Epos des Sportsgeistes und finanziert damit einen der größten Kinoflops aller Zeiten. Es sind nicht Albträume vom FBI oder eingefrorenen Bankkonten, die Blatter nachts wach halten. Es ist der Gedanke, als Witzfigur dazustehen. Wie an diesem einen Abend vor 22 Jahren.

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