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Wie viele Klavierstimmer gibt es weltweit – und andere Fangfragen im Vorstellungsgespräch

 

Fangfragen im Google-Vorstellungsgespräch
© Peter Power/Reuters

Wie viele Golfbälle passen in einen Schulbus, wie viele Staubsauger werden pro Jahr in den USA hergestellt und wie teuer wäre es wohl, wenn man alle Fenster in Seattle putzen lassen würde? Fangfragen wie diese sind mittlerweile bei vielen Unternehmen bei der Personalauswahl beliebt. Und Google ist dafür berüchtigt, Kandidaten mit solchen Fragen zu grillen. Der Karriereberater Lewis Lin hatte bereits 2009 140 dieser legendären Fangfragen veröffentlicht.  Nun hat die Seite I fucking love science die Fragen erneut ins Gespräch gebracht.


Google selbst nutzt diese Fragen übrigens schon seit längerer Zeit nicht mehr. Bereits 2013 teilte das Unternehmen mit, diese Fragen in den Jobinterviews nicht mehr verwenden zu wollen. Der Konzern wolle sich in Bewerbungsgesprächen künftig stärker auf den Kandidaten selbst konzentrieren, sagte damals Laszlo Bock, Senior Vice President of People Overation bei Google, im Interview mit der New York Times. Dessen Reaktion, Analyse und Herangehensweise an Probleme oder Fragestellungen sei wichtiger als eine clevere Antwort auf eine komplexe Frage. Es komme vor allem auf die Persönlichkeit an. In Deutschland seien solche Fragen ohnehin nicht systematisiert gestellt worden, verriet der deutsche Google-Personalchef Frank Kohl-Boas im gleichen Jahr im Interview mit ZEIT ONLINE. „Das waren abstrakte Gedankenspiele. Wir haben festgestellt, dass die Antworten aber wenig über die analytischen Fähigkeiten eines Bewerbers aussagen. Jetzt stellen wir eher Fragen, die uns zeigen, ob jemand die Fähigkeit hat, eine Lösung für ein Problem zu finden.“

Macht ja nichts, dafür setzen heute andere Arbeitgeber auf solche Fragen. In der Regel zielen diese Aufgaben auf das logische Denken eines Kandidatens ab. Und mit den Logikaufgaben soll der Kandidat unter Stress zeigen, ob und wie er die Aufgabe löst. „Auf keinen Fall sollte man gleich aufgeben und sagen, dass man das nicht weiß“, rät die Kommunikationstrainierin Viola Moritz. Wie man als Bewerber dabei die Nerven behält, erklärt die Trainerin in diesem Video.

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