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Die Überwachung der Überwachung

 

Die Überwachung der Überwachung
Überwachungskameras in Berlin. © Screenshot: Surveillance under Surveillance

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Mitten in der Debatte über mehr Kameraüberwachung ging Surveillance Under Surveillance online – eine Weltkarte, auf der Openstreetmap-User bestehende Überwachungskameras eintragen können. Auf der Karte ist zu sehen, wo überall klassische Fixed Cameras oder Dome Cameras mit Rundumblick das Geschehen aufzeichnen. Ebenso zeigt die Karte die Blickwinkel der Kameras an. So entsteht ein detailliertes Bild darüber, wo die Umgebung wie intensiv gefilmt wird.

Das Projekt entstand aus Protest gegen die rasant wachsende Zahl von Überwachungskameras. Der Initiator, Max Kamba, sagte netzpolitik.org: „In unseren Städten gibt es kaum noch öffentlichen Raum, der nicht unter dauernder Beobachtung steht. Vielen scheinen die Kameras nicht mal aufzufallen und wenn doch, nicht zu stören. Dient ja der ‚Sicherheit‘ und ‚wer nichts zu verbergen hat’… .“

Ganz neu ist die Idee nicht. Früher gab es unter anderem osmcamera.tk, ein ähnliches Projekt aus Frankreich. Allerdings wurde es laut Kamba nach den Pariser Anschlägen 2015 wieder offline genommen, um Terroristen nicht in die Hände zu spielen. Nun hat Kamba die Idee wieder unter neuem Namen ins Leben gerufen.

Derzeit stellt die Karte allerdings noch ein etwas verzerrtes Bild dar. Während es in Hannover sehr viele Openstreetmap-Aktivisten und damit auch viele Einträge gibt, sind zum Beispiel in München kaum Kameras eingetragen. Auch Großbritannien, das für seinen exorbitanten CCTV-Gebrauch bekannt ist, hat im Vergleich zu Deutschland wenige Einträge. Es wird also noch etwas dauern, bis die Überwachung vollständig überwacht ist.

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